Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Rund um Bibel und Glaube
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sven23
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#51 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von sven23 » Di 22. Dez 2020, 15:21

Ruth hat geschrieben:
Di 22. Dez 2020, 13:59
Also geht es grundsätzlich eigentlich darum, sich selbst auf einen Sockel zu erheben, um "die Anderen" abzuwerten... auf sie herabzublicken (?)
Das kann so sein. Wenn man es positiv sehen will, kann man auch von einer Identitätsstiftung sprechen. Man definiert die eigene Gruppierung auch durch Abgrenzung zu anderen Gruppen. Problematisch wird es immer dann, wenn man glaubt, im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein.

Ruth hat geschrieben:
Di 22. Dez 2020, 13:59
Mir kam vorhin noch ein Gedanke:
wenn man davon ausgeht, dass viele oder sogar die meisten Christen darauf pochen, dass man sich für das Christentum "entscheiden" muss, dann würde das eigentlich bedeuten, dass jeder Mensch zunächst einmal als Heide geboren wird.
Im Christentum ist das wohl auch so. Erst mit der Taufe wird die Erbsünde "weggewaschen". Früher waren ja Kinder, die ungetauft gestorben waren, Problemfälle, weil sie noch mit der Erbsünde behaftet waren. Für sie wurde der Limbus puerorum erfunden.

Wiki hat auch was Interessantes:

Zu Zeiten des frühen Christentums, das sich aus einer innerjüdischen Sekte, dem Judenchristentum, in das Heidenchristentum differenzierte, galten die Abweichler und Anhänger der paulinischen Theologie und Mission vergleichbar selbst als eine Art Heiden. Später, innerhalb des frühmittelalterlichen Christentums, diente der Begriff dann zunächst als einfaches Unterscheidungsmerkmal der aus dem Judentum bekehrten Judenchristen von den nicht-jüdischen Heidenchristen. Seit dem europäischen Mittelalter wurde er vornehmlich aus der Sicht monotheistischer, missionierender Religionen häufig abwertend für religiöse Gegner außerhalb der eigenen Tradition gebraucht.

Vor allem das Christentum verwendete den Begriff als Bezeichnung für alle Ungläubigen. Von manchen wurde in Abweichungen vom gängigen Sprachgebrauch auch die jüdische Religion als heidnisch bezeichnet



Ruth hat geschrieben:
Di 22. Dez 2020, 13:59
Ich kann inzwischen in diesen ganzen Ritualen und Festlegungen nicht mehr wirklich "Gott" oder seine Weisungen erkennen. Gott hat so etwas nicht nötig, da er das Herz der einzelnen Menschen erkennt, und darauf handelt. Die Dogmen und Rituale dienen doch nur dazu, um die eigene (menschliche) Sicht über die der Anderen zu stellen, um die Andersdenkenden abzuwerten.... selbstverständlich im Namen Gottes, weil man den nicht anfechten kann.
Das wäre ja auch ein komischer Gott, der sich den Menschen in Abhängigkeit von Geografie und Zeit so unterschiedlich "offenbaren" würde.
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Lena
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#52 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von Lena » Di 22. Dez 2020, 17:09

Irgendwie passt die Frage nicht mehr in unsere Zeit. 

Man könnte mal alles auflisten was heute an Weihnachten aufgestellt, gegessen,
und gemacht wird. Und dann könnte man entscheiden was davon schlecht und 
was gut ist. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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sven23
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#53 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von sven23 » Mi 23. Dez 2020, 08:57

Zeugen Jehovas feiern ja auch keinen Geburtstag, weil in der Bibel nur Heiden Geburtstag feiern würden. Die entsprechende Bibelpassage kenne ich zwar nicht, aber seis drum.
Man könnte sich ja auch mal darauf besinnen, dass die religiösen Vorturner Charles Taze Russell und sein Nachfolger Joseph Franklin Rutherford sich fundamental in der Vorhersage der Wiederkunft Jesu geirrt haben. Um mit der Bibel selbst zu sprechen: sie haben sich als falsche Propheten erwiesen.
Das wird von den Zeugen Jehovas gerne verdrängt und unter den Teppich gekehrt.


