Gott als Richter

Rund um Bibel und Glaube
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Naqual
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#41 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Naqual » So 7. Mär 2021, 11:54

JackSparrow hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 10:26
Naqual hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 09:55
Wenn Du es nur tust, weil Du später dafür bezahlt werden willst (Gottes Lohn im Himmel), dann hat es mit Nächstenliebe nichts zu tun. Das wäre schlicht Egoismus.
Die gesamte Forderung nach Nächstenliebe ist egoistisch. Du profitierst ja selbst davon, wenn du dich irgendwann mal in einer Notlage befindest.
Von Vorteil ist es sicher, eine differenziertere Begrifflichkeit von "Nächstenliebe" und "Egoismus" zu haben.
Egoismus ist das Bestreben des vereinzelten Menschen für sich selbst aktiv zu sein und sei es auf Kosten anderer.
Nächstenliebe vereint den anderen mit dem Selbst zu einer Gemeinschaft, der Verantwortungsbereich ist klar weiter als die Grenzen des einzelnen Egos.
Dass eine Gemeinschaft Vorteile auch für den einzelnen hat ist doch was Gutes und hat mit Egoismus nichts zu tun.
Bei Deiner Begrifflichkeit wird eigentlich völlig gesundes Rückwirken zugunsten einem Selbst zu etwas Schlechten. Das ist m.E. Blödsinn.
Man soll sich ja auch selbst lieben. Und man muss es auch. Egoismus beginnt da, wo ein anderes Subjekt zum (manipulierbaren) Objekt für einen selbst wird.

Tree of life
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#42 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Tree of life » So 7. Mär 2021, 12:49

sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 07:50

Eindeutig die Römer. Nur sie hatten das Recht, die Todesstrafe zu verhängen.

Ja schon die Römer, aber den Anstoß gab die geistliche Elite und dann die Juden, die riefen: Kreuzigt ihn!
Was die Römer anbelangt, die ja nicht mal wirklich von der Lehre Jesus wußten und somit Jesus nicht ablehnten (das taten die Hohepriester) denen galten Jesus Worte:
"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun"

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#43 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Tree of life » So 7. Mär 2021, 13:18

Naqual hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 09:55
Wobei für mich bei meinen Beitrag das Problem stehen bleibt, dass viele Christen nur Gutes tun, weil sie von Gott dafür bezahlt werden (Himmel) bzw. werden wollen.
Oder aus Angst viele Dinge unterlassen...
Alles wird getan, weil Gott es so will (es in der Bibel so steht), zu Gottes Ehre oder aus Gottesfurcht.
Wäre es wirklich aus einer "Herzenshaltung" heraus ,bräuchte man grundsätzlich nämlich nicht dabei immer auf "Gott" schielen...
Man tut es aus eigener Überzeugng, weil man selber es für das Richtige hält.

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#44 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von JackSparrow » So 7. Mär 2021, 14:26

Naqual hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 11:54
Egoismus ist das Bestreben des vereinzelten Menschen für sich selbst aktiv zu sein und sei es auf Kosten anderer.
Was passiert, wenn der Vorteil für die anderen erst zwanzig Jahre später eintritt?

-Nächstenliebe vereint den anderen mit dem Selbst zu einer Gemeinschaft, der Verantwortungsbereich ist klar weiter als die Grenzen des einzelnen Egos.
Niemand kennt alle Folgen des eigenen Handelns. Vielleicht handelst du auf Kosten anderer und verhinderst dadurch ohne dein Wissen einen tödlichen Unfall.

Bei Deiner Begrifflichkeit wird eigentlich völlig gesundes Rückwirken zugunsten einem Selbst zu etwas Schlechten. Das ist m.E. Blödsinn.
Du nutzt die Begrifflichkeit, um die Menschheit zugunsten deiner Religion in eine gute und eine schlechte Sorte von Menschen einzuteilen. Das ist m.E. Blödsinn.

Ein Rudel Löwen, dass gemeinschaftlich ein Zebra jagt, besteht aus einzelnen egoistischen Individuen, die Hunger haben und zum eigenen Vorteil handeln. Die denken sicher nicht drüber nach, wie sie ihrem Nächsten eine Freude machen können. Und trotzdem tun sie es.


Tree of Life hat geschrieben:Man tut es aus eigener Überzeugng, weil man selber es für das Richtige hält.
Oder man hält es für das Richtige, weil man es getan hat.

