Allversöhnung

Hemul
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#231 Re: Allversöhnung

Beitrag von Hemul » Do 13. Jun 2013, 20:51

Demian hat geschrieben:Sollte man seinen Standpunkt biblisch oder geistig begründen?

lovetrail hat geschrieben: Ich habe, so gut es mir möglich war,versucht, meinen Standpunkt biblisch zu begründen.

Hi Demian!
Wenn man es bibl. begründet und es " beißt" sich nichts, will heißen, dass die Begründung nicht der Bibel widerspricht, sollte es ausreichen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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lovetrail
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#232 Re: Allversöhnung

Beitrag von lovetrail » Fr 14. Jun 2013, 14:53

Demian hat geschrieben:Sollte man seinen Standpunkt biblisch oder geistig begründen?

Was verstehst du unter "geistig"? Wie würdest du diesen Geist näher definieren?

lg lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

closs
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#233 Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von closs » Fr 4. Okt 2013, 01:06

Beiträge aus "Kann ein Gläubiger verloren gehen?" hierher verschoben.

Gerade hat sich das überkreuzt in "So nah und so fern" - ich kopiere mal rüber:

Nach meiner Auffassung erkennt der Mensch irgendwann im Licht der absoluten Erkenntnis, was er im Leben getan hat und nicht getan hat. Die Summe daraus hat ihn entweder gar nicht nah oder ziemlich nah an die Wahrheit, also an Gott, gebracht, wobei wir der Einfachheit halber "Gott" nicht als irgendeinen ursprünglich israelitischen Volksgott verstehen wollen, sondern als "Liebe". - Liebe wiederum wäre OBJEKTIV definiert als Vereinigung von Allem (Gott und Mensch), wobei "Alles" ein anderes Wort ist für "Holon" (das Ganze - whole/holy/heilig) ist. - SUBJEKTIV wäre Liebe definiert als Sehnsucht danach oder Kampf dafür - denn im Dasein gibt es diese Erfüllung per Definition NICHT vollständig. - Der Mensch würde also daran gemessen und sich erkennen in Bezug auf: Wo habe ich im Leben nach Liebe gesucht und sie gegeben - wo nicht.

"Gemessen werden" wäre nun ein Synonym für das, was man oft als "Gericht"/"richten" bezeichnet findet (oft im Bibeltext selbst). - In meinem geistigen Verständnis steht "richten" NICHT für hin-"richten" (Rübe ab), sondern für aus-"richten" (so wie ein Chirurg einen defekten Knochen "richtet"). - Das wäre nun nur ein deutsches Wortspiel, würde in urtextnaher Übersetzung das, was man in "normalen" (also kontaminierten) Übersetzungen mit "richten" übersetzt, dort nicht als "bewahrheiten" übertragen sein - mit anderen Worten: Die urtextnahe Übersetzung geht genau in den Sinn von aus-"richten" - wie beim Chirurgen - also heilen - also zum Ganzen, zum Holon hinführen. - Insofern wäre "Richten" eine erzwungene Heiligung.

WAS da "gerichtet" wird, weiß keiner vom anderen. - Wir können NICHT entscheiden, ob Mahatma Gandhi besser wegkommt als Stalin - ich habe da zwar eine klare Meinung dazu, aber selbige ist geistig vollkommen irrelevant - denn es handelt sich hier um einen intimen Vorgang zwischen Gott (Ursprung und Endpunkt des Menschen) und Mensch. - Was gerichtet wird, ist das persönliche Versagen zwischen eigenen Möglichkeiten und eigener Umsetzung davon - ist die Kluft zwischen Ist und Soll groß, gibt es viel Leid - ist sie nicht so groß, gibt es wenig(er) Leid.

Ist diese Phase der inneren und schmerzhaften Reinigung vorbei, ist man in einem Status, in dem man erkennt, wie man immer erkannt war.



Münek hat geschrieben:Die unselige missverständliche paulinische Lehre der "Prädestination"
Ich weiß nicht, was Paulus gemeint hat. - Gehe mal davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer nachträglichen Kontamination groß ist. - Was ich allein im AT an sinnentstellenden Unterschieden zwischen meiner Buber-Übersetzung und den üblichen Übersetzungen gefunden habe, passt auf keine Kuhhaut.

Wer 1.Kor. 13,1-13 verstanden hat, hat Gott verstanden (soweit ein Mensch Gott verstehen kann).

