Alle Jahre wieder

Rund um Bibel und Glaube
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sven23
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#1 Alle Jahre wieder

Beitrag von sven23 » Sa 18. Dez 2021, 11:28

Jedes Jahr wird die Geburt Jesu am 25. Dezember in Nazareth gefeiert. Doch woher weiß man das genaue Datum? Schließlich kennt man nicht mal das genaue Geburtsjahr, geschweige denn den Monat oder den Tag. Vermutlich wurde er zwischen 7 und 4 v.Chr. geboren.
Verfolgte die Kirche damit ein bestimmtes Ziel, als sie das Geburtsdatum im Jahre 353 n. Chr. verbindlich festlegte?

 
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R.F.
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#2 Alle Jahre wieder

Beitrag von R.F. » Sa 18. Dez 2021, 12:54

Aus den Angaben in der Schrift und astronomischen Daten schließt Werner Papke, dass Jesus Ende August des Jahre 2 v. Chr. geboren wurde. Man sollte sein Buch “Das Zeichen des Messias” gelesen haben, um seine Annahmen zu beurteilen.

Die Dogmen der Römischen Kirche bestehen aus biblisch begründeten Lehren und Heidentum.

piscator
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#3 Alle Jahre wieder

Beitrag von piscator » Sa 18. Dez 2021, 17:39

Naja, das genaue Datum der Geburt von Jesus dürfte wohl nicht heilentscheidend sein, sonst hätte der Herr die Bibel von deutschen Bürokraten schreiben lassen und da wäre dann der genaue Ort mit Datum und Uhrzeit mit nasser Tinte geschrieben, dokumentiert. :D
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#4 Alle Jahre wieder

Beitrag von Tree of life » Sa 18. Dez 2021, 17:43

piscator hat geschrieben:
Sa 18. Dez 2021, 17:39
Naja, das genaue Datum der Geburt von Jesus dürfte wohl nicht heilentscheidend sein
Hauptsache ist, er (Christus) lebt im Gläubigen weiter...und bringt Früchte

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sven23
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#5 Alle Jahre wieder

Beitrag von sven23 » Sa 18. Dez 2021, 18:39

R.F. hat geschrieben:
Sa 18. Dez 2021, 12:54
Aus den Angaben in der Schrift und astronomischen Daten schließt Werner Papke, dass Jesus Ende August des Jahre 2 v. Chr. geboren wurde. Man sollte sein Buch “Das Zeichen des Messias” gelesen haben, um seine Annahmen zu beurteilen.

Die Dogmen der Römischen Kirche bestehen aus biblisch begründeten Lehren und Heidentum.
War es nicht eher so, dass die Kirche den konkurrierenden Mithraskult verdrängen wollte? Der 25. Dezember (Wintersonnenwende) war der höchste Feiertag im Mithraskult.
Jesus wurde weder am 25. Dezember geboren noch in Bethlehem. Wir begegnen hier einer eingeübten Tradtion der Schreiber: was nicht paßte, wurde passend gemacht.
Auch gibt es erstaunliche Parallelen des sich formierenden Christentums zum Mithraskult.

Der bedeutendste Gott im Römischen Reich war zu jener Zeit aber Mithras. Noch im Jahr 307 ernannten ihn die römischen Kaiser Diokletian, Galerius und Licinius zum "Beschützer ihres Reiches" und huldigten ihm, nicht dem Gott der Christenheit.

Wie die katholische Kirche kannte der Mithraskult sieben Sakramente und die Taufe, es gab ein mystisches Mahl (Abendmahl), Firmung und Kommunion mit Brot und Wasser. Man rechnete mit einem Jüngsten Gericht und glaubte an eine Auferstehung nicht nur des Geistes, sondern auch des Körpers. Die Hostien trugen ein Kreuzzeichen, auf den Altären brannte ein Ewiges Licht und man wusch mit Blut die Sünden ab.

Seine Geburt wurde am 25. Dezember gefeiert und er sah sich als Vermittler zwischen Ormuzd, dem Lichtgott im Himmel, und Ahriman, dem Satan, alias Beelzebub, alias Belial im Innern der Erde.

Kaum jemand weiß heute, dass noch im 4. Jahrhundert der "Mithracismus" beliebter und verbreiteter als das Christentum war. Die Römer bauten nicht nur in Rom zu Ehren dieses Gottes prächtige Tempel. In London und Paris entstanden Heiligtümer und allein in Deutschland wurden bisher vierzig Kultstätten entdeckt. Erst päpstliche Verbote und Gewalt verhinderten, dass der Mithraskult das Christentum weiterhin bedrohte.

Quelle: bibelkritik.ch
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sven23
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#6 Alle Jahre wieder

Beitrag von sven23 » So 26. Dez 2021, 08:08

Alle Jahre wieder wird die Weihnachtgeschichte in den Kirchen vorgelesen, genauer gesagt: die Geburtslegenden, die die Evangelisten für die Vergottung des Wanderpredigers zu benötigen glaubten.
Auch  der angebliche Kindermord des Herodes wird ja immer wieder in diesem Kontext in den Kirchen vorgetragen. Dabei hat es nach einhelliger Meinung der Historiker einen solchen Kindermord nie gegeben. Herodes war zwar ein ziemlich übler Typ, aber das sollte ja kein Grund sein, ihm Verbrechen anzuhängen, die er nicht begangen hat.
Wäre es nicht mal langsam an der Zeit, dass auch die Kirche ihre eigenen Forschungsergebnisse zur Kenntnis nimmt und von übler Nachrede Abstand nimmt?
Paulus hielt zwar die Lüge für keine Sünde, wenn sie der Verherrlichung Gottes diente, aber das kann doch nicht für alle Zeiten der ethische Maßstab sein.
 
