Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Rund um Bibel und Glaube
Maryam
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#31 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von Maryam » So 6. Feb 2022, 12:01

sven23 hat geschrieben:
Sa 5. Feb 2022, 11:38
Paulus und die Evangelisten wollten ein anderes Gottesbild etablieren, als es Jesus noch vertreten hat.

Da irrst Du Dich gewaltig....sie ALLE hatten sich auf dasjenige durch Jesus von Nazareth offenbarte Gottverständnis um- respektive eingestellt. Paulus erwähnte bei praktisch allen Briefen folgendes:

2Thess 1,2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
1Tim 1,2 an Timotheus, mein rechtes Kind im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und unserm Herrn Christus Jesus!

Paulus wechselte klar von dem durch Moses (respektive dessen, der ihm gegenüber behauptete Gott Israels zu sein)zu dem durch Jesus vertretenen, vermittelten wohl glaubwürdigeren Gottesglauben, zu dem Jesus von Nazareth ja wohl von Jugend an gewechselt hatte, weil er ja geboren wurde, um die Wahrheit über glaubwürdiges Gottverständnis zu predigen.

Joh 18,37 Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.
Jesus kam garantiert nicht von Jahwe gesandt. Wäre dem so gewesen, hätte er ja wohl niemanden geheilt sondern ihnen den Eintritt in Synagogen verboten, sie diskriminiert wie Jahwe dies mit Nachkömmlingen Aarons tat/verlangte.

3 Mose 21,16 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 17 Sage zu Aaron: Wenn einer deiner Nachkommen in künftigen Geschlechtern einen Fehler hat, der soll nicht herzutreten, um die Speise seines Gottes zu opfern.
18 Denn keiner, an dem ein Fehler ist, soll herzutreten, er sei blind, lahm, mit entstelltem Gesicht, mit irgendeiner Missbildung 19 oder wer einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat 20 oder bucklig oder verkümmert ist oder wer einen Fleck im Auge hat oder Krätze oder Flechten oder beschädigte Hoden hat.
21 Wer nun unter Aarons, des Priesters, Nachkommen einen Fehler an sich hat, der soll nicht herzutreten, zu opfern die Feueropfer des HERRN; denn er hat einen Fehler. Darum soll er sich nicht nahen, um die Speise seines Gottes zu opfern.

Jesus, respektive Gottes Heilkraft in IHM wies niemanden ab, der kam um Heilung -oder auch Sündenvergebung- zu erfahren.

Apg 10,38 wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm.

Weder Jesus noch Paulus und so auch nicht Jesus Jünger nannten den allein wahren unsichtbaren Gott, Jahwe, sondern wie Jesus diesen liebenden barmherzigen Gott nannte. UNSER VATER. Jakobus verstand das durch Jesus vermittelte Gottverständnis folgerndermassen: = Vater des Lichts, der niemandem zu Bösem verführt aber auch nicht dazu verführt werden kann.

Johannes bekannte ja, dass man erst durch Jesus Einsicht über wahren Gottesglauben mitgeteilt bekam und dass dieser Gott Liebe ist und dass wer in der Liebe bleibt in Gott und Gott in ihm, Also wenn wir Gottes LIEBE in und aus uns strömen lassen, im Klartext uns dort mit Freuden engagieren, wo uns die Möglichkeit aufgrund unserer Fähigkeiten geboten wird, dann tragen wir zum Evangelium Reiches Gottes bei.

Mir ist aufgefallen, dass gerade kreuztodverherrlichende Gläubige sich schwer damit tun, nurmehr zu tun was Gott gefällt, also allmählich bis vollkommen oder seit jeher nurmehr geistlich gesinnt zu sein Galater 5,22 und 23.

Paulus hat Jesus niemals vergottet, wie man so sagt.
1Tim 2,5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus,

lg Maryam
(Dein Kubitza ist ja u.a. studierter Theologe, darum geht er auch teils von christusfernen Dogmen auf, denen ja viele Theologen durch ihr Studium zum Opfer gefallen sind. Was Jahwes kriegerisches, widergöttliches Wesen anbelangt, da scheint er mal einen Lichtblick gehabt zu haben. 👍

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sven23
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#32 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von sven23 » So 6. Feb 2022, 12:03

Maryam hat geschrieben:
Sa 29. Jan 2022, 12:47
Wenn ich aus Briefen des Johannes zitiere, z.B. dass er erkannt hat, dass Gott Liebe ist...

