SamuelB hat geschrieben: ↑So 12. Dez 2021, 09:59Hätten sie nicht müssen, nach derzeitiger Rechtslage, es war ihre eigene Entscheidung. Ich sehe wirklich nicht, wieso der Ungeimpfte daran schuld sein sollte. Sie hätten zusätzlich auch noch einen Selbsttest machen können, kurz bevor es zur Feier geht. Immerhin findet auf Grundlage der gleichen Tests Schulunterricht statt. Die anderen Feiernden waren auch alle geimpft?
Hauptsache, man kann jemandem die Schuld zuschieben. Eigenverantwortung ist mal wieder nicht sehr gefragt.
Wäre ich zur Hochzeit eingeladen gewesen und hätte hingewollt, also ich hätte mich sicher testen lassen und wäre gegangen trotz kleinem Restrisiko. Wobei das bei uns mit dem Testen nicht so einfach ist, da fährt man schon eine Zeitlang. Bei uns wird vor Ort nicht getestet. (Ländlicher Raum) Allerdings: wäre derjenige geimpft und infolge dessen nicht positiv gewesen, dann wäre auch der ganze Aufwand nicht nötig. Der hatte bestimmt ein schlechtes Gewissen, wie ich ihn einschätze.
Viele machen auch übertrieben Panik, also ich finde man muss irgendwo ja auch noch leben und kann sich nicht ständig im Keller verkriechen.
Ich bin in einem Ortsverein Vorsitzender und gegenwärtig ist unsere örtliche Gliederung die einzige in Bayern in diesem Bund, die sich noch wöchentlich trifft (Personenzahl durchschnittlich anwesend: 15-20 davon alle doppelt geimpft und die Hälfte bereits geboostert). Das ist das, was ich nicht verstehen kann: die anderen haben zugemacht und begründen dies mit moralischer Verantwortung. Ich antworte dann immer (in Bayern zieht das Argument) das sollen sie mal dem Pfarrer sagen als Speerspitze der Moral vorauszugehen und auf die Gottesdienste mit 50-100 Teilnehmern zu verzichten. Das andere Argument: man kann ewig darüber streiten, ob man zu vorsichtig ist oder zu wenig. Aber wenn wir die Vereinstreffen ausfallen lassen, kann die Entscheidung zu kommen eben nicht jeder mehr für sich treffen. Wenn wir uns treffen: jeder hat die Wahl zu kommen oder nicht. In eigener Abschätzung und Verantwortung. Für Vereinsverantwortliche/Entscheidungsgremien, die sich nicht treffen wollen ist das dann natürlich ein Riesenproblem: dann könnten Sie nicht kommen und kriegen nichts mit, während die anderen sich treffen! Da menschelt es total in vielen Vereinen. Aber Vereine müssen sich treffen und können nicht einfach 2-3 (oder mehr) Jahre aussetzen.