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Rund um Bibel und Glaube
Maryam
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#31 Folge mir nach.

Beitrag von Maryam » So 3. Okt 2021, 19:56

Tree of life hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 19:26
Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 17:29
Kaiphas war ja der Überzeugung, dass man Jesus für immer zum Schweigen bringen müsse um das Volk, das sich ihm anschloss so angeblich nicht ins Verderben laufen zu Kaiphas war geistger Untertan Jahwes.
Da steht nichts von "für immer zum Schweigen bringen müssen"

Lies selbst:
Johannes 11,49
47 Da versammelten die Hohen Priester und die Pharisäer ⟨den⟩ Hohen Rat und sprachen: Was tun wir?

Denn dieser Mensch tut viele Zeichen. 48 Wenn wir ihn so lassen, werden alle an ihn glauben
, und die Römer werden kommen und unsere Stadt wie auch unsere Nation wegnehmen.

49 Einer aber von ihnen, Kaiphas, der jenes Jahr Hoher Priester war, sprach zu ihnen:
Ihr wisst nichts
50 und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt und nicht die ganze Nation umkommt.
51 Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoher Priester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte;

Hi Tree of live
Du weisst sicher selber, wie oft Bibelstellen so verändert, verfälscht wurden, wie es dem Übersetzer diktiert wurde oder selber so zweckgebogen oder falsch verstanden und ungewollt wiedergegeben wurden.

Nicht die ganze Nation umkomme ist wohl was vollkommen Anderes als das was Kaiphas zu verstehen gab....Sie kamen ja zu ihm weil immer mehr vom jüdischen Volk sich zunehmend den Lehren Jesus folgten. So befand es Kaiphas für besser, Jesus für immer zum Schweigen zu bringen, damit seiner Ansicht nach das Volk seiner Ansicht nach nicht mittels Christi Lehren "verdorben" würde.

Es stand früher....Als dass das ganze Volk verderbe (nicht umkomme, sterbe...) Kaiphas hielt Jesus Lehren als Volksverblich) Er kannte und vertrat nur Moses vermeintliches Gottverständnis..

Tree of life
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#32 Folge mir nach.

Beitrag von Tree of life » So 3. Okt 2021, 20:09

Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 19:56
Du weisst sicher selber, wie oft Bibelstellen so verändert, verfälscht wurden, wie es dem Übersetzer diktiert wurde oder selber so zweckgebogen oder falsch verstanden und ungewollt wiedergegeben wurden.
Nein, weiss ich nicht..

Ich unterscheide zwischem dem, was ich persönlich "glaube" und dem, was ich in einem Text lese.

Maryam
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#33 Folge mir nach.

Beitrag von Maryam » So 3. Okt 2021, 20:09

sven23 hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 19:44
Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 19:10
Johannes Worte sind doch sinngleich: Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm...(wer nicht mehr anders handeln kann, als seine ureigenen Begabungen, erlangtes Wissenn, zum Wohle dort einzusetzen wo es himmelseits in die Wege geleitet wurde, lässt ja die Liebe Gottes in und aus sich wirken.
Nur verschweigst du, dass Johannes keine authentischen Jesusworte bringt, sondern seine eigenen theologischen Ziele verfolgt.
Alle Evangelisten incl. Paulus haben Jesus nie getroffen. Die Evangelisten waren unbekannte Schreiber, denen die Kirche später Apostelnamen gegeben hat, um den Eindruck zu erwecken, es handele sich um Augen und Ohrenzeugen. Bei manchen funktioniert das ja noch bis heute. Komischerweise glauben auch kKrchenkritische der Kirche mehr als der neutestamentlichen Forschung. Das kann ja nur glaubensideologische Gründe haben.
Hast Du nicht erkannt, dass ich mich auf Johannesbriefe bezog, also was Johannes für Schlüsse aus den Gottesoffenbarungen Jesus Christus zog😉

Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm......also klare wahre Johannesworte☺

Dein Kubitza mit Garantie( und wohl auch einige deiner neutestment. Forscher?) war erkennbar nicht frei von antichristlicher Konzilisch abgesegneter Kirchendogmatik. Bibelfehlübersetzungen hat Kubitza auch bisher nicht als solche erkannt und aber leider Gottes darauf seine Thesen begründet.

