Guter Gott - Böser Gott

Rund um Bibel und Glaube
Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#1 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von Eusebius » So 6. Jun 2021, 08:03

Hallo ihr Lieben.

Bezugnehmend auf diesen Beitrag eröffne ich hier ein neues Thema zur Sache. Es ist ein schwieriges Thema. Zu diesem Dialog kann ich nur dann etwas beitragen, wenn auch nichtbiblische Dinge mit eingebracht werden können. Darum bitte ich darum, das zuzulassen. Ansonsten macht es nicht so viel Sinn. Für mich geht es nur darum, einander besser zu verstehen und Verbindungspunkte zu finden. Nicht um Belehrung, Überzeugung etc...

Los geht´s.

Helmuth hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 05:08
Wer hat aber dich so eingelullt? Die Omama mit ihren Märchen vom lieben Gott, der mit seinen niedlichen Kinder-Engelchen auf Wolke 7 schwebt, die seit 10.000 Jahren Halleluja für dich zum täglichen Einschlafen singen? Ziag di a bissl wärmer an, Bruder.

Guten Morgen Helmut.

Ich versuche, Dir mal entgegenzukommen bzw. klarzumachen, dass wir in unseren Positionen m.E. eigentlich garnicht so weit voneinander entfernt sind, wie es vielleicht aussieht. Denn eigentlich sind die Positionen "Gott der reinen Liebe" und "Gott der Liebe und des Zorns" unvereinbar. Zuerst mal will ich die Ereignisse des alten Testaments nicht abstreiten. Genausowenig den Zusammenhang zwischen altem und neuem Testament. Und auch nicht die Präsenz und das Wirken der "Gottheit", wie sie im alten Testament beschrieben wird. Du kannst Dir sicher sein, dass ich mitnichten auf irgendeiner Wolke schlafe. Ich bin schon aufgewacht, hellwach bin ich. Ich denke, auch wenn wir in unserer Anschauung in bestimmten Punkten sehr unterschiedlich sind, kommt es doch aufs Geiche raus.


Deine Ansicht respektiere ich voll und ganz und ich denke, grundsätzlich kann ich sie auch verstehen. Es ist nicht so, dass ich viele wichtige Bibelstellen dazu nicht gelesen hätte. Ich habe die Bibel von Anfang an Wort für Wort bis in die Könige oder vielleicht auch ein wenig darüber hinaus durchgelesen, und zwar ganz allein, ohne jeden Kommentar, ohne irgendeine Interpretation anderer. Ich habe mir meine ganz eigenen Gedanken dazu gemacht und es auf mich wirken lassen. Darüber hinaus habe ich die Evangelien mehrfach gelesen, auch die Offenbarung und ein wenig Apostelgeschichte. Alles andere nur immer auszugsweise, wie eben durch Zitate oder kurze Geschichten, Zusammenfassungen. Nur damit Du Bescheid weißt.

Also nur damit es klar ist: Ich habe kein Interesse daran, dass Du Deine Ansicht änderst, keine Absicht. Mein Wunsch ist nur Austausch und Verständigung. Ich erwarte, dass Du Deine Haltung beibehältst, selbstverständlich. Es würde mich irritieren, wenn sich daran etwas ändern würde. Was ich schön fände, wenn man aufeinander zuginge im Sinne eines besseren Verständnisses. "Du siehst es also so und so aus dem und dem Grund. Das bedeutet es also für Dich. Das kann ich verstehen. Und daraus kann ich vielleich auch lernen." Oder auch: "So und so gesehen gibt es einerseits die Differenzen, die wir beim anderen respektieren und achten, aber wir können auch sehen, dass es doch Berührungspunkte und Übereinstimmungen in dem gibt, was gegensätzlich erscheint."

Es gibt ja das, was man sieht und das, was dahinter steckt. Vielleicht sehen wir hier das selbe, mehr oder weniger, nur der Hintergrund unterscheidet sich. Für mich macht das einen wertvollen Unterschied. Und man lernt sich eben kennen. Ist das nichts wert? Für mich schon.

