Alles Teufelszeug? VII

closs
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#61 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mo 25. Mär 2019, 11:49

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:28
Das machen ja Kanoniker und Glaubensideologen so, das hast du gut erkannt.
Kanoniker machen es NICHT so - sie gehen zwar von eine Inspiration aus, aber nicht, "weil es so in der Bibel steht". - Davon abgesehen, dass "Inspiration" ein sehr differenziert zu verstehender Begriff ist. - Mit Deinen plumpen Kurzschlüssen wirst Du dem nicht gerecht.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:28
In der Forschung kann es keine Glaubensbekenntnisse und Sonderbehandlungen geben. Es ist mir schleierhaft, wie jemand, der promovieren wollte, das nicht verstehen kann. Ganz ehrlich.
Du verstehst es deshalb nicht, weil Du die Sache derart entstellt darstellst, dass es niemand verstehen würde. - Du redest Dir igendeinen kranken Quark ein und sagst dann "So aber nicht" - das darfst Du. - Aber Du darfst nicht anderen unterstellen, dass SIE sich diesen Quark einreden - sie tun es nämlich in der Regel nicht. - Du kreierst ein sich selbst erfüllendes System aufgrund kranker Grundlagen.

In anderen Worten: Meine Aussagen haben mit dem, was Du formulierst, nichts zu tun.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:28
Überfordert ist mal wieder der closs, der sich nicht entscheiden kann, ob er Lindemann für anspruchsvoll oder bescheuert halten soll.
Die Trennung von historisch-kritischen Ergebnissen und persönlicher Überzeugung halte ich für anspruchsvoll - die Option, dass er meint, ob Jesus WIRKLICH göttlich sei, sei irrelevant, ist bescheuert. - Man muss nicht daran glauben, aber relevant ist das schon.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:28
Welche richtige Aussage?
Die richtige Aussage ist, dass bspw. ET biologisch eine Teleologie ausschließen kann, es spirituell aber eine DARÜBER geben kann - das klingt wie Widerspruch, ist aber keiner. - und das muss jemand wie Sven erst mal verstehen.

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sven23
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#62 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Mo 25. Mär 2019, 12:25

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:49
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:28
Das machen ja Kanoniker und Glaubensideologen so, das hast du gut erkannt.
Kanoniker machen es NICHT so - sie gehen zwar von eine Inspiration aus, aber nicht, "weil es so in der Bibel steht".
Weil die Schriften göttlich inspiriert und irrtumsfrei sind, muss deren historische Glaubwürdigkeit nicht in Frage gestellt werden. Das ist der kanonische Ansatz.
Die Forschung geht von einem vermuteten Unterschied (kritisch heißt hier unterscheidend) zwischen Überlieferung und historischem Geschehen aus.
Und wie sich aus der Untersuchung der Texte ergibt, ist dieser Verdacht durchaus berechtigt.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:49
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:28
In der Forschung kann es keine Glaubensbekenntnisse und Sonderbehandlungen geben. Es ist mir schleierhaft, wie jemand, der promovieren wollte, das nicht verstehen kann. Ganz ehrlich.
Du verstehst es deshalb nicht, weil Du die Sache derart entstellt darstellst, dass es niemand verstehen würde.
:lol:
Ich habe durchaus verstanden, dass Glaubensbekenntnisse und Sonderbehandlungen nichts in der Forschung verloren haben. Das versuche ich dir doch die ganze Zeit zu erklären, wie die Zitate belegen.
Was hast du denn daran nicht verstanden?

