Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

barbara
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#541 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von barbara » Do 12. Dez 2013, 19:19

Darkside hat geschrieben:Mathematik ist weder Naturwissenschaft noch Geisteswissenschaft, sondern schlicht und einfach Wissenschaft.

Mathematik ist eine Geisteswissenschaft, da sie darin besteht, abstrakte Konzepte mit Hilfe ebenso abstrakter Regeln miteinander zu verknüpfen. Weder Zahlen noch Variablen noch sonstige mathematische Inhalte rennen in der Natur herum.

gruss, barbara

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Scrypton
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#542 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Scrypton » Do 12. Dez 2013, 19:27

barbara hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Mathematik ist weder Naturwissenschaft noch Geisteswissenschaft, sondern schlicht und einfach Wissenschaft.
Mathematik ist eine Geisteswissenschaft
Nein, Mathematik ist schlicht und ergreifend Wissenschaft. Naqual hat richtig bemerkt, dass Mathematik diesbezüglich kumulativ ist!

closs
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#543 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Do 12. Dez 2013, 19:29

Darkside hat geschrieben: Mathematik ist schlicht und ergreifend Wissenschaft.
Nein - als deduktive Disziplin ist Mathematik KEINE Wissenschaft.

Pluto
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#544 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Pluto » Do 12. Dez 2013, 19:30

barbara hat geschrieben:Mathematik ist eine Geisteswissenschaft,
Ne, nee. Nix da mit "Geistes-"....

Mathematik ist angewandte Logik und steht neben den Natur- und Geisteswissenschaften. U.a. (aber nicht nur) steht sie als Werkzeug für die anderen Disziplinen zur Verfügung.
Wikipedia hat geschrieben:Die Mathematik ist eine Wissenschaft, welche aus der Untersuchung von geometrischen Figuren und dem Rechnen mit Zahlen entstand. Für Mathematik gibt es keine allgemein anerkannte Definition; heute wird sie üblicherweise als eine Wissenschaft beschrieben, die durch logische Definitionen selbstgeschaffene abstrakte Strukturen mittels der Logik auf ihre Eigenschaften und Muster untersucht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#545 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von barbara » Do 12. Dez 2013, 19:34

Eins ist auf alle Fälle klar: Mathematik ist auf alle Fälle keine Naturwissenschaft, denn ihr Gegenstand, die Zahlen, sind in der Natur nirgends direkt zu beobachten.

gruss, barbara

Pluto
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#546 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Pluto » Do 12. Dez 2013, 19:35

barbara hat geschrieben: Mathematik ist auf alle Fälle keine Naturwissenschaft.
Korrekt. :D
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Naqual
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#547 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von Naqual » Fr 13. Dez 2013, 13:42

barbara hat geschrieben:Eins ist auf alle Fälle klar: Mathematik ist auf alle Fälle keine Naturwissenschaft, denn ihr Gegenstand, die Zahlen, sind in der Natur nirgends direkt zu beobachten.
Naja, eigentlich schon. Die Zahlen leiten sich ja aus konkreten Beobachtungen in der Natur ab. Da sind drei Äpfel und zwei Birnen im Korb. Fünf Affen springen dort hinten von Baum zu Baum. Der Mensch hat zwei Augen. usw.
Die von der Mathematik entwickelten Zusammenhänge und Gesetze sind wiederum (meist) empirisch überprüfbar, oder zumindest aus empirisch prüfbaren Grundlagen abgeleitet.
Für meinen persönlichen Geschmack ist Mathematik erst einmal den Naturwissenschaften NÄHER, aber sie hat auch Bereiche, die dominant geisteswissenschaftlich geprägt sind. Oder kurz: Mathematik hat einfach eine Sonderstellung, wo die Einteilung in Natur- und Geisteswissenschaften gar nicht so sinnvoll ist, insgesamt hat die Mathematik Elemente aus beiden. Um sie in diese Zweiereinteilung (Natur- und Geisteswissenschaften) reinzupressen, muss man immer einen engen Teilabschnitt aus ihr bilden und nur dafür gibt es dann eine Zuordnung.
Im Endergebnis ist das schräg, denn es heißt somit:
man kann nicht sagen, dass die Mathematik eine Naturwissenschaft ist, man kann allerdings auch nicht sagen, dass sie keine ist.

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#548 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von closs » Fr 13. Dez 2013, 14:20

Naqual hat geschrieben:man kann nicht sagen, dass die Mathematik eine Naturwissenschaft ist, man kann allerdings auch nicht sagen, dass sie keine ist.
Der entscheidende Punkt scheint mir darin zu liegen, dass eine deduktive Disziplin in der Lage ist, induktiv Beobachtetes verlässlich beschreiben zu können. - Diese Aussage hat es in sich.