Helmuth hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 05:08
Also bitte red kein weiteres Blech, dass es keinen Zorn Gottes gibt, wenn Gottes Wort damit voll ist von Anfang bis Ende und ihn auch Jesus nicht anders zeigt. Ich erlebe ihn doch an mir selbst, wiewohl ich auch unter seiner Gnade stehe. Und diese Erfahrungen tun mir aber am Ende sogar gut, weil das Gottes väterliche Erziehungsarbeit an uns als seinen Kindern st.

Die Züchtigung als Zeichen väterlicher Liebe

Hebr 12,4 Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet
Hebr 12,5 und ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, / verzage nicht, wenn er dich zurechtweist.
Hebr 12,6 Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; / er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.
Hebr 12,7 Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?
Hebr 12,8 Würdet ihr nicht gezüchtigt, wie es doch bisher allen ergangen ist, dann wäret ihr nicht wirklich seine Kinder, ihr wäret nicht seine Söhne.
Hebr 12,9 Ferner: An unseren leiblichen Vätern hatten wir harte Erzieher und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben?
Hebr 12,10 Jene haben uns für kurze Zeit nach ihrem Gutdünken in Zucht genommen; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen.
Hebr 12,11 Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit.
Hebr 12,12 Darum macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest
Hebr 12,13 und ebnet die Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt werden.

Nichts ist lehrreicher, nichts macht uns demütiger und wachsamer als harte Schläge. Denn Gewalt ist die Sprache, die jeder versteht, früher oder später. Korrektur: Fast jeder. Der, der Gott sucht, aber umso leichter und mehr.

Die Frage ist dabei nur: Ist es wirklich Gott selbst, der die Schläge austeilt? Oder könnte es nicht eine Art Stellvertreter sein? Oder vielleicht sogar sein Widersacher, dem es frei bleibt, den Menschen zu quälen, wo Gott es zulässt, damit der Mensch demütig wird und sich ihm freiwillig zuwendet?

Du schreibst diese Gewalt Gott zu - ich nicht. Aber dass es sie gibt und dass sie uns Gott in die Arme treibt und tauglich macht für das Himmelreich, aber auch zu guten Dienern macht vor ihm, das sehen wir wohl ähnlich oder genauso? Ist das richtig, Helmuth? Oder nicht? Was sagst Du dazu?

Für mich sind all die Teufel und Dämonen, wie auch alle guten und positiven Kräfte, die man Engel nennt, letztlich nur Diener. Sie dienen dem Satan, doch der Satan muss auch Gott dienen. Er tut dies jedoch auf eine Art und Weise, die ihm die Freiheit lässt in einem gewissen Rahmen, den er selbst stecken darf nach bestimmten Vorgaben, die Gott ihm setzt. Denn auch wenn der Satan diese Welt beherrscht, muss er sich vor Gott für alles, was er tut, rechtfertigen in Bezug auf den Sinn und Zweck des menschlichen Lebens, der in der Befreiung und Rückführung jeder Seele zu Vater Gott besteht. Dieser Sinn und Zweck muss bestehen bleiben und erfüllbar sein. Ist das nicht mehr der Fall, wird Gott bzw. sein Stellvertreter dann auch berechtigterweise eingreifen. Sonst aber nicht. Alles folgt Regeln, Gesetzen und Vereinbarungen, die streng eingehalten werden (müssen) von beiden Seiten. Das kann auch gebrochen werden, dann aber muss auch ein Preis dafür bezahlt werden. Und niemals ist es Gott, der das tut.

