Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#601 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Sa 14. Dez 2013, 13:23

Pluto hat geschrieben:Dort wo Denken stattfindet (im ICH) existiert Realität.
Dann wäre Illusion ein Teil der Realität - denn sie entsteht auch im Cogito.

Im übrigen kann man das "Cogito" natürlich als nächstliegende Realität verstehen - tue ich auch. Hat Augustinus schon so gemacht.
Zuletzt geändert von closs am Sa 14. Dez 2013, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#602 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von sven23 » Sa 14. Dez 2013, 13:26

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Danach läßt sich Realität sehr wohl untersuchen und von der Illusion unterscheiden.
Wie das?


Frag deine Frau, ob sie dich für real oder für eine Illusion hält. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#603 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Sa 14. Dez 2013, 13:33

sven23 hat geschrieben:Frag deine Frau, ob sie dich für real oder für eine Illusion hält.
In diesem speziellen Fall frage ich lieber NICHT. :lol:

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#604 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Salome23 » Sa 14. Dez 2013, 15:18

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:.kann ich mit irgendeinem Sinnesorgan wahrnehmen= subj. real
Das wäre jetzt wieder mal die Frage nach der Definition von "Realität". - Meine Definition ist:

"Realität ist das, was unabhängig von Wahrnehmung der Fall ist
" - wenn man es wahrnehmen kann, um so besser. - Dass Realität auf eine spezielle Wahrnehmungsform beschränkt sein sollte, wäre pure Willkür. Als ob Realität sich darum scheren würde, ob sie wahrgenommen wird.
Ja klar doch, da hast du recht.

Aber was bringt es, wenn ich einen Baum nur als solchen wahrnehme (wie sagen wir mal 90% meiner Mitmenschen auch) mir aber jemand plötzlich weis machen will, das auch in diesem Baum Knatschokla sich offenbart...
Ja, möglich das Knatschokla real irgendwo existiert-aber wie kam man überhaupt auf die Idee-das es Knatschokla gibt, wo doch Knatschokla nicht wahrnehmbar ist :D

Ich vertraue auf- und liebe Knatschokla-bin ich jetzt verrückt? :devil:
Ist es mein Problem, wenn andere Knatschokla nicht wahrnehmen können.... :roll:

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#605 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Naqual » Sa 14. Dez 2013, 15:22

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Frag deine Frau, ob sie dich für real oder für eine Illusion hält.
In diesem speziellen Fall frage ich lieber NICHT. :lol:
Sie wird natürlich sagen, Du seist ihr TRAUM! ;)

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#606 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Salome23 » Sa 14. Dez 2013, 15:37

sven23 hat geschrieben: Frag deine Frau, ob sie dich für real oder für eine Illusion hält. :lol:
Es könnte durchaus beides der Fall sein...also ein UND

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#607 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Naqual » Sa 14. Dez 2013, 15:48

Salome23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:"Realität ist das, was unabhängig von Wahrnehmung der Fall ist[/u][/b]" - wenn man es wahrnehmen kann, um so besser. - Dass Realität auf eine spezielle Wahrnehmungsform beschränkt sein sollte, wäre pure Willkür. Als ob Realität sich darum scheren würde, ob sie wahrgenommen wird.
Ja klar doch, da hast du recht.

Aber was bringt es, wenn ich einen Baum nur als solchen wahrnehme (wie sagen wir mal 90% meiner Mitmenschen auch) mir aber jemand plötzlich weis machen will, das auch in diesem Baum Knatschokla sich offenbart...
Ja, möglich das Knatschokla real irgendwo existiert-aber wie kam man überhaupt auf die Idee-das es Knatschokla gibt, wo doch Knatschokla nicht wahrnehmbar ist :D

Ich vertraue auf- und liebe Knatschokla-bin ich jetzt verrückt? :devil:
Ist es mein Problem, wenn andere Knatschokla nicht wahrnehmen können.... :roll:

Gute Frage!