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:49
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:28
Überfordert ist mal wieder der closs, der sich nicht entscheiden kann, ob er Lindemann für anspruchsvoll oder bescheuert halten soll.
Die Trennung von historisch-kritischen Ergebnissen und persönlicher Überzeugung halte ich für anspruchsvoll
So wie beim Kurzzeitkreationismus? :roll:


closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:49
- die Option, dass er meint, ob Jesus WIRKLICH göttlich sei, sei irrelevant, ist bescheuert. - Man muss nicht daran glauben, aber relevant ist das schon.
Wo sagt er das? Das hast dir wieder aus den Fingern gesaugt. :roll:

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:49
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 11:28
Welche richtige Aussage?
Die richtige Aussage ist, dass bspw. ET biologisch eine Teleologie ausschließen kann, es spirituell aber eine DARÜBER geben kann - das klingt wie Widerspruch, ist aber keiner. - und das muss jemand wie Sven erst mal verstehen.
Closs sollte inzwischen erst mal verstanden haben, dass Kurzzeitkreationisten von einer Erde ausgehen, die höchstens ein paar Tausend Jahre alt ist.
Ein Geologe weiß, dass die Erde Milliarden Jahre alt ist. Wenn er nach Feierabend alles wieder vergißt, dann ist er halt deppert, Teleologie hin oder her.
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#63 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mo 25. Mär 2019, 13:43

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Weil die Schriften göttlich inspiriert und irrtumsfrei sind, muss deren historische Glaubwürdigkeit nicht in Frage gestellt werden.
Davon abgesehen, dass man das auch eleganter lösen kann, ist das kein Zirkelschluss, sondern eine Vorannahme/Setzung. - zirkelschluss wären Stockfehler wie "Weil in der Bibel steht, dass die Bibel gut ist, ist die Bibel gut".

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Ich habe durchaus verstanden, dass Glaubensbekenntnisse und Sonderbehandlungen nichts in der Forschung verloren haben.
Das ist aber einmal mehr eine entstellte Darstellung. - Denn niemand fordert in der theologischen Forschung "Glaubensbekenntnisse und Sonderbehandlungen" - es geht einzig und allein um andere Vorannahmen, als sie die HKE hat. - Dass die einen religiöser und die anderen säkularer Natur sind, tut sachlich überhaupt nichts zur Sache.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
So wie beim Kurzzeitkreationismus? :roll:
Da NICHT, weil sich Naturwissenschaft und Kurzzeitkreationismus auf der selben Ebene befinden - HKE-Ergebnisse und spirituelle Ergebnisse tun dies nicht.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Wo sagt er das? Das hast dir wieder aus den Fingern gesaugt.
Nee - eher aus den Zitaten. - Denn wie kann Jesus für Lindemann göttlich sein, wenn der HKE-Jesus derjenige ist, der der Fall ist??

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Closs sollte inzwischen erst mal verstanden haben, dass Kurzzeitkreationisten von einer Erde ausgehen, die höchstens ein paar Tausend Jahre alt ist.
Ich spreche von der Auseinandersetzunge zwischen ET und Kardinal Schönborn. - Jetzt zu Dir: Ja - das Theme ET und Kurzzeit-Kreationismus ist anders, weil sich hier zwei Seiten auf derselben, nämlich naturalistischen Ebene treffen. - Das sollte man auf spiritueller Seite nicht tun.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Ein Geologe weiß, dass die Erde Milliarden Jahre alt ist. Wenn er nach Feierabend alles wieder vergißt, dann ist er halt deppert
Das ist aber ein ganz anderes Beispiel als das Lindemann-Bsp. - Du zauberst immer Wörter wie "esoterisch" oder "Kurzzeit-Kreationismus" vor, wenn es gar nicht darum geht, Du aber irgendwo recht haben willst.

Dass Kurzzeitkreationisten recht haben ist nur dann theoretisch (!) denkbar, wenn die Wahrnehmung des Menschen bewusst von Gott gestört werden würde ("Ich lasse Euch millionenalt anmutende Knochen finden, obwohl sie erst 4000 Jahre alt sind") - diese Version kann man vernachlässigen.

