Die von Gott inspirierte Bibel

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#41 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von closs » Sa 24. Aug 2013, 20:01

Magdalena61 hat geschrieben:Mit Gott und dem Heiligen Geist muß das nicht unbedingt etwas zu tun haben, es sei denn, dieser wirkt auch inkognito. LG
Genau das tut er - das ist meine feste Überzeugung. - Jeder Mensch, ob aus Wittenberg oder Pjönjang, kommt aus dem selben Kessel.

Magdalena61 hat geschrieben: Und wenn sie loslegten, erkannte ich NICHT die Stimme meines HERRN.
Das ist ein schwieriges Thema. Es gibt auch diese "auffällige" Aura ("Sieh, ich habe eine Aura") - das Böse bedient sich immer der Mittel des Guten. - Das ist der Grund, weshalb für mich die Unterscheidung der Geister so eminent wichtig ist - da fühle ich mich nie ganz sicher. Wahrscheinlich gut so.

sven23 hat geschrieben:Wenn man closs Glauben schenken kann, dann wollte Gott gar nicht, daß man sie versteht, warum auch immer.
Das habe ich nie gesagt. - Gott will natürlich, dass man die Bibel versteht - aber nicht blind in wörtlicher Verdrehung, sondern in der Schulung der Unterscheidungskraft zwischen gut und böse.

Bin gerade bei den Psalmen (spontanes Beispiel): Da steht ein Satz, der in der einen Übersetzung so klingt, als ginge es daseins-orientiert um eine volksgöttische Aussage. In der anderen Übersetzung bekommt der selbe (!!) Satz universal geistige Bedeutung.

closs
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#42 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von closs » Sa 24. Aug 2013, 20:06

Martinus hat geschrieben:Damals rief Jesus aus: "Vater, du Herr über Himmel und Erde, ich preise dich, dass du das alles den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unmündigen offenbar gemacht hast. 26 Ja, Vater, so hast du es gewollt.
Das ist ein häufig zitierter Selbstentmündigungs-Satz bei manchen Christen, der mich ärgert, weil er Christen so darstellt, als könne man über sie Blondinenwitze machen.

Der Satz meint, dass man Gott nicht mit intellektueller Überlegenheit, sondern nur mit dem Herzen verstehen kann. - Es soll nicht heißen: Doof ist cool.

sven23 hat geschrieben: Ein von Gott inspiriertes Buch wäre sicher perfekt und gäbe nicht Anlaß zu so viel Mißverständnissen und Streit.
Denkfehler: Die Bibel ist doch kein Leistungstest für die Vollkommenheit Gottes - als stünde Gott auf dem Prüfstand. - Es geht um die Entwicklung zur Erkenntnis, die nur über Trial and Error möglich ist.

Wie gesagt: In der Bibel steht alle geistige Wahrheit, die der Mensch braucht. In der Bibel stehen aber auch alle Versuchungen, diese Wahrheit nicht zu verstehen. - Das ist Heilsgeschichte.

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sven23
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#43 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von sven23 » Sa 24. Aug 2013, 20:13

closs hat geschrieben:
Bin gerade bei den Psalmen (spontanes Beispiel): Da steht ein Satz, der in der einen Übersetzung so klingt, als ginge es daseins-orientiert um eine volksgöttische Aussage. In der anderen Übersetzung bekommt der selbe (!!) Satz universal geistige Bedeutung.

Da hätte Gott wohl auch die Übersetzer besser inspirieren sollen, nicht wahr?
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sven23
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#44 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von sven23 » Sa 24. Aug 2013, 20:28

closs hat geschrieben:Das ist ein häufig zitierter Selbstentmündigungs-Satz bei manchen Christen, der mich ärgert, weil er Christen so darstellt, als könne man über sie Blondinenwitze machen.

Nur Unmündigen offenbart sich Gott.
So steht es geschrieben, man kann sich doch nicht seine Bibel wie einen Baukasten zusammenstellen.

closs hat geschrieben: Denkfehler: Die Bibel ist doch kein Leistungstest für die Vollkommenheit Gottes - als stünde Gott auf dem Prüfstand. - Es geht um die Entwicklung zur Erkenntnis, die nur über Trial and Error möglich ist.

Aber er sollte sich auch nicht unter Wert verkaufen. Ein bißchen mehr Inspiration hätte dem Buch doch gut getan.
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#45 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von Salome23 » Sa 24. Aug 2013, 20:48

Rembremerding hat geschrieben:
Aber schlussendlich ist die Bibel nur eine der Gnadengaben Gottes. Ich will ein Bild verwenden:

Angenommen jemand ist in München und hat große Sehnsucht nach seinem geliebten Partner in Wien.