Gott also arbeitet auf eine äußerst überlegene, superintelligente Weise. Er stellt alle Weichen und lässt die Dinge sich dann entwickeln, so, dass alle Beteiligten völlig frei sind in dem was sie tun, also frei von ihm. Er kommandiert nicht sondern er arrangiert alles so, dass es so kommt, wie es seinem Willen letztlich entspricht. Dazu gehört dann auch eine Entität, die sich dem Volk Israels als Gott vorstellt und als solche mit voller Autorität wirkt. Das Handeln dieser Entität ist für mich nicht mit dem Willen Gottes gleichzusetzen sondern es ist das Handeln einer eigenständigen, "göttlichen" Entität, also einer "Gottheit", die auch frei und autorisiert und berechtigt ist vor Gott und von Gott, so zu handeln. Gott ist jedoch nicht verantwortlich dafür. Er gibt seinen Geschöpfen den freien Willen und tastet ihn nicht an - jedenfalls nicht direkt. Auch eine Gottheit muss sich an die Regeln halten und ggf. bezahlen, wenn ein Verstoß vorliegt.

Gott hat hier ein großes Interesse, nämlich an uns, an unserer Rückkehr zu ihm, der uns so sehr liebt und vermisst. Dass wir uns ihm von alleine zuwenden, wenn es uns einfach nur gut geht, ist aber leider sehr unwahrscheinlich, zumindest für uns in der heutigen Zeit, wo wir so eingesponnen und verwirrt sind, so irregeleitet und verblendet, so verwöhnt und verführt, unter einem überwältigenden Einfluss des Bösen, das uns völlig vereinnahmt.

Die Sache hat aber noch einen anderen Aspekt aus meiner Sicht. Das Böse und sein Wirken zu erkennen und begreifen, ist noch eine ganz andere Lektion, die gute Früchte trägt. Nichts ist heilsamer und wirkungsvoller aber auch motivierender. Erst die Konfrontation mit dem Bösen führt uns seine Natur, seine Bösartigkeit und Gefährlichkeit vor Augen. Und das wiederum ist eine perfekte Triebfeder für ein Streben nach Gott und allem, was gut ist. Sie lässt uns das Böse dann auch erkennen in allen Dingen. Das gibt Halt und Orientierung, so dass man sich dem widersetzen kann, sofern man wachsam ist.

Wer nicht begreift, dass er in einem brennenden Haus steht, wird auch nicht die Flucht ergreifen. Er wird sich am Knistern und den Lichtern der Flammen erfreuen, so lange, bis er schließlich erstickt oder verbrennt. Die Gefahr war ihm ein Vergnügen, bis er darin umkam, denn er hatte keine Schmerzen. Erst die Schmerzen, erst die Wunden, das Husten, die Benommenheit zeigen ihm, dass er in ernster Gefahr ist. Wenn er erkennt, dass sein Leben bedroht wird, wird er rennen, schneller als der Wind, und vielleicht wird er sogar noch die anderen im Haus mitnehmen, weil er nun auch ihr Elend erkennt.

Ich glaube auch, dass die Seele vor der Geburt jedem Lebensplan zustimmt, und so auch jedem Leid, das auf sie zukommt, weil sie einsieht und versteht, dass es ihrem Fortschritt dienlich ist. Es ist nicht so, dass Gott will, dass wir Leiden. Er will es uns ersparen. Aber möglich ist das nur äußerst selten. Ganz einfach deshalb, weil wir hier so stark unter dem Einfluss seines Widersachers stehen, der uns mit aller Gewalt herunterzieht, unterdrückt und festhält. Gott kann das nicht einfach ansehen oder uns noch darin unterstützen, hier immer tiefer zu sinken. Denn das menschliche Leben ist sehr bedeutend, alles, was wir hier tun, hat weitreichende Konsequenzen auf das Leben nach dem Tod.

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#2 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von Eusebius » So 6. Jun 2021, 08:26

Helmuth hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 05:08
Also bitte red kein weiteres Blech, dass es keinen Zorn Gottes gibt, wenn Gottes Wort damit voll ist von Anfang bis Ende und ihn auch Jesus nicht anders zeigt. Ich erlebe ihn doch an mir selbst, wiewohl ich auch unter seiner Gnade stehe. Und diese Erfahrungen tun mir aber am Ende sogar gut, weil das Gottes väterliche Erziehungsarbeit an uns als seinen Kindern st.

