Beten-- nur eine fromme Übung?

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#61 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Demian » Fr 25. Okt 2013, 14:08

GanzBaff hat geschrieben: Ich stelle mir die Frage: Wenn es Gottes Plan war dass Jesus am Kreuz sterben musste... warum gibt man dann den Juden die Schuld? Obwohl doch die Römer... ach nee... die waren ja wichtiges "Missionsgut"

Ich würde es so sagen: geplant war dieser Tod nicht, aber Jesus konnte angesichts seiner Lebensweise mit einer solchen Reaktion in der damaligen Zeit rechnen - und das hat er hingenommen, da es ihm um die Botschaft ging, die über die historische Person des Jesus von Nazareth weit hinaus geht. Entsprechend hat man retrospektiv Leben und Tod in einem eschatologischen Licht gesehen, weil seine Botschaft wirklich "unsterblich" ist. Die Evangelien fußen dann auf dieser eschatologischen Atmosphäre.

Ich lese gerade die Biografie von Gandhi über den Hermann Hesse sagte: "Gandhi war mehr als sämtliche amerikanische Präsidenten des Jahrhunderts, samt allen Vertretern und Schöpfern des Kommunismus von Marx bis Stalin ... sein Tod war die gewissermaßen legitime Antwort der Welt auf Gandhis Leben und Werk, so wie Golgatha die folgerichtige Antwort der Welt auf Jesus war."

Leben, Werk und Tod gehen ineinander über, wenn einer wahrhaftig lebte. Das ist ein Gesamtkunstwerk! ;)

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#62 Re: Christen in Bedrängnis

Beitrag von barbara » Sa 26. Okt 2013, 09:58

Zeus hat geschrieben: Ja, nicht als Arzt, sondern als Ingenieur, in Süd - und Mittelamerika.
Mehr HIER

oh schön :angel:

ich nehme an, du wirst bestätigen, dass die südamerikanischen Kollegen nicht ganz so oft wie jene in Deutschland sich über die Rente unterhielten, wer sie wann bekommt, wie lange noch arbeiten, wie viel davon...?

gruss, barbara

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#63 Re: Christen in Bedrängnis

Beitrag von Zeus » Sa 26. Okt 2013, 16:02

barbara hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Ja, nicht als Arzt, sondern als Ingenieur, in Süd - und Mittelamerika.
Mehr HIER

oh schön :angel:

ich nehme an, du wirst bestätigen, dass die südamerikanischen Kollegen nicht ganz so oft wie jene in Deutschland sich über die Rente unterhielten, wer sie wann bekommt, wie lange noch arbeiten, wie viel davon...?

gruss, barbara
Keine Ahnung. Ich habe seit 1962 fast immer im Ausland gelebt und kenne die "Unterhaltungen jener in Deutschland" nicht.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#64 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von barbara » Sa 26. Okt 2013, 17:26

nun hierzulande dreht es sich eben oft um "und gib mir Brot bis ans Ende meiner Tage und am liebsten noch darüber hinaus." In einer Wohlstandsgesellschaft, wo kaum je direkt lebensbedrohliche Situationen eintreten, kann man seine Ängste sehr weit in die Zukunft projizieren. Wenn man damit beschäftigt ist, von Tag zu Tag sein Überleben zu sichern, so denkt man wohl eher selten an das, was in vierzig oder fünfzig Jahren sein wird, oder?

gruss, barbara

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#65 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Magdalena61 » So 27. Okt 2013, 13:00

barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Das Problem ist: Ich habe nicht den MUT, darum zu bitten, dass Gott Menschen TÖTET, um sie aus dem Verkehr zu ziehen, bevor sie Unheil anrichten und das Leben anderer zerstören. David hat's getan. Aber ich zweifele....ob wir das dürfen.
Das sinnvollere Gebet in dem Zusammenhang ist wohl eher "schütze alle Menschen, die guten Willens sind."

Das könnte ja durchaus auch so gehen, dass ein Selbstmordattentäter auf einmal ein Saulus-Paulus-Erlebnis hat, oder auf andere gewaltfreie Weise von seinem ursprünglichen Ziel abgebracht wird.
Ja, in diese Richtung gehen die Gedanken, die ich zu Gott schicke.
Aber ich frage mich wirklich, ob das nicht zu zaghaft ist. Die übliche verirrte Denke, die "Verständnis für den Täter" erzwingt und das Leid unzähliger Opfer schulterzuckend in Kauf nimmt.
Immerhin sind Mörder unterwegs, in der Absicht, das Leben anderer Menschen und deren Familien gewaltsam zu zerstören. Das ist knallharte Politik, und genauso knallhart muß man dagegen angehen.

Saulus hätte nicht zum Paulus werden können, wenn er nicht bereits ein Gläubiger gewesen wäre, der Gott von Herzen ergeben war.
Dem ging es wirklich darum, den Willen Gottes zu tun.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#66 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Magdalena61 » So 27. Okt 2013, 13:35

GanzBaff hat geschrieben:Zumindest ist es interessant dass das wichtigste Gebet des Christentums keine Aussage zur wichtigsten Person des Christentums macht ;) Was für mich eher ein Indiz ist, dass Jesus als Jude nur zu Juden sprach und auch nie vorhatte anderen Menschen als Juden zu predigen.
Jesus beschränkte seine Zuwendung nicht ausschließlich auf Juden. Zum Beispiel heilte Er den Knecht des römischen Hauptmanns Mt. 8, 5-13, und die Tochter der kanaanäischen Frau Mt. 15, 21-28.