Denn sie sagt nicht mehr und nicht weniger aus, dass Beobachtung der Natur (induktiv) durch eine geistige Disziplin (jede deduktive Disziplin ist per se eine geistige Disziplin) möglich ist. - Preisfrage: Wo ist die "Nockenwelle", die beide so unterschiedlichen Disziplinen kompatibel macht?

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#549 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von JackSparrow » Fr 13. Dez 2013, 16:50

Mathematik ist eine Sprache. Man verknüpft Dinge durch Wörter, bis man eine sinnvolle Aussage draus gemacht hat. Nur kürzt man die Wörter meist durch Symbole ab. Um Zahlen gehts dabei kaum. Eher ums Beweisen von Zusammenhängen.

barbara
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#550 Re: Der (imaginäre) transzendente Gott der Bibel

Beitrag von barbara » Fr 13. Dez 2013, 20:57

Naqual hat geschrieben: Naja, eigentlich schon. Die Zahlen leiten sich ja aus konkreten Beobachtungen in der Natur ab. Da sind drei Äpfel und zwei Birnen im Korb. Fünf Affen springen dort hinten von Baum zu Baum. Der Mensch hat zwei Augen. usw.

ja, die Zahlen leiten sich ab. Was du aber siehst, sind nie Zahlen - was du siehst, sind Äpfel, Birnen, Affen, Bäume.

Sich mal die Frage zu stellen: was ist das überhaupt, eine Zahl - kann ziemich schnell zu Hirnsalat führen. :lol: Wie so viele Dinge, die schon ein kleines Kind intuitiv versteht und anwenden kann, die aber beim Anwenden strenger Logik ungeahnte Tiefen zeigen.


Die von der Mathematik entwickelten Zusammenhänge und Gesetze sind wiederum (meist) empirisch überprüfbar, oder zumindest aus empirisch prüfbaren Grundlagen abgeleitet.

ja, aber das macht sie noch nicht als mathematische Beweise gültig. Dass man im rechtwinkligen Dreieck die Quadrate über den Seiten messen kann, und das Quadrat von A plus das Quadrat von B tatsächlich gleich gross ist wie das Quadrat über C, ist zwar schön anschaulich, aber gilt nicht als Beweis.

Für meinen persönlichen Geschmack ist Mathematik erst einmal den Naturwissenschaften NÄHER, aber sie hat auch Bereiche, die dominant geisteswissenschaftlich geprägt sind.

Mathematik wird als Werkzeug in naturwissenschaftlichen Disziplinen zwar intensiv genutzt, aber an ihr ist nichts "Natur" im Sinne von: messbar. Mathematik ist pure Abstraktion - purer Geist.

Dass purer mathematischer Geist ein so hilfreiches Werkzeug ist, um die Phänomene der Materie zu beschreiben, ist natürlich sehr erstaunlich. Ebenso erstaunlich ist, wie regelmässig die Welt aufgebaut ist, wie sich Dinge immer wieder treffen... nur so etwas Einfaches wie diese Blume hier:
http://www.terranostra.at/04_bildung/blume_konstr.jpg

erstaunlich, dass man auf dem Umfang sechs Kreise mit gleicher Zirkelöffnung zeichnen kann und dann wieder am Anfang ankommt... warum trifft sich das so genau?

man kann nicht sagen, dass die Mathematik eine Naturwissenschaft ist, man kann allerdings auch nicht sagen, dass sie keine ist.

Wiki definiert "Naturwissenschaft" so:

Naturwissenschaften werden empirisch arbeitende Wissenschaften zusammengefasst, die sich mit der Erforschung der Natur befassen. Naturwissenschaftler beobachten, messen und analysieren die Zustände und das Verhalten der Natur durch Methoden, die die Reproduzierbarkeit ihrer Ergebnisse sichern sollen, mit dem Ziel, Regelmäßigkeiten zu erkennen. Neben der Erklärung der Naturphänomene ist eine der wichtigsten Aufgaben der Naturwissenschaft die Natur nutzbar zu machen.[1] Die Naturwissenschaften bilden so z. B. die theoretischen Grundlagen für Technik, Medizin oder Umweltschutz.

Mathematik gehört eindeutig nicht zu ihnen - sie kann nicht gemessen werden, sondern sie ist das Werkzeug, mit dessen Hilfe die Natur vermessen wird.

Also eindeutig keine Naturwissenschaft, auch wenn sie intensiv in den Naturwissenschaften genutzt wird.

gruss, barbara

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