Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Rund um Bibel und Glaube
Ruedi
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#131 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ruedi » Fr 23. Okt 2020, 15:32

Ziska hat geschrieben:
Fr 23. Okt 2020, 15:17
Hast du dir schon mal über die Vorfahren des „Hauses Israel“ Gedanken gemacht?
Diese und alle anderen Völker waren keine Anbeter Jehovas.
Aus diesem Grund ist Jesus nicht nach Indien oder China oder sonst wo gegangen...

Sein Auftrag war die Juden/Israeliten wieder auf den rechten Weg zu bringen, hin zur wahren Anbetung.
Doch dieses halsstarrige Volk in seiner Gesamtheit weigerte sich.
Deswegen wurde die Juden/Israeliten von Gott verworfen.
Vereinzelt bereuten damals einige Juden und wurden dann Christen.

Du hast eine andere Sicht als Giovanni/Maryam.

Für dich ist der Gott von Jesus der gleiche wie derjenige der Israeliten.

Bei G&M ist es ein völlig anderer Gott.

Ruth
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#132 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ruth » Fr 23. Okt 2020, 16:18

Ruedi hat geschrieben:
Fr 23. Okt 2020, 15:32
.... ein völlig anderer Gott

Ich finde es interessant, dass man die Sichtweise immer von Gott abhängig macht. Bei dieser Sicht gäbe es dann mehrere Götter.
Dabei ist es doch logischer, wenn die Sichtweise der einzelnen Menschen den Unterschied macht ... anstatt unterschiedliche Götter.

Ich persönlich gehe eher davon aus, dass es nur einen Gott gibt, welcher den Menschen unterschiedlich begegnet... oder besser gesagt: den die Menschen unterschiedlich wahrnehmen. Die Wahrnehmung der einzelnen Menschen ist abhängig von der Perspektive und der Lebenssituation, in der sie sich befinden.

Wenn der Gott, welcher in der Bibel als Schöpfer des Himmels und der Erde dargestellt wird, den einzelnen Menschen (oder Vereinigung von Menschen) begegnet, dort wo diese Menschen das auch wahrnehmen können, in ihrer begrenzten Sichtweise, dann "sehen" diese Menschen ja nur die Berührungspunkte, welche vielleicht von Gottes Wirken zeugen, aber letztendlich keine klare Sichtweise auf das was oder wer Gott ist, darstellen. Diese Menschen berichten dann von ihrer Begegnung, und definieren Gott so, wie sie ihn wahrgenommen haben.

So ist dann auch der Rächergott im AT aus den verschiedensten Perspektiven entstanden. Dabei sind die Berichte noch nicht einmal erfunden worden. Sondern die Berichte stammen von Menschen, welche ihre eigene Wahrnehmung schildern, und reden dabei von Gott, der dann genauso sein soll (und nicht anders), als sie selbst ihn wahrgenommen haben.

Solche Berichte gibt es auch noch heute, wo Menschen verschiedene Katastrophen als Strafe Gottes darstellen, und die "Opfer" der Katastrophen damit automatisch als "schuldig" darstellen ... während man selbst natürlich über alle dem steht. Oder man glaubt, eine (Gerichts)Botschaft für bestimmte Menschen direkt von Gott empfangen zu haben, weil man eben diesen Rächergott, wie er im AT geschildert wird, zum Synonym für Gott allgemein darstellt... und sich selbst dabei zum von Gott eingesetzten Propheten ernennt.

Maryam
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#133 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Maryam » Fr 23. Okt 2020, 16:48

Ziska hat geschrieben:
Fr 23. Okt 2020, 15:17
Hast du dir schon mal über die Vorfahren des „Hauses Israel“ Gedanken gemacht?
Diese waren alle Anbeter Jehovas.

Aus diesem Grund ist Jesus nicht nach Indien oder China oder sonst wo gegangen...
Diese und alle anderen Völker waren nämlich keine Anbeter Jehovas.

Sein Auftrag war die Juden/Israeliten wieder auf den rechten Weg zu bringen, hin zur wahren Anbetung.
Doch dieses halsstarrige Volk in seiner Gesamtheit weigerte sich.
Deswegen wurde die Juden/Israeliten von Gott verworfen.
Vereinzelt bereuten damals einige Juden und wurden dann Christen.