Na ja, dem liebenden Gott kommt das Theodizee-Problem wieder in die Quere:

Angesichts schwerstleidender Menschen und Tiere darf man die Behauptung "Gott ist Liebe" als ebenso beleidigend empfinden wie das berüchtigte "Arbeit macht frei" über dem Eingang zu den Konzentrationslagern.
(Nelly Moia)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#33 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von Ruth » So 6. Feb 2022, 12:19

Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 11:25
....glaubst Du wirklich, dass Jesus einen Gott vertreten hat, der wie Moses HERR Jahwe...
Ich glaube, dass Gott nicht "vertretbar" ist. Weder von Jesus, noch von Moses, oder andere Propheten der Bibel.

Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 11:25
...die Propheten jeweils beteuerten: So spricht der Herr....

Zu allen Zeiten (auch in unserer Zeit) gab und gibt es Menschen, die sich als Sprachrohr Gottes verstehen wollen. Und diese sind nicht nur in den ganz extremen Richtungen zu erkennen. Ich habe in meinem Leben schon mehrere verschiedene christliche Gemeinden kennengelernt. Überall gab es Menschen, die (angeblich) Botschaften von Gott weitergaben, oder auch meinten, Regeln (im Namen Gottes) aufstellen zu können, nach denen sich alle richten müssten.

Mein Motto schon seit Langem ist: Gott findest du nur bei Gott selbst! (Punkt)

Ja, ich glaube auch daran, dass Gott Menschen und Situationen benutzt, um gegenseitig Hilfe zu sein. Wobei Menschen, die zu Gott wirklich eine Beziehung haben, dabei sicher die besten Hilfen sein können. Aber Menschen sind und bleiben nun mal menschlich. Jeder ist geprägt von eigenen Schwachstellen, Situationen und Erfahrungen.

Auch, wenn Menschen gerne "Mission" verordnen, zu einer bestimmten Glaubensrichtung(Religion, Konfession), beobachte und erlebe selbst, dass je mehr man von Gott erfährt, desto "sprachloser" wird man. Sprachloser, im Sinne von unverfälschter Botschaft von Gott. Im eigenen Erleben von Gottes Berührung stelle ich zunehmend fest, dass dort, wo ich versuche, mein Erleben mit Gott mit Worten zu beschreiben, desto weniger kann ich ausdrücken, was wirklich geschah. Oft habe ich sogar den Eindruck, dem Erlebten etwas wegzunehmen mit den Worten. Berührungen Gottes (welcher Art auch immer) sind nicht beschreibbar, man kann sie nur selbst erleben. Und sie sind auch nicht in fertige Regeln einzuordnen: tue dies oder das, nur dann bist du auf dem richtigen Weg.

Ja, oft sind auch Menschen Boten Gottes. Aber sie bleiben immer Menschen, deren Botschaften geprägt sind durch Begrenzung und Fehler. Und so lese ich auch die biblischen Geschichten über Menschen, mit Menschen und ihrer Botschaft, so wie sie Gottes Botschaften wahrnehmen.

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#34 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von Maryam » So 6. Feb 2022, 12:47

sven23 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:03
Maryam hat geschrieben:
Sa 29. Jan 2022, 12:47
Wenn ich aus Briefen des Johannes zitiere, z.B. dass er erkannt hat, dass Gott Liebe ist...