Kein Evangelist und auch nicht Paulus haben Jesus vergottet und deine neutestamentl. Forscher waren zeitlich ja noch weiter weg als die damaligen Verfasser der Evangelien.

oTp
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Beitrag von oTp » So 3. Okt 2021, 20:35

Da sehe ich einige wertvolle Gedanken bei dir, Maryam.
Zu meiner Erleichterung mal wieder was Erbauliches hier im Forum.

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sven23
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#35 Folge mir nach.

Beitrag von sven23 » Mo 4. Okt 2021, 17:46

Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 20:09
Hast Du nicht erkannt, dass ich mich auf Johannesbriefe bezog, also was Johannes für Schlüsse aus den Gottesoffenbarungen Jesus Christus zog😉
Wie schon gesagt: Johannes bringt keine authentischen Jesusworte. Woher sollte er sie auch 70 Jahre nach dem Tod von Jesus her haben? Er hat sie sich ausgedacht, weil er mehr Material für sein theologisches Konzept brauchte.


Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 20:09
Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm......also klare wahre Johannesworte☺
Zeugt es von Liebe, wenn man die Glaubensgemeinschaft, der Jesus angehörte, derart abwertet und den Grundstein für den späteren Antijudaismus legt?

Das Johannesevangelium, das judenfeindlichste Evangelium der Bibel, beschwert sich wortgewaltig über die "Kinder Abrahams", die Jesu Lehren nicht annehmen wollten (Joh 8, 44-45): "Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit."

Im Johannesevangelium tauchen die Juden immer wieder als Jesus' Gegner auf, die ihm nach dem Leben trachten (Joh 10,31): "Da hoben die Juden abermals Steine auf, um ihn (Jesus) zu steinigen."



Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 20:09
Dein Kubitza mit Garantie( und wohl auch einige deiner neutestment. Forscher?) war erkennbar nicht frei von antichristlicher Konzilisch abgesegneter Kirchendogmatik.
Kubitza als Verfechter kirchlicher Dogmatik? :roll2:


Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 20:09
Bibelfehlübersetzungen hat Kubitza auch bisher nicht als solche erkannt und aber leider Gottes darauf seine Thesen begründet.
Du stellst immer Behauptungen in den Raum, ohne dafür irgendwelche Belege zu bringen.


Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 20:09
Kein Evangelist und auch nicht Paulus haben Jesus vergottet und deine neutestamentl. Forscher waren zeitlich ja noch weiter weg als die damaligen Verfasser der Evangelien.
Ähm, doch. Du mußt halt nur mal die Bibel lesen und verstehen.
Die unbekannten Autoren der Evangelien haben sich übrigens nicht als historische Berichterstatter verstanden, sondern als Glaubenspropagandisten. Und so muß man die Evangelien auch lesen und verstehen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#36 Folge mir nach.

Beitrag von Tree of life » Mo 4. Okt 2021, 20:33

sven23 hat geschrieben:
Mo 4. Okt 2021, 17:46
Er hat sie sich ausgedacht, weil er mehr Material für sein theologisches Konzept brauchte.
Hat er dir das so mitgeteilt? :D

sven23 hat geschrieben:
Mo 4. Okt 2021, 17:46
Du stellst immer Behauptungen in den Raum, ohne dafür irgendwelche Belege zu bringen.
Sagst grade du? :lol:

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sven23
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Beitrag von sven23 » Di 5. Okt 2021, 12:26

Tree of life hat geschrieben:
Mo 4. Okt 2021, 20:33
sven23 hat geschrieben:
Mo 4. Okt 2021, 17:46
Er hat sie sich ausgedacht, weil er mehr Material für sein theologisches Konzept brauchte.
Hat er dir das so mitgeteilt? :D

Nee, das erschließt sich aus dem Material der übrigen Quellen. Die Vergottung des Wanderpredigers ist ein nach seinem Tod einsetzender Entwicklungsprozess. Und wenn einem das Material ausgeht, dann erfindet man welches. An einem Mangel an Phantasie litten sie ja nicht. Übrigens auch nicht die Autoren der 56 anderen Evangelien.

