Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

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Kingdom
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#21 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Kingdom » Mi 11. Sep 2013, 17:39

closs hat geschrieben:
In Gen. 18,18 heißt es "Durch ihn <Abraham> sollen alle Völker der Erde Segen erlangen". - Bei Neh. 13,1 heißt es: : „Dass ein Ammoniter oder Moabiter in das Gesamt Gottes nicht eingehen dürfe auf Weltzeit“. - Hier steht einerseits, dass ALLE Völker den Segen Gottes haben sollen, andererseits, dass davon welche ausgeschlossen sind.

Nun kann man das interpretatorisch so verrenken, dass das in Gen. 18,18 ja nicht SO gemeint gewesen wäre, und es Grund gäbe, dass es für Ammoniter und Moabiter NICHT gilt. - Diese Verrenkungen kann man sich sparen, wenn man den Widerspruch annimmt und ihn auflösend so interpretiert, dass Gen. 18,18 gott-orientiert (Blick nach oben/universal) und die Aussage Nehemias daseins-orientiert (Blick nach unten/volksgöttisch) zu verstehen ist - das wäre meine Variante.

Mit anderen Worten: Es gibt massenhaft Aussagen in der Bibel, deren Orientierung nach unten ist und rein volksgöttisch-un-universalen Motiven geschuldet ist - und es gibt heilsgeschichtlich weiterführende und auf Jesus hinweisende Aussagen, die über den Tellerrand israelitisch-volksgöttischer Orientierung hinausschauen.

Nun gut es könnte aber auch schlicht sein, das der Ammoniter und Moabiter tatsächlich nicht eingehen wird, es sei eben, er wird von neuem geboren. Wer von neuem geboren ist der ist eine neue Kreatur. Also nur die neue Kreatur wird eingehen, der Alten Kreatur wird der Eingang verwehrt bleiben.

LG Kingdom

Pluto
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#22 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Pluto » Mi 11. Sep 2013, 18:17

Demian hat geschrieben:Wo wir bei der Frage wären: wer definiert die „Richtigkeit“ eines Berührtseins?
Und was ist DEINE Antwort auf diese Frage?
_______________________________________________

PS: Eine kleine Bitte in administrativer Funktion.
Es wäre schön wenn du dir angewöhnen könntest, erst die Zitate zu bringen, und danach deine Kommentare dazu.
Irgendwie stutze ich jedes mal bei deinen (ansonsten interessaten) Posts, weil ich erst mal undenken muss.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Demian
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#23 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Demian » Mi 11. Sep 2013, 19:09

Pluto hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Wo wir bei der Frage wären: wer definiert die „Richtigkeit“ eines Berührtseins?
Und was ist DEINE Antwort auf diese Frage?

Ehrlich gesagt ... da bin ich überfragt ;) Ich halte es da mit Sören Kierkegaard: das Große ist nicht dies oder jenes zu sein, sondern man selbst zu sein. Viele Propheten setzten sich über die religiösen Konventionen ihrer Zeit hinweg, um eine ganz persönliche Botschaft mitzuteilen. Die Richtigkeit besteht für mich nicht in der strikten Befolgung irgendeiner angeblichen Wahrheit, sondern in der einmaligen Existenzmitteilung eines jeden.

Noch mal S.K. :

Es gilt, eine Wahrheit zu finden, die Wahrheit für mich ist, die Idee zu finden, für die ich leben und sterben will. ...Was nützte es mir, daß die Wahrheit kalt und nackt vor mir stünde, gleichgültig dagegen, ob ich sie anerkennte oder nicht ...? Worauf es ankommt, ist nicht die Masse von Erkenntnissen, sondern das innere Handeln des Menschen...

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#24 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Hemul » Mi 11. Sep 2013, 19:57

Magdalena61 hat geschrieben: Die schräge Sichtweise entsteht, wenn man den Sohn als "minderwertiger" sieht als den Vater. Dafür gibt's aber keine Anhaltspunkte in der Bibel. ZJ meinen zwar, welche zu sehen, aber die haben ja die Wachturmbrille auf. :)
LG

Hi Magda!
Es gibt in der Bibel keine Anhaltspunkte dafür, dass Jesus sich seinem Vater unterordnet? :roll: (nicht nur als Mensch auf der Erde)
1.Korinther 15:27+28,


27 Denn »alles hat er seinen Füßen unterworfen. Wenn es aber heißt, daß ihm alles unterworfen ist, so ist offenbar, daß derjenige ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.

