Bewusstheit?

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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#11 Re: Bewusstheit?

Beitrag von Magdalena61 » So 25. Aug 2013, 05:33

Tara hat geschrieben:"Liebe zu Gott" und Mitmenschen, kennt keine Grenzen und Zeiten:
Anschläge islam.Terrorgruppen, Bushs “Kreuzzug gegen die Achse des Bösen, Schüsse auf Abtreibungsärzte, Morddrohungen und viele Opfer des Karikaturenstreits, Steinigungen, Ehrenmorde und so vieles andere mehr...
Verbrechen "im Namen Gottes" haben weniger mit dem Glauben an Gott und "sein Kreuz auf sich nehmen" + Nachfolge zu tun als mit einem diabolischen Fanatismus, der den Namen des HERRN schändlich mißbraucht.
Über die Hintergründe des Irak-Krieges kursieren viele Spekulationen, ich möchte mich nicht in die "Runde der Allwissenden" einreihen-- wer Wind sät, wird Sturm ernten, und der Herr Hussein hatte es ziemlich perfekt drauf gehabt, Wind zu machen.
Tara hat geschrieben:Wieso soll das bei Atheisten anders sein wenn die Gläubige ständig foulen und vertuschen? Scheinheilige Deckung überwindet man nur durch offensive Spielweise mit gut platzierten Treffern deutlicher und klarer Argumente.
Aber dann bitte an die RICHTIGEN Adressen, und nicht den Frust an den Gemäßigten rauslassen, die sich um Verständigung bemühen. :)
Wenn wir z. B. Scheinheiligkeit, Heuchelei und Lügen hassen, geben wir uns das Recht, dagegen zu kämpfen, wo es uns möglich ist, oder uns Menschen zu entziehen, die nur der Lüge vertrauen. Wenn wir aber so tun, als würde uns das nichts ausmachen, verraten wir uns selbst.
Ja, das ist vollkommen richtig, das mache ich auch, wenn ich es kann.
Diese falschen Lehren über "Vergebung"... "Christen müssen allen Leuten immer und überall und alles vergeben"... gehen mir absolut auf den Nerv. Letztlich verlangt man von den Geschädigten, das Recht (Gottes) sowie ihren berechtigten Anspruch auf Gerechtigkeit fahren zu lassen und ein künstliches Dauergrinsen aufzusetzen.

:) Was die Frau Miller da schreibt, das ist im Grunde genommen das Gleiche wie das, was David im Ps. 139 sagt. Er nennt die Schuld der "Gottlosen", der "Blutgierigen", der "Mörder" beim Namen und formuliert seinen Wunsch nach Gerechtigkeit.

Wenn es nicht möglich ist, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen und Genugtuung zu erlangen, dann sollte man sich innerlich von der Schuld des Täters distanzieren und schauen, was und wo man neu aufbauen kann. Darauf, dass ein Täter einsichtig wird, wird man vielleicht vergeblich warten.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Naqual
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#12 Christen und das Gesetz des Mose