Tree of life hat geschrieben:
Mo 4. Okt 2021, 20:33
sven23 hat geschrieben:
Mo 4. Okt 2021, 17:46
Du stellst immer Behauptungen in den Raum, ohne dafür irgendwelche Belege zu bringen.
Sagst grade du? :lol:
Warum?
Meine Basis ist die neutestamentliche Forschung und nicht glaubensideologisch motivierte Amateurexegese.
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#38 Folge mir nach.

Beitrag von sven23 » Sa 9. Okt 2021, 12:14

Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 20:09
Kein Evangelist und auch nicht Paulus haben Jesus vergottet und deine neutestamentl. Forscher waren zeitlich ja noch weiter weg als die damaligen Verfasser der Evangelien.

Besonders der von dir geschätzte Schreiber des Johannesevangeliums war um die Vergottung des Wanderpredigers bemüht. Bei ihm wurde Jesus endgültig zum Gott befördert, wenngleich immer noch dem Vater unterstellt.

Auch die Stammbäume erklären sich als bloße
Fantasiekonstruktionen am besten. Das Johannesevangelium ist demgegenüber an einer
Herleitung aus dem davidischen Geschlecht überhaupt nicht interessiert, denn für den
Schreiber dieses Evangeliums ist Jesus bereits vor seiner Geburt ein Gott,
beziehungsweise ein präexistentes Gottwesen. Eine Herkunft lediglich von König David
würde da nur stören.

Quelle: Kubitza, Der Jesuswahn

Ich bin immer wieder amüsiert darüber, wie sehr kirchenferne Gläubige die Vergottung des Wanderpredigers leugnen, obwohl die Absicht der Evangelisten eindeutig ist.
Die Trinitätslehre geht auf das Konto der Kirche, das ist wohl wahr. Aber das Grundproblem haben die Evangelisten erzeugt, indem sie Gott einen unehelichen Sohn andichteten. Somit war ein reiner Monotheismus hinfällig.
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#39 Folge mir nach.

Beitrag von Maryam » So 10. Okt 2021, 11:36

sven23 hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 12:14
Maryam hat geschrieben:
So 3. Okt 2021, 20:09
Kein Evangelist und auch nicht Paulus haben Jesus vergottet und deine neutestamentl. Forscher waren zeitlich ja noch weiter weg als die damaligen Verfasser der Evangelien.

Besonders der von dir geschätzte Schreiber des Johannesevangeliums war um die Vergottung des Wanderpredigers bemüht. Bei ihm wurde Jesus endgültig zum Gott befördert, wenngleich immer noch dem Vater unterstellt.

Auch die Stammbäume erklären sich als bloße
Fantasiekonstruktionen am besten. Das Johannesevangelium ist demgegenüber an einer
Herleitung aus dem davidischen Geschlecht überhaupt nicht interessiert, denn für den
Schreiber dieses Evangeliums ist Jesus bereits vor seiner Geburt ein Gott,
beziehungsweise ein präexistentes Gottwesen. Eine Herkunft lediglich von König David
würde da nur stören.

Quelle: Kubitza, Der Jesuswahn

Ich bin immer wieder amüsiert darüber, wie sehr kirchenferne Gläubige die Vergottung des Wanderpredigers leugnen, obwohl die Absicht der Evangelisten eindeutig ist.
Die Trinitätslehre geht auf das Konto der Kirche, das ist wohl wahr. Aber das Grundproblem haben die Evangelisten erzeugt, indem sie Gott einen unehelichen Sohn andichteten. Somit war ein reiner Monotheismus hinfällig.

Oh je, hast Du noch immer nicht begriffen, dass ich den Verfasser der Johannesbriefe zitierte😉 Zudem hat der Schreiber des Johannesevangeliums vom LOGOS geschrieben, was Vieles bedeuten kann aber sicher kein Synonym für JESUS. Unsereins erkennt im Logos die göttliche Weisheit (Sprüche 8,22) die damals durch den Menschen Jesus seinerzeit zugänglich gemacht wurde.

Kubitza übernahm ja auch hier das kirchenseits erfundene Dogma, mit Logos sei Jesus gemeint. Typisch für solche wie ihn, die Theologie studiert haben. Einfache Menschen reinen Herzens erkennen Sinn und Zweck gottgewirkter Aufklärungskampagne durch den Wanderpredigers Jesus von Nazareth.