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sven23
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#64 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Mo 25. Mär 2019, 15:49

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 13:43
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Weil die Schriften göttlich inspiriert und irrtumsfrei sind, muss deren historische Glaubwürdigkeit nicht in Frage gestellt werden.
Davon abgesehen, dass man das auch eleganter lösen kann, ist das kein Zirkelschluss, sondern eine Vorannahme/Setzung. - zirkelschluss wären Stockfehler wie "Weil in der Bibel steht, dass die Bibel gut ist, ist die Bibel gut".
Das auch, aber Kanoniker halten ja die Bibel für göttlich inspiriert, weil in der Bibel steht, dass sie von Gott gegeben ist. Ein klassischer Zirkelschluss.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 13:43
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Ich habe durchaus verstanden, dass Glaubensbekenntnisse und Sonderbehandlungen nichts in der Forschung verloren haben.
Das ist aber einmal mehr eine entstellte Darstellung. - Denn niemand fordert in der theologischen Forschung "Glaubensbekenntnisse und Sonderbehandlungen"
Dann ist es allein der closs, der diese laienhafte Forderung stellt. Denn die Voraussetzung, dass Jesus göttlich sein soll, ist geradezu ein klassisches Glaubensbekenntnis. Nicht umsonst wird das im apostolischen Glaubensbekenntnis den Gläubigen formelhaft abverlangt.


closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 13:43
- es geht einzig und allein um andere Vorannahmen, als sie die HKE hat.
Ja eben, die einen benötigen ein Glaubensbekenntnis, die anderen keines.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 13:43
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
So wie beim Kurzzeitkreationismus? :roll:
Da NICHT, weil sich Naturwissenschaft und Kurzzeitkreationismus auf der selben Ebene befinden - HKE-Ergebnisse und spirituelle Ergebnisse tun dies nicht.
Nein, Naturwissenschaft und Dumpfbackenebene sind zwei paar Schuhe. :lol:

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 13:43
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Wo sagt er das? Das hast dir wieder aus den Fingern gesaugt.
Nee - eher aus den Zitaten. - Denn wie kann Jesus für Lindemann göttlich sein, wenn der HKE-Jesus derjenige ist, der der Fall ist??
Tja, an diesem Punkt kulminiert sozusagen die ganze Schizophrenie der Theologe wie in einem Brennpunkt. Auf diese Frage kann ich dir keine Antwort geben.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 13:43
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 12:25
Ein Geologe weiß, dass die Erde Milliarden Jahre alt ist. Wenn er nach Feierabend alles wieder vergißt, dann ist er halt deppert
Das ist aber ein ganz anderes Beispiel als das Lindemann-Bsp. - Du zauberst immer Wörter wie "esoterisch" oder "Kurzzeit-Kreationismus" vor, wenn es gar nicht darum geht, Du aber irgendwo recht haben willst.
Ähm, ja, wir sprachen ja nicht exclusiv über Lindeman. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#65 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mo 25. Mär 2019, 16:42

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
Das auch, aber Kanoniker halten ja die Bibel für göttlich inspiriert, weil in der Bibel steht, dass sie von Gott gegeben ist.
Nee - "Bibel" ist doch nichts anderes als niedergeschriebener Glaube - und der Glaube ist doch zuerst da und hat sich tradiert. - Mit anderen Worten: Die Kanoniker führen als Privatleute diesen Glauben fort UND wählen als Wissenschaftler eine Vorannahme, die ihm entspricht. - Aber diesem Moment läuft alles genauso wie bei anderen Wissenschaftlern auch (wenn man Wissenschaft traditionell versteht).

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
Denn die Voraussetzung, dass Jesus göttlich sein soll, ist geradezu ein klassisches Glaubensbekenntnis.
Das ist eine religiöse Vorannahme, die insofern keine Sonderstellung bedingt, weil auch andere ihre Vorannahmen haben. - Wichtig: Aber diesem Moment läuft alles genauso wie bei anderen Wissenschaftlern auch (wenn man Wissenschaft traditionell versteht).

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
Nicht umsonst wird das im apostolischen Glaubensbekenntnis den Gläubigen formelhaft abverlangt.
Hier geht es um wissenschaftliche Exegese.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
closs hat geschrieben: ↑
Mo 25. Mär 2019, 14:43
- es geht einzig und allein um andere Vorannahmen, als sie die HKE hat.

