Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Rund um Bibel und Glaube
Anthros

#51 Re: Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Beitrag von Anthros » Sa 19. Dez 2020, 19:57

Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 10:18
Man wusste in der erweiterten Mittelmeerumgebung schon vor 2000 Jahren was zu wahrhaftig gelebter Menschlichkeit zu berücksichtigen ist.
Bisher ist da noch keine Antwort gekommen, woher du das wissen willst.

 
Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 10:18
Es gibt ja sehr viele Lebenshilfebücher teils namhafter Autoren, welche immer wieder Bezug auf Jesus nehmen. Gerade das Vergeben können befreit von innerem Druck, der wiederum "Leben" hindert.
Da kannst du viel behaupten.

"Vergeben" kann ein Ausdruck einer schwachen Persönlichkeit sein. 
 

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sven23
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#52 Re: Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Beitrag von sven23 » So 20. Dez 2020, 09:03

Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 19:05
Also wer stempelte denn Jesus zu einem angeblichen Verbrecher, sprich Volksverderber?
Das waren eindeutig die Römer. In ihren Händen lag die Gerichtsbarkeit, also auch die Verhängung der Todesstrafe. Pilatus war für seine Grausamkeit und Skrupellosigkeit bekannt und berüchtigt. Er hat in seiner Amtszeit Tausende kreuzigen lassen. Trotzdem kommt er bei den Evangelisten erstaunlich gut weg. Warum ist das so?
Zum einen war den Evangelisten klar, dass das Missionierungspotential für die neue Sekte nicht bei den Juden, sondern bei den Heiden, also auch bei den Römern lag.
Diese wollte man nicht abspenstig machen, indem man ihnen die Verantwortung für den Tod des Gottessohnes gab. Gleichzeitig konnte man den Juden eins auswischen, indem man sie für die ablehnende Haltung gegenüber der neuen Sekte bestrafte und ihnen allein die Schuld zuwies.
Man schlug also gleichzeitig zwei Fliegen mit einer Klappe. Mit der historischen Realität hatte das aber nur noch sehr wenig zu tun.


Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 19:05
Dass was Du Paulus anlastest ist klar ohne jeglichen Beweis.
Dann kennst du die Bibel nicht oder liest sie nur sehr selektiv. Paulinische Kreuzestheologie findet sich sowohl in den katholischen Dogmen wieder als auch in evangelischen Grundsatzpapieren.
Bist du sicher, dass du dich dem Christentum zugehörig betrachtest?



Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 19:05
Es waren doch die macht- und geldgierigen Nachfolger der früheren Pharisäer, welche die Hinrichtung Jesus den Römern, genau genommen ausgerechnet Pilatus unterschieben wollten. Dieser liess aus inniger Überzeugung das Wort INRI am Kreuz anbringen. Auf dieses basiert 1.
Korinther 1,18.
Wenn es eine Denunziation seitens der Priesterschaft gegeben hat, dann doch wohl von den Sadduzäern, die vom Tempelkult profitierten. Da diese nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 keine Rolle mehr spielten, fokussierten sich die antijudaistischen Bestrebungen auf die Pharisäer und wurden sogar in die Zeit Jesu zurückprojiziert.
Das spiegelt aber nicht die Verhältnisse zu Lebzeiten Jesu wieder.


Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 19:05
Man wird annehmen er seit tot und ihn deshalb in Ruhe lassen. In der Zwischenzeit konnte sich Jesus in der Gruft von Josef von Arimathäa von den ihm zugefügten Schmerzen erholen Er wurde ja mit Unmengen Wunheilmitteln, die Nikodemus lieferte, also von Aloe und Myrrhe versorgt.
Wenn jemand tot ist, dann nutzen auch Aloe und Myrrhe nichts mehr. Mit deiner Theorie, dass Jesus gar nicht tot war, fällt ja auch die Auferstehung weg. Das ist aber ein ganz zentraler Punkt des Christentums. Deshalb nochmal meine Frage: Betrachtest du dich selbst als Angehöriger der christlichen Religion?

Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 19:05
Jesus wollte wahrhaftig keine neue Religion gründen, erkannte aber, dass das damalige Judentum längst reformbedürftig ist, Also wie das heutige sogenannte Christentum, das das die Kreuzigung Jesus fälshlicherweise in den Mittelpunkt stellt als das was er in göttlicher Misison verändern, in die Wege leiten wollte.
Ob man eine Toraverschärfung als Reform betrachten sollte, ist fraglich.
Und der laxere Umgang mit einigen Speisevorschriften und Sabbatgeboten ist ja auch nicht gerade der große Reformentwurf. Es ist wohl eher dem Umstand geschuldet, dass Jesus und sein Wanderzirkus die Vorschriften nicht immer einhalten konnten (oder wollten).
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Giovanni146
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#53 Re: Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Beitrag von Giovanni146 » Mo 21. Dez 2020, 10:17

sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 09:03
Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 19:05
Also wer stempelte denn Jesus zu einem angeblichen Verbrecher, sprich Volksverderber?
Das waren eindeutig die Römer. In ihren Händen lag die Gerichtsbarkeit, also auch die Verhängung der Todesstrafe. Pilatus war für seine Grausamkeit und Skrupellosigkeit bekannt und berüchtigt. Er hat in seiner Amtszeit Tausende kreuzigen lassen. Trotzdem kommt er bei den Evangelisten erstaunlich gut weg. Warum ist das so?
Zum einen war den Evangelisten klar, dass das Missionierungspotential für die neue Sekte nicht bei den Juden, sondern bei den Heiden, also auch bei den Römern lag.
Diese wollte man nicht abspenstig machen, indem man ihnen die Verantwortung für den Tod des Gottessohnes gab. Gleichzeitig konnte man den Juden eins auswischen, indem man sie für die ablehnende Haltung gegenüber der neuen Sekte bestrafte und ihnen allein die Schuld zuwies.
Man schlug also gleichzeitig zwei Fliegen mit einer Klappe. Mit der historischen Realität hatte das aber nur noch sehr wenig zu tun.

Du hast da wohl eine eigenartige biblische rasch widerlegbare Theorie zusammengeschustert. Weil Pilatus keine Schuld fand die eine Tötung rechtfertigen würde, bot dieser den den Anklägern an, Jesus nach deren Gesetz zu richten.
Joh 18,31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten.
Ja, sie hatten das Gesetz: Du sollst nicht töten, aber trachteten Jesus immer wieder nach dem Leben. Und als immer mehr Juden sich zu Jesus bekannten, wurde seitens Hohem Rat beschlossen, dass man Jesus töten lässt. Warum siehe hier
Joh 11,48 Lassen wir ihn gewähren, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Tempel und Volk.
[/quote]
sven23 hat geschrieben: Dann kennst du die Bibel nicht oder liest sie nur sehr selektiv. Paulinische Kreuzestheologie findet sich sowohl in den katholischen Dogmen wieder als auch in evangelischen Grundsatzpapieren.
Es scheint eher erwiesen zu sein, dass Du den einst katholischen Dogmen zum Opfer gefallen bist und nicht erkennst, dass hierfür Worte von Paulus umgedeutet wurden eine Sühneopfertodtheologie zusammengebastelt. Denn Paulus stellte ja fest, dass die Kreuzigung NICHT erfolgt wäre wenn Hohepriester und Hohe Rat gewusst hätten welch Weisheit und Kraft vom Gekreuzigten ausging, respektive durch Jüngerschaft erlangt werden kann. (kann ich mehr als nur bestätigen und Dir wämstens empfehlen :thumbup: )
1. Kor.2,7 Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, 8 die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
sven23 hat geschrieben:Bist du sicher, dass du dich dem Christentum zugehörig betrachtest?
Sagen wir zum einstigen noch auf Jesus Christus Lehren beruhenden Ur-Christsein. Was sich daraus entwickelt hat dreht sich ja nicht um Förderung des Reiches Gottes sondern basiert auf der wohl schlimmsten Irrlehre, dass vor Gott alle Menschen seit Adam als Sünder gelten würden und nur das Gutheissen der Kreuzigung des wichtigsten Menschen der jemals lebte würde sie davon befreien.