Beitrag von Naqual » So 25. Aug 2013, 08:13

Magdalena61 hat geschrieben:
Tara hat geschrieben:alles aus "Liebe zu Gott " und zu denen die zu ihm gehören, geschehen?
Moses ist zornig, weil nicht alle Frauen getötet wurden! (4. Mose 31,14-15)/(4. Mose 31,17-18)
Todesstrafe für widerspenstige und ungehorsame Söhne!(5. Mose 21,18-21)
Todesstrafe für vergewaltigte Mädchen, wenn sie nicht oder nicht laut genug geschrien haben!(5. Mose 22,23-24)
Todesstrafe für Homosexuelle!(3.Mose 20,13)
Das gehört in den Gesetzeskatalog für das alte Israel, Abteilung BGB--und der ist 3000 Jahre alt. Was sollen wir heute damit?
Hi Magdalena,
hier sehe ich es anders. Man kann nicht einfach das mosaische Recht als überholt bezeichnen, wenn dieses im NT als unauflösliches Gesetz bezeichnet wird, das bis an das Ende der Welt gilt. Zudem ist der Anspruch im AT, dass das Gesetz nicht von Moses ist, sondern von Gott. Das alles macht es schwierig.
Wir haben hier Vorkommnisse und Regelungen, die in dieser Form praktiziert worden waren. Und zwar im Namen des gleiches Gottes. Gleichwohl widersprechen diese Dinge auf schrecklichste Art unseren heutigen Wertevorstellungen.
Moses lässt im Auftrag Gottes Kriegsgefangene töten und deren Kinder zwangsverheiraten mit denen, die ihre Eltern getötet haben. Das wird nicht beschrieben um die Schrecklichkeit von Sünde hervorzuheben, sondern hier handelt es sich um tatsächlich stattgefundene Ereignisse nach dem Selbstverständnis der Schriften.
Was ist nun verkehrt, unsere heutigen moralischen Vorstellungen oder jene Vorstellungen, die als moralische Gebote des zeitlosen Gottes erklärt werden?
Hier habe ich doch nur die Möglichkeit, mich innerlich zu spalten. Einerseits ein Gott der Liebe bis hin zu Feindesliebe, andererseits ein Gott, der geradezu gegenteilig beschrieben wird. Gott wird hier eigentlich jeder Vorstellbarkeit entzogen.
Was soll hier noch die grundsätzliche Orientierung sein?

Im AT bezeichnet der Begriff "Gottlose" nicht unbedingt Außenstehende/ Heiden, sondern rebellische, abtrünnige Gläubige.
Ja, der Begriff Gottlose im AT ist nicht das, was wir heute unter Atheisten verstehen. Ich hatte mir mal die Mühe gemacht, den Begriff durch das At zu verfolgen. Er wird grundsätzlich nicht für Glauben verwendet, sondern für stark verwerfliche (meist dauerhafte) Werke. Der Begriff Gottlose meint also eher das, was wir als "Gräueltäter" benennen würden.
Also jemand der gottlos handelt, nicht jemand, der anderes für wahr hält oder etwas von der Wahrheit her anzweifelt.

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Naqual
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#13 Schuld und Vergebung

Beitrag von Naqual » So 25. Aug 2013, 08:23

Magdalena61 hat geschrieben: Diese falschen Lehren über "Vergebung"... "Christen müssen allen Leuten immer und überall und alles vergeben"... gehen mir absolut auf den Nerv. Letztlich verlangt man von den Geschädigten, das Recht (Gottes) sowie ihren berechtigten Anspruch auf Gerechtigkeit fahren zu lassen und ein künstliches Dauergrinsen aufzusetzen.
Denke man sollte hier differenzieren. Für mich geht das schon auf mit dem Vergeben.
Vergeben als "ich bin dem anderen nicht persönlich böse und wünsche ihm nicht Vergeltung".
Auf der anderen Seite gibt es jedoch berechtigte Interessen auf z. B. Wiedergutmachung.
Auch, dass man die anderen vor weiteren Untaten schützen muss. D. h. ich bin auf den Täter nicht böse, will aber, dass er für Jahre in eine geschlossene Anstalt wandert, damit er es nicht mehr tun kann und um eine erzieherische Warnung zu haben.
Das finde ich mit Liebe (Gottes) völlig kompatibel, es geht nicht darum zu vergelten, nicht darum, dass dem anderen Böses widerfährt, sondern dass ihm geholfen wird - und sei es mit erforderlichen härteren Maßnahmen. Und die können im Extremfall äußerst hart sein.

Vergebung im engeren und biblischen Sinn ist m. E. auch etwas anderes als z.B "jederzeitiges Dauergrinsen".
Vergebung heißt hier: es wird der Zustand vor der Tat hergestellt.
Das setzt aber voraus, dass der Täter reuig ist, seine Tat bereut. Entsprechend auch bereit ist, Wiedergutmachung zu leisten und willens ist in Zukunft nicht mehr so zu handeln.
Im NT gibt es in diesem Kontext einen interessanten Sachverhalt bei den Aussagen Jesu:
Er predigt nicht die grundsätzliche automatische Vergebung, sondern die Vergebung für jemanden, der hierum bittet!
Also hier ist ein aktives Verhalten des Täters Grundvoraussetzung um eine Tat ungeschehen machen zu können.

