Hallo R.F.
R.F. hat geschrieben:
Natürlich ist mir die weit verbreite Auffassung, wonach der Christ an das “mosaische Gesetz†nicht mehr “gebunden†sei, wohlbekannt. Sie widerspricht der Schrift.
Lies z.B. den Jakobusbrief. Es unmöglich davon abzuleiten, die zehn Gebote seien für Nicht-Juden nicht verbindlich. Im Gegenteil: Diese Gebote sind von allen Menschen zu beachten, ob Muslime, Buddhisten oder Christen. Und nicht vergessen: auch von Naturalisten...
Ich glaube, Du solltest unterscheiden, von welchen Gesetzen du redest.
Der Begriff "mosaische Gesetze" bezog sich nicht nur auf die 10 Gebote, sondern eben auch auf viel, viel mehr, eben die Ansammlung aller Vorschriften und Gesetze, die sich im Judentum so alles angesammelt hatten - von Bekleidungsgeboten über Speisegebote bis hin zu Reinheitsgeboten. Diese müssen nicht-jüdische Christen nach den Beschlüssen des apostolischen Konzils nicht mehr einhalten.
Der Grund dafür ist, dass dies menschliche - gesellschaftlich motivierte Gesetze waren. Die Gesellschaft ändert sich, also müssen sich auch die Vorschriften ändern. Ein Beispiel für ein neutestamentliches Gebot dieser Form ist die Stellung der Frau. War sie zur Zeit des Urchristentums gesellschaftlich bedingt noch sehr untergeordnet, sieht das heute berechtigterweise ganz anders aus.
Daneben gibt es aber auch die göttlichen Gebote - die 10 Gebote sind ein Beispiel dafür. Dies sind die Gebote, die sich aus dem Grundsatz "Liebe Gott mit ganzem Herz und ganzer Seele und deinen Nächsten wie dich selbst" ableiten lassen. Diese Gebote gelten für Christen und für alle Menschen.
Z.B. "Ich darf kein Schwein essen" lässt sich nicht auf das Liebesgebot zurückführen (ausser in speziellen gesellschaftlichen Umständen wie Wüste und kein Kühlschrank). Ich darf nicht ehebrechen aber schon.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.