Meine muslimische Freundin ist auch fasziniert von den Lehren Jesus, der bei ihnen ein hoher Prophet ist, der Gott gegenüber klar bezeugt hat, dass er nie behauptet habe nebst Gott auch Gott zu sein. Im Koran steht zudem klar, Sure 112, dass Gott weder gezeugt (im herkömmlichen Sinn )habe noch gezeugt wurde. Sehe ich auch so. GOTT ist ja kein Mann sondern Geist.

Aufgrund meines christlichen Glaubens wurde Jesus wennschon am Jordan mit Hl.Geist gezeugt und war leiblicher Sohn von Maria und Josef....der ja von der Davidlinie abstamme.

Paulus lehrte Jesus auch nicht als Gott, sondern als einzigen MENSCHEN als Mittler zwischen dem einzigen Gott, den auch Pau,us NICHT JHWH oder HERR, HERR nannte, sondern von GOTT als UNSERM VATER sprach, wie Jesus dessen Anrede/Name seinen Anhängern bekannt machte.

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sven23
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#40 Folge mir nach.

Beitrag von sven23 » So 10. Okt 2021, 12:57

Maryam hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 11:36
Oh je, hast Du noch immer nicht begriffen, dass ich den Verfasser der Johannesbriefe zitierte
Ähm, doch. Und er legt Jesus Worte in den Mund, die er nie gesagt hat.

Dabei gelten, dies ist einhellige Meinung der neutestamentlichen Forschung, die
Reden des Johannesevangeliums als vom Evangelisten im Wesentlichen frei erfunden.
Sie haben nichts oder kaum etwas mit der tatsächlichen Verkündigung Jesu zu tun. Man
erkennt dies leicht daran, dass die aus christlicher Sicht großartigen Reden und Passagen
des Johannesevangeliums den älteren Evangelisten noch schlichtweg unbekannt waren.
Hätten sie sie gekannt, hätten die Synoptiker sie gebracht und sich nicht mit dem kargen
und teilweise spröden Überlieferungsmaterial und den im Vergleich zum
Johannesevangelium noch unbeholfenen Erfindungen zufriedengegeben. Ein Satz Jesu
wie Ich bin die Auferstehung und das Leben (Joh 11,25) wäre auf alle Fälle weder von
seinen Jüngern noch von dessen Nachfolgern vergessen worden und hätte es auch in die
synoptischen Evangelien geschafft. Jedenfalls wenn ihn Jesus tatsächlich gesagt hätte.
Dass ein solcher Satz aber erst um das Jahr 100 im Johannesevangelium auftaucht,
entlarvt ihn und mit ihm weit über 95 Prozent der Überlieferung dieses Evangelisten
schlicht als späte Erfindung, aus heutiger Sicht als Fälschung. Für Rudolf Bultmann, den
bedeutendsten Neutestamentler des zwanzigsten Jahrhunderts, kommt das
Johannesevangelium, so sehr er es persönlich auch schätzt, als Quelle für die
Verkündigung Jesu „wohl überhaupt nicht in Betracht“. (Rudolf Bultmann, Theologie des
Neuen Testaments, S. 418)

Kubitza, Der Jesuswahn


Maryam hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 11:36
Kubitza übernahm ja auch hier das kirchenseits erfundene Dogma, mit Logos sei Jesus gemeint. Typisch für solche wie ihn, die Theologie studiert haben. Einfache Menschen reinen Herzens erkennen Sinn und Zweck gottgewirkter Aufklärungskampagne durch den Wanderpredigers Jesus von Nazareth.

Kubitza gibt hier den Konsens in der neutestamentlichen Forschung wieder, die bekanntlich mit kirchlichen Dogmen oder Amateurexegese nichts am Hut hat.

