Warum Gebote halten?

Rund um Bibel und Glaube
Tree of life
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#51 Warum Gebote halten?

Beitrag von Tree of life » Mi 10. Mär 2021, 16:53

Naqual hat geschrieben:
Mi 10. Mär 2021, 16:20
Das ist der nächste große Blödsinn.
In der Luther und Elberfelder steht es so:

25 Als es aber geschah, dass Petrus hereinkam, ging Kornelius ihm entgegen, fiel ihm zu Füßen und huldigte ihm.
26 Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf! Auch ich bin ein Mensch.
27 Und während er sich mit ihm unterhielt, ging er hinein und findet viele versammelt.

28 Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, wie unerlaubt es für einen jüdischen Mann ist, sich einem Fremdling (Nichtisraeliten) anzuschließen oder zu ihm zu kommen; und mir hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu nennen.
29 Darum kam ich auch ohne Widerrede, als ich geholt wurde. Ich frage nun: Aus welchem Grund habt ihr mich holen lassen?

....
https://www.bibleserver.com/ELB/Apostelgeschichte10

JackSparrow
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#52 Warum Gebote halten

Beitrag von JackSparrow » Mi 10. Mär 2021, 19:07

Naqual hat geschrieben:
Mi 10. Mär 2021, 16:20
Es ist auch kein Zufall, dass Lukas als der historisch am wenigsten zuverlässige Autor im NT gilt. Inbesondere, wenn es um die Juden ging.
Es gibt nicht "die Juden", sondern tausende Strömungen und Sektierungen, von denen sich manche als Juden und manche als Christen bezeichnen und von denen nur die allerwenigsten alle 613 Gebote hätten aufzählen können.

Davon abgesehen bin ich nicht der Meinung, dass das Neue Testament von Juden verfasst worden ist oder dass auch nur einer der Autoren sonderlichen Wert auf historische Korrektheit gelegt hat.

Annähernde historische Korrektheit finden wir bei Flavius Josephus. Der sich durchaus als Jude betrachtete und auch an Prophezeiungen glaubte, dafür aber den römischen Kaiser für den wahren Messias hielt.

Lukas überschätzt Du auf alle Fälle. :-)
Du überschätzt mich auf alle Fälle. Ich bezweilfe dass überhaupt einer der Autoren des Neuen Testaments "Lukas" hieß.

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sven23
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#53 Warum Gebote halten

Beitrag von sven23 » Fr 12. Mär 2021, 17:47

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 10. Mär 2021, 19:07
Naqual hat geschrieben:
Mi 10. Mär 2021, 16:20
Lukas überschätzt Du auf alle Fälle. :-)
Du überschätzt mich auf alle Fälle. Ich bezweilfe dass überhaupt einer der Autoren des Neuen Testaments "Lukas" hieß.
So ist es. Alle Evangelisten sind namentlich nicht bekannt. Erst die Kirche hat ihnen später Apostelnamen gegeben, damit unter Gläubigen der Eindruck entstehen sollte, es handele sich um Begleiter von Jesus, also um Augen- und Ohrenzeugen.
Dabei ist selbst der Verfasser des ältesten sog. Markusevangeliums bereits ein Vertreter der 2. Generation. Manche Theologen bezeichnen dies verniedlichend als "Pseudepigrafien,"  die in der Antike üblich gewesen sein sollen. Der Theologe Lüdemann hingegen weist nach, dass es auch in der Antike durchaus ein Bewußtsein für Urheberschaft gab.
Die Absicht der Kirche war klar: man wollte den Berichten durch die Autorität der Apostel mehr Glaubwürdigkeit verleihen.

Aber selbst der Kirchenvater Augustinus hegte da seine Zweifel:

"Wahrlich, wäre es nicht wegen der Autorität der katholischen Kirche, so würde ich dem Evangelium keinen Glauben schenken!"

Augustinus (354 – 430)

Die neutestamentliche Forschung stimmt ihm da durchaus zu. Die Evangelien sind keine historisch zuverlässigen Berichte, sondern Glaubenspropagandaschriften, die Glauben wecken sollten. Der Zweck heiligte dabei die Mittel.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

JackSparrow
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#54 Warum Gebote halten

Beitrag von JackSparrow » Fr 12. Mär 2021, 20:29

sven23 hat geschrieben:
Fr 12. Mär 2021, 17:47
Der Theologe Lüdemann hingegen weist nach, dass es auch in der Antike durchaus ein Bewußtsein für Urheberschaft gab.
Das schöne an der Antike war, dass alle Schriften von Hand kopiert werden mussten. Sollte der heilige Geist von Zeit zu Zeit neue Glaubenswahrheiten übermittelt haben, konnte man den Text problemlos modernisieren und sich dann einen neuen Urheber ausdenken.

