Gott als Richter

Rund um Bibel und Glaube
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Naqual
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#51 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Naqual » So 7. Mär 2021, 16:30

Punch hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 10:38
...Je länger je mehr bin ich davon überzeugt, das dieser sehr seltsame Homo sapiens während der Evolution irgendwann und irgendwo die falsche Ausfahrt genommen hat....
Ich kann Deinen Beitrag insgesamt gut nachvollziehen. Aber ich bin da - auf lange Sicht - optimistischer. Die Menschheit hat dazu gelernt. Auch wenn es an einzelnen geographischen Stellen noch zu geht wie in der Antike. z.B. Der Sklavenhandel ist weltweit geächtet, Angriffskriege gelten nach Internationalem Recht als verwerflich. Humanistisches Gedankegut hat in großem Stil Einzug in den Verfassungen vieler Staaten erhalten, die Stellung der Frau mag zwar verbesserungwürdig sein, aber im Vergleich noch zu den 50er Jahren ist hier eine enorme Verbesserung. usw. Und wenn Du mal die antike naturrechtliche Auffasssung (Recht des Stärkeren bei Staaten als auch Einzelpersonen) mit der heutigen vergleichst.....

Aber falsche Ausfahrten werden wir wohl noch öfters nehmen.... Hauptsache wir müssen nicht wieder bei Null anfangen. :-)

Wobei es in Zukunft einige entscheidende ethische Fragen geben wird, die neu sind. Und da werden wir sicher auch wieder massive Fehler machen (und daraus lernen).
z.B. in einigen Jahrzehnten wird es möglich sein, dass der Homo Sapiens seine eigenen Nachkommen gentechnisch gezielt programmieren wird. Und das wird auch nicht verhindert werden, denn die Gesellschaft (oder Schicht innerhalb einer Gesellschaft) die dies tut, ist im Vorteil bei gegebener vielfältiger Konkurrenz.

Aber umso wichtiger, dass wir ethische und moralische Fragen nicht den Kirchen überlassen. Sondern rational an die Sachen herangehen und regeln. Sonst ist tatsächlich wieder der Teufel drin.

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sven23
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#52 Gott als Richter

Beitrag von sven23 » So 7. Mär 2021, 16:30

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:01
sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 15:29
Wie glaubwürdig ist es, dass einem Nobody aus der Provinz bei seinem ersten Besuch in Jerusalem ein triumphaler Einzug bereitet wird, und kurze Zeit später wollen ihn die gleichen Leute hängen sehen?

Du machst es wie die Schriftgelehrten, haftest am Buchstaben...
:lol: Mit Sicherheit nicht.


Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:01
dein Blick bleibt stets auf dem historischem Akt der Bibel hängen.
In der historischen Forschung geht es nun mal darum, was historisch ist und was nicht, also was später hinzugedichtet wurde. Was erwartest du von der historischen Forschung?

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:01
Ich pflücke es heraus und vergleiche dann mit Situationen aus der Geschichte und in die Jetztzeit.
Und es wiederholt sich diese Szene..von Äon zu Äon. Achte auf die von mir gefetteten Aussagen
Versuch mal, die Perspektive zu ändern, dann klappts auch mit Nachbarn.
Die wissenschaftliche Perspektive reicht mir völlig. Alles andere ist nur Glaubensideologie und führt zu 40000 Konfessionen, die sich nicht mal untereinander einig sind.
Überleg doch mal selbst: Ein unbekannter Wanderprediger aus der Provinz kommt in die Großstadt und wird seltsamerweise triumphal empfangen. Wahrscheinlich wurde er über Facebook angkündigt. :lol:
Und kurze Zeit später bedarf es des Verräters Judas, weil man noch nicht mal weiß, wie er aussieht. Sehr glaubwürdig.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Tree of life
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#53 Gott als Richter

Beitrag von Tree of life » So 7. Mär 2021, 16:42

sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:30
In der historischen Forschung geht es nun mal darum,
Von Seiten der "Releigionsvertreter" geht es nun mal...
Von Seiten der "Naturwissenschaftler" geht es nun mal...
Von Seiten der Politiker geht es nun mal...
Von Seiten des Volkes geht es nun mal...
Von Seiten der Physiker geht es nun mal...
Von Seiten der Humanisten geht es nun mal...
Von Seiten der Mathematiker geht es nun mal....
Von Seiten der Philosophen geht es nun mal...
...
...