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Magdalena61
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#234 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Magdalena61 » Fr 4. Okt 2013, 02:02

closs hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Die unselige missverständliche paulinische Lehre der "Prädestination"
Ich weiß nicht, was Paulus gemeint hat. - Gehe mal davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer nachträglichen Kontamination groß ist.
Volltreffer :).
closs hat geschrieben:In meinem geistigen Verständnis steht "richten" NICHT für hin-"richten" (Rübe ab), sondern für aus-"richten" (so wie ein Chirurg einen defekten Knochen "richtet"). - Das wäre nun nur ein deutsches Wortspiel, würde in urtextnaher Übersetzung das, was man in "normalen" (also kontaminierten) Übersetzungen mit "richten" übersetzt, dort nicht als "bewahrheiten" übertragen sein - mit anderen Worten: Die urtextnahe Übersetzung geht genau in den Sinn von aus-"richten" - wie beim Chirurgen - also heilen - also zum Ganzen, zum Holon hinführen. - Insofern wäre "Richten" eine erzwungene Heiligung.
Schön wär's... wenn wir hier nicht über Allversöhnung diskutieren.
Erzwungene Heilung? Diese Auslegungsvariante von einem "Gericht"; welches u.a. die Scheidung der Schafe von den Böcken sowie das Durchsetzen der Gerechtigkeit Gottes zur Folge haben wird... als Wellnessveranstaltung für Wahlatheisten und Gotteshasser zu sehen... kann man nicht wirklich biblisch belegen.
Wir können NICHT entscheiden, ob Mahatma Gandhi besser wegkommt als Stalin -
Jeder wird den "Lohn" für seine "Werke" erhalten; wobei "Werke" das gesamte Leben umfasst, alle verantwortlich getroffenen Entscheidungen eines (geistlich) mündigen Menschen und deren Auswirkungen. Wie der "Lohn" im Einzelnen aussehen wird, das können und sollen wir dem Richter auf dem großen weißen Thron überlassen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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kamille
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#235 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von kamille » Fr 4. Okt 2013, 09:53

Wir können NICHT entscheiden, ob Mahatma Gandhi besser wegkommt als Stalin -
Magdalene schreibt dann: Jeder wird den "Lohn" für seine "Werke" erhalten; wobei "Werke" das gesamte Leben umfasst, alle verantwortlich getroffenen Entscheidungen eines (geistlich) mündigen Menschen und deren Auswirkungen.

Hallo zusammen.
Das widerspricht aber dem Gesetz von Saat und Ernte. Wer Liebe sät, der wird Liebe ernten, und zwar von Gott.

Denn die Liebe steht am Höchsten, weil Gott selber ganz Liebe und Barmherzigkeit ist.

Wenn irgendwelche Werke nicht auf Liebe basieren, dann sind sie nichts wert und seien sie äußerlich noch so gut. Petrus sagt noch, dass die Liebe bedecken wird der Sünden Menge....

Dieser Punkt der göttlichen Gerechtigkeit wird leider immer übersehen und es wird streng nach dem Buchstaben geurteilt.
Die Bibel macht sehr wohl Unterschiede über die Schwere einer Tat, denn es kommt immer auf das Motiv an.
So kann ein Mord oder die Verursachung einer Tötung sehr wohl sündlos sein und auch andere sogenannten Sünden verlieren sich , wenn man das Motiv anschaut.

Wenn schon weltliche Gericht so urteilen, um wieviel mehr wird es Gott tun.

Gruß kamille
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

closs
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#236 Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von closs » Fr 4. Okt 2013, 10:36

Magdalena61 hat geschrieben:Erzwungene Heilung?
Vielleicht sollte man besser sagen: "Göttliches Bestehen auf Erkenntnis des Menschen". - Alles andere folgt dann daraus.

Magdalena61 hat geschrieben:Jeder wird den "Lohn" für seine "Werke" erhalten; wobei "Werke" das gesamte Leben umfasst, alle verantwortlich getroffenen Entscheidungen
Da darf man getrost weiter gehen: Auch alle NICHT verantwortlich getroffenen Dinge - denn: Das Leid des Betroffenen ist gleich groß, ob ein Bauchschuss von Dir absichtlich oder versehentlich abgefeuert wurde. Und Dein Leid ist vergleichbar, wenn Du in (Er-)Kenntnis davon mit-leidest.

Magdalena61 hat geschrieben:Wie der "Lohn" im Einzelnen aussehen wird, das können und sollen wir dem Richter auf dem großen weißen Thron überlassen.
So ist es - deshalb sollte jeder bei sich und anderen darauf hinwirken, dass man und der andere am Ende möglichst wenig leiden muss.

Malika hat geschrieben: Und natürlich gibt es auch Sünden, die aus der eigenen Ignoranz entstehen
Halte ich für die Regel in unserer Zeit - weil der Maßstab für "Sünde" (das Wort gibt es ja eigentlich gesellschaftlich gar nicht mehr) heute juristisch und nicht geistig definiert ist. - Bewusst sündigen wird damit zum Privileg für Erkennende.

kamille hat geschrieben:Wenn schon weltliche Gericht so urteilen, um wieviel mehr wird es Gott tun.
Wobei mir die Interpretation von "richten" im Sinne von "bewahrheiten" die stabilste zu sein scheint.

Hemul
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#237 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Hemul » Fr 4. Okt 2013, 11:13

closs hat geschrieben: Nach meiner Auffassung erkennt der Mensch irgendwann im Licht der absoluten Erkenntnis, was er im Leben getan hat und nicht getan hat.
Münek hat geschrieben:Die unselige missverständliche paulinische Lehre der "Prädestination"
Ich weiß nicht, was Paulus gemeint hat. - Gehe mal davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer nachträglichen Kontamination groß ist. - Was ich allein im AT an sinnentstellenden Unterschieden zwischen meiner Buber-Übersetzung und den üblichen Übersetzungen gefunden habe, passt auf keine Kuhhaut.
Wer 1.Kor. 13,1-13 verstanden hat, hat Gott verstanden (soweit ein Mensch Gott verstehen kann).