  
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Maryam
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#54 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von Maryam » Mo 28. Dez 2020, 07:13

Ruth hat geschrieben:
Di 22. Dez 2020, 13:59

Mir kam vorhin noch ein Gedanke:
wenn man davon ausgeht, dass viele oder sogar die meisten Christen darauf pochen, dass man sich für das Christentum "entscheiden" muss, dann würde das eigentlich bedeuten, dass jeder Mensch zunächst einmal als Heide geboren wird. Man muss sich darum immer erst auf eine Art entscheiden, welche die jeweilige Gemeinschaft als "richtig" darstellt, und dann gehört man dazu, und ist verpflichtet, die Regeln und Rituale derselben zu befolgen.
Wenn man es genau nimmt, ist das auch eine heidnische Art, denn genau diese Art, zu einer Gemeinschaft dazu gezählt zu werden, indem man bestimmte Vorschriften befolgt, ist Grundlage aller Religionen.

Ich kann inzwischen in diesen ganzen Ritualen und Festlegungen nicht mehr wirklich "Gott" oder seine Weisungen erkennen. Gott hat so etwas nicht nötig, da er das Herz der einzelnen Menschen erkennt, und darauf handelt. Die Dogmen und Rituale dienen doch nur dazu, um die eigene (menschliche) Sicht über die der Anderen zu stellen, um die Andersdenkenden abzuwerten.... selbstverständlich im Namen Gottes, weil man den nicht anfechten kann.

Hi Ruth
Wo die bekannte Goldene Regel von ganzem Herzen selbstverständlich gelebt wird, ist es Gott wohl egal ob oder welcher Religion sich jemand zugehörig zählt, denn Gott ist Liebe und wo Liebe gelebt wird ist gottgefälliges Wirken erkennbar.

Deshalb schätze ich auch den " Runden Tisch der Religionen" den es in Deutschland offenbar auch gibt. Bei uns in der Schweiz wird der interreligiöse Dialog sehr gepflegt und gefördert.

Unter verschiedenen Religionen gibt es da aufgrund meiner Erffahrung weniger Probleme als innerhalb von einigen Denominationen des sogenannten Christentums.

Ein Mensch wird meines Erachtens in erster Linie als Menschenkind geboren. Je nachdem wo, oder bei was für gesinnten Eltern es aufwächst, wird sein Denken und Handeln geprägt.

Mein Nachwuchs bekennt sich beispielsweise als areligiös, respektive interreligiös und nicht als "Christen". Doch Beide, Er 34, sie 30 Jahre alt waren von Kindheit an sehr mitfühlend und sind es geblieben. Sie waren mit Kindern und später mit Erwachsenen unterschiedlicher Religionszugehörigkei befreundet.

Ich freue mich sehr über deren Sosein und empfinde ihr Verhalten ebenso als "christlich" wie auch das ihrer langjährigen Freundinnen und Freunde anderer Religionen (gemäss deren Elternhaus). Sie haben das Herz am rechten Fleck, wie man das bei uns sagt, und handeln/verhalten sich dementsprechend.

Ich bin überzeugt, dass es bei Gott zählt, wie man sich gegenüber seinen Mitmenschen unc der Schöpfung gegenüber verhält und nicht ob und welche Feste man feiert.

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sven23
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#55 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von sven23 » Mo 28. Dez 2020, 09:05

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 07:13
Hi Ruth
Wo die bekannte Goldene Regel von ganzem Herzen selbstverständlich gelebt wird, ist es Gott wohl egal ob oder welcher Religion sich jemand zugehörig zählt, denn Gott ist Liebe und wo Liebe gelebt wird ist gottgefälliges Wirken erkennbar.
Die goldene Regel war aber keine Erfindung von Jesus oder den Evangelisten, sonden geht auf ältere Texte in vielen anderen Kulturen zurück.


Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 07:13
Mein Nachwuchs bekennt sich beispielsweise als areligiös, respektive interreligiös und nicht als "Christen". Doch Beide, Er 34, sie 30 Jahre alt waren von Kindheit an sehr mitfühlend und sind es geblieben. Sie waren mit Kindern und später mit Erwachsenen unterschiedlicher Religionszugehörigkei befreundet.
Damit hast du doch das beste Beispiel in deiner eigenen Familie, dass es keines Aberglaubens bedarf, um ein "guter" Mensch zu sein.
Um es drastisch zu formulieren: es gibt gläubige Arschlöcher ebenso wie ungläubige Gutmenschen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Maryam
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#56 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von Maryam » Mo 28. Dez 2020, 11:59

sven23 hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 09:05
Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 07:13
Hi Ruth
Wo die bekannte Goldene Regel von ganzem Herzen selbstverständlich gelebt wird, ist es Gott wohl egal ob oder welcher Religion sich jemand zugehörig zählt, denn Gott ist Liebe und wo Liebe gelebt wird ist gottgefälliges Wirken erkennbar.
Die goldene Regel war aber keine Erfindung von Jesus oder den Evangelisten, sonden geht auf ältere Texte in vielen anderen Kulturen zurück.


Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 07:13
Mein Nachwuchs bekennt sich beispielsweise als areligiös, respektive interreligiös und nicht als "Christen". Doch Beide, Er 34, sie 30 Jahre alt waren von Kindheit an sehr mitfühlend und sind es geblieben. Sie waren mit Kindern und später mit Erwachsenen unterschiedlicher Religionszugehörigkei befreundet.
Damit hast du doch das beste Beispiel in deiner eigenen Familie, dass es keines Aberglaubens bedarf, um ein "guter" Mensch zu sein.
Um es drastisch zu formulieren: es gibt gläubige Arschlöcher ebenso wie ungläubige Gutmenschen.

Hi sven23
Zu jener Zeit im damaligen Judentum als alle 613 mosaischen Gesetzesvorschriften als göttlichen Willen geglaubt und umgesetzt werden mussten, da war es schon Jesus, der aus inniger Überzeugung im wohl glaubwürdigeren göttlichen Auftrag die Goldene Regel einführen wollte. Auch wenn er es nicht so formulierte.

Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Mt 11,13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes;
Mt 22,40 In diesen beiden Geboten (Liebe zu Gott, zum Nächsten sich selbst) hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein.

Ich vertrete ja schon immer die Ansicht, dass es vor Gott kein Ansehen der Person gibt. Für ein Reich Gottes in dem innerer Frieden und tätige Nächstenliebe herrscht,zählt weder Religionszugehörigkeit, Hautfarbe, oder ob jemand arm oder reich. Vor Gott im Himmel sind alle Menschen die Liebe leben gleich = seine irdischen Mitarbeiter

lg Maryam

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sven23
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#57 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von sven23 » Mo 28. Dez 2020, 12:58

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 11:59
Hi sven23
Zu jener Zeit im damaligen Judentum als alle 613 mosaischen Gesetzesvorschriften als göttlichen Willen geglaubt und umgesetzt werden mussten, da war es schon Jesus, der aus inniger Überzeugung im wohl glaubwürdigeren göttlichen Auftrag die Goldene Regel einführen wollte. Auch wenn er es nicht so formulierte.

Aber welche der 613 Gesetzesvorschriften hat Jesus denn laut den Evangelien konkret aufgehoben?

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 11:59
Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Mt 11,13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes;
Mt 22,40 In diesen beiden Geboten (Liebe zu Gott, zum Nächsten sich selbst) hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein.
Johannes der Täufer hatte als Vorbild und Lehrer von Jesus diesen als sündigen Menschen getauft. Seine Gerichtspredigt war noch wesentlich schärfer als die von Jesus.

