Thaddäus hat geschrieben:Nach dieser petitio principii gibt es keine unterschiedlichen Interpretationen mehr, sondern nur noch diese Setzungen, da gar keine anderen Interpretationen mehr möglich sind.
Das ist doch genauso, wenn man Jesus als "normalen" Menschen voraussetzt, was man tut, wenn man aus methodischen Gründen keine andere Möglichkeit sehen darf. - Du scheinst nicht zu erkennen, dass auch eine "säkulare" Deutung eine petitio principii ist.
Wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass beides KEINE petitio principii ist, wenn die Fragestellung lautet: "Interpretieren Sie die Bibel anhand a) einer säkularen, b) eine spirituellen Setzung".
Thaddäus hat geschrieben:Eine petitio principii bleibt eine solche, auch wenn man feststellt, dass man eine begeht.
Verdammt noch mal: Dann müsste doch im HKM im Fall "Bibel" genauso ihre Koffer packen. - Sprächen wir über Goethe, wäre es anders, weil hier keiner fragen würde, ob G. der Messias/Gott war.
Thaddäus hat geschrieben: Die Naherwartung Jesu geht eindeutig aus den Texten hervor, und du behauptest einfach, dass das Gegenteil angenommen werden soll.
Nein - ich erwarte einfach, dass die Bibel auch aus der Perspektive gelesen werden soll, dass Jesus kein "normaler" Mensch, sondern Messias/Gott war.
Thaddäus hat geschrieben:Die historisch-kritische Forschung untersucht allein, was in den Texten an Aussagen zu finden ist und wie die Textstellen philologisch einzuordnen sind.
Aber sie interpretiert doch auch - und nach welchen Kriterien interpretiert sie? - Richtig: Nach den säkularen Kriterien von Wahrscheinlichkeit, Plausibilität und Ratio.
Thaddäus hat geschrieben:Du unterstellst aus Unwissenheit der HKM schlicht bestimmte Annahmen, die sie gar nicht macht.
Sie "macht" sie auch nicht offen wie Ratzi ("Glaubensentscheid"), sondern diese Annahmen sind immanent in der Methodik enthalten wie auch in den Köpfen der Leute, die bei spirituellen Dingen meinen, säkulare Kriterien wie Wahrscheinlichkeit, Plausibilität und Ratio seien der Maßstab. - Es sind verdeckte Annahmen, jedoch mit gleicher Wirkung.
Thaddäus hat geschrieben:Es ist aber wegen deiner dogmatischen Grundhaltung aussichtslos, darauf zu hoffen, dass du das irgendwann begreifst.
Mit Verlaub: Deine Haltung ist weitaus dogmatischer als meine. - Denn ich versuche doch verzweifelt jeweilige Setzungen ("Dogmen") offenzu legen, wenn ich sage: "Lass uns BEIDE Möglichkeiten der Wirklichkeit untersuchen: Jesus als irgendein Wanderprediger und Jesus als Gott. - Ich würde dies auch DANN tun, wenn ich Bright wäre - allein aus wissenschaftlicher Redlichkeit ("Lass und alle Möglichkeiten abdecken").
Thaddäus hat geschrieben:Das ist eine rein spekulative, unbegründbare Vermutung und also unplausibel.
Der "Fügungs"-Gedanke spielt für den Fall, dass Jesus der Messias/Gott war, in der Tat eine Rolle. - Man muss ihn somit als EINE Möglichkeit zulassen, wenn man in Bezug auf die Wirklichkeit, also was tatsächlich geschah, ergebnisoffen sein will.
Thaddäus hat geschrieben:Das ist eine rein spekulative, unbegründbare Vermutung und also unplausibel.
Dass Jesus NICHT der Messias/Gott war, ist genauso spekulativ. - Auch das ist nicht nachweisbar. - Was soll das?
Thaddäus hat geschrieben:
Wenn es einen christlichen Gott gibt, der an seiner Selbstoffenbarung interessiert ist, dann ist es erst recht nicht einzusehen, warum in den genannten Texten nichts über den späteren Gottessohn zu finden ist
Da bin ich en detail nicht drin, bin aber sicher, dass dies theologischer-seits anders gesehen werden kann. - Deine Aussage ist durchaus eine Spekulation - eine intelligent begründete, aber halt trotzdem Spekulation.
Thaddäus hat geschrieben:Die HKM setzt nicht voraus, dass es keinen christlichen Gott gibt, wie es dir hier schon 100mal gesagt wurde.
De facto tut sie es - wie mehrfach begründet. - Erkläre bitte, wie die HKM aus ihrer methodischen Bindung heraus die Grundlage haben könnte, dass Jesus inkarnierter Gott gewesen sein könnte. Ich meine, sie kann es nicht. - Wenn ich mich diesbezüglich nicht irre, ist logisch nachgewiesen, dass die HKM ihre Interpretationen nur auf der Basis "Jesus = "normaler" Mensch" machen kann. - q.e.d.
Thaddäus hat geschrieben: Eine weiter schwere Unplausibilität und Inkonsistenz der kanonischen Exegese.
Du machst jetzt was ganz Typisches: Du misst göttliche Handlungen nach Deinem Maßstab. Du argumentierst wie die Freunde Hiobs.