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#1 Bewusstheit?

Verfasst: Fr 23. Aug 2013, 13:00
von Mimi
Angeregt durch Abischais's Beitrag in „Christen in Bedrängnis“.
http://www.4religion.de/viewtopic.php?p=24425#p24425

Als ich ein Kind von 10 oder 11 Jahren und zugegen bei einem abendlichen Treffen der Gemeinde war, gab es eine Diskussion: „Soll ich – auch unter höchster (Lebens)-Gefahr meinen Glauben nicht verleugnen?“ Ein 15-Jähriger stand auf und sagte in voller Überzeugung: „Ja, wenn's schlimm kommt, muss ich dafür sterben.
Er hat später Theologie studiert (hoffentlich hat es ihm nicht geschadet :mrgreen: ) und ich habe ihn aus den Augen verloren, weiß auch nicht, welche Richtung er einschlug.
Damals dachte ich, das sei jetzt aber zu hart. Wenn Gott doch – bei aufrichtiger Reue - meine Sünden vergibt, wie mir gelehrt wurde, kann er das doch nicht verlangen!
----Bitte nicht aufregen, ich war ein Kind!!!----
Ich setzte voraus, dass man mir zubilligt, inzwischen ein paar geistige Entwicklungssprünge gemacht zu haben.
Schon in diesem unserem Lande ist es so, dass man belächelt, nicht ganz für vollgenommen - ja etwas ausgegrenzt wird wenn man zu bestimmten Themen seine christlich geprägte Überzeugung bekundet. Das kann verletzend sein, ist aber eher wie ein Mückenstich im Vergleich zu Jenen, die in echter lebensbedrohender Bedrängnis sind.
Für mich habe ich, soweit mir das möglich ist, meine Gedanken denen des 15-Jährigen angenähert.
Dennoch – würde ich mich im Ernstfall vielleicht als größter Feigling vorm Herrn erweisen!
Meine Fragestellung zu diesem Thema ist deshalb ganz bewusst nicht:
"Würdet Ihr, im härtesten Fall für den Herrn sterben?"
Das muss jeder mit sich vor seiner eigenen Haustür abklären. Dahingehend bitte keine Antworten.

Sondern: Ist uns wirklich bewusst, was die folgenden Worte beinnhalten und bedeuten?

Matthaeus 5:11
Philipper 1:29
Lukas 6,22-23
1. Johannes 3,13

LG

#2 Re: Bewusstheit?

Verfasst: Fr 23. Aug 2013, 13:32
von closs
Mimi hat geschrieben:Ist uns wirklich bewusst, was die folgenden Worte beinnhalten und bedeuten?
Jedenfalls steht da nicht, dass man Gott einen Gefallen tut, wenn man sich in jeder Zeit auf Biegen und Brechen zu ihm bekennt (apropos: Petrus und der Hahn!!!)

Was da steht, bezieht sich auf die "Selbstverständlichkeit", dass man als wahrer (!!) (NICHT nordamerikanischer Republikaner- :devil: ) Christ grundsätzlich im Gegensatz zu dem steht, was des Kaisers ist. Und diese Dauerspannung (= Leid) muss ein Christ aushalten. Und wenn Jesus von sich spricht, meint er nicht unbedingt das Wort "J-E-S-U-S", sondern das Reich, für das er steht - konkret:

Wenn ich heute in einem moslemischen Land leben würde, würde ich NICHT missionieren und mit "Jesus-lebt"-Parolen durch die Straßen laufen. - Dazu eine Geschichte eines indischen Missionars:

In Afghanistan gab es vor einigen Jahren echten Stress wegen organisiert-heimlicher Missionierungs-Versuche durch christliche Entwicklungshelfer - mit Gefängnis bzw Androhung bzw Ausweisung. - Der erwähnte Missionar (ein Priester) war sehr erbost über seine naßforschen Kollegen, weil er der Meinung war, dass man für Jesus primär durch Nachfolge in Liebe (ohne Bibel unterm Arm) missioniert. - WÄRE eine Einzelperson nach zwei Jahren zu ihm gekommen, um aktiv nach einer Bibel zu fragen, hätte er sie auch bekommen - aber nicht provokativ kultur-überlegen, wie das westliche Christen allzu gerne (und unberechtigterweise) tun.

Jesus will keine "Helden", sondern Nachfolger.

#3 Re: Bewusstheit?