Auch Johannes der Täufer gehört in die Reihe dieser unruhigen Gestalten, die das
Gottesreich und die Gottesherrschaft betonten und damit in Konflikt mit den Römern
gerieten. Auch er war eine religiös sehr konservative Gestalt, ein Fundamentalist, der die
Hellenisierung der jüdischen Gesellschaft kritisierte und das Rad der gesellschaftlichen
Entwicklung zurückdrehen wollte. Die Gottesherrschaft sah er als unmittelbar
bevorstehend an und taufte viele Juden zur Vergebung der Sünden im Jordan. Er
sammelte Jünger um sich und kritisierte unter anderem den König Herodes Antipas
wegen seines freien hellenistischen Lebensstils und seiner Entfremdung vom jüdischen
Gesetz. Herodes Antipas ließ ihn auch hinrichten, seine Jünger tauchen noch bis zum
Ende des Jahrhunderts auf. Die Gottesherrschaft kam nicht.

Kubitza, Der Jesuswahn



 
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Maryam
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#58 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von Maryam » Mo 28. Dez 2020, 14:16

sven23 hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 12:58
Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 11:59
Hi sven23
Zu jener Zeit im damaligen Judentum als alle 613 mosaischen Gesetzesvorschriften als göttlichen Willen geglaubt und umgesetzt werden mussten, da war es schon Jesus, der aus inniger Überzeugung im wohl glaubwürdigeren göttlichen Auftrag die Goldene Regel einführen wollte. Auch wenn er es nicht so formulierte.

Aber welche der 613 Gesetzesvorschriften hat Jesus denn laut den Evangelien konkret aufgehoben?

Hi sven23
Weisst Du das denn wirklich nicht? Jesus Worte in Mt. 22,40 zeigen doch ganz klar auf, dass alle Gesetzesforderungen des Mose die zu Bosheiten aller Art, auch das Vergelten von Bösem mit Bösem auffordern im Reich Gottes keinen Platz haben.

Paulus kam ja dann ja zur Erkenntnis, nachdem er mit anfänglichen Schwierigkeiten die Seiten wechselte. (vom Gott des Krieges zum Gott des Friedens und der Liebe, dass wer liebt, dem Nächsten nichts Böses tut, Tötet nicht (also steinigt oder verbrennt nicht, verdammt nicht und rottet nicht aus, aus) Also auch hier, LIEBE als oberstes Gesetz im Reich Gottes.

sven23 hat geschrieben:
Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 11:59
Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Mt 11,13 Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes;
Mt 22,40 In diesen beiden Geboten (Liebe zu Gott, zum Nächsten sich selbst) hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein.
Johannes der Täufer hatte als Vorbild und Lehrer von Jesus diesen als sündigen Menschen getauft. Seine Gerichtspredigt war noch wesentlich schärfer als die von Jesus.
Johannes war doch nicht Jesus Lehrer, sondern einer der vielen Propheten des allein wahren Gottes, von denen ja alle, nachher auch Johannes der Täufer seitens geistigen Werkzeugen Jahwes, den Hohepriestern, Schriftglehrten und Pharisäer umgebracht wurden. Ich gehe davon aus, dass Du das Gleichnis der bösen Weingärtner kennst.

Johannes Gereichtspredigt richtete sich an die unbussfertigen Werkzeuge Jahwes, dem Schlangenzauberer. Warum wohl nannten Johannes und auch Jesus die Anhänger Moses vermeintlichen Gottesglauben jene Schlangenbrut, Otterngezücht?

