Erfahrungen

Rund um Bibel und Glaube
JackSparrow
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#151 Erfahrungen

Beitrag von JackSparrow » So 6. Jun 2021, 20:34

Eusebius hat geschrieben:
Sa 5. Jun 2021, 16:10
JackSparrow hat geschrieben:
Sa 5. Jun 2021, 15:56
Woher weißt du dann dass er wütend ist?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn man weiß, worauf man achten muss, kann man es meist erkennen. Das sind Details in der Mimik, Gestik, körperliche Phänomene etc...
Dann fehlt dir jegliche Grundlage für die Behauptung, ein wütender Mensch könne seine Wut "unterdücken".

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 5. Jun 2021, 15:56
Dann hasst er mich nicht wirklich.
Ich dachte, Du bist nicht so naiv.
Ich dachte, du betrachtest deine Mitmenschen als Marionetten des Bösen. Das muss doch voraussetzen, dass die eben auch alle ziemlich naiv sind.

Eusebius hat geschrieben:
Sa 5. Jun 2021, 21:27
Wenn Helmuth den Zorn Gottes wichtig finden, könnte ich mir vorstellen, dass er durchaus "gottesfürchtig" ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Mensch sich seine Götter nach seinem eigenen Bilde erschafft und hinter einem zornigen Gott demnach ein zorniger Mensch zu vermuten ist.

Eusebius
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#152 Erfahrungen

Beitrag von Eusebius » So 6. Jun 2021, 20:42

JackSparrow hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 20:34
Dann fehlt dir jegliche Grundlage für die Behauptung, ein wütender Mensch könne seine Wut "unterdücken".

Hast Du denn noch nie in Deinem Leben Wut in Dir unterdrückt?

JackSparrow hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 20:34
Ich dachte, du betrachtest deine Mitmenschen als Marionetten des Bösen. Das muss doch voraussetzen, dass die eben auch alle ziemlich naiv sind.

Ich verstehe nicht, warum Du jetzt sowas schreibst. Aber das muss ich auch nicht.

JackSparrow hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 20:34
Ich könnte mir vorstellen, dass der Mensch sich seine Götter nach seinem eigenen Bilde erschafft und hinter einem zornigen Gott demnach ein zorniger Mensch zu vermuten ist.

Könnte was dran sein.

Helmuth
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#153 Erfahrungen

Beitrag von Helmuth » So 6. Jun 2021, 21:20

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 20:42
Hast Du denn noch nie in Deinem Leben Wut in Dir unterdrückt?
Das geht nur bis zu einem bestimmten Grad. Und genau dann fängt das das Problem an, wenn es zu Wutausbrüchen kommt, weil man Wut ständig nur unterdrückt. Dann machen Menschen, von den man dieses oder jenes jahrlang nie erwartet hätte plötzlich Dinge, die nur schockieren.

Die Wut permanent unterdrücken ist also der falsche Weg. Es ist richtig, den spontan aufkommenden Zorn mal runterzuwürgen, das ja, weil dieser Zorn nicht wirklich Zorn, sondern sich in Jähzorn äußert, würde man ihn rauslassen. Den hat also der Teufel in dir aufgestachelt und nicht Gott gewirkt.

Und das kennzeichnet z.B. unbeherrschte Menschen. Sie denken nicht, sondern handeln ganz nach dem Dämon, der sie antreibt. Denkt man ein oder zweimal aber zuerst nach, dann legt sich dieser und man kann andere Reaktionen setzen. Zumindest mal nach Maßgabe der menschlichen Vernunft, solange man sie hat. Dann haut der Dämon wieder ab, weil du wieder deine Gedanken unter die eigenen Kontrolle bringst.

Aber die sich mit der Zeit angesammelte Wut verschwindet so nicht, da sie Bestandteil deines Herzens ist. Es gehört Zorn grundsätzlich auch zu unserer Ebenbildlichkeit Gottes. Wir sind so, weil auch er so ist. Nur dürfen wir es nach nach eigenem Ermessen regeln --> Römer 12:19.

Daher ist das permante Unterdrücken der beste Weg entweder zum Heuchler oder zum Mörder zu werden. Oder am Ende beides, d.h. wenn das Heucheln nicht mehr funktioniert, dann kommt es zum Gewaltausbruch. So werden Menschen zu Amokläufern. Da war jahrelang was am Brodeln und es wurde nie behandelt.

Darum braucht man dafür anderen Ventile, und wie das lehrt uns der HG. Die erste Reaktion sollte mal sein, komm runter, Junge und dann auf ins Gebet, damit sich der Herr die Sache mal ansieht. Das genau ist unsere stärkste Waffe - DAS GEBET - und ich weiß dabei wovon ich rede. Damit habe ich meine Erfahrungen. Wenn ich es vernachlässige, dann merke ich rasch, oha, der Teufel will mich wieder holen. Und das ist keine Floskel!