Na ja, dem liebenden Gott kommt das Theodizee-Problem wieder in die Quere:

Angesichts schwerstleidender Menschen und Tiere darf man die Behauptung "Gott ist Liebe" als ebenso beleidigend empfinden wie das berüchtigte "Arbeit macht frei" über dem Eingang zu den Konzentrationslagern.
(Nelly Moia)

Du scheinst zu ignorieren, dass wir es seit eh und je mit 2 gegensätzlichen Kräften/Mächten und deren entsprechenden Einflüssen auf das Handeln -je nach Art der Gesinnung von Menschen- zu tun haben. A. Hitler war aufgrund seiner feindlichen, zerstörerisch geprägten Gesinnung gegenüber Juden garantiert nicht geistlich mit jenem liebenden Gott verbunden, dessen Wille es ist, dass alle Menschen einander wertschätzend begegnen. Unabhängig von Alter, Hautfarbe, gesellschaftl. Stellung, Nationalität, Glauben etc.

In der heutigen Zeit erkennen wir ja in den machtgierigen, kriegerisch gesinnten Herrschern wie Putin, Xi Jinping, Lukaschenko, Erdogan, Assad, wes Geistes Kind sie sind. Ein liebender barmherziger Geist Gottes findet doch bei solchen Missachtern von gottgewirkten allg. Menschenrechten kein "Gehör".

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sven23
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#35 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von sven23 » So 6. Feb 2022, 13:14

Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:47
sven23 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:03
Maryam hat geschrieben:
Sa 29. Jan 2022, 12:47
Wenn ich aus Briefen des Johannes zitiere, z.B. dass er erkannt hat, dass Gott Liebe ist...

Na ja, dem liebenden Gott kommt das Theodizee-Problem wieder in die Quere:

Angesichts schwerstleidender Menschen und Tiere darf man die Behauptung "Gott ist Liebe" als ebenso beleidigend empfinden wie das berüchtigte "Arbeit macht frei" über dem Eingang zu den Konzentrationslagern.
(Nelly Moia)

Du scheinst zu ignorieren, dass wir es seit eh und je mit 2 gegensätzlichen Kräften/Mächten und deren entsprechenden Einflüssen auf das Handeln -je nach Art der Gesinnung von Menschen- zu tun haben. A. Hitler war aufgrund seiner feindlichen, zerstörerisch geprägten Gesinnung gegenüber Juden garantiert nicht geistlich mit jenem liebenden Gott verbunden, dessen Wille es ist, dass alle Menschen einander wertschätzend begegnen. Unabhängig von Alter, Hautfarbe, gesellschaftl. Stellung, Nationalität, Glauben etc.

In der heutigen Zeit erkennen wir ja in den machtgierigen, kriegerisch gesinnten Herrschern wie Putin, Xi Jinping, Lukaschenko, Erdogan, Assad, wes Geistes Kind sie sind. Ein liebender barmherziger Geist Gottes findet doch bei solchen Missachtern von gottgewirkten allg. Menschenrechten kein "Gehör".
Man kann aber das Leid nicht nur an einzelnen Despoten festmachen.
Das Theodizeeproblem geht doch viel tiefer und muss umfassender gesehen werden. Epikur hat das schon lange vor Jesus formuliert.

Entweder will Gott das Übel beseitigen und kann es nicht, oder er kann es und will es nicht, oder er kann es nicht und will es nicht, oder er kann es und will es. Wenn er nun will und nicht kann, ist er schwach, was auf Gott nicht zutrifft. Wenn er kann und nicht will, ist er missgünstig, was ebenfalls Gott fremd ist. Wenn er nicht will und nicht kann, dann ist er sowohl missgünstig wie schwach und dann auch nicht Gott. Wenn er aber will und kann, was allein sich für Gott ziemt, woher kommen dann die Übel, und warum nimmt er sie nicht weg?
(Epikur, gr. Philosoph, 341-ca. 270)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#36 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von Maryam » So 6. Feb 2022, 13:37

sven23 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 13:14
Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:47
sven23 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:03

Man kann aber das Leid nicht nur an einzelnen Despoten festmachen.
Das Theodizeeproblem geht doch viel tiefer und muss umfassender gesehen werden. Epikur hat das schon lange vor Jesus formuliert.