Mimi
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#14 Re: Bewusstheit?

Beitrag von Mimi » So 25. Aug 2013, 19:09

@Magdalena 61:
Laß dich nicht erwischen! Oder dürft ihr das? :D
Finde Deine Besorgnis echt süß und berechtigt.
Aber...ich darf...*angeb*...
Bin in der Nacht allein mit einer begrenzten Anzahl recht schwieriger Pat..
Dabei gesteht man mir 2 Bereitschaftsstunden zu, in der ich keine Routinearbeiten verichten und sozusagen nur "sein" :mrgreen: muss, um evtl. Notfälle oder Eskalationen rechtzeitig zu erkennen. Den PC darf ich benutzen mit den üblichen Auflagen: Keine pornographischen oder wie auch immer üblen Seiten aufrufen ect.. Allerdings ist es beim Schreiben dann mit der Konzentration nicht soweit her, da ich nebenher meinen "Radar" beständig kreisen lassen muss.
Dafür habe ich, mangels Kollegen - an die ich "hinlabern" könnte - dann nachts viel Zeit zum Nachdenken über alles Mögliche - nicht nur religiöser sondern auch betrieblicher Natur.
Der anschließenden Frühschicht (mehrere Personen) warte ich dann bei der Übergabe mit den Früchten meiner (betrieblichen) Sinniererei auf :devil: :mrgreen: :devil:

Allgemein möchte ich mich bedanken für die verschiedenen Stellungsnamen, da ich weiß, dass es sich um ein sehr sensibles Thema handelt.
LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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Tara
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#15 Re: Bewusstheit?

Beitrag von Tara » So 25. Aug 2013, 20:59

Magdalena61 hat geschrieben
Hi Tara, ich hatte eine Feststellung gemacht, die in meinen persönlichen Erfahrungen gründet.
wenn man über seine pers. Erfahrungen mit Exchr. und Exgläubige in ein Forum schreibt wo auch Exchr. und Exgläubige schreiben können, kann man damit rechnen das eine Reaktion von ihnen nicht ausbleibt.
Falls "glühende Hass" auf den "liebenden Gott" bei Exchristen und Exgläubige vorhanden sein sollte, um damit treue Anhänger zu "verfolgen", dann frage ich mich schon wie es denn um den Nicht-Hass und "Liebe Gottes" steht...Siehe die genannte Bibelstellen in mein vorigem Beitrag aber bitte...OHNE Wegblendung und Schön-Erläuterung. Auch fragte ich mich was Hass eigentlich ist, Warum, Wann und bei Wem es entstehen kann? Ich bin der Meinung wenn man die "Liebe Gottes" und sein Anhänger kennt, braucht's keinen Hass mehr, das Hassist voll abgedeckt und kann sich speissen........
wer Wind sät, wird Sturm ernten, und der Herr Hussein hatte es ziemlich perfekt drauf gehabt, Wind zu machen.
die nicht verhandenen Massenvernichtungsmittel und vieles mehr wofür keine Beweise gefunden wurden ?
Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.

Pluto
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#16 Re: Bewusstheit?

Beitrag von Pluto » So 25. Aug 2013, 22:32

Tara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:wer Wind sät, wird Sturm ernten, und der Herr Hussein hatte es ziemlich perfekt drauf gehabt, Wind zu machen.
die nicht verhandenen Massenvernichtungsmittel und vieles mehr wofür keine Beweise gefunden wurden ?
Hi Tara,

Das stimmt so nicht. Hussein hat Zehntausende seiner eigenen Landsleute (Kurden) mit Giftgas elendlich vernichtet.
Der Fehler, wenn man von Fehlern sprechen kann, war, dass man einen Psychopathen und Demagogen wie Hussein zur Macht verholfen hatte, weil die Amerikaner in den 80er Jahren einen Gegner der Fundamentalisten im Iran wollten.

