Hallo @lovetrail und alle
Aion/olam als Zeitalter zu interpretieren gibt nun mal die Schrift nicht her. Das ewige Leben, der ewige Gott, der ewige Hl. Geist und die ewige Verdammnis/Pein wird mit demselben Wort ausgedrückt. Nun zu sagen: Hier meint es Zeitalter, dort aber tatsächlich ewig, ist unbefriedigend. So leicht darf man es sich nicht machen.
Man sollte ewig/Ewigkeit sowieso nicht mit Zeit/Zeitalter in Verbindung bringen, denn die göttliche Dimension kennt keine Zeit. Es ist ein Jetzt, ein Zustand, und wenn die Könige der Erde die Herrlichkeit ins neue Jerusalem tragen, so muss man dies als ihren Zustand betrachten. In der Offb 21, 10-27 wird wunderbar und anschaulich der Zustand der Seele/der Kirche/der Braut in bildhaften Worten beschrieben.
Wenn dann Gott alles in allem ist, wenn sich der Sohn unterwirft, dann beschreibt dies den Zustand Gottes in der göttlichen Dimension. Er ist dort eins, aber drei nur als Offenbarung für die Menschen in Zeit und Raum. Betrachtet man das Wirken Gottes "im Anfang", so kann man daraus schließen, dass die Schöpfung vom Chaos (tohuwabohu, Irrsal und Wirrsal) durch Gott zur Einheit gerufen wird. Und das geschieht auch später bei den 10 Geboten: Aus Chaos, Sünde, soll Heiligkeit und Einheit werden. Gott als großer Heiler des Chaos, der Finsternis, in der er sein Licht sendet. Dies wäre ein Ansatz eine ewige Finsternis, einen Zustand der Finsternis, vor dem Anfang zu vermuten. Dort, in diesem Zustand der Gottesferne, könnten jene sich aufhalten, die vor dem Anfang ihr Ziel nicht erreicht haben: Die Heiligung in Gott.
Diese Aneinanderreihung von Zeitaltern ist allerdings eine Lehre der Freimaurer.
Die ganze Bibel ist durchzogen von der Absicht Gottes, dass der Mensch sich aus freien Willen für die Liebe und für Gott entscheidet. Die Sehnsucht des Menschen wird im Diesseits nie erfüllt werden, denn wir alle sind, wie du es auch beschreibst, "Dürstende", die sich nach ihrer Heimat in Gott sehnen. Doch dann muss man sich fragen: Wieso dann der ganze Aufwand Gottes, wenn wir sowieso alle zu ihn hinstreben werden?
Unser Wille ist auch dem Fleisch, der Sünde verhaftet. Gerade diese Anhänglichkeit gilt es eben zu lösen und mithilfe der Gnade Gottes und seines Sohnes, durch seine Offenbarungen, das Vorbild im Sohn, den freien Willen in den Dienst des menschlichen Geistes zu stellen. Und eben dies wird nicht jeden gelingen und jene fliehen vor der Einheit mit Gott in die Einheit mit sich selbst. Dort ohne Gott ist dann Finsternis, jener Zustand der ewigen Pein, weil man sich nur selbst genügen will und die brennende Sehnsucht unbefriedigt bleibt.
Wir, als stets sündhafte Geschöpfe, können jedoch niemals Einheit mit Gottvater erlangen. Es gelingt nur mit und in Christus Jesus. Nur durch ihn können wir Anteil an seiner Einheit als Sohn mit dem Vater erhalten. Dazu müssen wir ihm aber vertrauen, ihm glauben, und in Demut mit unserem Willen seinem Willen entsprechen, also den Sohn nachahmen, der auch demütig und in Liebe seinem Vater gehorchte. Nur in dieser Einheit mit dem Heiland, dem Heiler, können wir durch die enge Pforte ins Reich Gottes gelangen.
Mit dem wirklich schwer verständlichen Satz habe ich gemeint: Man darf einen Vertreter der AV nicht gründsätzlich unterstellen, er spekuliert auf die Barmherzigkeit Gottes und kann deshalb an der Sünde gefallen haben. Man darf jemanden, der an die Hölle und nicht an die AV glaubt, ebenso grundsätzlich nicht unterstellen, dass er den drohenden Gott braucht, um nicht zu sündigen. Beiden sollte einfach Gottvertrauen, der Glaube an den liebenden Gott, unterstellt werden, der Liebe zum Weitergeben schenkt.
Jetzt wurde es ganz schön lang. Liest so was überhaupt noch jemand?