Die neutestamentliche Forschung stimmt ihm da durchaus zu. Die Evangelien sind keine historisch zuverlässigen Berichte, sondern Glaubenspropagandaschriften, die Glauben wecken sollten.
Ich persönlich stimme der neutestamentlichen Forschung nicht zu. Ich denke die Evangelien waren ursprünglich als Satire zu verstehen. In Rom unter dem Einfluss heidnischer Religionen begann man die Texte irgendwann wörtlich zu nehmen und diverse (anfangs noch staatsfeindliche) Gruppierungen zu bilden. Sozusagen antike Querdenker.

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sven23
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#55 Warum Gebote halten

Beitrag von sven23 » Sa 13. Mär 2021, 07:51

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 12. Mär 2021, 20:29
sven23 hat geschrieben:
Fr 12. Mär 2021, 17:47
Der Theologe Lüdemann hingegen weist nach, dass es auch in der Antike durchaus ein Bewußtsein für Urheberschaft gab.
Das schöne an der Antike war, dass alle Schriften von Hand kopiert werden mussten. Sollte der heilige Geist von Zeit zu Zeit neue Glaubenswahrheiten übermittelt haben, konnte man den Text problemlos modernisieren und sich dann einen neuen Urheber ausdenken.
So ist es. Jeder Kopiervorgang bot die Möglichkeit, neues hinzu zu erfinden und anderes wegzulassen. Anhand der zahlreichen Abschriften läßt sich dieser Prozess nachvollziehen, wobei die "Originale" verschollen bleiben. Auch ein Hinweis darauf, dass man die Schriften alles andere als heilig angesehen hat. Dazu hat sie erst später die Kirche erklärt.


JackSparrow hat geschrieben:
Fr 12. Mär 2021, 20:29
sven23 hat geschrieben:
Fr 12. Mär 2021, 17:47
Die neutestamentliche Forschung stimmt ihm da durchaus zu. Die Evangelien sind keine historisch zuverlässigen Berichte, sondern Glaubenspropagandaschriften, die Glauben wecken sollten.
Ich persönlich stimme der neutestamentlichen Forschung nicht zu.
Du betrachtest die Evangelien als historisch zuverlässig?


JackSparrow hat geschrieben:
Fr 12. Mär 2021, 20:29
Ich denke die Evangelien waren ursprünglich als Satire zu verstehen.
:lol: Im Ernst?
Na ja, wenn man an die Apokryphen denkt, in denen Apostel durch die Lüfte fliegen oder Löwen, die Christen fressen sollen, sich zum Christentum bekehren, dann könnte man den Eindruck gewinnen.
Auch hat man sich in Rom über die zahlreichen Sektengurus, Königsprätendenten und Messiasanwärter lustig gemacht. Das für römische Ohren wohl fremdartig wirkende Aramäisch war ebenfalls Ziel römischen Spotts.
Wäre wohl vergleichbar, wenn man heute Jesus in säschisch predigen lassen würde. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Anthros

#56 Warum Gebote halten?

Beitrag von Anthros » So 14. Mär 2021, 12:32

Gebote werden wie Vorschriften formuliert, was sie als Inhalt haben, lässt so den Menschen wie eine Marionette machen. Wird ihr Inhalt aber als moralisch richtig erkannt, gewinnt man Erkenntnis.

Lena
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#57 Warum Gebote halten?

Beitrag von Lena » So 14. Mär 2021, 13:27

So kann der Gott erkennende sagen: 
Psalm 119, 127 Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und feines Gold.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Tree of life
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#58 Warum Gebote halten?

Beitrag von Tree of life » So 14. Mär 2021, 13:33

Lena hat geschrieben:
So 14. Mär 2021, 13:27
So kann der Gott erkennende sagen: 
Psalm 119, 127 Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und feines Gold.
Und warum werden sie geliebt?
Weil sie von Gott kommen oder gibt es einen anderen Grund, warum man zum Beispiel die Rechtsvorrangordnung(Gebot) im Straßenverkehr beachten sollte?

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sven23
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#59 Warum Gebote halten?

Beitrag von sven23 » So 14. Mär 2021, 17:21

Lena hat geschrieben:
So 14. Mär 2021, 13:27
So kann der Gott erkennende sagen: 
Psalm 119, 127 Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und feines Gold.
Also ein paar Zentner Gold wären mir lieber als Gottes Gebote zu halten und andere zu ermorden.

(5. Mose 5-7): "So sollst du den Mann oder die Frau, die eine solche Übeltat begangen haben, hinausführen zu deinem Tor und sollst sie zu Tode steinigen (...) Die Hand der Zeugen soll die erste sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volks, daß du das Böse aus deiner Mitte wegtust."
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Lena
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#60 Warum Gebote halten?

Beitrag von Lena » So 14. Mär 2021, 19:16

Tree of life hat geschrieben:
So 14. Mär 2021, 13:33
Und warum werden sie geliebt?

Weil der Schreiber darin die Liebe Gottes sah?

Wie viel mehr Unfälle würden auf Strassen geschehen, wir hätten keine Strassenverkehrsregeln. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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