Verfasst: Fr 23. Aug 2013, 16:18
von Magdalena61
Mimi hat geschrieben: Sondern: Ist uns wirklich bewusst, was die folgenden Worte beinnhalten und bedeuten?

Matthaeus 5:11
Philipper 1:29
Lukas 6,22-23
1. Johannes 3,13
Hi Mimi,
soweit ich das sehe beziehen sich alle vier Stellen auf "innerbetriebliche Auseinandersetzungen".

Mt. 5, aus der Bergpredigt... Jesus war gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Man kann die Botschaften global sehen, zeitlos. Aber wenn ich die Vers Mt. 5, 17-20 dazu nehme- im Originalmanuskript gibt es ja die Unterteilungen in Abschnitte mit Überschriften nicht- dann gehen diese Worte Jesu in erster Linie "Insider" an. Denn Außenstehende haben nicht das Gesetz und die Propheten. Vers 12: "... ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind."-- Wer verfolgte die Propheten? Das waren die von der eigenen Mannschaft, Juden, Gläubige.

Im Brief an die Philipper sind die Verse Phil. 1, 15-17 interessant. Paulus spricht von der "Konkurrenz", die ihm (und wohl auch allen, die diesen fremden Predigern nicht nachfolgen/ untertan sind) nicht wohlgesonnen ist.

Lk. 6 -- (22)"Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen"-- warum und von wem werden die Jünger geschmäht und ausgestoßen?
Um irgendwo rauszufliegen, muß man erst einmal drin sein. Die Jünger gehörten zum Volk Israel, sie waren "Gemeindemitglieder".
Ich glaube, mit den "Menschen" in Lk. 6,22 sind dieselben Menschen gemeint wie in Mt. 10,17. Das sind Gläubige-- der Sorte "Kain".

1. Johannes thematisiert ebenfalls den Konflikt zwischen "Kain" und "Abel"; zwischen den fleischlich gesinnten Kainchristen und den geistlich gesinnten Abelchristen: 1. Joh. 3, 12-15.

Meine persönliche Erfahrung über Jahrzehnte hinweg bestätigt: Leute, die mit "Religion" überhaupt nichts am Hut haben, sind in der Regel keine Bedrohung, so lange nicht private Interessen gegeneinander stehen und man nicht in rein weltlichen Angelegenheiten aneinander gerät.
"Verfolgung"... kommt eher aus den eigenen Reihen.
Oder von Exchristen, Exgläubigen, deren Liebe zu Gott sich in glühenden Haß gegen Ihn und gegen alle, die zu Ihm gehören, verwandelt hat.
Oder von Extremisten anderer Religionen; dazu zählen auch Esoteriker und fehlgeleitete, fanatische Christen, die dem Religiösen Geist auf dem Leim gegangen sind und diese katastrophale Entwicklung auch dann nicht wahrhaben wollen, wenn man sie darauf aufmerksam macht.

Wie soll man sich verhalten, wenn man mit Situationen, wie sie oben beschrieben sind, konfrontiert wird? Ich bin GAR nicht dafür, ausschließlich die Defensive zu wählen und stets bereitwillig "die zweite Wange" hinzuhalten, damit Sünder ihren destruktiven Emotionen freien Lauf lassen und sich ungehindert austoben können.
LG

#4 Re: Bewusstheit?

Verfasst: Sa 24. Aug 2013, 00:52
von Mimi
Hallo Magdalena
Du hast geschrieben:
1.
soweit ich das sehe beziehen sich alle vier Stellen auf "innerbetriebliche Auseinandersetzungen".
und
2.
Meine persönliche Erfahrung über Jahrzehnte hinweg bestätigt: Leute, die mit "Religion" überhaupt nichts am Hut haben, sind in der Regel keine Bedrohung, so lange nicht private Interessen gegeneinander stehen und man nicht in rein weltlichen Angelegenheiten aneinander gerät.
"Verfolgung"... kommt eher aus den eigenen Reihen.
1. Da hast Du schon recht, nur neben Andersgläubigen/Esoterikern usw.
sehe ich auch gewisse ähnliche Tendenzen innerhalb des Christentums,
bei der "eigenen" Mannschaft" eine Neigung zu einer Art "Neopharisäertum"
Ich glaube an die Allgemeingültigkeit, der angezeigten Worte , dass sie für jeden, der versucht Nachfolger Jesu zu sein, gemeint sind - global - zeitlos.
Noch haben wir hier kaum Probleme, aber mit dem Näherrücken endzeitlichen Geschehens sind wir evtl. einst Situationen ausgesetzt, die wir uns jetzt noch nicht vorzustellen vermögen.
Deshalb betrachte ich auch diese Worte als an alle Nachfolger gerichtet:
Matthäus 34-36
34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.

