closs hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Wie kann man diese, auf den ersten Blick konträren Bibelstellen miteinander harmonisieren?
Entweder indem man (wie Du) fleischliche Selbst-Offenbarung Gottes als Jesus bezeichnet - das geht, weil man zwischen Gott (Jahwe= "Ich bin") und Selbst-Offenbarungen Gottes (Gottvater, Sohn und HG= Wahrnehmungsgrößen für den Menschen) unterscheidet.
Eine Unterscheidung der verschiedenen Erscheinungsformen Elohims muß man nicht erfinden, wenn man die Bibel so liest, wie sie geschrieben ist und die grammatikalischen Auffälligkeiten nicht wegerklären will.... also nicht versucht, Gott auf menschliches Verständnis zu reduzieren.
Dann wäre zu fragen, wer der "Engel des Herrn" ist - auch Jesus?
Ja, wenn der
bestimmte Artikel vorangeht:
Der Engel des HERRN.
- Allerdings treten göttliche Boten manchmal zu Dritt auf - was die Sache nicht einfacher macht.
Bei Abraham in Mamre, meinst du
1. Mose 18 ? Das ist interessant, ähnlich wie hier: "Und
Gott sprach: Laßt
uns Menschen machen
nach unserem Bild"-- "Und als er (Abraham)
sie sah, eilte er
ihnen entgegen"- Mehrzahl- "und sprach:
Mein Herr, habe ich Gnade vor
deinen Augen gefunden- Einzahl-
Verse 2 und 3.
Das Problem ist nur: In
1. Mose 19 sind's nur noch zwei, und die werden als "Engel" bezeichnet.
Oder man unterscheidet (was schnell willkürlich wird) zwischen rhetorischen Ausrutschern der Bibel-Verfasser und tatsächlichen Vorkommnissen - gemessen an vielen Bibelstellen, bei denen der Textverfasser sich sehr in den Vordergrund stellt (vgl. Nehemia - u.a.) halte ich das sehr wohl für wahrscheinlich.
Falsch dokumentiert?
In diesem Fall... wenn mit wichtigen Inhalten so fahrlässig umgegangen worden wäre, dann wäre die Bibel insgesamt- auch für mich- unglaubwürdig.
Wenn man die Stellen "Adam, Abraham, Hagar, Mose, 70 Älteste, Gideon, Manoach mit Ehefrau, Amos..." nachschaut, und es gibt noch andere Verse, die eine Gottesbegegnung beschreiben, ohne den Begriff "Angesicht" zu verwenden... dann könnte man schon meinen, die Texte sind mit größter Sorgfalt aufgezeichnet worden.
Abischai liegt m.E. richtig. Wenn Gott einem Menschen erschien, dann KANN es nur Jesus gewesen sein. Jesus selbst sagte ja, und das war lange
nach Abraham, Jakob, Amos etc., "niemand kennt den Vater als nur der Sohn" (Mt. 11,27). Folglich können die Gläubigen des AT, die
vor der Zeit Jesu gelebt hatten, nicht den Vater gesehen haben.
Auch der erste Brief an die Korinther bezeugt die Gegenwart Christi zur Zeit der Wüstenwanderung:
1. Kor. 10,4-- der Sohn Gottes war bereits im AT "aktiv".
LG