An dieser Stelle wollte ich nun die Bibelstellen bringen, die mich dazu gebracht haben, den Gott des alten Testaments als eine eigenständige Entität zu sehen, eine Gottheit, autorisiert aber dennoch nicht mit dem liebenden Gott, den ich anbete, gleichzusetzen. Ich habe dazu eine alte Mail aus 2016 gefunden, wo ich eigentlich alles recht genau aufgelistet und erläutert habe, Punkt für Punkt. Damals hatte ich über Wochen am Stück die Bibel gelesen und verarbeitet. Ich könnte diesen Text nun einfach hier rein kopieren, ein klein wenig nachbessern und mehr nicht. Aber ich traue mich nicht. Denn der Adressat, ein netter Christ, hat dann nach einer einzigen weiteren Mail den Kontakt zu mir "schockiert und enttäuscht" abgebrochen. Es ist klar, das ist wirklich "der ganz harte Stoff". Es ist der harte Kern dieses Themas. Ich will hier nicht denjenigen, die den Glauben oder Gott in den Schmutz ziehen wollen, noch die rechten Argumente auf dem Silbertablett servieren. Die Frage ist auch, ob Du überhaupt ein Interesse daran hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei Wut in Dir aufkommt - in jedem Christen, der den alten und den neuen Gott für ein und das selbe hält - halte ich für annähernd oder gleich 100%.

Also wenn Du Interesse hast und meinst, Dich dem gefasst und auf sachlicher Ebene, immer freundlich und respektvoll, stellen zu können, schreibe mir einfach eine Nachricht. Oder eben nicht.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#3 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von sven23 » So 6. Jun 2021, 09:32

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Und niemals ist es Gott, der das tut.

Warum nicht? Ob er es selber tut oder Handlungsanweisungen gibt, kommt auf dasselb raus.

Bibelzitat aus Brief an die Hebräer, Kapitel 10, Vers 31 - Luther (1912):31 Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.



Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Gott also arbeitet auf eine äußerst überlegene, superintelligente Weise. Er stellt alle Weichen und lässt die Dinge sich dann entwickeln, so, dass alle Beteiligten völlig frei sind in dem was sie tun, also frei von ihm. Er kommandiert nicht sondern er arrangiert alles so, dass es so kommt, wie es seinem Willen letztlich entspricht.
Es entspricht also Gottes Wille, wenn Millionen Menschen in Kriegen leiden?




Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Dazu gehört dann auch eine Entität, die sich dem Volk Israels als Gott vorstellt und als solche mit voller Autorität wirkt. Das Handeln dieser Entität ist für mich nicht mit dem Willen Gottes gleichzusetzen sondern es ist das Handeln einer eigenständigen, "göttlichen" Entität, also einer "Gottheit", die auch frei und autorisiert und berechtigt ist vor Gott und von Gott, so zu handeln. Gott ist jedoch nicht verantwortlich dafür.
Wer sonst?



Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Er gibt seinen Geschöpfen den freien Willen und tastet ihn nicht an - jedenfalls nicht direkt.
Du widersprichts dir selber. Oben noch hast du behauptet, dass Gott alles so arrangiert, dass es seinem Willen entspricht.


Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Auch eine Gottheit muss sich an die Regeln halten und ggf. bezahlen, wenn ein Verstoß vorliegt.
Und wer ist der Supervisor-Gott, der Verstöße von Göttern ahndet?

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Ich glaube auch, dass die Seele vor der Geburt jedem Lebensplan zustimmt, und so auch jedem Leid, das auf sie zukommt, weil sie einsieht und versteht, dass es ihrem Fortschritt dienlich ist.
Das ist esoterischer Unsinn. Niemand wird vor seiner Geburt gefragt, ob der dem Leiden zustimmt, das auf ihn wartet.


Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Es ist nicht so, dass Gott will, dass wir Leiden.
Du widersprichts dir selber. Oben noch hast du behauptet, dass Gott alles so arrangiert, dass es seinem Willen entspricht.

Eusebius, du mußt dich um mehr Stringenz in deiner Argumentation bemühen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
SamuelB
Beiträge: 3740
Registriert: Sa 30. Sep 2017, 17:02

#4 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von SamuelB » So 6. Jun 2021, 10:14

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Für mich sind all die Teufel und Dämonen, wie auch alle guten und positiven Kräfte, die man Engel nennt, letztlich nur Diener. Sie dienen dem Satan
Sie gehören zur gleichen geistigen Strömung, sind da für unterschiedliche Bereiche zuständig. Sie alle stehen für Selbstbestimmung. Es ist ihre wichtigste Botschaft an uns, um das erste Gebot zu ... . 🤐

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
...doch der Satan muss auch Gott dienen. Er tut dies jedoch auf eine Art und Weise, die ihm die Freiheit lässt in einem gewissen Rahmen, den er selbst stecken darf nach bestimmten Vorgaben, die Gott ihm setzt. Denn auch wenn der Satan diese Welt beherrscht, muss er sich vor Gott für alles, was er tut, rechtfertigen...
Wenn er einen Bereich hat, der ihm gehört, braucht sich der Satan darin vor niemandem rechtfertigen, sonst wäre er nicht frei. Das wäre ein Widerspruch. Die Schlange im Garten rechtfertigt sich bspw nicht, noch beschuldigt sie jmd anderen.

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#5 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von Eusebius » So 6. Jun 2021, 10:20

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Warum nicht? Ob er es selber tut oder Handlungsanweisungen gibt, kommt auf dasselb raus.

Nein.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Es entspricht also Gottes Wille, wenn Millionen Menschen in Kriegen leiden?

Nein. Er lässt es zu. Es ist nicht sein Reich sondern er übergab es dem Satan. Und alle, die hier sind, sind ihm freiwillig gefolgt.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Du widersprichts dir selber. Oben noch hast du behauptet, dass Gott alles so arrangiert, dass es seinem Willen entspricht.

Nein, das ist kein Widerspruch. Beides gilt zur gleichen Zeit.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Und wer ist der Supervisor-Gott, der Verstöße von Göttern ahndet?

Das wird dann direkt geregelt. Die Götter kennen die Gesetze sehr genau und kümmern sich selbst darum, zB indem sie das unterinander ausmachen. Da ist dann kein Richter nötig, zumindest nicht unbedingt. Nehme ich an.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Das ist esoterischer Unsinn. Niemand wird vor seiner Geburt gefragt, ob der dem Leiden zustimmt, das auf ihn wartet.

Es steht Dir frei, zu glauben oder verwerfen, was Du willst.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Eusebius, du mußt dich um mehr Stringenz in deiner Argumentation bemühen.

Du kannst eine Situation herbeiführen, bei der alle Beteiligten frei handeln aber dennoch das tun, was Du willst. Die Beteiligten sind dann verantwortlich, nicht Du. Zumindest nicht solange Dein Einfluss unerkannt bleibt.

Allerdings ist das alles etwas komplizierter. Warum sollte ich jetzt weiter darauf eingehen? Du sagst ja selbst, dass das esoterischer Unsinn ist. In Ordnung! Das lasse ich gerne so stehen, Sven.

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#6 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von Eusebius » So 6. Jun 2021, 10:28

SamuelB hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:14
Sie gehören zur gleichen geistigen Strömung, sind da für unterschiedliche Bereiche zuständig. Sie alle stehen für Selbstbestimmung. Es ist ihre wichtigste Botschaft an uns, um das erste Gebot zu ... .

Das verstehe ich nicht. Magst Du es vielleicht nochmal anders formulieren?

SamuelB hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:14
Wenn er einen Bereich hat, der ihm gehört, braucht sich der Satan darin vor niemandem rechtfertigen, sonst wäre er nicht frei. Das wäre ein Widerspruch. Die Schlange im Garten rechtfertigt sich bspw nicht, noch beschuldigt sie jmd anderen.

