Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Rund um Bibel und Glaube
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Naqual
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#21 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von Naqual » So 27. Okt 2013, 10:54

Zeus hat geschrieben: Es gibt noch viele andere Widersprüche, welche Bibelausleger zu erklären versuchen, oder es werden exegetische Klimmzüge veranstaltet, um die Kontradiktionen in Übereinstimmung zu bringen, mit naturgemäß unterschiedlichen Resultaten.
Diskussionen zu Widersprüchen in der Bibel habe ich gegenüber Hardlinern schon aufgegeben.
Unter der Voraussetzung, dass ich Unmögliches als vor Gott möglich betrachte und aus der schier unendlichen Vielfalt nicht in der Bibel Stehendes (solange es die Phantasie zulässt) erklärend hinzunehmen kann, kann ich alles harmonisieren. Im Extremfall die Bibel mit "Mein Kampf". Und das sind wirklich zwei nicht vergleichbare Werke.

closs
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#22 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von closs » So 27. Okt 2013, 11:03

Hemul hat geschrieben:"Deshalb sage ich: An ihren Früchten werden sie erkannt".
Ja - von Gott, aber nicht von den Menschen.

Hemul hat geschrieben:Was möchtest du von mir lesen?
Mich interessiert, ob denjenigen, die im Licht des Satans auftreten, dieses bewusst ist. - Ich meine NEIN.

Pluto hat geschrieben:Das große Problem am Wahrheitsbegriff ist: Wenn man ihn definieren will, undglaubt ihn endlich erfasst zu haben, entgleitet er einem wieder. Er ist wie ein Stück Seife in der Badewanne.
Stimmt. - Liegt das daran, dass die Wahrheit glitschig ist oder die Hände?

Naqual hat geschrieben:Um die Bibel aus Gottes Sicht zu lesen, muss ich ERST Gott kennen und dann die Bibel lesen. Christen gehen den umgekehrten Weg, sie lesen die Bibel um Gottes Sicht zu erfahren
Das beklage ich auch immer wieder: Es gibt sogar christliche Gemeinschaften, die den Menschen als Valuum verstehen (wollen), das mit dem Bibel-Wort von Null auf aufgefüllt werden muss. - Folge sind irrsinnigste Bibel-Interpretationen, weil man Buchstaben-Gewürge ohne Abgleich mit dem Geist eigener Ebenbildlichkeit in eine "Wahrheit" hochrechnet.

Naqual hat geschrieben: Meister Eckehart ist für mich da durchaus ein gutes Beispiel
Ja - einer der ganz Großen.

Naqual hat geschrieben:Aber so wie sich in der Natur alles unter Auseinandersetzung entwickelt, so auch das Geistige.
Wir sind uns wirklich in vielen Dingen einig. - Du beschreibst damit die individuelle Heilsgeschichte, die ins eigen-bewusste Erkennen führt - also genau dahin, wo uns der Fall aus dem Paradies führen soll.

Naqual hat geschrieben:Der eine sieht den Rüssel, der andere den Schwanz
Was macht man, wenn einer einen Wurm als Elefanten-Schwanz versteht?

Naqual hat geschrieben:Es ist müßig dogmatisch festzustellen, dass Jesus für mich gestorben ist, wenn ich nicht erfahren kann, wie das Böse, dass ich auch bin, graduell in einem Prozess überwunden wird.
Ja - Zustimmung.

Zeus hat geschrieben:Ein Grund für unterschiedliches Bibelverständnis dürften auch Reihe von Widersprüchen in der Bibel sein.
Stimmt - im AT könnte ich leicht welche hinzufügen. - Lösung (in Übereinstimmung mit Naquals Ausführungen): Man muss dem HG im Zweifelsfall Vetorecht über das Bibel-Wort einräumen.

Wenn spezielle Bibelaussagen einem komplett neu sind und einen nicht an etwas erinnern, was in einem ist, dann kann man sie nicht autorisiert interpretieren. Über Sekundärliteratur geht das nicht - es muss dazu Berührungspunkte in einem geben ("einen berühren").

Vitella hat geschrieben:ich bin ziemlich sicher, dass es dafür eine christlich ausgeklügelte Erklärung gibt.
Ganz spontan: Es wäre zu klären, welche der Aussagen generalisierend und welche situativ gemeint ist. - Müsste man sich aber genauer anschauen.

Hemul
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#23 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von Hemul » So 27. Okt 2013, 11:17

Naqual hat geschrieben: Das Problem ist nun, dass es kein Kriterium mehr gibt, so wie Du es darstellst.
Böse wie Gute treten als Engel des Lichts auf. Na toll.
An den Früchten werdet ihr sie erkennen. Aber damit tarnen sich auch die Engel der Finsternis.
Und nun? Worin besteht die praktisch umsetzbare Lösung?