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#45 Gott als Richter

Beitrag von Tree of life » So 7. Mär 2021, 14:30

JackSparrow hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 14:26
Die denken sicher nicht drüber nach, wie sie ihrem Nächsten eine Freude machen können.
Das ist der Unterschied zwischen Animals und Menschen.
Das Tier reflektiert nicht über sein Handeln, der Mensch hat diese Fähigkeit...

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#46 Gott als Richter

Beitrag von Tree of life » So 7. Mär 2021, 14:50

sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 07:50
PS.:
Ich verstehe deine Argumentationslinie nicht so ganz. Du hast mir neulich geschrieben:

Du zum Beispiel siehst darin ein historisches Werk, vergiss es!

Davon abgesehen, dass ich, wie schon unzählige Male geschrieben, genau das nicht tue, führst du immer wieder Bibelzitate an, die das Geschriebene als historisch erweisen sollen. Und dann noch meist mit Stellen, die von der Forschung als wenig bis gar nicht historisch eingestuft werden. (z. B. Johannesevangelium, Apostelgeschichte)
Lieber Sveni!

Ich könnte unzählige Beispiele nennen, es würde nichts bringen und ich weiß das auch.
Der Grund ist, dass du stets von einer andren Grundlage aus gehst( unser clösschen würde es so sagen:: Du setzt...voraus)

Das ist so ähnlich wie bei Helmuth und Lena, die ebenso bezüglich Satan und Teufel von einer bestimmten Grundlage ausgehn(sie setzen..)nämlich, dies seien Geistwesen in einer Himmelswelt.
Darum werden wir uns auch niemals einige werden.
Jeder sieht die Dinge anders und das betrifft eben nicht nur den Inhalt der Bibel- Meinungsunterschiede nennt sich das :)

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sven23
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#47 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von sven23 » So 7. Mär 2021, 15:29

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 12:49
sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 07:50
Eindeutig die Römer. Nur sie hatten das Recht, die Todesstrafe zu verhängen.
Ja schon die Römer, aber den Anstoß gab die geistliche Elite....
In diese Richtung denkt auch die Forschung. Es könnte so gewesen sein, dass die Sadduzäer (Tempelelite) den Wanderprediger bei den Römern angeschwärzt haben, nach dem Motto: habt mal ein Auge auf den, der führt aufrührerische Reden gegen Rom. So konnten sie auch einen Kritiker loswerden, der ihnen beim Tempelkult und den damit verbundenen Einnahmen in die Suppe spucken wollte.


Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 12:49
und dann die Juden, die riefen: Kreuzigt ihn!
Wie glaubwürdig ist es, dass einem Nobody aus der Provinz bei seinem ersten Besuch in Jerusalem ein triumphaler Einzug bereitet wird, und kurze Zeit später wollen ihn die gleichen Leute hängen sehen?
Den triumphalen Einzug auf einem Esel haben die Schreiber nur erfunden, weil es so in einer Prophezeiung stand, die sie damit in Erfüllung gehen lassen wollten. Du erinnerst dich: Vaticinium ex eventu.
Die schändliche Niederlage am Kreuz mußte natürlich umgedeutet werden in einen von Gott gewollten Opfer- und Sühnetod für die ganze Menschheit. Das hatte aber mit der Lehre und der Absicht von Jesus nichts mehr zu tun.

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 12:49
Was die Römer anbelangt, die ja nicht mal wirklich von der Lehre Jesus wußten und somit Jesus nicht ablehnten
Seine Lehre war ihnen sicher gleichgültig. Aber wenn jemand als Königsprätendent auftrat, dann verstanden sie keinen Spaß. Das mußten auch andere Königs- und Messiasprätendenten leidvoll erfahren. Insofern wäre dieses Motiv historisch plausibel.
Hingegen hält es die Forschung für unhistorisch, dass Jesus sich als Sohn Gottes gesehen hat. Das wäre für jeden gläubigen Juden, also auch für den besonders streng gläubigen Juden Jesus, die reinste Gotteslästerung gewesen. Insofern fällt dies als Hinrichtungsgrund weg. Anstiftung zum Aufruhr ist der wahrscheinlichste Hinrichtungsgrund.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#48 Gott als Richter

Beitrag von sven23 » So 7. Mär 2021, 15:40

Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 14:50
sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 07:50
PS.:
Ich verstehe deine Argumentationslinie nicht so ganz. Du hast mir neulich geschrieben:

Du zum Beispiel siehst darin ein historisches Werk, vergiss es!