lg Maryam

Auch Johannes der Täufer gehört in die Reihe dieser unruhigen Gestalten, die das
Gottesreich und die Gottesherrschaft betonten und damit in Konflikt mit den Römern
gerieten. Auch er war eine religiös sehr konservative Gestalt, ein Fundamentalist, der die
Hellenisierung der jüdischen Gesellschaft kritisierte und das Rad der gesellschaftlichen
Entwicklung zurückdrehen wollte. Die Gottesherrschaft sah er als unmittelbar
bevorstehend an und taufte viele Juden zur Vergebung der Sünden im Jordan. Er
sammelte Jünger um sich und kritisierte unter anderem den König Herodes Antipas
wegen seines freien hellenistischen Lebensstils und seiner Entfremdung vom jüdischen
Gesetz. Herodes Antipas ließ ihn auch hinrichten, seine Jünger tauchen noch bis zum
Ende des Jahrhunderts auf. Die Gottesherrschaft kam nicht.


Kubitza, Der Jesuswahn

Warum wohl taufte Johannes ausgerechnet Juden am Jordan zur Vergebung von bisher begangenen Sünden und rief zur Umkehr auf? Damit hatten die Römer nun gar nichts zu tun. Die Hinrichtung des Johannes geschah auf Wunsch von Herodias.

Lukas 3,2 als Hannas und Kaiphas Hohepriester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. 3 Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden, 4 wie geschrieben steht im Buch der Worte des Propheten Jesaja (Jesaja 40,3-5): »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben! 5 Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden, 6 und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.«
Johannes der Täufer rief die Juden zum längst fällig gewesenen Gesinnungswandel auf. Jesus sagte ja dann nicht zufällig, dass er noch in andere Städte gehen müsse, das Evangelium Reich Gottes zu predigen und lehren denn dazu sei er gesandt worden.

Lukas 3.10 Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir nun tun? 11 Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. 12 Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? 13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! 14 Da fragten ihn auch Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!

15 Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen, ob Johannes vielleicht der Christus wäre, 16 antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 17 In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. 18 Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und predigte ihm. 19 Herodes aber, der Landesfürst, der von Johannes zurechtgewiesen wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen all des Bösen, das er getan hatte, 20 fügte zu dem allen noch dies hinzu: Er warf Johannes ins Gefängnis.

Ruedi
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#59 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von Ruedi » Mo 28. Dez 2020, 14:29

Zumindest schien Johannes schon eine gewisse Demenz gehabt zu haben.

Nachdem er sagte:

Matt 3
Ich habe es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?
und die Taube sah

hatte er alles wieder vergessen.

Matt. 11
2 Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken des Christus hörte, sandte er zwei seiner Jünger 3 und ließ ihm sagen: Bist du derjenige, der kommen soll[1], oder sollen wir auf einen anderen warten?

Ruedi
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#60 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von Ruedi » Mo 28. Dez 2020, 14:52

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 14:16
sven23 hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 12:58
Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 11:59
Hi sven23
Zu jener Zeit im damaligen Judentum als alle 613 mosaischen Gesetzesvorschriften als göttlichen Willen geglaubt und umgesetzt werden mussten, da war es schon Jesus, der aus inniger Überzeugung im wohl glaubwürdigeren göttlichen Auftrag die Goldene Regel einführen wollte. Auch wenn er es nicht so formulierte.

Aber welche der 613 Gesetzesvorschriften hat Jesus denn laut den Evangelien konkret aufgehoben?

Hi sven23
Weisst Du das denn wirklich nicht? Jesus Worte in Mt. 22,40 zeigen doch ganz klar auf, dass alle Gesetzesforderungen des Mose die zu Bosheiten aller Art, auch das Vergelten von Bösem mit Bösem auffordern im Reich Gottes keinen Platz haben.

Paulus kam ja dann ja zur Erkenntnis, nachdem er mit anfänglichen Schwierigkeiten die Seiten wechselte. (vom Gott des Krieges zum Gott des Friedens und der Liebe, dass wer liebt, dem Nächsten nichts Böses tut, Tötet nicht (also steinigt oder verbrennt nicht, verdammt nicht und rottet nicht aus, aus) Also auch hier, LIEBE als oberstes Gesetz im Reich Gottes.



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