sven23 hat geschrieben: Wenn jemand tot ist, dann nutzen auch Aloe und Myrrhe nichts mehr. Mit deiner Theorie, dass Jesus gar nicht tot war, fällt ja auch die Auferstehung weg. Das ist aber ein ganz zentraler Punkt des Christentums. Deshalb nochmal meine Frage: Betrachtest du dich selbst als Angehöriger der christlichen Religion?
Wundheilmittel in jener Menge brauchte man gewisslich nicht für einen Verstorbenen. 😉 Aber die Worte...es ist vollbracht..sprach Jesus, als er das zu zeitweiliger tiefer Bewusstlosigkeit führende Mittel eingenommen hatte und die Wirkung spürte. Dies war dann für Josef Zeichen, Pilatus zu bitten, dass man den "Leichnam" abnehmen dürfe. Pilatus war dann höchst erstaunt dass Jesus schon tot sei. Lies selber was nach Johannes 19,29 steht.
sven23 hat geschrieben: Ob man eine Toraverschärfung als Reform betrachten sollte, ist fraglich.
Und der laxere Umgang mit einigen Speisevorschriften und Sabbatgeboten ist ja auch nicht gerade der große Reformentwurf. Es ist wohl eher dem Umstand geschuldet, dass Jesus und sein Wanderzirkus die Vorschriften nicht immer einhalten konnten (oder wollten).
[/quote]

Du bist offenbar so vollkommen auf eine angebliche Toraverschärfung Jesus eingeschworen, dass Du gar nicht erkennst, dass Jesus seine damaligen jüdischen Glaubensgenossen von allen in Wahrheit widergöttlichen Gesetzesforderungen erlösen wollte, die ihnen durch Mose aufgehalst wurde.

Jesus checkte wohl schon als Kind, dass Vieles aus den mosaischen Gesetzen nicht von Gott sondern einem gefährlichen Hochstapler stammen konnte, der sich auf Gottes Thron setzte, von dem dann die Tora stammte.

Giovanni146
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#54 Re: Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Beitrag von Giovanni146 » Mo 21. Dez 2020, 10:43

Anthros hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 19:57
Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 10:18
Man wusste in der erweiterten Mittelmeerumgebung schon vor 2000 Jahren was zu wahrhaftig gelebter Menschlichkeit zu berücksichtigen ist.
Bisher ist da noch keine Antwort gekommen, woher du das wissen willst.
Sowas erkennt man ja, wenn man in der Bibel liest, wo Jesus mit seiner Aufklärung über wahrhaftig gelebte gottgewollte Menschlichkeit begann (Judäa/Galiläa) und dann seine Jünger weiterleiteten. Sei es mündlich via Reisen und/oder mittels Briefen. Beispiel Rom, Thessaloniki, Spanien
Röm 15,28 Wenn ich das nun ausgerichtet und ihnen diesen Ertrag versiegelt übergeben habe, will ich von euch aus nach Spanien ziehen.
Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 10:18
Es gibt ja sehr viele Lebenshilfebücher teils namhafter Autoren, welche immer wieder Bezug auf Jesus nehmen. Gerade das Vergeben können befreit von innerem Druck, der wiederum "Leben" hindert.
Anthos hat geschrieben:Da kannst du viel behaupten.

"Vergeben" kann ein Ausdruck einer schwachen Persönlichkeit sein. 
 