Entweder will Gott das Übel beseitigen und kann es nicht, oder er kann es und will es nicht, oder er kann es nicht und will es nicht, oder er kann es und will es. Wenn er nun will und nicht kann, ist er schwach, was auf Gott nicht zutrifft. Wenn er kann und nicht will, ist er missgünstig, was ebenfalls Gott fremd ist. Wenn er nicht will und nicht kann, dann ist er sowohl missgünstig wie schwach und dann auch nicht Gott. Wenn er aber will und kann, was allein sich für Gott ziemt, woher kommen dann die Übel, und warum nimmt er sie nicht weg?
(Epikur, gr. Philosoph, 341-ca. 270)
Hi sven23,
Epikur geht auch fälschlicherweise nur von einer einzigen geistigen Macht, Beeinflussung aus. Dabei gibt es ja den Vater des Lichts wie es auch seinen sozusagen Kontrahenten, den Vater der Finsternis gibt.

Es heisst ja nicht grundlos, achte auf Deine Gedanken, sie bilden Deine Worte, beeinflussen Deine Gedanken....vielleicht hast Du schon mal von der nicht uninteressanten Eingebung einer mir in Glaubenssache gleichgesinnten Christin gelesen.....

JH/WH sind für sie kein Gottesname, sondern geben die jeweiligen Buchstbenpaare Erkenntnis mit welcher Macht man es zu tun hat, welche gerade am Wer/Wirken ist, respektove aus welchem Mund welche "spricht"

Justice Heaven vs Warrior Hell an den Früchten kann man bekanntlich erkennen wer wessen Geistes Kind ist. JH Vater des Lichts WH Vater der Finsternis.

Sie hat anhand der Bibel eine sehr aufschlussreiche Gegenüberstellung gemacht....Geistlich/Fleischlich gesinnt etc....sogar Theologen waren sehr beeindruckt...

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sven23
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#37 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von sven23 » So 6. Feb 2022, 13:56

Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:01
sven23 hat geschrieben:
Sa 5. Feb 2022, 11:38
Paulus und die Evangelisten wollten ein anderes Gottesbild etablieren, als es Jesus noch vertreten hat.

Da irrst Du Dich gewaltig....sie ALLE hatten sich auf dasjenige durch Jesus von Nazareth offenbarte Gottverständnis um- respektive eingestellt. Paulus erwähnte bei praktisch allen Briefen folgendes:

Paulus hat die Lehre Jesu an entscheidenden Stellen verändert, darüber ist sich die Forschung einig. Nicht umsonst sagte er, dass der Jesus im Fleische (also der Mensch Jesus) uns nicht zu interessieren habe. Ihm ging es nur um den "erhöhten Herrn", um den verklärten Christus, an dessen Verklärung er selbst kräftig mitgewirkt hat. Dieses Zurechtbiegen der historischen Wahrheit, was man auch als Lüge bezeichnen könnte, hielt er aber nicht für eine Sünde, denn die diente ja der Verherrlichung Gottes. Der Zweck heiligte die Mittel. Die Kirche hat sich vor allem an Paulus orientiert, nicht an Jesus.

Meilenweit war jener Jesus, der Bauhandwerker oder Kleinbauer aus der galiläischen
Provinz, entfernt von jenem Paulus, dem studierten Theologen, der, indem er Jesus selbst in seine
Theologie einbaute und ihn zum Erlöser machte, das Werk seines Herrn eben nicht ausformuliert,
sondern verfälscht hat. Es führt fast kein Weg vom Denken und Glauben des Jesus von Nazareth zum
Denken und Glauben des Paulus. Eigentlich gehören sie zwei verschiedenen Religionen an. Hätten sie
sich gekannt, sie hätten sich sicher nicht verstanden. Weil aber Paulus in der theologischen Tradition
immer als der korrekte und geniale Interpret der Lehre Jesu galt, war die Theologie fast von Anfang
an der Meinung, sie verkünde die Lehre Jesu, wo sie doch nur die Lehre des Paulus verkündet hat.
Auch Luther und die Reformation, die anstelle lehramtlicher Dekrete wieder allein zur Heiligen
Schrift wollten, kamen nicht bis Jesus, sondern nur bis Paulus. Es war einer späteren kritischen
Forschung vorbehalten, sowohl die Zeitgebundenheit der Verkündigung Jesu wie auch die
Unterschiede zwischen Paulus und Jesus zu konstatieren.