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#7 Alle Jahre wieder

Beitrag von R.F. » So 26. Dez 2021, 14:16

piscator hat geschrieben:
Sa 18. Dez 2021, 17:39
Naja, das genaue Datum der Geburt von Jesus dürfte wohl nicht heilentscheidend sein, sonst hätte der Herr die Bibel von deutschen Bürokraten schreiben lassen und da wäre dann der genaue Ort mit Datum und Uhrzeit mit nasser Tinte geschrieben, dokumentiert. :D
Mein lieber Piscator, für Dein "Mädchen" ist Heil wohl ein verständlicher Begriff. Mag sein für Dich auch, doch glaubst Du anscheinend nicht an die Verwirklichung des Heils.

Übrigens gebot Jesus Seinen Nachfolgern am letzten Passah-Abend, dass man künftig Seinem Tod mit den Symbolen Wein und Brot gedenken möge. Das tun Kirchen und Gemeinschaften zwar, doch nur selten am richtigen Tag.

Seinen Geburtstag zu feiern, hat Jesus nicht geboten. Vielleicht wäre dagegen nicht viel einzuwenden, wenn man am richtigen Datum feiern würde, nämlich im August.

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sven23
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#8 Alle Jahre wieder

Beitrag von sven23 » So 26. Dez 2021, 15:52

R.F. hat geschrieben:
So 26. Dez 2021, 14:16
Seinen Geburtstag zu feiern, hat Jesus nicht geboten. Vielleicht wäre dagegen nicht viel einzuwenden, wenn man am richtigen Datum feiern würde, nämlich im August.
Weihnachten im August? Wie soll das gehen, da gibt es doch keinen Schnee. :lol:
Abgesehen vom Datum ist auch der Geburtsort falsch. Nicht in Bethlehem wurde Jesus geboren, sondern in Nazareth. Dazu erfand man eine Steuerschätzung, die es im in Frage kommenden Zeitraum und in der beschriebenen Art nie gegeben hat.
Die Geburtslegenden wurden nur erfunden, um die Vergottung des Wanderpredigers besser begründen zu können. In der ältesten Version des Markusevangeliums fehlen übrigens die Geburtlegenden. Sie sind das Werk, bzw. die Erfindung einer späteres Redaktion.
Denn wie wir ja inzwischen wissen, ist die Vergottung des Wanderpredigers ein geschichtlich gewachsener Prozess.
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#9 Alle Jahre wieder

Beitrag von piscator » Mo 27. Dez 2021, 12:37

R.F. schreibt:
Seinen Geburtstag zu feiern, hat Jesus nicht geboten. Vielleicht wäre dagegen nicht viel einzuwenden, wenn man am richtigen Datum feiern würde, nämlich im August.
Das Feiern von Geburtstagen ist für mich eher eine symbolische Handlung, wobei sich mir die Frage stellt, ob es in der Spätantike für den normalen Menschen überhaupt von Belang war, wann und wo genau jemand geboren wurde, Geburtenregister und Standesämter gab es damals wohl noch nicht.


 
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Maryam
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#10 Alle Jahre wieder

Beitrag von Maryam » Di 28. Dez 2021, 17:24

sven23 hat geschrieben:
Sa 18. Dez 2021, 11:28
Jedes Jahr wird die Geburt Jesu am 25. Dezember in Nazareth gefeiert. Doch woher weiß man das genaue Datum? Schließlich kennt man nicht mal das genaue Geburtsjahr, geschweige denn den Monat oder den Tag. Vermutlich wurde er zwischen 7 und 4 v.Chr. geboren.
Verfolgte die Kirche damit ein bestimmtes Ziel, als sie das Geburtsdatum im Jahre 353 n. Chr. verbindlich festlegte?

 

Hi sven23
Ich bin überzeugt, dass man das genaue Datum der Geburt von Jesus von Nazareth nie wirklich kannte. Doch bot es sich ja an, ihn am selben Tag zu feiern wie derjenige des Sol Invictus
Im Jahr 325 lud Kaiser Konstantin zum Konzil von Nicäa, wo der Geburtstag des römischen Sonnengottes Sol invictus in den Geburtstag von Christus umfunktioniert wurde. Weihnachten war aus dem Geburtstag des heidnischen Sonnengottes geboren, dessen Wurzeln noch viel weiter zurückreichten, nämlich in die Zeit der Perser und Ägypter= selbe Quelle siehe unten
Die RKK war und ist wohl vertrauter mit dem damaligen Mithraskult, wie aus folgenden Worten klar hervortgeht. Jesus Jünger waren einfach gekleidet. Gut, die Priester bei Jahwe mussten ja auch mit teuren Materialien ausstaffiert werden. Die RKK scheint in den frühen Jahrhunderten erscheint mir so eine Mischung zwischen Mithraskult und AT zu sein.
Der Mithraskult kannte die Sakramente der Taufe, Firmung und Kommunion sowie Messfeiern mit Hostien und Weihwasser. Das Oberhaupt hiess «Papa» und trug eine Mitra, die Vorläuferin der Bischofsmütze. Wegen dieser Ähnlichkeit traten das Christentum und der Mithraskult im römischen Reich in Konkurrenz. Wobei vorerst der Mithraskult dominierte: Quelle:https://www.infosperber.ch/gesellschaft ... nengottes/

lg Maryam

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