Soweit etwas nicht wahrnehmbar ist und auch Wirkungen von etwas nicht wahrnehmbar sind, ist dieses etwas für uns völlig irrelevant. Unsere Kollegen aus der Steinzeit hätten über Radiowellen philosophieren können, es wäre für sie gänzlich unwichtig gewesen. Und trotzdem hätte es die Radiowellen gegeben, auch obwohl sie niemand wahrnehmen konnte.
Andererseits ist der menschliche Verstand in der Lage sich alles mögliche vorzustellen, auch nicht real Existierendes, sogar mühlelos.
Wenn ich diesen Knatschokla nicht wahrnehmen kann, müsste zumindest eine für mich erfahrbare Wirkung da sein. Also völlig egal, ob diese andere erfahren könnten, ich müsste sie erfahren können. Der objektive wissenschaftliche Beweis wäre mir sogar völlig schnuppe, wenn wenigstens ich eine Wirkung von Knatschokla wahrnehme.
Die wahrnehmbare Wirkung hat natürlich das Problem, dass ich seine Ursache nicht unbedingt wahrnehmen kann und die Zuordnung einer Ursache oft fehlerhaft und eher phantasievoll als tatsächlich gegeben sein kann.
Genau in dieser Situation sehe ich den Knatschokla-Gläubigen (die diesbezüglich ganz enge Kollegen von Jahwe-Gläubigen sind). Gott selbst ist nicht wahrnehmbar, allerdings glaubt er in seinem Leben die Wirkungen korrekt mit der Ursache (Gott) zu verbinden. M.E. müsste jeder Theist einräumen, dass dem so ist.
Jetzt hast Du den Begriff "verrückt" gebracht. Verrückt wäre, wenn Du ignorierst, dass zu der Ursache-Wirkung-Erklärung widersprechende Situationen gegeben sind und was immer Du Dir von dem Gott-Du-Verhältnis Dir versprichst, nicht bei Dir wirkt.
Ein Paradebeispiel ist jemand, der in einem Forum (Dir wird hier vielleicht dasselbe andere Forum von früher einfallen) großspurig proklamiert, mit Gottes HIlfe sei er nun ein völlig neuer Mensch, ein Wiedergeborener. Gleichzeitig reagiert er aber nicht liebevoll und geduldig sondern unbeherrscht und gehässig auf jeden, der seine Meinung nicht teilt. Das ist ganz alt-menschlich und nichts anderes. Da wird für mich keine Wirkung erfahrbar.
Hin und wieder treffe ich Menschen (seltener), bei denen ich diese Wirkung erfahren kann. Oder wo sie zumindest so imposant ist, dass selbst ich sie wahrnehme. Dies aber religionsübergreifend.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#608 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Sa 14. Dez 2013, 15:52

Naqual hat geschrieben:Sie wird natürlich sagen, Du seist ihr TRAUM!
8-)

Salome23 hat geschrieben:wo doch Knatschokla nicht wahrnehmbar ist
"Knatschokla" ist Chiffre für etwas, was von einer Gruppe a) subjektiv geistig wahrgenommen wird oder b) vorgegeben wird, dass man es wahrnimmt). a) und b) sind objektiv nicht unterscheidbar.

Bleiben wir bei Gruppe a). - Es gibt Menschen, die einfach wahrnehmen, dass es geistige Mächte im Leben gibt - die AUCH wahrnehmen, dass das Ende des Daseins-Leben nicht das Ende der eigenen geistigen Existenz ist. - Solche Menschen versuchen, für die Inhalte dieser Wahrnehmung eine Gestalt zu finden.

Ist das Projektion? - Ja, es ist Projektion. - - Warum? Weil der Mensch nur wahrnehmen, also projezieren KANN (das gilt auch für die Naturwissenschaft). - Der Unterschied ist allerdings, dass die Naturwissenschaft INNERHALB ihrer Projektion objektivieren kann. - Das kann man bei geistigen Projektionen NICHT.

Überhaupt nichts ist damit darüber ausgesagt, ob geistige Projektionen auf Illusion oder auf Realität treffen. Denn entweder es "ist" da etwas, worauf der Menschen seinen Projektions-Strahl richtet (dann richtet er sich auf Realität), oder es "ist" da nichts, worauf der Menschen seinen Projektions-Strahl richtet (dann richtet er sich NICHT auf Realität). - Beides ist in geistigen Dinge objektiv nicht unterscheidbar.

WENN hinter Deinem "Knatschokla" eine Realität steht, ist "Knatschokla" Offenbarung einer Realität. - Wenn nicht, ist "Knatschokla" ein "innerbetriebliches" Wahrnehmungs-Spiel (Illusion).

Spirituelle versuchen sich der Realität ihrer Projektion dadurch zu versichern, dass sie mit sich und mit anderen abgleichen, ob ihre Wahrnehmung aufrichtig und nachhaltig ist. - Objektiv (soweit man Logik und Dialektik als Mittel der Objektivierung anerkennt) versuchen einige der spirituellen Menschen, die Realität Gottes mit einem widerspruchsfreien geistigen Gedanken-Gebäude zu belegen. - Mehr geht nicht - deshalb spricht man hier nicht von Wissen, sondern von Glauben.

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#609 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Naqual » Sa 14. Dez 2013, 15:55

Salome23 hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Frag deine Frau, ob sie dich für real oder für eine Illusion hält. :lol:
Es könnte durchaus beides der Fall sein...also ein UND
Wie meinst DU das?
z.B. Der Mann der vor ihr steht, den hält sie für real. Den, den sie geglaubt hat zu heiraten, eine Illusion. ? :devil:
Wobei die bloße Existenz des Mannes eigentlich immer ein real oder Illusion ist, nie beides.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#610 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Sa 14. Dez 2013, 16:01

Naqual hat geschrieben:Wobei die bloße Existenz des Mannes eigentlich immer ein real oder Illusion ist
Im Rahmen der Gender-Diskussion wird es eher dazu kommen, dass es einem als Illusion angerechnet wird, wenn man sich selber als Mann oder Frau bezeichnet. - Zur Zeit schreibt jemand (habe den Namen vergessen) eine Habitilation, deren Grundaussage ist, dass es nicht nur drei (sic!) Geschlechter gibt, sondern unendlich viele. :geek: :lol: :devil: Aso - er soll dafür einen Lehrstuhl bekommen. :?

Antworten