"Bratgurke" lässt grüßen
und keiner wollte ihn(sie) verstehn oder sich mit ihm/ihr so wirklich unterhalten.
Und mit Sami verhält es sich ähnlich, weil sie halt ihren Glauben hat
Warum diese Grenzen ziehn? Wir sind doch alle Menschen

Ok, man muss nicht jeden lieb haben oder mit Zwang auf etwas eingehn, aber wenigstens tolerieren und verstehn wollen

Tree of life
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#54 Gott als Richter

Beitrag von Tree of life » So 7. Mär 2021, 16:52

sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:30
Ein unbekannter Wanderprediger aus der Provinz kommt in die Großstadt und wird seltsamerweise triumphal empfangen.
Ein Großteil der österreichischen Bevölkerung wählte sich Kurz zum König..ähm Bundeskanzler und es wurde gejubelt beim Wahlergebnis..
Doch als der Bundeskanzler etwas forderte, dass dem Volke dann nicht mehr so mundete, fingen sie an, ihn mit verbalen Worten zu steinigen und so manchem würde es gefallen, wenn er ...na?

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Naqual
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#55 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Naqual » So 7. Mär 2021, 16:57

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 13:18
Alles wird getan, weil Gott es so will (es in der Bibel so steht), zu Gottes Ehre oder aus Gottesfurcht.
Wäre es wirklich aus einer "Herzenshaltung" heraus ,bräuchte man grundsätzlich nämlich nicht dabei immer auf "Gott" schielen...
Man tut es aus eigener Überzeugng, weil man selber es für das Richtige hält.

(Komisch, ich dachte ich hätte diesen Beitrag von Dir schon beantwortet und sehe ihn nicht mehr. Habe wohl aus Versehen die falsche Taste gedrückt nach Beendigung des Beitrags und nicht gespeichert, grrr. Auf eine Neues! )

Sehe ich auch so wie Du. "Eigentlich" haben wir alles was wir brauchen bereits in uns. Und schon lange bevor es "Heilige" Schriften gab. Aber wir können auch "verformt" werden durch Leute, die Macht über uns haben (Gesellschaften, Wirtschaftsformen, Kirchen, Chefs, bis hin zu herumschlägernden daueralkoholisierten Papa daheim, wenn man noch ein Kind ist).
Erinnert mich an den alten Streit zwischen zwei großen Philosophen. Das "Bewusstsein bestimmt das Sein" (Hegel) und das "Sein bestimmt das Bewusstsein" (Marx).
Ohne je ein Philosoph gewesen zu sein: beide Denkakrobaten greifen m.E. viel zu kurz.
Es ist eine Wechselwirkung von beiden. Wir werden sicher massiv vom Umfeld und seinen Bedingungen beinflusst (Marx), aber wir sind dem - anders als Tiere - eben nicht willenlos ausgeliefert (Hegelsche Denkrichtung).
Naja, einige Exemplare des Homo Sapiens stecken schon fest ohne mit ihrem "Bewusstsein" groß was ändern zu können. Man reagiert und funktioniert dann nur. Mehr aber auch nicht im Extremfall. Wobei jeder von uns sicher schon einmal eine Zeitlang in diesem "Modus" war.