Ja eben, die einen benötigen ein Glaubensbekenntnis, die anderen keines.
Vollkommen irrelevant, ob man aufs Brötchen Wurst oder Käse tut.-

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
an diesem Punkt kulminiert sozusagen die ganze Schizophrenie der Theologe wie in einem Brennpunkt.
Das ist Lindemanns Problem. - Normal wäre in der Theologie, dass man zwischen methodischen Ergebnissen und eigenem Glauben, was ontisch der Fall ist, unterscheidet - in der Hoffnung, dass sich beides überlappt.

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sven23
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#66 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Mo 25. Mär 2019, 17:31

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 16:42
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
Das auch, aber Kanoniker halten ja die Bibel für göttlich inspiriert, weil in der Bibel steht, dass sie von Gott gegeben ist.
Nee - "Bibel" ist doch nichts anderes als niedergeschriebener Glaube
Eben, hast du es jetzt endlich verstanden? Zu göttlich inspirierten und irrtumsfreien Schriften hat die Kirche sie erst viel später erklärt. :thumbup:


closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 16:42
- und der Glaube ist doch zuerst da und hat sich tradiert. - Mit anderen Worten: Die Kanoniker führen als Privatleute diesen Glauben fort UND wählen als Wissenschaftler eine Vorannahme, die ihm entspricht.
Dann haben wir wieder die schizophrene Situation von Geologie und Kurzzeitkreationismus.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 16:42
- Aber diesem Moment läuft alles genauso wie bei anderen Wissenschaftlern auch (wenn man Wissenschaft traditionell versteht).
Wissenschaft und Glaubensbekenntnis sind wie Feuer und Wasser. Sie sind nicht vereinbar.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 16:42
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
Denn die Voraussetzung, dass Jesus göttlich sein soll, ist geradezu ein klassisches Glaubensbekenntnis.
Das ist eine religiöse Vorannahme, ...
Ob man ein Glaubensbekenntnis nun religiöse Vorannahme nennt, änder doch nichts an der Sache. :roll:

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 16:42
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
Nicht umsonst wird das im apostolischen Glaubensbekenntnis den Gläubigen formelhaft abverlangt.
Hier geht es um wissenschaftliche Exegese.
Die auf Glaubensbekenntnissen beruht, also kaum wissenschaftlich genannt werden kann.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 16:42
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
closs hat geschrieben: ↑
Mo 25. Mär 2019, 14:43
- es geht einzig und allein um andere Vorannahmen, als sie die HKE hat.
Ja eben, die einen benötigen ein Glaubensbekenntnis, die anderen keines.
Vollkommen irrelevant, ob man aufs Brötchen Wurst oder Käse tut.-
Nein, es ist eben nicht irrelevant, ob man ein Glaubensbekenntnis benötig oder keins, egal, ob ein closs das versteht oder nicht. :roll:

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 16:42
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 15:49
an diesem Punkt kulminiert sozusagen die ganze Schizophrenie der Theologe wie in einem Brennpunkt.
Das ist Lindemanns Problem. - Normal wäre in der Theologie, dass man zwischen methodischen Ergebnissen und eigenem Glauben, was ontisch der Fall ist, unterscheidet - in der Hoffnung, dass sich beides überlappt.
Ähm, was soll sich da überlappen, wenn die Ergebnisse sich diametral gegenüberstehen? :roll: Das ist auch kein alleiniges Problem von Lindemann, sondern spiegelt den Graben in der Theologie wider, der sich zwischen Forschung und Glaubensideologie auftut.

So schreibt Stefan Förner vom Erzbistum Berlin:

So lernt jeder angehende Pfarrer spätestens im dritten Semester, dass die historische Existenz von Abraham, Issak und Jakob ungeklärt ist, dass die Evangelien keine historischen Biographien sondern literarische Texte sind, und dass die Berichte über die Auferstehung den Glauben an die Auferstehung voraussetzen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#67 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Mo 25. Mär 2019, 18:39

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Eben, hast du es jetzt endlich verstanden?
"Eben"? - "Endlich"?