Das Johannesevangelium beginnt mit dem Satz: Am Anfang war das Wort (Logos).
Ein schöner Beginn, der angelehnt ist an den ersten Vers des Alten Testaments: Am
Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Mit dem Logos ist Christus gemeint, und mit dieser
Verknüpfung wird angedeutet, dass Christus vor aller Zeit, vor Entstehung der Welt und
der Menschen bereits der Gottessohn war. Christus ist für Johannes präexistent, seine
Hoheit erst mit der Taufe oder gar erst der Auferstehung beginnen zu lassen, wäre für
Johannes fast schon Lästerung. Das Johannesevangelium schildert uns denn auch Jesus
als wandelnden Gott auf Erden, der in gebieterischer Weise göttliche Reden hält und der
selbst am Kreuz noch mit seinem Es ist vollbracht das Gesetz des Handelns fest in der
Hand hält. Das Johannesevangelium wurde nach eigener Aussage geradezu geschrieben,
um die Göttlichkeit Jesu zu erweisen (Joh 20,31). So etwas lag Markus noch fern. Im
Johannesevangelium verkündet Jesus sich selbst, wo er bei Markus noch das Reich
Gottes verkündigt hat. Der ungläubige Thomas bei Johannes erweist sich als gar nicht so
ungläubig, denn er nimmt spätere dogmatische Fixierungen vorweg, wenn er, nun endlich
überzeugt, ausruft: Mein Herr und mein Gott (Joh 20,28), eine auch für dieses
fantasiereichste Evangelium steile Aussage.

Kubitza, Der Jesuswahn


Maryam hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 11:36
Meine muslimische Freundin ist auch fasziniert von den Lehren Jesus, der bei ihnen ein hoher Prophet ist, der Gott gegenüber klar bezeugt hat, dass er nie behauptet habe nebst Gott auch Gott zu sein.
Das deckt sich auch mit den Forschungsergebnissen. Seine Vergottung hätte er als Gotteslästerung empfunden. Aber er kannte ja die Evangelien nicht, wobei sich überhaupt die Frage stellt, warum er die Evangelien nicht selbst geschrieben hat, wenn er sie denn gewollt hätte.
In Anbetracht der unmittelbar bevorstehenden Zeitenwende hielt er es wohl für nicht notwendig, irgendwas aufzuschreiben. Für wen denn auch?
Den ungläubigen Thomas läßt Johannes sagen: Mein Herr und mein Gott.

Bibelzitat aus Evangelium nach Johannes, Kapitel 20, Vers 27-29 - Luther (1912):27 Darnach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche dein Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein HERR und mein Gott! 29 Spricht Jesus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, glaubest du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!

Damit will Johannes dem Leser endgültig klar machen, mit wem wir es bei Jesus zu tun haben.
Deutlicher kann man nicht werden.


Maryam hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 11:36
Im Koran steht zudem klar, Sure 112, dass Gott weder gezeugt (im herkömmlichen Sinn )habe noch gezeugt wurde. Sehe ich auch so. GOTT ist ja kein Mann sondern Geist.
Wenn Gott kein Mann ist, warum spricht Jesus dann vom himmlichen Vater?


Maryam hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 11:36
Aufgrund meines christlichen Glaubens wurde Jesus wennschon am Jordan mit Hl.Geist gezeugt und war leiblicher Sohn von Maria und Josef....der ja von der Davidlinie abstamme.
Ja, er war leiblicher Sohn von Josef und Maria, die auch nichts von seiner angeblich göttlichen Mission wußten. Die Geburtslegenden wurden nachträglich erfunden. Auch die erfundenen Stammbäume sind nicht in Einklang zu bringen.


Maryam hat geschrieben:
So 10. Okt 2021, 11:36
Paulus lehrte Jesus auch nicht als Gott, sondern als einzigen MENSCHEN als Mittler zwischen dem einzigen Gott, den auch Pau,us NICHT JHWH oder HERR, HERR nannte, sondern von GOTT als UNSERM VATER sprach, wie Jesus dessen Anrede/Name seinen Anhängern bekannt machte.
Wie ich schon schrieb: Jesus war nicht von Anfang an ein Vollgott, sondern erst am Ende eines Entwicklungsprozesses, der nach seinem Tod einsetzte. Gegen diese Vergottungsbestrebungen gab es natürlich Widerstand seitens der Juden und wohl auch der Judenchristen. In einem heidenchristlichen Umfeld mit hellenistischem Hintergrund konnte man damit eher durchdringen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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