2. Die Mehrheit in meinem Freundeskreis sind echt verlässliche, liebenswerte Gestalten. "Kaum einer hat was mit Religion am Hut". Fühle mich in meiner "Eigenart" gut akzeptiert.

Da ich gerade im Nachtdienst bin und in meiner Pause schreibe, ist meine Zeit knapp bemessen und mit "Verlinken" nix drin.

LG :wave: :Herz:

#5 Re: Bewusstheit?

Verfasst: Sa 24. Aug 2013, 01:13
von Mimi
@closs:
Zitat:
Jesus will keine "Helden", sondern Nachfolger.
Da sind wir uns schon wieder einig. 8-)
Vielleicht hätte ich es genauer sagen sollen:
Ich meinte in meinem Beitrag wirklich schlimmstes Szenario, wo man sich unter Zwang entscheiden müsste - mit
verheerenden, evtl. tödlichen Konsequenzen.
LG

#6 Re: Bewusstheit?

Verfasst: Sa 24. Aug 2013, 07:11
von closs
Mimi hat geschrieben:Ich meinte in meinem Beitrag wirklich schlimmstes Szenario, wo man sich unter Zwang entscheiden müsste - mit verheerenden, evtl. tödlichen Konsequenzen.
Sollte man sich vorher nicht festlegen, sondern sich auf die gegebene Kraft des Augenblicks verlassen.

#7 Re: Bewusstheit?

Verfasst: Sa 24. Aug 2013, 13:30
von Tara
Magdalena61 hat geschrieben
"Verfolgung"... kommt eher aus den eigenen Reihen.
Oder von Exchristen, Exgläubigen, deren Liebe zu Gott sich in glühenden Haß gegen Ihn und gegen alle, die zu Ihm gehören, verwandelt hat.
alles aus "Liebe zu Gott " und zu denen die zu ihm gehören, geschehen?
Moses ist zornig, weil nicht alle Frauen getötet wurden! (4. Mose 31,14-15)/(4. Mose 31,17-18)
Todesstrafe für widerspenstige und ungehorsame Söhne!(5. Mose 21,18-21)
Todesstrafe für vergewaltigte Mädchen, wenn sie nicht oder nicht laut genug geschrien haben!(5. Mose 22,23-24)
Todesstrafe für Homosexuelle!(3.Mose 20,13)
Kinder sollen zerschmettert werden!(Psalm 137,9)
Andersdenkende und Andersgläubige (sogenannte "Gottlose") sollen sterben!(Psalm 139,19)

"Liebe zu Gott" und Mitmenschen, kennt keine Grenzen und Zeiten:
Anschläge islam.Terrorgruppen, Bushs “Kreuzzug gegen die Achse des Bösen, Schüsse auf Abtreibungsärzte, Morddrohungen und viele Opfer des Karikaturenstreits, Steinigungen, Ehrenmorde und so vieles andere mehr...

Und was Agressivitatät und Hass der Atheisten angeht nun...ist es nicht so das Aggressivität bei Fußballern von den Sportkommentatoren und Fans gefordert und gelobt wird...? Wieso soll das bei Atheisten anders sein wenn die Gläubige ständig foulen und vertuschen? Scheinheilige Deckung überwindet man nur durch offensive Spielweise mit gut platzierten Treffern deutlicher und klarer Argumente. Und zur reaktiver Hass und ihre Bedeutung, gut beschrieben und erklärt von Alice Miller was ich voll und ganz teile, rate ich die es noch nicht kennt (ganz) zu lesen und es einen Augenblick mal sacken zu lassen...mich, und viele andere Nichtgläubige, Exgläubige etc. beeindruckt schon lange hetzerischer Rhetorik wie Hasserfüllte Atheisten, Agressiven Atheisten, Amoralisten usw. nicht mehr, wundere mich nur, das Gläubige immer noch meinen damit die Nichtgläubige Mundtot zu machen.....
Wenn wir z. B. Scheinheiligkeit, Heuchelei und Lügen hassen, geben wir uns das Recht, dagegen zu kämpfen, wo es uns möglich ist, oder uns Menschen zu entziehen, die nur der Lüge vertrauen. Wenn wir aber so tun, als würde uns das nichts ausmachen, verraten wir uns selbst.