Hi closs!
Du schreibst, "nach meiner Auffassung". Deine "AUFFASSUNG", dass Bibelübersetzungen die "DEINE AUFFASSUNG" nicht stützen "beschi...n" sind teile ich nicht. "Du gehst davon aus," dass die Aussagen des Apostel Paulus "WAHRSCHEINLICH" nachträglich kontaminiert, also "versehentlich" falsch wiedergegeben wurden? (Aber wohl nur dann wenn sie nicht Deinem Bibelverständnis entsprechen-GELL?) ;)

Dein obiger Hinweis auf 1.Korinther 13,1-13 soll Deine AV-Theorie beweisen, was aber völlig der Schrift widerspricht.

Klar ist der Gott der Bibel ein Gott der Liebe, aber auch ein Gott der Rache, nachzulesen in Hebräer 10:30+31,

30 Wir kennen doch den, der gesagt hat: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, und ferner: Der Herr wird sein Volk richten.

31 Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.

Und bei dieser Aussage des Apostel Paulus kann man nix kontaminieren denn Paulus bezieht sich hier auf Moses und der sagt warnend in 5.Mose 32:35 das Gleiche, 35 Die Rache ist mein, ich will vergelten ...........
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#238 Allversöhnung

Beitrag von Malika » Fr 4. Okt 2013, 13:40

kamille hat geschrieben:So kann ein Mord oder die Verursachung einer Tötung sehr wohl sündlos sein und auch andere sogenannten Sünden verlieren sich , wenn man das Motiv anschaut.

Das ist mit Sicherheit wichtig. Wobei die Bezeichnung "Mord" meines Wissens einen Plan und die Absicht des Tötens voraussetzt, aber es gibt ja auch den sogenannten Totschlag, was ja auch im Affekt passieren kann. Nicht, dass ich das entschuldigen wollte, aber es gibt ja durchaus Fälle, da passiert das leider obwohl man den Tod der anderen Person gar nicht beabsichtigt hatte und die Tat hinterher bereut. Ich denke, das würde Gott anders beurteilen als einen Mord, aus dem jemand Profit zieht ohne damit ein Problem zu haben. Schlimm ist beides, aber ich denke schon, dass es da einen Unterschied gibt, wie auch bei anderen Sünden. Ich kann jemanden emotional verletzen weil ich eine unvorsichtige Bemerkung mache, von der mir nicht bewusst ist, dass sie verletzend ist, oder ich nutze bewusst die mir bekannten Schwachpunkte und mache ganz gezielt eine Bemerkung, welche die andere Person verletzt. Ersteres passiert sicher uns allen mal und wenn ich so etwas bemerke, dann tut mir das leid. Letzteres tut man in vollem Bewusstsein der Sünde. So kann die gleiche Sünde eben doch unterschiedlich sein.

closs
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#239 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von closs » Fr 4. Okt 2013, 13:57

Hemul hat geschrieben:Du schreibst, "nach meiner Auffassung".
Stimmt - es gibt nichts anderes beim Menschen als "Auffassungen". Ein anderes Wort dazu wäre "Wahrnehmung". - Allerdings sollten Auffassungen nicht im Sinne der gängigen Meinungs-Gesellschaft einfach so dahin geworfen werden. Auch Übersetzungen und Interpretationen der Bibel sind Auffassungen.

Hemul hat geschrieben: 35 Die Rache ist mein, ich will vergelten ...........
Das ist ein klassisches Beispiel für menschen-kontaminierte Auslegung. - Hast Du Dir mal überlegt, dass Gott meinen könnte: "Lasst Ihr die Finger davon, das ist meine Sache - ICH werde "richten". - Und wenn Ihr meint, Ihr könntet richten, dann werdet Ihr halt auch gerichtet". - Die Bibel-Exegese ist satanisch unterwandert.

Pluto
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#240 Re: Kann ein Gläubiger verloren gehen?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Okt 2013, 14:15

closs hat geschrieben:
kamille hat geschrieben:Wenn schon weltliche Gerichte so urteilen, um wieviel mehr wird es Gott tun.
Wobei mir die Interpretation von "richten" im Sinne von "bewahrheiten" die stabilste zu sein scheint.
Ich glaube das Wort was hier fehlt ist Gerechtigkeit.
Recht kann gekauft werden, und das kommt leider allzu oft vor, dass weltliche Gerichte Recht sprechen, aber Gerechtigkeit abei mit Füssen treten.
Wenn es einen Gott gibt, dann lässt er sich auch nicht kaufen und übt Gerechigkeit. An einen anderen Gott würde ich nicht glauben wollen. Deshalb habe ich Mühe mit dem Gedanken, dass letztlich Stalin zusammen mit Ghandi im Himmel sitzen wird -- dann bliebe Gottes Gerechtigkeit auf der Strecke.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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