Habe folgenden Satz hinzugefügt: Diese waren alle Anbeter Jehovas.
Habe folgendes Wort hinzugefügt: nämlich

Weil sonst ein falscher Eindruck entsteht.


Hi Ziska
die Zeugen Jehovas nennen nach meinen Erfahrungen Jahwe, Moses Gesetzgeber in Menschengestalt als auch den allein waren Gott, der durch Jesus Christus offenbart wurde, wie er in Wahrheit ist und was sein Wille, sein Hauptgesetz der gelebten allumfassenden Liebe gleichermassen  "Jehova",

Halsstarrig war zu Jesus Aufklärungszeiten über wahren Gottesglauben  NICHT das jüdische Volk, sondern die religiösen jüdischen Machthaber jener Zeiten, die ja Jahwe als ihren Gott/Vater bezeichneten und NICHT den allein wahren Gott, im AT Höchsten genannt, den Jesus als Vater im Himmel bezeichnete annehmen

Lies die klaren Worte des jesustreuen Stephanus in Apg 7,51-53. Er erklärte jedenfalls auch nicht, jene welche Jesus Kreuzigung in die Wege leiteten zu Wohltätern der Menschheit. Er sagte ihnen wohl ins Gesicht, was er von ihnen hielt, aber kurz bevor er starb liess er mit den Worten in Apg 7,60 (Herr rechne ihnen diese Sünde nicht an) erkennen, dass er es mit dem Verzicht Feinde zu hassen (Sinn der "Feindesliebe") ernst nahm.

Diejenigen Juden, welche Christen wurden wechselten auch zu dem durch Jesus verkündeten Gottesglauben, was bei offenbar vielen Gläubigen noch nicht erfolgte, was mich fragen lässt.....WARUM NICHT. Wer sich zu Christus bekannte wurde von Jahwes Kindern verfolgt.

Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. (Klare Worte eines einstigen Juden der Christ wurde)Und wer Jesus aufrichtig liebt glaubt vollkommen seiner Version wahrer Göttlichkeit. Jesus wollte klar nicht vergöttlicht sondern ernst genommen werden.

lg Maryam

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sven23
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#134 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » Fr 23. Okt 2020, 17:13

SamuelB hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 18:18
Ich habe mich oben nur auf Matthäus 10 bezogen. Wenn ein Bruder den anderen als Narren bezeichnet, könnte der sich zunächst Gedanken machen, ob etwas dran ist.
Vllt hat der ja Recht. Ach, und an ein höllisches Feuer glaube ich nicht. 🔥

 Natürlich kann er Recht haben. Es gibt ja auch Brüder, die sich zum Narren machen.
Aber jemandem deshalb völlig überzogene Strafen androhen?
Das sind doch eher Symptome für religiöses Eiferertum oder Fanatismus, wie man sie heute noch im radikalen Islam findet.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#135 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » Fr 23. Okt 2020, 17:21

Ruedi hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 22:21
sven23 hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 15:36

Paulus gilt als der eigentliche Erfinder des Christentums, deshalb spricht man auch vom Paulinismus.
Er hat die Lehren Jesu in entscheidenden Punkten verändert und für die Heidenmissionierung genießbarer gemacht.
Denn für gläubige Juden war doch klar: ein verurteilter Verbrecher konnte niemals der Messsias gewesen sein und erst Recht nicht ein unehelicher Sohn Gottes, was reinste Blasphemie war. Auch wenn die Jesusbewegung zu dessen Lebzeiten eine rein innerjüdische Bewegung war, so war sie es nach seinem Tod zunehmend nicht mehr.
Der Abspaltung vom Judentum folgte der christliche Antijudaismus auf dem Fuß.

Ich frage mich, was er von den Lehren Jesus wusste.
Gibt er den Zitate von Jesus wieder? Oder erzählt er einfach was er sich ausdachte?