So einfach ist es nicht. Er ist nicht ganz frei. Die Welt wurde ihm überlassen, sie ist sein Besitz aber nicht für immer und ewig sein Eigentum. Die Seelen sind ihm zwar freiwillig gefolgt, aber auch sie stammen aus Gott und gehören letztlich zu ihm. Gott hat diese Welt erschaffen, damit die verlorenen, gefallenen Seelen einen Weg zurück gehen können. Sofern sie es wollen. Das ist der Sinn und Zweck unserer Welt. Nur aus diesem Grund exisitiert sie. Satan darf die Seelen hier nicht einfach bis in alle Ewigkeit quälen und missbrauchen. Er darf sie quälen und missbrauchen, in einem gewissen Rahmen. Aber nicht unbedingt für immer und ewig. Es muss einen Ausweg geben, das ist die Bedingung. Das ganze System muss gerecht sein auf eine Art, die gerechtfertigt werden kann. Alles ist geregelt per Gesetz. Satan hat die Gesetze erschaffen und kann sie auch ändern, aber er muss sie dennoch vor Gott rechtfertigen.

oTp
Beiträge: 612
Registriert: Mi 21. Apr 2021, 10:45

#7 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von oTp » So 6. Jun 2021, 10:59

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 08:03
Es gibt ja das, was man sieht und das, was dahinter steckt.

Interessante Gedanken.
Es gibt eben vielfältige religiöse Standpunkte.
Allein die menschliche Freiheit ist schon kompliziert genug, sodass es schwierig ist, sie Jedem verständlich zu machen.
Du gehst von einer Vorexistenz aus. Das ist dann eine Vorgabe von dir. Wirft ebenfalls wieder viele Fragen auf.
Das Handeln des Gottes der Israeliten zeigt Zorn und Bestrafung. Für mich ist das auch nicht konfliktfrei. 

Atheisten und Materialisten, entschuldigt, kommen mit all dem sowieso nicht klar. Für sie gibt es keine Offenbarung Gottes, keine Religion, die sie nicht für unsinnig halten.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#8 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von sven23 » So 6. Jun 2021, 11:04

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Warum nicht? Ob er es selber tut oder Handlungsanweisungen gibt, kommt auf dasselb raus.
Nein.
Doch. Überleg doch mal logisch. Hat der Mafiaboss weniger Schuld, wenn er einen Mord in Auftrag gibt, als der Killer, der den Auftrag ausführt?

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Es entspricht also Gottes Wille, wenn Millionen Menschen in Kriegen leiden?
Nein. Er lässt es zu.
Etwas zuzulassen, obwohl man eingreifen könnte, ist ja an für sich schon schlimm genug. In der Rechtssprechung spricht man von unterlassener Hilfeleistung.
Aber du hast ja behauptet, dass Gott es genau so gefügt hat und wollte, dass es so passiert. Das ist ja noch schlimmer.

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:20
Es ist nicht sein Reich sondern er übergab es dem Satan. Und alle, die hier sind, sind ihm freiwillig gefolgt.
Dann ist er nicht allmächtig.
Und was heißt: alle sind ihm freiwillig gefolgt? Kann es sein, dass du ein sehr negatives Menschenbild hast, das sich aus den Ansichten der Kirche speist?


Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Du widersprichts dir selber. Oben noch hast du behauptet, dass Gott alles so arrangiert, dass es seinem Willen entspricht.
Nein, das ist kein Widerspruch. Beides gilt zur gleichen Zeit.
Das ist schon rein logisch nicht möglich.
Diese Diskussion hatte ich seinerzeit schon mit dem User closs, der behauptet hat, Fügung und freier Wille wären miteinander vereinbar.
Das sind sie definitiv nicht. Fügung bedeutet ja ein aktives Eingreifen, bzw. Gestaltung der Umstände. Der freie Wille kann dadurch massiv beeinträchtigt, bzw. beeinflusst werden. Clossens "Lösung" bestand häufig darin, dass er die Begrifflichkeiten einfach umdefiniert hat. Was wäre deine "Lösung"?


Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Und wer ist der Supervisor-Gott, der Verstöße von Göttern ahndet?

Das wird dann direkt geregelt. Die Götter kennen die Gesetze sehr genau und kümmern sich selbst darum, zB indem sie das unterinander ausmachen. Da ist dann kein Richter nötig, zumindest nicht unbedingt. Nehme ich an.
Du vertrittst sein sehr merkwürdiges esoterisches System, das du dir wohl selbst zusammengebastelt hast. Mit Jesus hat das aber nichts mehr zu tun. Der glaubte an den einen wahren Gott Jahwe.

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Das ist esoterischer Unsinn. Niemand wird vor seiner Geburt gefragt, ob der dem Leiden zustimmt, das auf ihn wartet.

Es steht Dir frei, zu glauben oder verwerfen, was Du willst.
Schon, aber wie kommst du auf solche Ideen?


Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 09:32
Eusebius, du mußt dich um mehr Stringenz in deiner Argumentation bemühen.

Du kannst eine Situation herbeiführen, bei der alle Beteiligten frei handeln aber dennoch das tun, was Du willst. Die Beteiligten sind dann verantwortlich, nicht Du. Zumindest nicht solange Dein Einfluss unerkannt bleibt.
Moment, wenn ich die Situation in meinem Sinne beeinflussen kann, dann kann man nicht mehr von freiem Willen sprechen. Zumindest wäre es Manipulation.

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:20
Allerdings ist das alles etwas komplizierter. Warum sollte ich jetzt weiter darauf eingehen? Du sagst ja selbst, dass das esoterischer Unsinn ist.
Das bezog sich auf deine Behauptung, die Menschen würden vor ihrer Geburt gefragt, ob sie dem Leid zustimmen, das auf sie evtl. wartet.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#9 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von Eusebius » So 6. Jun 2021, 11:06

oTp hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:59
Interessante Gedanken.

Es freut mich, dass Du das so siehst.

oTp hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:59
Es gibt eben vielfältige religiöse Standpunkte.

So ist es.

oTp hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:59
Allein die menschliche Freiheit ist schon kompliziert genug, sodass es schwierig ist, sie Jedem verständlich zu machen.

Ein schwieriges Thema.

oTp hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:59
Du gehst von einer Vorexistenz aus. Das ist dann eine Vorgabe von dir. Wirft ebenfalls wieder viele Fragen auf.

Ja. Es gibt da ganz unterschiedliche Theorien zu, wie das abläuft.

oTp hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:59
Das Handeln des Gottes der Israeliten zeigt Zorn und Bestrafung. Für mich ist das auch nicht konfliktfrei. 

Das Gegenteil ist der Fall m.E..

oTp hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 10:59
Atheisten und Materialisten, entschuldigt, kommen mit all dem sowieso nicht klar. Für sie gibt es keine Offenbarung Gottes, keine Religion, die sie nicht für unsinnig halten.

So ist es.

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#10 Guter Gott - Böser Gott

Beitrag von Eusebius » So 6. Jun 2021, 11:28

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Doch. Überleg doch mal logisch. Hat der Mafiaboss weniger Schuld, wenn er einen Mord in Auftrag gibt, als der Killer, der den Auftrag ausführt?

Da sind natürlich beide Schuld. Aber davon rede ich ja garnicht.
Der Mörder wird nicht beauftragt. Er macht das, weil er das will und seine Gründe dafür hat.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Etwas zuzulassen, obwohl man eingreifen könnte, ist ja an für sich schon schlimm genug. In der Rechtssprechung spricht man von unterlassener Hilfeleistung.
Aber du hast ja behauptet, dass Gott es genau so gefügt hat und wollte, dass es so passiert. Das ist ja noch schlimmer.