 

Punch
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#56 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Punch » So 7. Mär 2021, 17:10

Naqual hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:30
Punch hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 10:38
...Je länger je mehr bin ich davon überzeugt, das dieser sehr seltsame Homo sapiens während der Evolution irgendwann und irgendwo die falsche Ausfahrt genommen hat....
Ich kann Deinen Beitrag insgesamt gut nachvollziehen. Aber ich bin da - auf lange Sicht - optimistischer. Die Menschheit hat dazu gelernt. Auch wenn es an einzelnen geographischen Stellen noch zu geht wie in der Antike. z.B. Der Sklavenhandel ist weltweit geächtet, Angriffskriege gelten nach Internationalem Recht als verwerflich. Humanistisches Gedankegut hat in großem Stil Einzug in den Verfassungen vieler Staaten erhalten, die Stellung der Frau mag zwar verbesserungwürdig sein, aber im Vergleich noch zu den 50er Jahren ist hier eine enorme Verbesserung. usw. Und wenn Du mal die antike naturrechtliche Auffasssung (Recht des Stärkeren bei Staaten als auch Einzelpersonen) mit der heutigen vergleichst.....

Aber falsche Ausfahrten werden wir wohl noch öfters nehmen.... Hauptsache wir müssen nicht wieder bei Null anfangen. :-)

Wobei es in Zukunft einige entscheidende ethische Fragen geben wird, die neu sind. Und da werden wir sicher auch wieder massive Fehler machen (und daraus lernen).
z.B. in einigen Jahrzehnten wird es möglich sein, dass der Homo Sapiens seine eigenen Nachkommen gentechnisch gezielt programmieren wird. Und das wird auch nicht verhindert werden, denn die Gesellschaft (oder Schicht innerhalb einer Gesellschaft) die dies tut, ist im Vorteil bei gegebener vielfältiger Konkurrenz.

Aber umso wichtiger, dass wir ethische und moralische Fragen nicht den Kirchen überlassen. Sondern rational an die Sachen herangehen und regeln. Sonst ist tatsächlich wieder der Teufel drin.

Gut und genau so hätte ich jetzt auch argumentiert, was mir dabei immer auffällt und woran ich mich "stoße" das wäre dann, das wir alles, also die gesamte conditio humana immer aus der Sicht der satten und nur auf hohem Niveau jammernden "Westler" sehen, sozial schwache Menschen anderer Kontinente, oder Menschen am Rande des Verhungerns, und es werden täglich mehr und mehr, die hätten da wohl eine diametral entgegen gesetzte Meinung, wenn es um die natürlich gewachsene Moral und Sittlichkeit, oder um Fragen der Gerechtigkeit im wahnvollen Reigen der Menschheit ginge.

Aber du hast Recht, würden wir alle diese Fragen den Kirchen überlassen, wir wohl wären angeschissen bis zum jüngsten Tage.

 

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sven23
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#57 Gott als Richter

Beitrag von sven23 » So 7. Mär 2021, 17:21

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:42
sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:30
In der historischen Forschung geht es nun mal darum,
Von Seiten der "Releigionsvertreter" geht es nun mal...
Von Seiten der "Naturwissenschaftler" geht es nun mal...
Von Seiten der Politiker geht es nun mal...
Von Seiten des Volkes geht es nun mal...
Von Seiten der Physiker geht es nun mal...
Von Seiten der Humanisten geht es nun mal...
Von Seiten der Mathematiker geht es nun mal....
Von Seiten der Philosophen geht es nun mal...

Nichts dagegen, dass man verschiedene Perspektiven einnimmt, solange man dafür keine Glaubensbekenntnisse benötigt. Das tut die Forschung selbstverständlich auch nicht. Sie untersucht die Texte aber besonders im Hinblick auf die Intention der Schreiber und nicht dahingehend, welche Bedeutung spätere Generationen den Texten beigemessen haben. Das nennt man in Fachkreisen Rezeption, ist aber für das, was historisch der Fall war, eher uninteressant.

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:42
"Bratgurke" lässt grüßen und keiner wollte ihn(sie) verstehn oder sich mit ihm/ihr so wirklich unterhalten.
Was ist denn mit Bratgurke? Ist er/sie dem Thunfisch gefolgt?


Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:42
Und mit Sami verhält es sich ähnlich, weil sie halt ihren Glauben hat
Warum diese Grenzen ziehn? Wir sind doch alle Menschen
Ok, man muss nicht jeden lieb haben oder mit Zwang auf etwas eingehn, aber wenigstens tolerieren und verstehn wollen
Hast du den Eindruck, dass ich Samuel nicht toleriere?
Ich habe überhaupt kein Problem, wenn jemand eine andere Weltanschauung hat. Und wenn jemand das so nett und nicht aggressiv vertritt wie sie, dann erst recht nicht.
Also, alles gut.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Tree of life
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#58 Gott als Richter

Beitrag von Tree of life » So 7. Mär 2021, 17:28

sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 17:21
Was ist denn mit Bratgurke? Ist er/sie dem Thunfisch gefolgt?
Bratgurke wurde von hier entrückt, er wurde wohl zu lästig?...und befindet sich nun auf einer blumigen Wiese und wird dort (noch) so akzeptiert, wie er nun mal ist...
Thuni gefiel es wohl auf der Wiese auch nicht sonderlich und hat sich dort auch selber entrückt...

sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 17:21
Hast du den Eindruck, dass ich Samuel nicht toleriere?
Wenn ich hier oft auf ein post eingeh, bedeutet es nicht unbedingt, dass ich direkt den user anspreche, sondern lass meinen Gedanken dazu einfach freien Lauf.
Wer sich dadurch angesprochen "fühlt"- ist nicht meine Sache....

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sven23
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#59 Gott als Richter

Beitrag von sven23 » So 7. Mär 2021, 18:30

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:52
sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:30
Ein unbekannter Wanderprediger aus der Provinz kommt in die Großstadt und wird seltsamerweise triumphal empfangen.
Ein Großteil der österreichischen Bevölkerung wählte sich Kurz zum König..ähm Bundeskanzler und es wurde gejubelt beim Wahlergebnis..
Doch als der Bundeskanzler etwas forderte, dass dem Volke dann nicht mehr so mundete, fingen sie an, ihn mit verbalen Worten zu steinigen und so manchem würde es gefallen, wenn er ...na?
Aber Kurz ist allen bekannt. Es bedarf keines Verräters, der ihn denunziert. Die Evangelisten benötigten den Verräter Judas doch nur, um den Juden die Schuld am Tod des "Gottessohns" in die Schuhe schieben zu können. Und nicht zufällig heißt der Verräter Judas, und nicht Johannes oder Markus.
 
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JackSparrow
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#60 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von JackSparrow » So 7. Mär 2021, 19:25

Naqual hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 16:15
JackSparrow hat geschrieben:Was passiert, wenn der Vorteil für die anderen erst zwanzig Jahre später eintritt?
Und... was passiert dann Deiner Ansicht nach in Bezug auf die angebene Definition?
Dann stellt sich heraus, dass jede Nächstenliebe immer auch einen Anteil Egoismus und jeder Egoismus immer auch einen Anteil Nächstenliebe in sich trägt und dass einer Unterteilung der Menschheit in gut und böse jegliche empirische Grundlage fehlt.

Du wirfst hier ein Brocken rein aber ohne zu sagen wofür und wozu.
Manchmal überschätzte ich die Auffassungsgabe meiner Mitmenschen. Du schriebst ein Egoist habe das Bestreben, immer für sich selbst aktiv zu sein. Aber weder kennst du das Bestreben anderer Leute noch kennt der Egoist alle Auswirkungen seines Bestrebens.

Natürlich kennt keiner alle Folgen. Du kannst nur im Rahmen Deines Wissens handeln.
Wonach sollte man menschliches Handeln beurteilen? Nach der Tugendhaftigkeiit der Handlung, wie Aristoteles lehrte, nach dem Motiv des Handelnden, wie es Kant lehrte, oder nach seinen Ergebnissen, wie es der Utilitarismus lehrt?

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