Gott aber kann damit bestens umgehen, denn er beginnt im Gebet zu dir via seines HG zu reden. Im anderen Thema habe ich dir daher geschrieben. Verhalte dich in der Demut und bete immer auch um Erfüllung mit dem HG, für welche Sache du auch immer vor Gott trittst. Ich habe damit meine besten Erfahrungen gemacht.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

JackSparrow
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#154 Erfahrungen

Beitrag von JackSparrow » Mo 7. Jun 2021, 15:12

Eusebius hat geschrieben:
So 6. Jun 2021, 20:42
Hast Du denn noch nie in Deinem Leben Wut in Dir unterdrückt?
Ich bin nicht der Meinung, dass sich Gefühle "unterdrücken" lassen.

Wenn sich meine angebliche Wut nicht in meinem Verhalten ausdrückt, dann bin ich nicht wütend.

Es gibt Wirklichkeit nur in der Tat.
(Jean Paul Sartre, 1946, "Ist der Existentialismus ein Humanismus?")

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen?
(Matthäus 7:16)

Eusebius
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#155 Erfahrungen

Beitrag von Eusebius » Mo 7. Jun 2021, 15:34

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 7. Jun 2021, 15:12
Ich bin nicht der Meinung, dass sich Gefühle "unterdrücken" lassen.

Wenn sich meine angebliche Wut nicht in meinem Verhalten ausdrückt, dann bin ich nicht wütend.

Ok, habe verstanden. Ich habe in meinem Leben unzählige Male alle möglichen Gefühle, Gefühlszustände etc. unterdrückt - mit bestem Erfolg. Das kann ich ganz offen sagen und auch dazu stehen. Anderseits habe ich auch schon alle möglichen Gefühle "rausgelassen" auf die ein oder andere Art, ganz bewusst oder auch kontrolliert auf bestimmte Weise.

Sofern ich mich nicht damit identifiziere - was ich SamuelB wohl verständlich machen konnte - ist es kein Problem. Das Problem gibt es nur, wenn ich mich damit identifiziere. Dann kann ich es auch nicht unterdrücken bzw. kommt es dann sogar doppelt so schlimm an einer anderen Stelle wieder heraus. Das ist der entscheidende Punkt.

Es gibt auch etwas anderes, das nennt sich "beherrschen". Das ist kein Unterdrücken sondern ein "sich im Zaum halten". Man verleiht dann seinen Gefühlen einen zivilisierten, akzeptablen Ausdruck. Das ist aber etwas anderes. Die Wut verschwindet dann nicht sondern sie bleibt und man nimmt sie mit.

Indem man sich innerlich abgrenzt, kann man es auch überwinden. Man muss nur entschlossen sein, überzeugt sein, davon, dass es überhaupt möglich ist, und wollen natürlich auch, man muss sich mit aller Konsequenz dagegen stellen, mit einer Bereitschaft, es notfalls sein ganzes Leben zu machen, wenn es sein muss. So eine überzeugte Entschlossenheit kann dann auch überwinden und dann entsteht irgendwann auch kein Druck mehr, von dem man sich abgrenzen müsste.

So ist es auch mit andere Dingen, wie zB der Gier, der Lust auf irgendwas. Im Prinzip genau das Gleiche. Man hat eine körperliche, mentale, emotionale innere Reaktion, die einen Druck ausübt. Wenn man das ganz bewusst wahrnimmt, sich innerlich davon distanziert mit einem glasklaren, entschiedenen, bewussten und auch sehr begründeten NEIN, kann man den Drang überwinden. Es darf aber auch nicht mehr die allerkleinste, winzigste Unsicherheit da sein. Bleibt man dabei und gibt nicht nach, verschwindet der Druck. Sprich: Die körperliche Erregung verschwindet, die Gedanken, die Gefühle verschwinden, sogar die Wahrnehmung kann sich schlagartig ändern, so dass ein Mensch, der einem gerade noch unangenehm war, plötzlich ganz normal oder sogar nett vorkommt oder etwas, das gerade besonders interessant und reizvoll erschien, auf einmal ganz banal und uninteressant wirkt.

Wenn man natürlich der Meinung ist, dass sowas nicht möglich ist, dann ist es einem auch nicht möglich.
Aber meine Frage an Dich - ehrliche Antwort würde ich mir wünschen - angenommen - hypothetisch - es wäre doch möglich.
Würdest Du das überhaupt wollen?

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