Kubitza, Der Dogmenwahn



Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:01
1Tim 1,2 an Timotheus, mein rechtes Kind im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und unserm Herrn Christus Jesus!
Leider stammen die Timotheus Briefe nicht von Paulus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paulusbriefe

Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:01
Paulus wechselte klar von dem durch Moses (respektive dessen, der ihm gegenüber behauptete Gott Israels zu sein)zu dem durch Jesus vertretenen, vermittelten wohl glaubwürdigeren Gottesglauben, ...
Paulus wollte ein anderes Gottesbild vermitteln, das ist richtig. Aber Jesus verharrte noch im mosaischen Gesetzesglauben. Er verlangte sogar noch eine strengere Auslegegung der Gesetze. (ich aber sage euch.....)
Paulus traf ja in den Urgemeinden Jahrzente nach dem Tod von Jesus auf einen schon von Auferstehungslegenden überwuchertes Jesusbild. Auf diesem Jesusbild entfaltete er dann seine eigene Theologie.

Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:01
Jesus kam garantiert nicht von Jahwe gesandt.
Noch nie wurde ein Mensch von Göttern gesandt. Menschen mit ausgeprägtem Sendungsbewußtsein meinen, sie seien gesandt worden, um eine Mission zu erfüllen. Zu diesen scheint auch Jesus gehört zu haben. Er meinte wohl, zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt zu sein, um diese vor dem göttlichen Endzeitgericht zu bewahren.
Rettung war seiner Meinung nach nur möglich, indem man durch noch strengere Befolgung der mosaischen Gesetze seine Bereitschaft zur Umkehr bewies.
Nur mal als Gedankenanstoß: Dass der jüdischen Gottesstaat nicht kam, könnte ja auch daran liegen, dass es die imaginierten Götter niemals gegeben hat.

Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:01
Paulus hat Jesus niemals vergottet, wie man so sagt.
Bei Paulus ist die Vergottung noch zaghaft, aber schon vorhanden. Sie beginnt mit der Auferstehung, die seine Gottessohnschaft begründet.
Der Vergottungsprozess wurde dann immer weiter vorangetrieben bis hin zum Johannesevangelium.

https://www.christentum-hinterfragt.de/xologie.htm#vergottung_nt


Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 12:01
(Dein Kubitza ist ja u.a. studierter Theologe, darum geht er auch teils von christusfernen Dogmen auf, denen ja viele Theologen durch ihr Studium zum Opfer gefallen sind. Was Jahwes kriegerisches, widergöttliches Wesen anbelangt, da scheint er mal einen Lichtblick gehabt zu haben. 👍
Es stimmt, dass Kubitza Theologie studiert hat. Das heißt aber nicht, dass er die kirchlichen Dogmen für gerechtfertigt hält. Ganz im Gegenteil zeigt er in seinem Buch "Der Dogmenwahn", dass die meisten Dogmen entgegen der Lehre Jesu entstanden sind.
Zuletzt geändert von sven23 am So 6. Feb 2022, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
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sven23
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#38 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von sven23 » So 6. Feb 2022, 14:05

Maryam hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 13:37
Hi sven23,
Epikur geht auch fälschlicherweise nur von einer einzigen geistigen Macht, Beeinflussung aus. Dabei gibt es ja den Vater des Lichts wie es auch seinen sozusagen Kontrahenten, den Vater der Finsternis gibt.

Dann wäre der Vater der Finsternis mächtiger als der liebende Gott und würde die Allmacht Gottes in Frage stellen.
Oder Gott ließe Leid zu, obwohl er es verhindern könnte. Das widerspricht einem liebenden Gott. All diese Fälle hat Epikur schon bedacht, einfach mal sorfältig lesen.