Stell Dir vor, Du hast einen Sohn, der wird erwachsen und will auf eigenen Beinen stehen. Du hast viel Geld und unterstützt ihn natürlich. Der Junge soll seine eigene Firma bekommen. Du sollst Dich da aber raushalten, wenn´s geht. Ist schließlich seine Firma. Verstehst Du? Du bist dann nicht verantwortlich für das, was Dein Sohn macht und stehst auch nicht in der Pflicht.

Es gibt viel Leid auf der Welt, wo auch Du helfen könntest auf die ein oder andere Art. Bist Du nun schuldig, weil Du das nicht tust? Bereits Deinem Nachbarn könntest Du helfen. Aber Du kennst ihn vielleicht nichtmal oder weißt, was für Probleme er hat. Ganz einfach.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Dann ist er nicht allmächtig.

Stimmt.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Und was heißt: alle sind ihm freiwillig gefolgt? Kann es sein, dass du ein sehr negatives Menschenbild hast, das sich aus den Ansichten der Kirche speist?

Von den Kirchen habe ich das sicher nicht. Das ist auch etwas, das Du "esoterische Lehre" nennen würdest. Ich habe kein schlechtes Menschenbild, im Gegenteil. Es hat schon seine Gründe, weshalb ihm so viele Seelen gefolgt sind. Mit Bösartigkeit hat das nichts zu tun.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Das ist schon rein logisch nicht möglich.
Diese Diskussion hatte ich seinerzeit schon mit dem User closs, der behauptet hat, Fügung und freier Wille wären miteinander vereinbar.
Das sind sie definitiv nicht. Fügung bedeutet ja ein aktives Eingreifen, bzw. Gestaltung der Umstände. Der freie Wille kann dadurch massiv beeinträchtigt, bzw. beeinflusst werden. Clossens "Lösung" bestand häufig darin, dass er die Begrifflichkeiten einfach umdefiniert hat. Was wäre deine "Lösung"?

Das ist ein schwieriges Problem und es ist nicht leicht zu lösen. Es ist eigentlich ein Grunddilemma. Eines der ganz ganz großen Fragezeichen. Ich habe meine Lösung gefunden, mit der ich zufrieden bin. Glücklich nicht aber zufrieden. Ich kann Dir das aber nicht vermitteln. Da sind so viele Elemente enthalten, die für Dich blödsinnig, abwegig, fremdartig, unsinnig sind, das macht keinen Sinn.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Du vertrittst sein sehr merkwürdiges esoterisches System, das du dir wohl selbst zusammengebastelt hast. Mit Jesus hat das aber nichts mehr zu tun. Der glaubte an den einen wahren Gott Jahwe.

Ich weiß nicht recht. Auch das ist nicht vermittelbar. Wer ist Jesus? Ich glaube an ihn aber kenne ihn doch nicht. Die Bibel... ist ein Buch, von Menschenhand geschrieben. Nur eine Orientierungshilfe, Hinweise. Ich sage ja immer wieder, dass ich mich nicht als Christ sehe oder empfinde. Ich habe mein eigenes Bild von ihm. Aber mir ist klar, dass das nicht mit der Realität deckungsgleich sein kann.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Schon, aber wie kommst du auf solche Ideen?

Reinkarnation habe ich schon recht früh für wahr gehalten. Es ist ja ein sehr verbreiteter Glauben. Wenn man offen ist und sich umschaut, stößt man zwangsläufig darauf.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Moment, wenn ich die Situation in meinem Sinne beeinflussen kann, dann kann man nicht mehr von freiem Willen sprechen. Zumindest wäre es Manipulation.

ICH sehe es genauso, aber was ICH denke ist irrelevant. Sondern was vor dem Gesetz gilt ist relevant.

sven23 hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 11:04
Das bezog sich auf deine Behauptung, die Menschen würden vor ihrer Geburt gefragt, ob sie dem Leid zustimmen, das auf sie evtl. wartet.

Ja, das habe ich schon verstanden.

Antworten