Bemerkenswert die Ankündigung
Mt. 8, 11-12 (Luther): Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.
Das ist eine Vorschau auf das Ergebnis der weltweiten Verkündigung.

Noch ein Spruch von Jesus:
Joh. 8,12 (Luther): Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
"...das Licht der Welt" steht da, nicht "... das Licht der Juden".
Irgendwo mußte Gott ja mal anfangen, systematisch aufzubauen, und als Ausgangspunkt seiner Bemühungen wählte Er das Volk Israel:
Joh. 4,22 (Luther): ... das Heil kommt von den Juden.
:) Deswegen konzentrierte Jesus sich zunächst darauf, sich eine brauchbare Truppe zusammenzustellen, mit dem Ziel der weltweiten Mission.

So, jetzt habe ich nachgewiesen, dass Jesus der Retter der GANZEN Welt ist, und das ganz ohne Paulus. :)

Wird der Apostel Johannes von dir akzeptiert? Oder meinst du, Paulus habe ihm diktiert?
1. Joh. 2,2 (Luther): Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
Wenn die Mission Jesu der ganzen Welt gilt, dann gelten auch seine Gebote und Erklärungen, darunter die Gebetsanleitung, (Vaterunser), für alle Jünger Jesu.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#67 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von barbara » So 27. Okt 2013, 13:37

Magdalena61 hat geschrieben: Aber ich frage mich wirklich, ob das nicht zu zaghaft ist.

nein, es ist nicht zaghaft. Es kann ja nicht darum gehen, dass irgend jemand als Strafe leiden muss. Der Fokus muss doch sein, dass alle friedlichen Leute friedlich leben können - und jene, die diesen Frieden stören wollen, gestoppt werden.


Die übliche verirrte Denke, die "Verständnis für den Täter" erzwingt und das Leid unzähliger Opfer schulterzuckend in Kauf nimmt.

In der Tat sind Täter immer Menschen - mit dem Odem Gottes begabt wie wir alle andern auch. MIt dem Licht des Logos in sich wie alle andern Menschen auch. Auch der Täter ist immer ein Mensch. Daran sollen wir immer denken.


Saulus hätte nicht zum Paulus werden können, wenn er nicht bereits ein Gläubiger gewesen wäre, der Gott von Herzen ergeben war.

Hier ist wirklich mal der Spruch angemessen: die Wege des Herrn sind unergründlich. Ein solches Erlebnis kann jedem Menschen geschehen. Das hat nichts mit Verdienst zu tun und nichts damit, ob man vorher schon ergeben ist oder nicht. Das trifft einen wie ein Blitz aus heiterem Himmel.


Dem ging es wirklich darum, den Willen Gottes zu tun.

Jedem Menschen geht es darum, das Bestmögliche zu tun, was jetzt grad möglich ist. Auch dem Mörder geht es darum. bloss befindet sich ein Mörder meiner Auffassung nach darüber im Irrtum, was das Beste ist.

gruss, barbara

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#68 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Zeus » So 27. Okt 2013, 14:57

GanzBaff hat geschrieben:Zumindest ist es interessant dass das wichtigste Gebet des Christentums keine Aussage zur wichtigsten Person des Christentums macht ;) Was für mich eher ein Indiz ist, dass Jesus als Jude nur zu Juden sprach und auch nie vorhatte anderen Menschen als Juden zu predigen.
Magdalena61 hat geschrieben:Jesus beschränkte seine Zuwendung nicht ausschließlich auf Juden. Zum Beispiel heilte er [...] die Tochter der kanaanäischen Frau
Mt. 15, 21-28.
22 Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt. 23 Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen: Lass sie doch gehen1, denn sie schreit uns nach. 24 Er antwortete aber und sprach:Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. 25 Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! 26 Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. 27 Sie sprach: Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. 28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.
Kein sehr gutes Beispiel, liebe Magdalena, nicht wahr?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#69 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Magdalena61 » So 27. Okt 2013, 17:43

:) Er HAT die Tochter der Frau aber geheilt, und damit einer Nichtjüdin seine Zuwendung und Hilfe NICHT verweigert.

Die Verse davor sehe ich als Positionierung, um die Rahmenbedingungen zu klären und den geistlichen Zustand der Frau auszuloten: "Ich bin (nur) für das Haus Israel zuständig"-- und die Frau... akzeptiert den ideologischen Überbau des Gottesvolkes und damit die Autorität des lebendigen Gottes und erklärt sich damit einverstanden. Sie will daran teilhaben (sie erbittet die "Krumen"), identifiziert sich also damit.

"Das Heil kommt von den Juden".... ja für wen denn? Von Juden (ausschließlich) für Juden oder: Licht (Impulse, Wegweisung, Erlösung) für die ganze Welt?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#70 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Hemul » So 27. Okt 2013, 17:55

Magdalena61 hat geschrieben::)
"Das Heil kommt von den Juden".... ja für wen denn? Von Juden (ausschließlich) für Juden oder: Licht (Impulse, Wegweisung, Erlösung) für die ganze Welt?
LG

Die Antwort steht in 1.Mose 22:18,

18 Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde,
weil du auf meine Stimme gehört hast.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Antworten