Er geht zum Bahnhof, studiert den Fahrplan, das Kursbuch und sucht sich die schnellste und direkteste Verbindung nach Wien heraus, um dann in den nächsten Zug nach Wien auch einzusteigen.
Manche Christen machen den Fehler, dass sie am Bahnhof verweilen, das Kursbuch durchlesen, ebenso alle Fußnoten und Symbolerklärungen, sich weitere, anderssprachige Kursbücher besorgen, auch Studienbücher von Menschen, die das Kursbuch vor ihnen auch schon ein Leben lang studiert haben, dann noch Erläuterungen zu den verwendeten Symbolen und und und, eben alles was die Sehnsucht vergessen lässt. Derweil fährt draußen am Bahnsteig ein Zug nach dem anderen nach Wien ab.
Das Kursbuch, die Bibel, muss persönlich erfahren werden, damit die Sehnsucht gestillt und erfüllt wird.

Der Vergleich hinkt nur leider ein Bisschen-warum?
In deinem Beispiel geht es um real erfahrbare (geliebte) Partner, die man sehen ,fühlen, hören, riechen kann-einen Dialog führen kann...
Das Kursbuch Bibel führt aber nicht zu einer Person, die ich mit den Sinnen wahrnehmen kann-sondern mir lediglich "denken" kann-mir ein Bild anhand eines von Menschen verfassten Buches(Schriftstücke) mache und diese dann für real existierend halte, weil ich glaube, dass...
Selbst in der Bibel steht geschrieben:
"Niemand hat Gott jemals gesehen."
Hattest du jemals einen Dialog mit Gott geführt? Kennst du ihn persönlich?
Du teilst mit, du hättest "Erfahrungen" gemacht und schreibst diese einem Wirken Gottes zu-aber einen Beweis dafür hast du nicht-du "glaubst" es wäre Gottes Wirken gewesen, weil du möglicherweise darin sein Wirken sehn willst.
Dein Glaube(deine Überzeugung) gründet lediglich auf das, was andere predigten und dem Inhalt eines Buches.
Nicht anders verhält es sich im Islam und anderen "Religionen"
Und der Glaube versetzt nun mal Berge ;)-nicht ein Gott

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#46 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von closs » Sa 24. Aug 2013, 21:45

sven23 hat geschrieben:Da hätte Gott wohl auch die Übersetzer besser inspirieren sollen
Logo - aber es ist halt anders gefügt. - Nebenbei: Die gängigen Übersetzungen leiden daran, dass sie klassizistisch bzw. historistisch sind. Wäre aber ein eigenes Thema.

sven23 hat geschrieben:Nur Unmündigen offenbart sich Gott.
Dieser Satz ist so nichts wert, weil - ich fresse einen Besen drauf - die Konnotation des Urtexts ein andere ist als die in unserer Sprache. - Wahrscheinlich ist mit "unmündig" das gemeint, was man manchmal als "Heilige Einfalt" versteht, also das Unkomplizierte, Geradlinige, Lebensnahe, Undialektische, undundund, das nicht seine eigene Klappe zum Maßstab macht, sondern Gott (= Vermutung). - Doofheit ist NICHT damit gemeint ("Da steht aba das - und egal, wie ich es verstehe, das steht aba da").

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Magdalena61
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#47 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von Magdalena61 » Sa 24. Aug 2013, 22:39

sven23 hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Versuche es einfach noch einmal.
Unhabhängig von meiner Person ist doch ersichtlich, daß die Bibel geradezu zu unterschiedlicher Interpretation einlädt. Deshalb auch die vielen Splittergruppen und Glaubenskriege.
Die zentralen Aussagen der Bibel versteht und lehrt jede der christlichen Konfessionen.
Unterschiede gibt es in den Schattierungen; in der Ausschmückung der "Nebensächlichkeiten". Eucharistiefeier oder Abendmahl, Kinder- oder Erwachsenentaufe, Sabbat oder Sonntag, Dienst der Frau in der Gemeinde, Scheidung und Wiederheirat, ewige Verdammnis, Vernichtungslehre oder Allversöhnung, der Stellenwert der Werke etc.
sven23 hat geschrieben:Das Problem ist doch folgendes. Entweder ist sie von Gott inspiriert und dann muß alles in ihr stimmen oder sie ist Menschenwerk und dann kann sie auch Fehler und Ungereimtheiten enthalten.
Dahinter steht die Frage: Wer ist der (eigentliche) Verfasser der Bibel?

Wenn ein Abiturient ein literarisches Werk analysieren und kommentieren muß, und er drückt den Inhalt desselben in sein begrenztes persönliches Verständnis hinein und macht außerdem eine Menge Fehler... ändert sich dadurch etwas an der Urheberschaft des Originals? Wird der Name... oder werden die in der ursprünglichen Erzählung festgehaltenen Gedanken und Aussagen des Autors ungültig?