[/quote]

Dann hat jene schwache Persönlichkeit wohl nur proforma und nicht wirklich vergeben. Denn andauernde Unversöhnlichkeit verhindert wahres, glückliches Leben.
https://www.erf.de/themen/leben/wer-nic ... 6-542-4701

Gruss Giovanni

Anthros

#55 Re: Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Beitrag von Anthros » Mo 21. Dez 2020, 12:59

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 10:43
Sowas erkennt man ja, wenn man in der Bibel liest
Und du bist ja immer noch er Einzige, der diese "Genialität" erkennt?!


 
Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 10:43
Denn andauernde Unversöhnlichkeit verhindert wahres, glückliches Leben.
"Wahres, glückliches Leben" ist wie ein ködern wollender Werbeslogan, der Unrealistisches verspricht und Illusionen aufbaut.​​

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sven23
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#56 Re: Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Beitrag von sven23 » Mo 21. Dez 2020, 13:12

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 10:17
sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 09:03
Giovanni146 hat geschrieben:
Sa 19. Dez 2020, 19:05
Also wer stempelte denn Jesus zu einem angeblichen Verbrecher, sprich Volksverderber?
Das waren eindeutig die Römer. In ihren Händen lag die Gerichtsbarkeit, also auch die Verhängung der Todesstrafe. Pilatus war für seine Grausamkeit und Skrupellosigkeit bekannt und berüchtigt. Er hat in seiner Amtszeit Tausende kreuzigen lassen. Trotzdem kommt er bei den Evangelisten erstaunlich gut weg. Warum ist das so?
Zum einen war den Evangelisten klar, dass das Missionierungspotential für die neue Sekte nicht bei den Juden, sondern bei den Heiden, also auch bei den Römern lag.
Diese wollte man nicht abspenstig machen, indem man ihnen die Verantwortung für den Tod des Gottessohnes gab. Gleichzeitig konnte man den Juden eins auswischen, indem man sie für die ablehnende Haltung gegenüber der neuen Sekte bestrafte und ihnen allein die Schuld zuwies.
Man schlug also gleichzeitig zwei Fliegen mit einer Klappe. Mit der historischen Realität hatte das aber nur noch sehr wenig zu tun.

Du hast da wohl eine eigenartige biblische rasch widerlegbare Theorie zusammengeschustert.
Nee, zusammengeschustert ist deine Amateurexegese, die sich teilweise mit kirchlicher Verkündigung deckt.
Ich beziehe mich auf die Foschungsergebnisse der neutestamentliche Forschung, also wissenschaftlich fundierte Exegese.

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 10:17
Weil Pilatus keine Schuld fand die eine Tötung rechtfertigen würde, bot dieser den den Anklägern an, Jesus nach deren Gesetz zu richten.
Joh 18,31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten.
Ja, sie hatten das Gesetz: Du sollst nicht töten, aber trachteten Jesus immer wieder nach dem Leben. Und als immer mehr Juden sich zu Jesus bekannten, wurde seitens Hohem Rat beschlossen, dass man Jesus töten lässt. Warum siehe hier
Joh 11,48 Lassen wir ihn gewähren, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Tempel und Volk.
Komischerweise ist dein bester Zeuge immer Johannes, der am allerwenigsten authentische Jesusworte bringt. Seine Vergottungsabsichten sind offensichtlich.
Der angebliche Prozess gegen Jesus steckt voller Verfahrensfehler und kann sich so nicht zugetragen haben.
Silberbullet hat mal zu Recht darauf hingewiesen, dass es gar keine Zeugen gegeben haben kann. (Wer war das Kamerateam?)


Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 10:17
sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 09:03
Dann kennst du die Bibel nicht oder liest sie nur sehr selektiv. Paulinische Kreuzestheologie findet sich sowohl in den katholischen Dogmen wieder als auch in evangelischen Grundsatzpapieren.
Es scheint eher erwiesen zu sein, dass Du den einst katholischen Dogmen zum Opfer gefallen bist und nicht erkennst, dass hierfür Worte von Paulus umgedeutet wurden eine Sühneopfertodtheologie zusammengebastelt. Denn Paulus stellte ja fest, dass die Kreuzigung NICHT erfolgt wäre wenn Hohepriester und Hohe Rat gewusst hätten welch Weisheit und Kraft vom Gekreuzigten ausging, respektive durch Jüngerschaft erlangt werden kann. (kann ich mehr als nur bestätigen und Dir wämstens empfehlen :thumbup: )
1. Kor.2,7 Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, 8 die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
Dann überleg mal, wer die "Herrscher dieser Welt" damals waren. Das waren doch wohl eher die Römer und nicht ein paar jüdische Tempelpriester.
Die Zuständigkeit und Verantwortung für die Hinrichtung lag einzig und allein bei der römischen Besatzungsmacht. Allerdings ist es möglich, dass Tempelpriester in angzeigt haben nach dem Motto: habt mal ein Auge auf den Wanderprediger, der führt aufrührerische Reden gegen Rom.

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 10:17
Was sich daraus entwickelt hat dreht sich ja nicht um Förderung des Reiches Gottes sondern basiert auf der wohl schlimmsten Irrlehre, dass vor Gott alle Menschen seit Adam als Sünder gelten würden und nur das Gutheissen der Kreuzigung des wichtigsten Menschen der jemals lebte würde sie davon befreien.
Tja, nun haben aber schon die Urchristen Jesu Tod umgedeutet. Paulus hat womöglich davon erfahren und hat die Kreuzestheologie in Worte gefaßt und ausformuliert.

Nach einem berühmten Theologenwort (Martin Kähler) sind die Evangelien
Passionsgeschichten mit verlängerter Einleitung. Tatsächlich läuft alles auf die Leidens und
Todesgeschichte Jesu zu. Im ältesten Markusevangelium mit immerhin sechzehn
Kapiteln fassen bereits im dritten Kapitel die Pharisäer und Herodianer den Entschluss,
Jesus umzubringen. Die umlaufenden Sprüche und Wundererzählungen Jesu ergeben für
den Christen erst dann einen Vollsinn, wenn man die Deutung bedenkt, die seinem Tod
beigemessen wurde. Am Tode Jesu machte man die Christologie (die Lehre, wer Jesus
eigentlich war) und auch die Soteriologie (die Lehre, was er für die Menschen angeblich
getan hat) fest. Wie schon erwähnt, war vor allem für Paulus das Kreuz der Mittelpunkt
des Lebens Jesu, der historische Jesus dagegen vernachlässigenswert.
Und von der Deutung des Leidens Jesu musste auch die beginnende christliche
Mission ihren Ausgang nehmen. Da reichte es nicht, dass hier ein Wundertäter
aufgetreten war. Denn Wundertäter gab es viele. Paulus (und vielleicht schon andere vor
ihm) verkündeten die Heilsbedeutung für alle Menschen, die von Tod und Auferstehung
Jesu ausging, die grundsätzliche Wende der Geschichte, den neuen Äon, der mit seiner
Passion angebrochen sei. Der Tod Jesu wurde von der Kirche bald zum Sieg über Tod und
Teufel verklärt.

