Münek hat geschrieben:Danke - ich habe dazugelernt.
Davon bewahrt auch das Alter nicht.
Münek hat geschrieben:Was nützt es, wenn Du dementierst, es aber trotzdem machst. Du solltest mit Deinen kühnen Setzungen und Annahmen vielleicht etwas zurückhaltender sein - und die Hermeneutik nicht als den absoluten Königsweg hochjubilieren, die sie nicht sein kann.
Ich mache es nicht und nie, weil Vorannahmen keine Realitäts-Macher sind, aber trotzdem nicht vermeidbar sind - es geht um das Bewusstsein, dass der Mensch ohne Vorannahmen nicht wahrnimmt.
Münek hat geschrieben:Weiche nicht aus. Es geht ausschließlich um Jahwes persönliches Eingreifen als Gott im "Alten Testament". Wie ist da Deine Auffassung?
Das ist kein Ausweichen, sondern der Versuch Dir klarzumachen, dass Gott per Fügung IMMER eingreift - auch wenn der Mensch das nicht merkt. - Aber wie gesagt: Das ist ein schwer verständliches Thema. - Da das AT ein Teil von "immer" ist, gilt dies natürlich auch für das AT.
Münek hat geschrieben:Dein Vorwurf war aber, es sei "ungesund", Gott zu UNTERSUCHEN, wenn man nicht an seine Existenz glaubt.
Es ist ein Unterschied, ob man untersucht, OB es Gott gibt (geht letztlich nicht), oder ob man untersucht, wer oder was Gott ist.
Münek hat geschrieben:Das ist allenfalls insofern richtig, als sie nicht vom Eingreifen einer himmlischen Allmacht in die Weltgeschichte ausgeht.
Das darf sie ja, wenn sie sich so definiert - aber dann interpretiert HKM anders als Theologie - zwei ganz unterschiedliche Hermeneutiken. - Die Lösung: Exegese interpretiert nicht, sondern beschreibt lediglich auf Sachebene - dann sind solche Anschauungs-Hermeneutiken irrelevant.
Münek hat geschrieben:Textauslegung = Exegese = Textinterpretation.
Das ist doch rein sachlich gemeint - man interpretiert aus Quellen, dass Paulus sich auf dem Weg nach Korinth von Döner und Cola ernährt hat. - Für die geistige Interpretation ist die Christliche Hermeneutik zuständig.
Münek hat geschrieben:Nö - in der wissenschaftlichen Bibelauslegung gibt es KEINEN Zirkelschluss.
Wendet man "Zirkelschluss" im engen Sinn des Wortes an, gibt es weder bei der HKM noch bei der Kanonik Zirkelschlüsse, weil sie jeweils innerhalb ihrer Vorannahmen ergebnisoffen sind. - Deshalb flehe ich doch seit langer Zeit darum, dass sich Deine Fraktion endlich einmal einigen möge, ob sie "Zirkelschluss" nur in diesem engen Sinn oder auch im erweiterten Sinn ("systemisch") meint - bisher springt Ihr hin und her.
Münek hat geschrieben:Sicher schränken wir ein, aber DANACH sind wir VÖLLIG ergebnisoffen, SOLANGE unsere Beschränkung beachtet wird. Tja - da weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Wie wäre es alternativ mit Nachdenken?
Münek hat geschrieben:Wissenschaft (auch historische Wissenschaft) setzt nicht; ihr fehlt dafür ein glaubensbesetztes Motiv. Der Wunsch, ein ganz bestimmtes Ergebnis zu erreichen, fehlt ihr vollkommen.
Das fehlt auch den anderen Exegesen, da der Korridor, innerhalb dessen die Ergebnisse sein können, per Vorannahmen bereits festliegen.
Beweis: Die HKM kann nie zum Ergebnis kommen, dass es Wunder gibt, Jesus göttlich ist und die Auferstehung leiblich historisch stattgefunden hat. - Christliche Exegesen (biblisch-kritische, kanonische, etc.) können umgekehrt nie zum Ergebnis kommen, das Jesus nur Mensch ist, etc..