28 Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, derb ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles sei.
:clap: :clap:
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 11. Sep 2013, 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#25 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Hemul » Mi 11. Sep 2013, 20:12

Magdalena61 hat geschrieben:Hi,

Auf der Facebookseite von 4religion posteten wir gestern Ps. 67, 2-8. Daraufhin fragte ein User:
Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen? Außer angeblich Jakob?
Ich gebe die Frage mal weiter...
LG

Hi Magda!
Steht doch in Johannes 1:18, ;)

18 Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluß [über ihn] gegeben.
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#26 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Hemul » Mi 11. Sep 2013, 21:48

wird auch in 1.Johannes 4:12 bestätigt,
12 Ihn selbst hat nie jemand gesehen. Doch wenn wir einander lieben, lebt Gott in uns und seine Liebe ist in uns zum Ziel gekommen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#27 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Hemul » Mi 11. Sep 2013, 22:05

Magdalena61 hat geschrieben: Die eigentliche Frage lautet aber: WEN oder WAS haben sie- die oben Genannten- gesehen, denn, wie du schreibst, closs... heißt es im 2. Buch Mose unmißverständlich:
2. Mose 33,20(Schlachter 2000): Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht!
Wie kann man diese, auf den ersten Blick konträren Bibelstellen miteinander harmonisieren?
LG

Hi Magda!
Schau her was in 1.Mose 18 1-8 steht:


Der HERR bei Abraham in Mamre

1 Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war.

2 Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seines Zeltes und neigte sich zur Erde

3 und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber.

4 Man soll euch ein wenig Wasser bringen, eure Füße zu waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum.

5 Und ich will euch einen Bissen Brot bringen, dass ihr euer Herz labt; danach mögt ihr weiterziehen. Denn darum seid ihr bei eurem Knecht vorübergekommen. Sie sprachen: Tu, wie du gesagt hast.

6 Abraham eilte in das Zelt zu Sara und sprach: Eile und menge drei Maß feinstes Mehl, knete und backe Kuchen.

7 Er aber lief zu den Rindern und holte ein zartes, gutes Kalb und gab's dem Knechte; der eilte und bereitete es zu.

8 Und er trug Butter und Milch auf und von dem Kalbe, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor ihnen unter dem Baum und sie aßen

Frage: Was meinst Du, stand "JHWH" persönlich Dreieinig vor Abraham? ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#28 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Magdalena61 » Do 12. Sep 2013, 23:59

Hemul hat geschrieben:Hi Magda!
Es gibt in der Bibel keine Anhaltspunkte dafür, dass Jesus sich seinem Vater unterordnet? :roll: (nicht nur als Mensch auf der Erde)
1.Korinther 15:27+28
Oh, Hemul :) .
Mt. 11,27 (Luther): Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.
Alles ist ALLES.
Joh 3,35 (Luther): Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben.
Alles ist ALLES.
Joh 5,22 (Luther): Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben,
Alles ist ALLES.

Ich lese da eine totale Gleichwertigkeit. Und wie JHWH das innenpolitisch handhabt... das ist seine Sache.
LG
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#29 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Magdalena61 » Fr 13. Sep 2013, 01:14

Hemul hat geschrieben: Hi Magda!
Steht doch in Johannes 1:18, ;)
18 Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluß [über ihn] gegeben.
Ja, und dann sagt der Sohn:
Joh. 14, 8-9 (Luther): Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns.
Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?
Was ist denn daran so kompliziert zu verstehen? :shock:
LG
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#30 Re: Und wer hat denn nun sein Angesicht gesehen?

Beitrag von Magdalena61 » Fr 13. Sep 2013, 01:52

Demian hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Es gibt keine "Methode", die man anwenden kann, um "voll Geistes" zu werden. Es braucht die Berührung durch Jesus. --
Wo wir bei der Frage wären: wer definiert die „Richtigkeit“ eines Berührtseins?
Du meinst, woran man erkennt, ob jemand von Jesus berührt wurde?

An der Christusähnlichkeit. Joh. 17,11.
Wenn du die moralische Ähnlichkeit mit dem Wesen Gottes als Maßstab nimmst, dann werden die Unterschiede in der Lehre unwichtig. Es kommt dann nur noch darauf an, wie weit jemand, der sich Christ nennt, sich mit dem Charakter Jesu identifiziert und diese Identifikation im Alltag auslebt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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