Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

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sven23
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#61 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von sven23 » Mo 28. Dez 2020, 15:08

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 14:16
Hi sven23
Weisst Du das denn wirklich nicht? Jesus Worte in Mt. 22,40 zeigen doch ganz klar auf, dass alle Gesetzesforderungen des Mose die zu Bosheiten aller Art, auch das Vergelten von Bösem mit Bösem auffordern im Reich Gottes keinen Platz haben.
Sehen wir uns mal die entsprechende Bibelstelle bei Matthäus an, die die Frage nach dem höchsten Gebot beantworten soll.

34 Als aber die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. 35 Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte: 36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37 Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5. Mose 6,5). 38 Dies ist das höchste und erste Gebot. 39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). 40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Matthäus, bzw. Jesus bezieht sich also explizit auf die Gesetze des Moses.
Kann es sein, dass du Dinge in Jesus hineinprojizierst, die er nie gesagt oder gemeint hat und die allein deinem Wunschdenken entsprungen sind, womöglich durch kirchliche Propaganda gefördert? Denk da mal drüber nach.

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 14:16
Paulus kam ja dann ja zur Erkenntnis, nachdem er mit anfänglichen Schwierigkeiten die Seiten wechselte. (vom Gott des Krieges zum Gott des Friedens und der Liebe, dass wer liebt, dem Nächsten nichts Böses tut, Tötet nicht (also steinigt oder verbrennt nicht, verdammt nicht und rottet nicht aus, aus) Also auch hier, LIEBE als oberstes Gesetz im Reich Gottes.
Wie vertrauenswürdig kann jemand sein, der die Lüge für eine erlaubtes Mittel hält, wenn sie denn nur der Verherrlichung Gottes dient?

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 14:16
Johannes war doch nicht Jesus Lehrer, sondern einer der vielen Propheten des allein wahren Gottes, ...
Des Gottes von Mose, einen anderen (christlichen) kannte er nicht. Johannes war so etwa wie ein Vorbild für Jesus, durch ihn hatte er wohl so eine Art Erweckungserlebnis.
Es gibt auch große Überschneidungen in beider Lehre. Jesus hat wohl einiges von ihm übernommen, vor allem den Glauben an die unmittelbar bevorstehende Gottesherrschaft auf Erden.


Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 14:16
Warum wohl taufte Johannes ausgerechnet Juden am Jordan zur Vergebung von bisher begangenen Sünden und rief zur Umkehr auf?
Wen außer Juden hätte er sonst taufen sollen? Als jemand, der genau wie Jesus einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus vertrat, wollte er seine jüdischen Glaubensbrüder zur Umkehr bewegen. Juden haben nie Heiden missioniert und tun es bis heute nicht.
Aber der Umstand, dass Jesus sich als sündiger Mensch taufen ließ, warf später in den Urgemeinden kritische Fragen auf. Die Schreiber reagierten und erfanden den göttlichen Segen von oben und versuchten, das Verhältnis umzudrehen. Jesus war von nun an der größere gegenüber Johannes. In Wirklichkeit war es andersrum.

Im Neuen Testament wird über Johannes Beeindruckendes erzählt. Er wird beschrieben als
einer, der in der Wüste predigt, ein Gewand aus Kamelhaaren und einen
ledernen Gürtel trägt, der Heuschrecken und wilden Honig ißt. Dies sind alles Anzeichen dafür,
daß Johannes als Prophet angesehen wurde. Besondere Bedeutung kommt bei dieser Darstellung
dem Mantel zu. Dieser rücktihn in die Nähe des großen Propheten Elija. Vor allem aber kündigt der
Täufer das nahe Zorngericht Gottes an („Schon ist die Axt an die Wurzel
der Bäume gelegt“; Mt 3,10). Dieses Gericht trifft jeden, der nicht radikal umkehrt und zum
Zeichen eines vollkommenen Neubeginns - „in letzter Minute“ - die Wassertaufe empfängt.
In apokalyptischer Denkweise erschüttert Johannes die Heilssicherheit seiner Zuhörer.
Israel hat die Heilsgarantien aufgebraucht und nur noch eine Chance: In letzter totaler
Nullpunkt-Situation vor Gott umzukehren, sich entschlossen dem Richter auszuliefern, seinem
Gericht recht zu geben, um so vielleicht doch noch Leben angesichts des lebensbedrohlichen
Gerichts zu gewinnen.
Auch wenn sich Jesus von Johannes abgesetzt hat (wohl im Zusammenhang mit der
Verhaftung des Täufers und dem Ortswechsel von der „Wüste“ nach „Galiläa“), teilt er mit
ihm diese apokalyptische Voraussetzung: Israel, so wie es jetzt existiert, ist dem Gericht
Gottes verfallen. Es ist auch für Jesus ein sündiges Geschlecht, das aus seiner Geschichte
und seinem gegenwärtigen Zustand heraus keine Hoffnung auf Heil haben kann (z. B. Lk
13,1-5: Mahnung zur Umkehr - gerichtet an alle Galiläer und alle Jerusalemer; oder Lk
10,13-15: Wehrufe an Chorazin, Betsaida und Kafarnaum). Deswegen sagt Jesus dem
ganzen Volk das Gericht an und fordert dessen Umkehr; aber das Gericht steht nicht - wie
bei Johannes - im Zentrum seiner Botschaft.

Dr. Franz Kogler, ENDZEITHOFFNUNGEN ZUR ZEIT JESU
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

JackSparrow
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#62 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von JackSparrow » Mo 28. Dez 2020, 16:39

Maryam hat geschrieben:
Mo 28. Dez 2020, 14:16
Jesus Worte in Mt. 22,40 zeigen doch ganz klar auf, dass alle Gesetzesforderungen des Mose die zu Bosheiten aller Art, auch das Vergelten von Bösem mit Bösem auffordern im Reich Gottes keinen Platz haben.
Mt 22:38 Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.

Wer den HERRN von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Gedanken liebt, der hält sich an des HERRN Gesetz und muss deshalb nicht bestraft werden.

Mt22:40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Jesus behauptet nicht, dass das ganze Gesetz samt den Propheten ungültig sei, sondern dass die beiden von ihm genannten Gebote die Voraussetzung dafür bilden, um das übrige Gesetz einhalten zu können.

Elisabet und Zacharias, die Eltern von Johannes dem Täufer, liebten den HERRN von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Gedanken, denn Elisabet und Zacharias hielten sich an alle Gebote.

Christen lieben nicht den HERRN von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit allen Gedanken, denn Christen essen Schweinefleisch, verzichten auf das Steinigen ungehorsamer Söhne oder tragen sogar manchmal Kleidung, die aus unterschiedlichen Stoffen gefertigt ist.

Paulus kam ja dann ja zur Erkenntnis, nachdem er mit anfänglichen Schwierigkeiten die Seiten wechselte. (vom Gott des Krieges zum Gott des Friedens und der Liebe, dass wer liebt, dem Nächsten nichts Böses tut,
Paulus kam zur Erkenntnis, dass er die schreckliche Rache an den Gesetzesbrechern und politischen Gegnern lieber seinem Gott überlässt, anstatt sich selbst die Hände schmutzig zu machen.

Munro
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#63 Re: Weihnachten- ein heidnischer Brauch?

Beitrag von Munro » Do 31. Dez 2020, 06:43

Natürlich ist Weihnachten heidnisch!
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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