Entweder will Gott das Übel beseitigen und kann es nicht, oder er kann es und will es nicht, oder er kann es nicht und will es nicht, oder er kann es und will es. Wenn er nun will und nicht kann, ist er schwach, was auf Gott nicht zutrifft. Wenn er kann und nicht will, ist er missgünstig, was ebenfalls Gott fremd ist. Wenn er nicht will und nicht kann, dann ist er sowohl missgünstig wie schwach und dann auch nicht Gott. Wenn er aber will und kann, was allein sich für Gott ziemt, woher kommen dann die Übel, und warum nimmt er sie nicht weg?
(Epikur, gr. Philosoph, 341-ca. 270)

PS: Höre eben im Radio, dass der kleine Junge, der in einen Brunnen gefallen ist, tot ist, obwohl die Eltern zu Gott gebetet haben, dass er ihn retten möge.
Hatte Gott keine Lust oder Zeit, ihn zu retten? Für einen allmächtigen und liebenden Gott sollte das doch ein Klacks sein, meinst du nicht auch?
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#39 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von Maryam » Mo 7. Feb 2022, 20:14

sven23 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 13:56
Rettung war seiner Meinung nach nur möglich, indem man durch noch strengere Befolgung der mosaischen Gesetze seine Bereitschaft zur Umkehr bewies.
Nur mal als Gedankenanstoß: Dass der jüdischen Gottesstaat nicht kam, könnte ja auch daran liegen, dass es die imaginierten Götter niemals gegeben hat.

Wie erfüllt man das Gesetz und die Propheten, gemäss Jesus?
Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
und wovon hängt die Gültigkeit der mosaischen Gesetze nach Jesus Vorgaben ab?

Mt 22.36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37 Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. 38 Dies ist das höchste und erste Gebot. 39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« . 40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein.

Soll man das mosaische Gesetz, das von Jahwe stammte, also Böses mit Bösem vergelten befolgen oder ignorieren?
3Mo 24,20 Schaden um Schaden, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einen Menschen verletzt hat, so soll man ihm auch tun.[/quote] Jesus lehrte, davon abzusehen, was dann nebst Jesus Jünger auch der einstige Schriftgelehrte Paulus in Jesus Sinn weiterlehrte:

Röm 12,17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.

Für mich ist wennschon Gott eine schöpferische Macht und das was man Teufel nennt, also Gottes Widersacher zerstörerische Macht.....Jahwe war wohl nur vom 2. beeinflusst. Jesus bezeichnete ihn ja gegenüber jenen, welche Jahwe als ihren Gott/Vater bezeugten, jener sei ein Menschenmörder ein Lügner von Anfang an....(er behauptete Gott Israels zu sein, entpuppte sich aber als Schlangen- und anderem Greuelzauberer, Menschen mit aus ihm ausgehendem Feuer wutentbrannt zu töten und vom Volk das Töten von Mitmenschen für dies und das in Form von verbrennen oder steinigen zu fordern.

Jesus hat ja die Steinigung verhindert und auch sonst nie jemanden dazu genötigt einen andern umzubringen.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 14:05
Dann wäre der Vater der Finsternis mächtiger als der liebende Gott und würde die Allmacht Gottes in Frage stellen.
Oder Gott ließe Leid zu, obwohl er es verhindern könnte. Das widerspricht einem liebenden Gott. All diese Fälle hat Epikur schon bedacht, einfach mal sorfältig lesen.
Wie gesagt unterschätzt Epikur die Macht Gottes Widersacher dem Vater der Finsternis. Was für eine Macht treibt denn einen Amokläufer dazu Menschen umzubringen? Und warum kann die schöpferische Macht ihn dabei nicht stoppen? Weil die Stimme der Vernunft bei solchen nichts mehr zu melden haben..
sven23 hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 14:05

PS: Höre eben im Radio, dass der kleine Junge, der in einen Brunnen gefallen ist, tot ist, obwohl die Eltern zu Gott gebetet haben, dass er ihn retten möge.
Hatte Gott keine Lust oder Zeit, ihn zu retten? Für einen allmächtigen und liebenden Gott sollte das doch ein Klacks sein, meinst du nicht auch?