Die fast allgegenwärtige, aber dennoch destruktive Forderung der Vergebung fördert diesen Selbstverrat. Dieser wird von der Religion und von der traditionellen Moral immer wieder als Tugend empfohlen und in zahlreichen Therapien fälschlicherweise als Mittel der "Heilung" angeboten. Doch es lässt sich leicht nachweisen, dass weder Gebete, noch autosuggestive Übungen des "positiven Denkens" in der Lage sind, berechtigte vitale Reaktionen des Körpers auf Demütigungen und andere frühe Verletzungen der Integrität des Kindes ungeschehen zu machen. Die qualvollen Krankheiten der Martyrer zeigen deutlich den Preis ihrer Gefühlsverleugnung. Wäre es daher nicht einfacher, sich zu fragen, wem der Hass eigentlich gilt, und zu sehen, weshalb er im Grunde berechtigt ist? Dann besteht nämlich die Chance, dass wir mit unseren Gefühlen verantwortlich leben können, ohne sie zu verleugnen und mit Krankheiten für diese "Tugend" bezahlen zu müssen.

Nicht unsere Gefühle bilden für uns und unsere Umgebung eine Gefahr, sondern deren Abspaltung aus Angst vor ihnen. Daher die Amokläufer, daher die Selbstmordattentäter und daher die unzähligen Gerichte, die nichts von den wirklichen Ursachen der Verbrechen wissen wollen, um die Eltern der Delinquenten zu schonen und die eigene Geschichte im Dunkeln zu halten. (Quelle)

#8 Re: Bewusstheit?

Verfasst: Sa 24. Aug 2013, 17:35
von ThomasM
Hallo Mimi

Meine Einstellung zu diesen Texten ist, dass sie uns darauf hinweisen, dass wir durch unseren Glauben NICHT das Glück auf Erden gepachtet haben. Sondern dass wir damit rechnen können, wegen unseres Glaubens verfolgt zu werden und zu leiden.

Es gibt zu dieser Aussage zwei Verzerrungen

1.) Die, die behaupten, dass mit Gottes Hilfe alles gut werden wird. Insbesondere evangelische Christen sind in Gefahr, so etwas zu glauben. Die Gefahr ist dann, dass man etwas, was schief geht entweder als nicht Gott gewollt klassifiziert oder - schlimmer - den Christen, denen etwas misslingt und die leiden ihr Christentum abspricht. So in Richtung "du hast nicht genug geglaubt".

2.) Die, die denken, dass jedes Leiden als Beweis ihrer Gottefurcht und -Treue anzusehen ist. Da kommen Christen daher und behaupten Unsinn, tun scheckliche Dinge, stellen sich gegen die Menschen. Dann bekommen sie Kontra. Und sehen das als Beweis an, dass sie Gottestreu sind. Eine Variante sind die, die Leiden (für sich selbst) aktiv herbeiführen, weil wenn sie etwas ohne Leiden bekommen, kann das ja nicht richtig sein.

Beide Haltungen halte ich für falsch und sehe sie als Verdrehungen dessen an, was Gott uns sagen wollte.
Wir dürfen Gott für seine Gnade danken, wenn wir ohne Druck und in Freiheit in Deutschland unseren Glauben leben dürfen. Aber wir dürfen uns auch nicht beschweren, wenn das irgendwann nicht mehr so ist.

Gruß
Thomas

#9 Re: Bewusstheit?