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Zu göttlich inspirierten und irrtumsfreien Schriften hat die Kirche sie erst viel später erklärt.
Was willst Du damit Relevantes sagen?

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Wissenschaft und Glaubensbekenntnis sind wie Feuer und Wasser.
Deshalb ist es so wichtig, dass man den kategorialen Unterschied zwischen Vorannahmen und Forschung kennt.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Ob man ein Glaubensbekenntnis nun religiöse Vorannahme nennt, änder doch nichts an der Sache.
Und ob man eine Vorannahme religiös oder säkular nennt, ändert ebenfalls nichts an der Sache.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Nein, es ist eben nicht irrelevant, ob man ein Glaubensbekenntnis benötig oder keins, egal, ob ein closs das versteht oder nicht.
Grade sagst Du noch, es sei egal, "ob man ein Glaubensbekenntnis nun religiöse Vorannahme nennt", weil es "nichts ander Sache" ändert.

sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Ähm, was soll sich da überlappen, wenn die Ergebnisse sich diametral gegenüberstehen?
Das ist aber kein objektives Problem, sondern ein Problem der unterschiedlichen Vorannahmen.

So schreibt Stefan Förner vom Erzbistum Berlin:

"So lernt jeder angehende Pfarrer spätestens im dritten Semester, dass die historische Existenz von Abraham, Issak und Jakob ungeklärt ist, dass die Evangelien keine historischen Biographien sondern literarische Texte sind, und dass die Berichte über die Auferstehung den Glauben an die Auferstehung voraussetzen".

Was will er damit sagen? - Dass das AT eine Mischung aus mythischen SChilderungen und historischen Äußerungen ist, weiß die Theologie längst. Dass Evangelien ebenfalls eine Mischung aus Historie und Spiritualität sind, ist ebenfalls längst bekannt (Wie willst Du Texte wie Pauli "Hohes Lied der Liebe" historisch verarbeiten?). - Und dass eine nicht-falsifizierbare, aber historisch mögliche Gegebenheit wie die Auferstehung etwas mit Glauben zu tun hat, ist eigentlich ebenfalls allen klar.

Mit anderen Worten: Wer sollte Förner widersprechen? - Was liest DUU hier raus?

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#68 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Fr 29. Mär 2019, 16:46

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 18:39
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Zu göttlich inspirierten und irrtumsfreien Schriften hat die Kirche sie erst viel später erklärt.
Was willst Du damit Relevantes sagen?
Dass die Schreiber sich selbst gar nicht als inspiriert angesehen haben und dass die Schriften alles andere als heilig angesehen wurden. Sonst hätte man sich nicht nach Belieben verändert und kreativ überarbeitet und ergänzt.
Erst die Kirche hat sich zu unantastbaren angeblichen Tatsachenberichten deklariert, um ihre eigenen Machtansprüche zu festigen.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 18:39
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Wissenschaft und Glaubensbekenntnis sind wie Feuer und Wasser.
Deshalb ist es so wichtig, dass man den kategorialen Unterschied zwischen Vorannahmen und Forschung kennt.
:lol: :lol: :lol:
Den kennt die Forschung zur Genüge, und die Kirche zu ihrem eigenen Leidwesen auch.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 18:39
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Ob man ein Glaubensbekenntnis nun religiöse Vorannahme nennt, ändert doch nichts an der Sache.
Und ob man eine Vorannahme religiös oder säkular nennt, ändert ebenfalls nichts an der Sache.
Deshalb läßt man Vorannahmen möglichst weg und untersucht die Textquellen so wie jeden anderen antiken Text. Damit ist Ergebnisoffenheit gewährleistet.