Es gibt Schicksalsschläge, die auch nicht unter dem Einfluss der Macht der Finsternis so entstanden sind. Es wurde offenbar mal vergessen den Brunnen abzudecken. Der Junge fiel hinein, weil er womöglich die Gefahr nicht erkannte. Wie also hätte Gott dies verhindern sollen?

lg Maryam

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#40 Nicht Kreuzigung, sondern Liebe verbindet mit Gott

Beitrag von sven23 » Sa 12. Feb 2022, 13:34

Maryam hat geschrieben:
Mo 7. Feb 2022, 20:14

Wie erfüllt man das Gesetz und die Propheten, gemäss Jesus?
Gemäß Jesus ganz eindeutig durch die noch strengere Befolgung des mosaischen Gesetze.

17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.

19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.

20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Vom Töten

21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist (2.Mose 20,13; 21,12): »Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.

22 Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.

23 Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,

24 so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.

25 Vertrage dich mit deinem Widersacher sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest.

26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast.

Vom Ehebrechen

27 Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 20,14): »Du sollst nicht ehebrechen.«

28 Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.

29 Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus und wirf's von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.

30 Wenn dich deine rechte Hand verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.

31 Es ist auch gesagt (5.Mose 24,1): »Wer sich von seiner Frau scheidet, der soll ihr einen Scheidebrief geben.«

32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe.

Evangelium nach Matthäus


Maryam hat geschrieben:
Mo 7. Feb 2022, 20:14
Für mich ist wennschon Gott eine schöpferische Macht und das was man Teufel nennt, also Gottes Widersacher zerstörerische Macht.....Jahwe war wohl nur vom 2. beeinflusst. Jesus bezeichnete ihn ja gegenüber jenen, welche Jahwe als ihren Gott/Vater bezeugten, jener sei ein Menschenmörder ein Lügner von Anfang an....
Nicht Jesus sagte das, sondern der unbekannte Schreiber des sog. Johannesevangeliums, der bekanntlich keine authentischen Jesusworte beizusteuern hat und als der judenfeindlichste Evangelist gilt.


Maryam hat geschrieben:
Mo 7. Feb 2022, 20:14
Wie gesagt unterschätzt Epikur die Macht Gottes Widersacher dem Vater der Finsternis.
Epikur arbeitet ja ganz bewußt mit Konditionalsätzen.
Wenn Gott allmächtig ist, kann er dem "Vater der Finsternis" Einhalt gebieten. Kann er es nicht, ist er nicht allmächtig. Könnte er es dennoch und tut es aber nicht, dann ist er mißgünstig, was ja eigentlich per Definition keine Eigenschaft Gottes sein sollte. Epikur hat das alles schon richtig bedacht.
Die Schreiber der Hiobgeschichte haben sich übrigens des Theodizeeproblems anzunehmen versucht. Sie erklären das Leid, das Hiob widerfährt, als Folge einer göttlichen Wette mit dem Teufel. Gott ist hier Dulder, bzw. Mitverursacher von Leid. Eine wenig schmeichelhaft Rolle, die Gott hier spielt.


Maryam hat geschrieben:
Mo 7. Feb 2022, 20:14
Es gibt Schicksalsschläge, die auch nicht unter dem Einfluss der Macht der Finsternis so entstanden sind.
Da ja laut Bibel nichts ohne die Duldung bzw. Zustimmung Gottes geschieht, muss man davon ausgehen, dass Gott wollte, dass der Junge in den Schacht fiel.


Maryam hat geschrieben:
Mo 7. Feb 2022, 20:14
Es wurde offenbar mal vergessen den Brunnen abzudecken. Der Junge fiel hinein, weil er womöglich die Gefahr nicht erkannte. Wie also hätte Gott dies verhindern sollen?
Weil er doch angeblich ein liebender Gott ist. Ein liebender (menschlicher) Vater würde doch alles tun, um Schaden von seinem Kind abzuwenden. Um so mehr kann man das doch von einem allmächtigen Gott erwarten.
Nebenbei: wäre der Junge durch glückliche Umstände gerettet worden, hätten Gläubige dies selbstverständlich auf Gottes Eingreifen zurückgeführt.
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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