Verfasst: So 25. Aug 2013, 02:35
von Magdalena61
Mimi hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:"Verfolgung"... kommt eher aus den eigenen Reihen.
Da hast Du schon recht, nur neben Andersgläubigen/Esoterikern usw. sehe ich auch gewisse ähnliche Tendenzen innerhalb des Christentums,
bei der "eigenen" Mannschaft" eine Neigung zu einer Art "Neopharisäertum"
Die Pharisäer der Neuzeit und die allzu Liberalen zähle ich zu den "Andersgläubigen", weil sie- meiner Meinung nach- nicht authentisch sind und auch nicht das Christentum" repräsentieren, sondern nur einen jeweils sehr speziellen Ausschnitt davon. Über den geistlichen Zustand dieser Gruppe möchte und werde ich nicht urteilen, weil Menschen vielschichtig sind und sich weiterentwickeln, und weil wir nicht in das Herz anderer sehen, sondern nur die "Früchte", die nach außen hin sichtbar werden- also das Verhalten, die "Werke"- beurteilen können.
Mimi hat geschrieben:Ich glaube an die Allgemeingültigkeit, der angezeigten Worte , dass sie für jeden, der versucht Nachfolger Jesu zu sein, gemeint sind - global - zeitlos.
"Verfolgung" in irgendeiner Form wird jeder erfahren, der z.B. in entscheidenden Momenten nicht den Mund hält und den Kopf einzieht, sondern (seinen Glauben) bekennt.
Das kann bedeuten, sich für Benachteiligte, für Schwache einzusetzen (anstatt stillschweigend zuzusehen, wie Menschen gemobbt und verletzt werden) und sich dadurch den Zorn der Mächtigen zuzuziehen. Es kann bedeuten, in der eigenen Gemeinde angesichts massiver Fehlentwicklungen Stellung zu nehmen und sich Ärger einzuhandeln, weil irgendwelche Leute ihre Privilegien nicht verlieren wollen... und vielleicht sogar ausgeschlossen zu werden. Es kann Schwierigkeiten am Arbeitsplatz geben, wenn ein Angestellter den Weisungen eines Vorgesetzten aus Gewissengründen widerspricht oder bestimmte Veranstaltungen des Teams boykottiert.

Wer sich allerdings so benimmt, wie es hier überspitzt dargestell wird:
...und – so wie es sich eben als vorbildlicher Christ gehört – ohne Gnade dagegen ankämpft. Also bleiben Sie dran: Schwimmen Sie gegen den Strom. Gehen Sie den Leuten auf die Nerven. Dann klappt’s auch mit dem Mobbing.
So werden Sie garantiert zum Mobbingopfer!
Fünf todsichere Tipps für Christen. Eine Parodie.
... der braucht sich wirklich nicht zu beschweren, sondern sollte einige Sitzungen im Kämmerlein einplanen, sich überlegen, warum er denn ständig und überall aneckt und Buße tun. (Der Artikel ist echt gut gemacht :) ).
Mimi hat geschrieben:Noch haben wir hier kaum Probleme, aber mit dem Näherrücken endzeitlichen Geschehens sind wir evtl. einst Situationen ausgesetzt, die wir uns jetzt noch nicht vorzustellen vermögen.
Seit mehr als 30 Jahren konfrontiert man mich mit "der Endzeit". Aber ebenfalls seit mehr als 30 Jahren geht es uns (mir) so gut, wie es kaum einer Generation in der Vergangenheit vergönnt war. Warum DANKEN wir nicht, für den Frieden, für unseren Wohlstand; für die Arbeit der Politiker... für die fetten Jahre, die Gott uns schenkt? Warum sollen wir uns fürchten und den Kopf hängenlassen, wie unzählige Untergangspropheten uns ständig predigen?

Andere Christen in anderen Ländern haben ganz andere Belastungs- und Zerreißproben durchzustehen. Jesus hat geboten, wir sollen uns keine Sorgen machen um die Zukunft. Mir scheint, das ist sehr vernünftig. Denn ändern können wir die Zukunft sowieso nicht, wir können uns und unsere Umgebung aber verrückt machen. Wenn es dicke kommt, dann kommt es. Und bis dahin sollen wir tun, was vor Augen ist und ein Herz haben für die Notleidenden und Unterdrückten in der Welt.
Mimi hat geschrieben:36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Wenn entschiedene Gläubige und entschiedene Ungläubige in einer Wohnung miteinander leben, dann kann es schon Reibereien geben, besonders auch dann, wenn Nichtchristen belastet sind oder psychisch krank. Ansonsten haben die Differenzen mit der Ausrichtung/ Weltanschauung zu tun; die Interessen sind sehr verschieden.
Diese Zeit liegt hinter mir, und ich möchte sie nicht wieder zurück haben. 1. Kor. 10,13.
Mimi hat geschrieben:Die Mehrheit in meinem Freundeskreis sind echt verlässliche, liebenswerte Gestalten. "Kaum einer hat was mit Religion am Hut". Fühle mich in meiner "Eigenart" gut akzeptiert.
:) Auf ein offenes, freundliches Wesen, echtes Interesse am Nächsten und ungeheuchelte Liebe sprechen die meisten Leute gut an. "Atheisten" sind doch keine "gefährlichen" Un- Menschen.
Da ich gerade im Nachtdienst bin
Laß dich nicht erwischen! Oder dürft ihr das? :D
LG

#10 Re: Bewusstheit?