Wenn man sich einmal mit der Frage beschäftigt: "Wie kann man die Texte der Bibel, die im Original auf hebräisch/ aramäisch und griechisch verfasst wurden, optimal ins Deutsche übersetzen?"-- dann versteht man besser, mit welchen Schwierigkeiten die Übersetzer zu kämpfen haben und warum die diversen Übersetzungen so unterschiedlich ausfallen:
Verschiedene Typen von Bibelübersetzungen

Das Spektrum der Bibelübersetzungen erstreckt sich zwischen zwei Extremen: Die Übersetzung kann versuchen, den Wortlaut der fremden Sprache in der eigenen möglichst genau nachzubilden – um den Preis, dass dieser Wortlaut zunächst wie eine Fremdsprache klingt. Oder die Übersetzung kann versuchen, den Sinn des fremdsprachlichen Textes »mit eigenen Worten«, frei und unmittelbar verständlich wiederzugeben – um den Preis, dass die Leser dem Übersetzer vertrauen müssen, dessen Arbeit sie in der Regel nicht selbst überprüfen können.

Jeder Übersetzungstyp hat seine Vorteile und seine Nachteile. Eine Übersetzung, die das richtige Verständnis des Inhalts für jeden möglichen Empfänger »unfehlbar« garantiert, gibt es nicht.
Quelle
...und damit bleibt der "Verbraucher" abhängig von Gott und darauf angewiesen, dass der Geist Gottes ihm die Schrift aufschließt- u.a. auch durch Hirten und Lehrer, die von Gott dazu berufen und beauftragt wurden, die Herde Jesu zu weiden.
Jesus... hat ausdrücklich Petrus in dieses Amt eingesetzt. Nicht alle Jünger, die mit Ihm lebten und Ihm treu waren.
Die Apostel nahmen auch nicht den Erstbesten als Ersatz für Judas, sondern checkten, wer die Bedingungen erfüllte, warfen das Los und befragten den HERRN Apg. 1, 21-26.

Leider sind heute oftmals, wenn die Neubesetzung einer Leitungsposition ansteht, andere Kriterien ausschlaggebend. Deswegen gibt es so viel Leerlauf, Spaltungen, Enttäuschung, Frust... und so viel Verwirrung.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#48 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von Martinus » Sa 24. Aug 2013, 22:56

closs hat geschrieben:. - Doofheit ist NICHT damit gemeint ("Da steht aba das - und egal, wie ich es verstehe, das steht aba da").

das steht da so nicht.
Gott mag die Hochmütigen nicht, sondern die Demütigen. Er verbirgt die Wahrheit vor „Weisen und Intellektuellen“ — Menschen, die sich auf ihre Weisheit und Bildung verlassen und stolz und überheblich daher kommen. Er offenbart die Wahrheit dagegen „Unmündigen“, denen, die wie Kinder demütig und mit ehrlichem Herzen zu ihm kommen . Jesus, hatte mit den beiden Menschentypen zu tun. Hochgebildete Geistliche und Pharisäer verstanden seine Botschaft nicht, wohl aber einfache Fischer. Unmündige eben, auf die die Geistlichkeit herabblickte. Und nur so ist das gemeint.
Einige scheinen sich allerdings selbst im Weg zu stehen um einfachste Dinge zu erfassen. Aber, was du verstehst oder verstehen willst bleibt natürlich dir überlassen.
Angelas Zeugen wissen was!

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#49 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von closs » Sa 24. Aug 2013, 23:04

Martinus hat geschrieben: Er verbirgt die Wahrheit vor „Weisen und Intellektuellen“ — Menschen, die sich auf ihre Weisheit und Bildung verlassen und stolz und überheblich daher kommen. Er offenbart die Wahrheit dagegen „Unmündigen“, denen, die wie Kinder demütig und mit ehrlichem Herzen zu ihm kommen .
Da sind wir uns mal erstaunlich einig. - Meine Befürchtungen kannst Du aber nachvollziehen - oder?

Wir sind uns doch auch einig darüber, dass die Propheten und Evangelisten und großen Theologen der Zeit trotzdem auf der richtigen Seite waren!?! - Nicht dass am Ende geistige Fitness als KO-Kriterium für Heilsfähigkeit verstanden wird.

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sven23
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#50 Re: Die von Gott inspirierte Bibel

Beitrag von sven23 » So 25. Aug 2013, 10:10

Magdalena61 hat geschrieben:
Wenn man sich einmal mit der Frage beschäftigt: "Wie kann man die Texte der Bibel, die im Original auf hebräisch/ aramäisch und griechisch verfasst wurden, optimal ins Deutsche übersetzen?"-- dann versteht man besser, mit welchen Schwierigkeiten die Übersetzer zu kämpfen haben und warum die diversen Übersetzungen so unterschiedlich ausfallen:
Verschiedene Typen von Bibelübersetzungen


Eben, und nicht nur ins Deutsche, sondern in jede andere Sprache auch.
Also Gott hätte nicht nur die Schreiberlinge inspirieren müssen, sonder auch diejenigen, die die Bibel zusammengestellt haben, denn ihre Auswahl ist ja auch entscheidend, und nicht zuletzt auch die Übersetzer, damit eine runde Sache daraus wird.
Warum hat er nur nicht? :o
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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