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 18:39
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Nein, es ist eben nicht irrelevant, ob man ein Glaubensbekenntnis benötig oder keins, egal, ob ein closs das versteht oder nicht.
Grade sagst Du noch, es sei egal, "ob man ein Glaubensbekenntnis nun religiöse Vorannahme nennt", weil es "nichts ander Sache" ändert.
Und, was verstehst du daran nicht? Ein Glaubensbekenntnis bleibt ein Glaubenbekenntnis, egal ob man es verniedlichend als religiöse Vorannahme bezeichnet. :roll:

closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 18:39
sven23 hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 17:31
Ähm, was soll sich da überlappen, wenn die Ergebnisse sich diametral gegenüberstehen?
Das ist aber kein objektives Problem, sondern ein Problem der unterschiedlichen Vorannahmen.
Eben, Glaubensbekenntnis vs. kein Glaubensbekenntnis.


closs hat geschrieben:
Mo 25. Mär 2019, 18:39
So schreibt Stefan Förner vom Erzbistum Berlin:

"So lernt jeder angehende Pfarrer spätestens im dritten Semester, dass die historische Existenz von Abraham, Issak und Jakob ungeklärt ist, dass die Evangelien keine historischen Biographien sondern literarische Texte sind, und dass die Berichte über die Auferstehung den Glauben an die Auferstehung voraussetzen".

Was will er damit sagen? - Dass das AT eine Mischung aus mythischen SChilderungen und historischen Äußerungen ist, weiß die Theologie längst. Dass Evangelien ebenfalls eine Mischung aus Historie und Spiritualität sind, ist ebenfalls längst bekannt (Wie willst Du Texte wie Pauli "Hohes Lied der Liebe" historisch verarbeiten?). - Und dass eine nicht-falsifizierbare, aber historisch mögliche Gegebenheit wie die Auferstehung etwas mit Glauben zu tun hat, ist eigentlich ebenfalls allen klar.
Mit anderen Worten: Wer sollte Förner widersprechen? - Was liest DUU hier raus?
Förner bestätigt doch gerade, dass die biblischen Texte keine historischen Tatsachenberichte sind, sondern Glaubenspropagandaschriften der Textgattung Evangelium.
Deshalb ist ihr historischer Wahrheitsgehalt mit Vorsicht zu genießen. Glaubensideologen wie Kanoniker wollen davon nichts wissen. Da die Schriften göttlich inspiriert und irrtumsfrei seien, meinen sie, es müsse auch alles so stimmen, wie es geschrieben steht. Sie bestätigen ihre Glaubensannahme zirkelreferent. Deshalb kann Kanonik keine Leitmethode der biblischen Exegese sein, sondern nur die historisch-kritische Methode.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#69 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Fr 29. Mär 2019, 17:24

sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Dass die Schreiber sich selbst gar nicht als inspiriert angesehen haben
Das ist irrelevant - wenn sie es sind, müssen sie es nicht wissen.

sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Den kennt die Forschung zur Genüge, und die Kirche zu ihrem eigenen Leidwesen auch.
Nicht "Leidwesen" - die theologische Forschung weiß es und kann deshalb offen damit umgehen.

sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Deshalb läßt man Vorannahmen möglichst weg und untersucht die Textquellen so wie jeden anderen antiken Text. Damit ist Ergebnisoffenheit gewährleistet.
Urban Legend. - Ergebnisoffenheit entscheidet sich nicht an den Vorannahmen - davon abgesehen, dass "untersucht die Textquellen so wie jeden anderen antiken Text" ebenfalls gespickt ist mit Vorannahmen.

sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Ein Glaubensbekenntnis bleibt ein Glaubenbekenntnis, egal ob man es verniedlichend als religiöse Vorannahme bezeichnet.
Von der Sache her irrelevant, ob man etwas weltanschaulich als Glaubensbekenntnis (egal ob christlich oder naturalistisch) oder im Forschungs-kontext als hermeneutische Vorannahme bezeichnet.

sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Eben, Glaubensbekenntnis vs. kein Glaubensbekenntnis.
Urban Legend - Selbst-Täuschung. - Du kannst mit Sprache keine Fakten raushausen.

sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Förner bestätigt doch gerade, dass die biblischen Texte keine historischen Tatsachenberichte sind, sondern Glaubenspropagandaschriften der Textgattung Evangelium.
Es sit eine Mischung aus beidem.

sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Da die Schriften göttlich inspiriert und irrtumsfrei seien, meinen sie, es müsse auch alles so stimmen, wie es geschrieben steht.
Nee - sogar Ratzinger wurde hier mal zitiert, dass er es nur auf WESENTLICHE Aussagen bezogen so sieht.

sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Sie bestätigen ihre Glaubensannahme zirkelreferent.
Du lebst in irgendeinem anderen Jahrhundert - das sind olle Kamellen, mit denen Du keinen halbwegs gebildeten Theologen beeindrucken kannst. - Solche Sprüche werden belächelt, weil sie in dieser Form falsch sind.

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sven23
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#70 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Fr 29. Mär 2019, 18:22

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Dass die Schreiber sich selbst gar nicht als inspiriert angesehen haben
Das ist irrelevant - wenn sie es sind, müssen sie es nicht wissen.
Wer weiß es denn, wenn nicht sie selber? :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Den kennt die Forschung zur Genüge, und die Kirche zu ihrem eigenen Leidwesen auch.
Nicht "Leidwesen" - die theologische Forschung weiß es und kann deshalb offen damit umgehen.
Die Forschung weiß es in der Tat, die Kirche lebt davon, dass die Forschungsergebnisse in der Kirche nicht publik sind. (siehe Konzelmann)

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Deshalb läßt man Vorannahmen möglichst weg und untersucht die Textquellen so wie jeden anderen antiken Text. Damit ist Ergebnisoffenheit gewährleistet.
Urban Legend.
Sagt der Laie closs.

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
- Ergebnisoffenheit entscheidet sich nicht an den Vorannahmen
Ähm, doch. :lol:
Glaubensbekenntnisse schränken die Ergebnisoffenheit ganz entschieden ein.

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
- davon abgesehen, dass "untersucht die Textquellen so wie jeden anderen antiken Text" ebenfalls gespickt ist mit Vorannahmen.
Nein, deshalb ist die HKM die Leitmethode. :thumbup:

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Ein Glaubensbekenntnis bleibt ein Glaubenbekenntnis, egal ob man es verniedlichend als religiöse Vorannahme bezeichnet.
Von der Sache her irrelevant, ob man etwas weltanschaulich als Glaubensbekenntnis (egal ob christlich oder naturalistisch) oder im Forschungs-kontext als hermeneutische Vorannahme bezeichnet.
Nur mit dem Unterscheide: wer Glaubensbekenntnisse benötigt, ist raus aus wissenschaftlicher Forschung.

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Förner bestätigt doch gerade, dass die biblischen Texte keine historischen Tatsachenberichte sind, sondern Glaubenspropagandaschriften der Textgattung Evangelium.
Es sit eine Mischung aus beidem.
Mit sehr viel Mischung aus der Gaubenspropaganda. :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Da die Schriften göttlich inspiriert und irrtumsfrei seien, meinen sie, es müsse auch alles so stimmen, wie es geschrieben steht.
Nee - sogar Ratzinger wurde hier mal zitiert, dass er es nur auf WESENTLICHE Aussagen bezogen so sieht.
Eben, und die Naherwartung ist nun mal wesentlich, oder der Missionsbefehl, oder das messianische Selbstverständnis oder die Geburtslegenden oder oder oder....

closs hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 17:24
sven23 hat geschrieben:
Fr 29. Mär 2019, 16:46
Sie bestätigen ihre Glaubensannahme zirkelreferent.
Du lebst in irgendeinem anderen Jahrhundert - das sind olle Kamellen, mit denen Du keinen halbwegs gebildeten Theologen beeindrucken kannst. - Solche Sprüche werden belächelt, weil sie in dieser Form falsch sind.
Nee, sie sind vollkommen korrekt, weshalb Kanoniker zur historischen Forschung nichts beitragen können.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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