Verfasst: So 25. Aug 2013, 05:31
von Magdalena61
Hi Tara, ich hatte eine Feststellung gemacht, die in meinen persönlichen Erfahrungen gründet.

Mit "reinrassigen" Nichtchristen komme ich irL normalerweise gut klar. Aber Leute, die sich irgendeiner Ideologie verschrieben haben und ihre Mitmenschen, die eben anders denken und glauben als sie selbst, nicht leben (nicht in Ruhe) lassen wollen und diese schikanieren oder sogar bekämpfen, solche Zeitgenossen können ganz schön problematisch werden.
Tara hat geschrieben:alles aus "Liebe zu Gott " und zu denen die zu ihm gehören, geschehen?
Moses ist zornig, weil nicht alle Frauen getötet wurden! (4. Mose 31,14-15)/(4. Mose 31,17-18)
Todesstrafe für widerspenstige und ungehorsame Söhne!(5. Mose 21,18-21)
Todesstrafe für vergewaltigte Mädchen, wenn sie nicht oder nicht laut genug geschrien haben!(5. Mose 22,23-24)
Todesstrafe für Homosexuelle!(3.Mose 20,13)
Das gehört in den Gesetzeskatalog für das alte Israel, Abteilung BGB--und der ist 3000 Jahre alt. Was sollen wir heute damit? Nicht einmal im Staat Israel werden diese Gesetze noch in dieser Form praktiziert. Das moderne Israel kennt diplomatische Verhandlungen und regelt die Strafverfolgung im Zivilstrafrecht mittels Polizeiapparat, Justiz und Gefängnissen.

Man müßte jede Einzelne der Vorschriften aus dem mosaischen Gesetz gesondert betrachten, um nicht undifferenziert die Parolen antichristlicher Lästerer und Kritiker nachzuplappern. Die widerspenstigen Söhne z.B., damit sind keine hilflosen, unmündigen Kinder gemeint... denn auf diese trifft die Charakterisierung "Prasser" und "Säufer" wohl kaum zu.

Hierzulande gibt es erwachsene "Kinder", die liegen ihren Eltern auf der Tasche, arbeiten nichts, fordern einen kompletten Service... und bedrohen und schlagen ihre Mutter oder ihren Vater, schüchtern die Eltern gründlich ein. Immer wieder hört man von Morden an den eigenen Eltern oder Großeltern, Grund: Jähzorn oder Habgier. Einige der geplagten und bedrohten Eltern wären sicher froh, wenn es Gesetze gäbe, mit deren Hilfe sie den unverschämten Schmarotzer endlich dazu motivieren könnten, das Nest zu verlassen.
Tara hat geschrieben:Kinder sollen zerschmettert werden!(Psalm 137,9)
Im AT sollte man besser nicht Buchstaben klauben.
Der Ps. 137 enthält eine Gegenüberstellung... Babel- Jerusalem. Beide Begriffe stehen für umfangreichere Inhalte.
Babel repräsentiert Verführung, Vermischung des Glaubens mit heidnischen Elementen, Verwirrung, Gottferne. Der Fels ist Christus.
Tara hat geschrieben:Andersdenkende und Andersgläubige (sogenannte "Gottlose") sollen sterben!(Psalm 139,19)
Hier eine Erläuterung zu Vers 19 aus der GNB:
Ps. 139,19-- Wer einen Unschuldigen verklagt und verleumdet, verstößt gegen Gottes Rechtsordnung und ist damit ein Feind Gottes, nicht nur ein Feind des Angeklagten. Durch seine Bestrafung soll Gott das Recht wiederherstellen.
Das kann man nachvollziehen...
Im AT bezeichnet der Begriff "Gottlose" nicht unbedingt Außenstehende/ Heiden, sondern rebellische, abtrünnige Gläubige.

Sorry, der Beitrag ist zu lang, ich werde ihn teilen, damit man ihn besser lesen kann.