Na ja, Paulus hat nach eigener Aussage wenig Interesse am historischen Jesus. (Der Jesus im Fleische geht uns nichts an)
Entweder wußte er nichts über ihn oder es interessierte ihn nicht oder das, was er in Erfahrung bringen konnte, war ihm eher peinlich.
Schließlich beschreiben ihn die Evangelisten als "Fresser und Weinsäufer", der sich von Frauen aushalten ließ. Seine Forderung, die jüdischen Gesetze noch strenger auszulegen, war sicher nicht im Sinne des Paulus, der die Sekte für die Heidenmissionierung öffnen wollte. Insofern war nur ein toter Jesus für ihn ein guter Jesus, den er für seine eigenen theologischen Absichten instrumentalisieren konnte.
Deshalb gilt Paulus als der eigentliche Erfinder des Christentums, und nicht Jesus.
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#136 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ruedi » Fr 23. Okt 2020, 17:28

Ruth hat geschrieben:
Fr 23. Okt 2020, 16:18
Ruedi hat geschrieben:
Fr 23. Okt 2020, 15:32
.... ein völlig anderer Gott

Ich finde es interessant, dass man die Sichtweise immer von Gott abhängig macht. Bei dieser Sicht gäbe es dann mehrere Götter.
Dabei ist es doch logischer, wenn die Sichtweise der einzelnen Menschen den Unterschied macht ... anstatt unterschiedliche Götter.

Ich persönlich gehe eher davon aus, dass es nur einen Gott gibt, welcher den Menschen unterschiedlich begegnet... oder besser gesagt: den die Menschen unterschiedlich wahrnehmen. Die Wahrnehmung der einzelnen Menschen ist abhängig von der Perspektive und der Lebenssituation, in der sie sich befinden.

Wenn der Gott, welcher in der Bibel als Schöpfer des Himmels und der Erde dargestellt wird, den einzelnen Menschen (oder Vereinigung von Menschen) begegnet, dort wo diese Menschen das auch wahrnehmen können, in ihrer begrenzten Sichtweise, dann "sehen" diese Menschen ja nur die Berührungspunkte, welche vielleicht von Gottes Wirken zeugen, aber letztendlich keine klare Sichtweise auf das was oder wer Gott ist, darstellen. Diese Menschen berichten dann von ihrer Begegnung, und definieren Gott so, wie sie ihn wahrgenommen haben.

So ist dann auch der Rächergott im AT aus den verschiedensten Perspektiven entstanden. Dabei sind die Berichte noch nicht einmal erfunden worden. Sondern die Berichte stammen von Menschen, welche ihre eigene Wahrnehmung schildern, und reden dabei von Gott, der dann genauso sein soll (und nicht anders), als sie selbst ihn wahrgenommen haben.

Solche Berichte gibt es auch noch heute, wo Menschen verschiedene Katastrophen als Strafe Gottes darstellen, und die "Opfer" der Katastrophen damit automatisch als "schuldig" darstellen ... während man selbst natürlich über alle dem steht. Oder man glaubt, eine (Gerichts)Botschaft für bestimmte Menschen direkt von Gott empfangen zu haben, weil man eben diesen Rächergott, wie er im AT geschildert wird, zum Synonym für Gott allgemein darstellt... und sich selbst dabei zum von Gott eingesetzten Propheten ernennt.

Sag das mal G&M

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#137 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ruedi » Fr 23. Okt 2020, 17:34

sven23 hat geschrieben:
Fr 23. Okt 2020, 17:21
Ruedi hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 22:21
sven23 hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 15:36

Paulus gilt als der eigentliche Erfinder des Christentums, deshalb spricht man auch vom Paulinismus.
Er hat die Lehren Jesu in entscheidenden Punkten verändert und für die Heidenmissionierung genießbarer gemacht.
Denn für gläubige Juden war doch klar: ein verurteilter Verbrecher konnte niemals der Messsias gewesen sein und erst Recht nicht ein unehelicher Sohn Gottes, was reinste Blasphemie war. Auch wenn die Jesusbewegung zu dessen Lebzeiten eine rein innerjüdische Bewegung war, so war sie es nach seinem Tod zunehmend nicht mehr.
Der Abspaltung vom Judentum folgte der christliche Antijudaismus auf dem Fuß.

Ich frage mich, was er von den Lehren Jesus wusste.
Gibt er den Zitate von Jesus wieder? Oder erzählt er einfach was er sich ausdachte?