Kubitza, Der Jesuswahn


Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 10:17
sven23 hat geschrieben: Wenn jemand tot ist, dann nutzen auch Aloe und Myrrhe nichts mehr. Mit deiner Theorie, dass Jesus gar nicht tot war, fällt ja auch die Auferstehung weg. Das ist aber ein ganz zentraler Punkt des Christentums. Deshalb nochmal meine Frage: Betrachtest du dich selbst als Angehöriger der christlichen Religion?
Wundheilmittel in jener Menge brauchte man gewisslich nicht für einen Verstorbenen. 😉 Aber die Worte...es ist vollbracht..sprach Jesus, als er das zu zeitweiliger tiefer Bewusstlosigkeit führende Mittel eingenommen hatte und die Wirkung spürte. Dies war dann für Josef Zeichen, Pilatus zu bitten, dass man den "Leichnam" abnehmen dürfe. Pilatus war dann höchst erstaunt dass Jesus schon tot sei. Lies selber was nach Johannes 19,29 steht.
Und wieder bringst du den frommen Fälscher Johannes als Zeugen. Er schrieb die Worte aus dem Markusevangelium (Mein Gott, warum hast du mich verlassen?) einfach um, weil sie ihm zu menschlich erschienen. Ein Gott muss Herr der Situation bleiben und zeigen, dass dies alles so gewollt, bzw. vorherbestimmt war. Johannes widerspricht hier sogar deiner Darstellung, wenn man es genau nimmt.

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 10:17
sven23 hat geschrieben: Ob man eine Toraverschärfung als Reform betrachten sollte, ist fraglich.
Und der laxere Umgang mit einigen Speisevorschriften und Sabbatgeboten ist ja auch nicht gerade der große Reformentwurf. Es ist wohl eher dem Umstand geschuldet, dass Jesus und sein Wanderzirkus die Vorschriften nicht immer einhalten konnten (oder wollten).
Du bist offenbar so vollkommen auf eine angebliche Toraverschärfung Jesus eingeschworen, dass Du gar nicht erkennst, dass Jesus seine damaligen jüdischen Glaubensgenossen von allen in Wahrheit widergöttlichen Gesetzesforderungen erlösen wollte, die ihnen durch Mose aufgehalst wurde.
Die Toraverschärfung ist Stand der Forschung, was auch nicht weiter verwundert, denn es gibt unzählige Stellen in der Bibel, in denen Jesus eine strengere Gesetzesauslegung fordert (ich aber sage euch....)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Ruedi
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#57 Re: Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Beitrag von Ruedi » Mo 21. Dez 2020, 14:07

sven23 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 13:12

Die Toraverschärfung ist Stand der Forschung, was auch nicht weiter verwundert, denn es gibt unzählige Stellen in der Bibel, in denen Jesus eine strengere Gesetzesauslegung fordert (ich aber sage euch....)

Das ist natürlich ein ernstes Problem von Christen, und kann nur starkes schliessen beider Augen überwunden werden.

Und wie du siehst gibt es Christen, die jegliche Verbindung zum AT kappen. Einige erzählen von einem 'neuen Vater im Himmel', andere schliessen naiv die Augen und
noch weitere warten auf die Rückkehr von Jesus, weil er ja tragischerweise keine einzige relevante messianische Prophezeiung aus dem AT erfüllte bis anhin.

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sven23
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#58 Re: Wie antichristliche Dogmen Reich Gottes verhindern

Beitrag von sven23 » Mo 21. Dez 2020, 14:21

Ruedi hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 14:07
sven23 hat geschrieben:
Mo 21. Dez 2020, 13:12

Die Toraverschärfung ist Stand der Forschung, was auch nicht weiter verwundert, denn es gibt unzählige Stellen in der Bibel, in denen Jesus eine strengere Gesetzesauslegung fordert (ich aber sage euch....)

Das ist natürlich ein ernstes Problem von Christen, und kann nur starkes schliessen beider Augen überwunden werden.

Und wie du siehst gibt es Christen, die jegliche Verbindung zum AT kappen. Einige erzählen von einem 'neuen Vater im Himmel', andere schliessen naiv die Augen und
noch weitere warten auf die Rückkehr von Jesus, weil er ja tragischerweise keine einzige relevante messianische Prophezeiung aus dem AT erfüllte bis anhin.
Ja, so ist es. Der gute Jesus würde sich wohl noch nach 2000 Jahren im Grab umdrehen, wenn er denn könnte.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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