So nah und doch so fern?

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sven23
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#191 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 22. Sep 2013, 12:48

Salome23 hat geschrieben: Wozu noch lernen? Das weiss er doch schon seit dem Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse...

Sehr gut erkannt :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#192 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 22. Sep 2013, 12:50

closs hat geschrieben: Nein - hier eine urtextnahe Übersetzung (Gen. 3,22) "Der Mensch ist geworden wie unser einer im Erkennen von gut und böse". Der Mensch hat jetzt also eine Fertigkeit, die er vorher nicht hatte. - Die Anwendung dieser Fertigkeit hat er noch nicht.


Das sind jetzt aber semantische Haarspaltereien. Man kann es sehr wohl auch in dieser Fassung verstehen, wie Salome es gesagt hat.
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closs
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#193 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 22. Sep 2013, 13:14

sven23 hat geschrieben: Man kann es sehr wohl auch in dieser Fassung verstehen, wie Salome es gesagt hat.
Ohne Zweifel - nur ist der Sinn der Exegese, herauszufinden, welche der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten Sinn machen.

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sven23
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#194 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 22. Sep 2013, 13:17

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Man kann es sehr wohl auch in dieser Fassung verstehen, wie Salome es gesagt hat.
Ohne Zweifel - nur ist der Sinn der Exegese, herauszufinden, welche der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten Sinn machen.

Bist du denn sicher, daß deine Setzungen dir in deinem exegetischen Urteil nicht die Sicht trüben?
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closs
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#195 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 22. Sep 2013, 13:26

sven23 hat geschrieben:Bist du denn sicher, daß deine Setzungen dir in deinem exegetischen Urteil nicht die Sicht trüben?
Auch hier gilt: Der Mensch kann nur wahrnehmen und nie objektiv "wissen". - Ansonsten habe ich ein ziemlich gutes Gefühl, dass hoffentlich zu gegebener Zeit im Abgleich mit der Realität gut abschneidet.

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Zeus
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#196 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 22. Sep 2013, 13:44

sven23 hat geschrieben:Bist du denn sicher, daß deine Setzungen dir in deinem exegetischen Urteil nicht die Sicht trüben?
closs hat geschrieben:Auch hier gilt: Der Mensch kann nur wahrnehmen und nie objektiv "wissen". - Ansonsten habe ich ein ziemlich gutes Gefühl, dass hoffentlich zu gegebener Zeit im Abgleich mit der Realität gut abschneidet.
Meinst du damit, dass du noch vor deinem Tode herausfindest, ob du selbst existierst?
Dass dein Gott existiert, steht deiner Meinung nach - oder ist das auch so'n Gefühl? - ja außer Frage.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Salome23
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#197 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Salome23 » So 22. Sep 2013, 14:20

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Wozu noch lernen? Das weiss er doch schon seit dem Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse...
Nein - hier eine urtextnahe Übersetzung (Gen. 3,22) "Der Mensch ist geworden wie unser einer im Erkennen von gut und böse". Der Mensch hat jetzt also eine Fertigkeit, die er vorher nicht hatte. - Die Anwendung dieser Fertigkeit hat er noch nicht.
Einige Gedanken dazu:
Der Mensch wurde wie Gott und seinereins-.... also die hatten schon die Fertigkeit Gut und Böse zu erkennen-aber wozu?
Somit gab es schon eine Welt vor der Schöpfung, wo es Gut und Böse gab.
Dann schuf Gott den Menschen, der dieser Fähigkeit aber nicht bedurfte, da er ihn(den Menschen) in den Gan Eden setzte und der scheinbar irgendwie abisoliert war vom Rest der Erde...und eine Art Ort der Glückseligkeit in der GOTT für alles sorgte.
Aber wozu nun pflanzte GOTT diesen Baum der Erkenntnis v. G.u.B.-völlig sinnloses Unterfangen, dass den Mensch unnötig in Schwierigkeiten bringen könnt
Und was hat eine sprechende Schlange dort zu suchen? Warum erlaubte GOTT dieser Schlange Zutritt zum Gan Eden?
Dieser allwissende, allmächtige Gott wusste, was geschehn könnte(würde) und dennoch handelte er vorsätzlich?
Und dann reute es ihn, dass er den Menschen gemacht hat, obwohl er als Allwissender doch schon vorhersehn konnte,was sein wird?
Schon eine etwas absurde story...

Salome23 hat geschrieben:wer denn diese "unsereiner" sind
Da hört man die unterschiedlichsten Interpretationen: a) Pluralis majestatis b) Gott/Jesus/HG - etc. - Aus meiner Sicht nicht beachtenswert.
Also ich finde es durchaus beachtenswert! Und noch viel mehr, was in der Bibel so steht-aber leider so mancher Christ nicht beachtet oder beachten will, weil es so einige unangenehme Fragen aufwerfen könnte, was in das eigene Glaubesbild nicht passt ;)

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sven23
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#198 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 22. Sep 2013, 16:30

Zeus hat geschrieben: Meinst du damit, dass du noch vor deinem Tode herausfindest, ob du selbst existierst?

Wär ganz praktisch, wenn man das noch rechtzeitig herausfinden könnte. :lol:
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#199 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 22. Sep 2013, 16:33

Salome23 hat geschrieben: Schon eine etwas absurde story...


Wohl wahr, Salome, das sage ich schon seit Jahren, aber keiner hört mir zu. :lol:
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#200 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 22. Sep 2013, 17:09

Zeus hat geschrieben:Dass dein Gott existiert, steht deiner Meinung nach - oder ist das auch so'n Gefühl? - ja außer Frage.
Das ist eine subjektive Gewißheit, aber kein Wissen. - Verifiziert wird erst am Ende.

Salome23 hat geschrieben:Somit gab es schon eine Welt vor der Schöpfung, wo es Gut und Böse gab.
Nein - "böse" ist keine positive Größe, sondern die Negation des Guten. Im Binären ist 0 die Negation von 1 - 0 kann man nicht schaffen.

Salome23 hat geschrieben:Aber wozu nun pflanzte GOTT diesen Baum der Erkenntnis v. G.u.B.-völlig sinnloses Unterfangen,
Das ist eine Chiffre für die Emanzipation des Menschen von Gott. - Der Mensch muss neben Gott ("1") auch die Abwendung von Gott ("0") erleben, um aus diesem Spannungsverhältnis ein bewusstes Erkennen von Gott zu ermöglichen.

Salome23 hat geschrieben:Dieser allwissende, allmächtige Gott wusste, was geschehn könnte(würde) und dennoch handelte er vorsätzlich?
Aus meiner Sicht JA - es war Plan A.

Salome23 hat geschrieben:Und dann reute es ihn, dass er den Menschen gemacht hat
Das Wort "reute ihn" ist falsch übersetzt - Urtextnah wird es übersetzt mit "es war ihm Leid" - das ist etwas ganz anderes.

Salome23 hat geschrieben:Schon eine etwas absurde story...
So, wie es oft christlichersits "verkauft" wird, hast Du leider recht.

Salome23 hat geschrieben:weil es so einige unangenehme Fragen aufwerfen könnte
Das hängt davon ab, wie man die Bibel selbst bewertet - aus meiner Bewertung heraus gibt es da keine unangenehme Fragen.

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