Vor eingen Jahren hat ein britischer Journalist berichtet, dass Menschen im Irak teilweise zu Tode gefoltert würden. In einem Interview danach gefragt, war Saddam nicht beleidigt, sondern schien überrascht durch die Naivität der Frage. "Selbstverständlich," antwortete er dem Reporter. "Was erwarten sie denn eigentlich, wenn Jemand sich dem Regime widersetzt?"
[Quelle: BBC-News]

Saddam Hussein war ein totalitärer Machthaber, der sein Volk terrorisierte, und nicht davor zurückschreckte, seine eigenen Mitmenschen aufs grausamste umzubringen. Es war nicht alles schön was da ablief (ich denke da an Abu Ghraib), aber ich bekenne mich als Befürworter des Kriegs der gegen diesen Mann geführt wurde, denn er hat in der Tat Wind gesät.

Die Allierten haben ein weiteres Mal nach 1945 die Welt von einem gefährlichen Tyrann befreit. Das sollten wir IMO niemals vergessen. Nicht Hussein und seine Schergen sollten wir in Schutz nehmen, sondern den gefallenen Soldaten der Allianz unseren Dank, und ihren trauernden Müttern und Witwen unser Beileid aussprechen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#17 Re: Bewusstheit?

Beitrag von closs » So 25. Aug 2013, 23:38

Pluto hat geschrieben:Die Allierten haben ein weiteres Mal nach 1945 die Welt von einem gefährlichen Tyrann befreit.
Dass es aber gerade Hussein war, hat nichts mit moralischen Motiven zu tun, sondern mit Interessen (zumal Hussein vorher ein sehr enger Verbündete der USA war). - Das ausschlaggebende Motiv war wohl (hört man), dass Hussein seine Währungsreserven auf Euro umstellen wollte - wäre ein Riesenschlage für die USA gewesen.

Es ist gut, wenn Tyrannen fallen - die Motive, Tyrannen zu stürzen sind, in aller Regel NICHT edel, sondern eigennützig. - Hitler ist diesbezüglich tatsächlich eine Ausnahme.

Pluto
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#18 Re: Bewusstheit?

Beitrag von Pluto » So 25. Aug 2013, 23:59

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Allierten haben ein weiteres Mal nach 1945 die Welt von einem gefährlichen Tyrann befreit.
Dass es aber gerade Hussein war, hat nichts mit moralischen Motiven zu tun, sondern mit Interessen (zumal Hussein vorher ein sehr enger Verbündete der USA war). -
Es sind immer Interessen im Spiel.

Aber beide Seiten verkündeten, dass sie jeweils die gerechte, gottgewollte Schlacht schlugen:
Gott hat uns aufgerufen, unser Land zu verteidigen und die Welt zum Frieden zu führen. [...] Die Freiheit ist nicht Amerikas Geschenk an die Welt, sie ist Gottes Geschenk."
[George W. Bush - 2003, vor dem Einmarsch im Iraq]
"Ihr Angehörigen unserer mutigen Streitkräfte, oh Ihr Söhne der glorreichen arabischen Nation, oh, Männer, die Ihr guten Willens seid... - doch das ist der Wille Allahs. ..."
[Saddam Hussein -1996]
Genauso wie es Magdalena sagte...
Magdalena61 hat geschrieben:Verbrechen "im Namen Gottes" haben weniger mit dem Glauben an Gott und "sein Kreuz auf sich nehmen" + Nachfolge zu tun als mit einem diabolischen Fanatismus, der den Namen des HERRN schändlich mißbraucht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#19 Re: Bewusstheit?

Beitrag von closs » Mo 26. Aug 2013, 00:54

Pluto hat geschrieben:Genauso wie es Magdalena sagte...
Jep

Mimi
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#20 Re: Bewusstheit?

Beitrag von Mimi » Mo 26. Aug 2013, 08:55

Hallo Thomas,
deinem Beitrag, auch der Ansicht über die Verzerrungen, kann ich nur zustimmen.
LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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