Davon abgesehen, dass ich, wie schon unzählige Male geschrieben, genau das nicht tue, führst du immer wieder Bibelzitate an, die das Geschriebene als historisch erweisen sollen. Und dann noch meist mit Stellen, die von der Forschung als wenig bis gar nicht historisch eingestuft werden. (z. B. Johannesevangelium, Apostelgeschichte)
Lieber Sveni!

Ich könnte unzählige Beispiele nennen, es würde nichts bringen und ich weiß das auch.
Beispiele wofür? Hilf mir, dich zu verstehen. ;)


Tree of life hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 14:50
Der Grund ist, dass du stets von einer andren Grundlage aus gehst( unser clösschen würde es so sagen:: Du setzt...voraus)
Das ist die berühmte Hermeneutik, die closs bis zum Erbrechen exerziert hat. Aber stell dir mal vor, ein akademisch Gebildeter Mensch wie closs hat gefordert, man solle doch einfach davon ausgehen, dass Jesus der Sohn Gottes ist, dann könne man die Texte eben anders interpretieren. Und dass man sich damit nur zirkelreferent im Kreis dreht, wollte er nicht mal einsehen, eigentlich unfassbar.

Die Forschung hingegen setzt keine Glaubensbekenntnisse voraus, das ist ihr großer Vorteil. So kann man unvoreingenommen an die Texte herangehen, so wie bei jedem anderen antiken Text. Es kann keine Sonderbehandlung geben.

Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)


Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach

Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
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#49 Gott als Richter

Beitrag von Tree of life » So 7. Mär 2021, 16:01

sven23 hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 15:29
Wie glaubwürdig ist es, dass einem Nobody aus der Provinz bei seinem ersten Besuch in Jerusalem ein triumphaler Einzug bereitet wird, und kurze Zeit später wollen ihn die gleichen Leute hängen sehen?
Ist es heute anders? :)
Du machst es wie die Schriftgelehrten, haftest am Buchstaben...dein Blick bleibt stets auf dem historischem Akt der Bibel hängen.
Ich pflücke es heraus und vergleiche dann mit Situationen aus der Geschichte und in die Jetztzeit.
Und es wiederholt sich diese Szene..von Äon zu Äon. Achte auf die von mir gefetteten Aussagen
Versuch mal, die Perspektive zu ändern, dann klappts auch mit Nachbarn.

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#50 Der Teufel ist der Satan

Beitrag von Naqual » So 7. Mär 2021, 16:15

JackSparrow hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 14:26
Naqual hat geschrieben:
So 7. Mär 2021, 11:54
Egoismus ist das Bestreben des vereinzelten Menschen für sich selbst aktiv zu sein und sei es auf Kosten anderer.
Was passiert, wenn der Vorteil für die anderen erst zwanzig Jahre später eintritt?
Und... was passiert dann Deiner Ansicht nach in Bezug auf die angebene Definition?
Du wirfst hier ein Brocken rein aber ohne zu sagen wofür und wozu.

-Nächstenliebe vereint den anderen mit dem Selbst zu einer Gemeinschaft, der Verantwortungsbereich ist klar weiter als die Grenzen des einzelnen Egos.
Niemand kennt alle Folgen des eigenen Handelns. Vielleicht handelst du auf Kosten anderer und verhinderst dadurch ohne dein Wissen einen tödlichen Unfall.
Und was hat das jetzt damit zu tun, dass die Nächstenliebe über das Ego hinauswirkt?
Natürlich kennt keiner alle Folgen. Du kannst nur im Rahmen Deines Wissens handeln. Das musst Du dann aber auch, wenn Du keine Alternativen hast. Und Du bist dann doch kein schlechter Mensch wenn es dann anders läuft als man es hätte abschätzen können.
Du biegst mit dem Auto rechts ab, weil das Einbahnstraßenschild Dir das zeigt. Du weißt, dass diese Vorschrift im Regelfall sinnvoll ist und Du siehst in der konkreten Situation keinen Anlass hiervon abzuweichen. Nach 100 m muss ein Fußgänger, der die Straße überqueren will wegen Dir anhalten. Und genau an dieser Stelle fällt ein Ziegel vom Dach und erschlägt ihn. - Ich denke weder dass Du die Beerdigungskosten zu tragen hast, noch dass Dir irgendjemand moralische Vorwürfe machen könnte.
Also was willst Du jetzt eigentlich aussagen? Ich weiß es nicht.

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