Hi Naqual!
Wieso gibt es kein Kriterium? :roll: Diejenigen die sich auf die Bibel berufen müssen es sich gefallen lassen, sich auch an der Bibel
messen zu lassen. Das die Bibel ein sehr gutes Hilfsmittel hier ist geht unmissverständlich aus 2.Timotheus 3:16 u. Hebräer 4:12
hervor.

2.Timotheus 3:16,
16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,

Hebräer 4:12,
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Herzens

PS: Wobei man sich noch besser als der Satan in der Bibel auskennen sollte. Aus seinem Dialog mit Jesus geht hervor, dass er sich sehr gut in der Schrift auskennt.
Zuletzt geändert von Hemul am So 27. Okt 2013, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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lovetrail
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#24 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von lovetrail » So 27. Okt 2013, 11:25

closs hat geschrieben: Es wäre zu klären, welche der Aussagen generalisierend und welche situativ gemeint ist. - Müsste man sich aber genauer anschauen.
Da gibt es härtere Widersprüche. ;-)

Die Sache mit dem Missionsbefehl hat sich nach Jesu Auferstehung ausgeweitet auf alle Völker. Zunächst kam er aber auf die Erde zu seinem Volk Israel (Juden).

Siehe zB auch:
Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
Er antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden hinzuwerfen. Sie aber sprach: Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an. (Mat.15,24-28; Elb.)


Die heidnische Frau hat die Ausweitung der Mission in Demut und grossem Glauben antizipiert!
(Hey, das ließe sich auch für die AV adaptieren ;-) )

lg lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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Vitella
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#25 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von Vitella » So 27. Okt 2013, 11:27

closs hat geschrieben:
Vitella hat geschrieben:ich bin ziemlich sicher, dass es dafür eine christlich ausgeklügelte Erklärung gibt.
Ganz spontan: Es wäre zu klären, welche der Aussagen generalisierend und welche situativ gemeint ist. - Müsste man sich aber genauer anschauen.

Die Aussendung der 12 Jünger:
Matthäus 10,5-6:
5 Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht in keine Stadt der Samariter, 6 sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.

und
der Missionsbefehl:
Matthäus 28, 18-20
Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

und wie siehst Du es.?
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#26 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von Vitella » So 27. Okt 2013, 11:28

lovetrail hat geschrieben: (Hey, das ließe sich auch für die AV adaptieren ;-) )

lg lovetrail

ja, ich find auch immer wieder sowas :D
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#27 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von Vitella » So 27. Okt 2013, 11:32

Hemul hat geschrieben: 2.Timotheus 3:16,
16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,

ja alle, auch alle ausserbiblischen. :)
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der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
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#28 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von Naqual » So 27. Okt 2013, 12:04

Vitella hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: 2.Timotheus 3:16,
16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,

ja alle, auch alle ausserbiblischen. :)

Stimmt.
Der Text heißt richtiger aus dem Griechischen übersetzt auch "Alle Schrift, von Gott eingehaucht, ist nützlich zur Lehre..."
Also man erkennt die göttliche Führung durchaus an der Nützlichkeit der jeweiligen Schrift zur persönlichen Unterweisung.
Paulus sagte auch: "Prüfet aber alles und das Gute behaltet".
Prüfen wiederum heißt auch eine inhaltliche Auseinandersetzung. Nicht ein gläubiges Abnicken.

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#29 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von Naqual » So 27. Okt 2013, 12:09

Hemul hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben: Das Problem ist nun, dass es kein Kriterium mehr gibt, so wie Du es darstellst.
Böse wie Gute treten als Engel des Lichts auf. Na toll.
An den Früchten werdet ihr sie erkennen. Aber damit tarnen sich auch die Engel der Finsternis.
Und nun? Worin besteht die praktisch umsetzbare Lösung?

Wieso gibt es kein Kriterium? :roll: Diejenigen die sich auf die Bibel berufen müssen es sich gefallen lassen, sich auch an der Bibel ....
Du hattest darauf verwiesen, dass die Bösen sich auch als Engel des Lichts geben. NIcht, dass Du Dich auf die Bibel berufst. Und der monierte Satz hat den Nachteil, dass er praktisch nichts hergibt, was man verwenden könnte.
Dass der Schein trügt, weiß man übrigens auch ohne Engel des Lichts und ihre Kopisten aus dem anderen Lager.


Wobei man sich noch besser als der Satan in der Bibel auskennen sollte. Aus seinem Dialog mit Jesus geht hervor, dass er sich sehr gut in der Schrift auskennt.
Was nützt Dir die Bibel, wenn Du Dich selbst nicht kennst? Und da kennt sich Gott und das Böse auch gut aus.

Lena
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#30 Re: Wodurch entsteht das eigene Bibel- und Gott-Verständnis?

Beitrag von Lena » So 27. Okt 2013, 12:14

closs hat geschrieben:Wie ist es möglich, dass wahrhaftige Christen mithilfe der EINEN Bibel zu so unterschiedlichen Ergebnissen kommen können.
Die Wahrheit ist lebendig. Sie lässt sich nicht festnageln. Jeden Moment dürfen wir aus ihr leben.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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