Na ja, Paulus hat nach eigener Aussage wenig Interesse am historischen Jesus. (Der Jesus im Fleische geht uns nichts an)
Entweder wußte er nichts über ihn oder es interessierte ihn nicht oder das, was er in Erfahrung bringen konnte, war ihm eher peinlich.
Schließlich beschreiben ihn die Evangelisten als "Fresser und Weinsäufer", der sich von Frauen aushalten ließ. Seine Forderung, die jüdischen Gesetze noch strenger auszulegen, war sicher nicht im Sinne des Paulus, der die Sekte für die Heidenmissionierung öffnen wollte. Insofern war nur ein toter Jesus für ihn ein guter Jesus, den er für seine eigenen theologischen Absichten instrumentalisieren konnte.
Deshalb gilt Paulus als der eigentliche Erfinder des Christentums, und nicht Jesus.
 

Ich habe mir diese Woche das Buch Operation Messiah bestellt. Bin schon neugierig darauf. Paulus und seine Beziehung zur römischen Militär- und Politikerschicht. :D

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sven23
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#138 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » Fr 23. Okt 2020, 18:47

Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
sven23 hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 15:36
Ruedi hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 15:07

Paulus gilt als der eigentliche Erfinder des Christentums, deshalb spricht man auch vom Paulinismus.
Er hat die Lehren Jesu in entscheidenden Punkten verändert und für die Heidenmissionierung genießbarer gemacht.
Denn für gläubige Juden war doch klar: ein verurteilter Verbrecher konnte niemals der Messsias gewesen sein und erst Recht nicht ein unehelicher Sohn Gottes, was reinste Blasphemie war. Auch wenn die Jesusbewegung zu dessen Lebzeiten eine rein innerjüdische Bewegung war, so war sie es nach seinem Tod zunehmend nicht mehr.
Der Abspaltung vom Judentum folgte der christliche Antijudaismus auf dem Fuß.
Hi sven23, dass Paulus Gründer des Christentums gewesen sei ist vollkommen falsch...er warb für das Evangelium Jesu Reich Gottes betreffend wo immer er hinging Christ heilsamen Lehren zu verbreiten, sich für nurmehr gelebte Liebe einsetzte.
Jesus hat kein Evangelium geschrieben. Das, was wir von seiner mutmaßliche Lehre zu wissen glauben, widerpricht in vielen Punkten den theologischen Absichten des Paulus.
So wollte er mit Sicherheit als jüdischer Partikularist keine Heidenmissionierung und erst Recht keine neue Religion gründen. Seine Lehre ist überhaupt nur innerhalb des Judentums zu verstehen. Da ist sich die Forschung ziemlich einig. Jesu geforderte Toraverschärfung wäre auch außerhalb des Judentum nur schwer vermittelbar gewesen.
Hinzu kommt sein größter Irrtum: das als unmittelbar bevorstehend angesehen Reich Gottes kam nicht.
Er nach seinem Tod hat man versucht, ihn aus seiner Religion herauszulösen, besonders als klar war, dass die neue Theologie des Paulus im Judentum keine Zukunft haben würde. Darin begründet sich auch der aufkommende christliche Antijudaismus.



Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Nur dort wo Gläubige Worte des Paulus über jene von Jesus Christus gestellt und vehement vertreten werden, kann im Christentum von Paulinismus die Rede sein.
Ja, aber wie willst du differenzieren zwischen Jesusworten und Paulusworten? Du hast nicht das Instrumentarium der Forschung.



Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Worauf gründet denn deine Aussage, Jesus als unehelichen Sohn Gottes?
Ich behaupte ja nicht, dass er es war, sondern dass die Evangelisten ihn als leiblichen Sohn Gottes erscheinen lassen wollten.
Dazu erfanden sie die Geburtslegenden, von denen Markus nocht nichts wußte.
Man muss aber dazu sagen, dass Jesus in den Evangelien Gott immer noch subordiniert ist. Erst die Kirche hat ihn zu einer Gottheit auf Augenhöhe mit Gott verklärt.

Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Auch wenn Jesus den allein waren Gott als himmlischen Vater bezeichnet so ist Gott ja Geist, und kein männliches Individuum, wie es Jahwe, der Schlangenzauberer war.
Die Forschung ist sich ziemlich einig, dass Jesus sich selbst nicht als Sohn Gottes verstanden hat. Das hätte er als gläubiger Jude wohl als Gotteslästerung verstanden, so wie die meisten Juden.


Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Die Jesusbewegung als eine rein innerjüdische Bewegung ist wohl dein grösster Irrtum.
Ich rede ja auch von der Bewegung zu seinen Lebzeiten.
Das, was man posthum daraus gemacht hat, ist ja eine ganz andere Geschichte.


Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Kaiphas ein jüdischer Hohepriester hätte wohl Jesus nicht als Volksverderber bezeichnet, den man nach seinem Gutdünken zum Wohle des jüdischen Volkes durch Tötung für immer zum Schweigen bringen müsse.
Kaiphas war wohl als Sadduzäer Anghöriger der Tempelaristokratie, die vom Opferkult profitierte. Wer diese Einnahmequelle in Frage stellte, der machte sich unbeliebt. Das ist auch heute nicht viel anders.

Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Schon während Jesus Aufklärungszeiten über nachvollziebar wahrem Gottesglauben ,erfolgte die Abspaltung vom damaligen Judentum für Anhänger Jesus Lehren.
Nein, zu seinen Lebzeiten muss er als rein innerjüdische Bewegung gesehen werden. Er hatte viel Gemeinsamkeiten mit den im Volk beliebten Pharisäern und in puncto Naherwartung und Radikalität des jüdischen Glaubens mit den Zeloten.
Vielleicht wurde ihm seine Symphatie mit den Zeloten letzendlich zum Verhängnis und führte zu seiner Verurteilung durch die Römer.



Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Es waren jüdische AT Gesetzeslehrer, welche die Christen verfolgten, also jüdischer Antichristianismus.
Das passierte aber erst nach seinem Tod mit der modifizierten, bzw. verfälschten Lehre Jesu.
Die Darstellung der Evangelisten ist eine Rückprojektion in die Zeit Jesu.



Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Paulus gehörte auch einmal zu jenen, bevor ihm ein Licht aufging und er begann zu lehren was er früher meinte verhindern zu müssen.
Paulus hat die Lehre Jesu in seinem Sinne verfälscht. Dazu habe ich ja den von dir ins Spiel gebrachten "Theologen" zitiert, du erinnerst dich vielleicht.

Eigentlich hatte Jesus von Nazareth für die Zeit nach seinem Erdenleben alles gut vorbereitet: Er berief einige seiner Nachfolger zu seinen "Aposteln" (= Boten bzw. Gesandten) und übertrug ihnen die Hauptverantwortung für die Verwirklichung und Verbreitung seiner Botschaft. Dazu gehörte vor allem die Leitung der Urgemeinde in Jerusalem und bald auch von weiteren Gemeinden. Von dort sollten weitere Männer und Frauen hinausgehen, um die Botschaft vom kommenden Friedensreich auch außerhalb Israels bekannt zu machen.
Alles befand sich noch in der Aufbauzeit, als Saulus, später Paulus genannt, hinzu kam. Mit Paulus begann jedoch die Verfälschung der Lehre von Jesus und der allmähliche Aufbau einer kirchlich institutionellen Struktur. Während die Apostel noch von Jesus von Nazareth direkt belehrt und geschult wurden, kannte Paulus Jesus nicht. Ist Jesus bei Paulus demnach nur eine "metaphysische Figur, der man alles unterschieben konnte", wie es der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900) einmal kommentierte? Paulus von Tarsus zeigte zumindest kein nachweisliches Interesse am Leben des Jesus von Nazareth, an dem er sich wie an einem Vorbild hätte orientieren können, sondern berief sich in erster Linie auf seine Vision, in welcher ihm Christus aus der geistigen Welt erschienen ist. Doch eine Vision macht noch keinen neuen Menschen. Der Theologe Nr. 5 klärt auf, wie Paulus die Botschaft des Jesus von Nazareth veränderte und die Fundamente für die spätere griechisch-römische Staatskirche lehrte.

Quelle: Der Theologe


Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Jesus hat jedenfalls die anhand von gewissen mosaischen Gesetzesvorschriften volksverderbenden Schriftgelehrten und Pharisäer ja weder verletzt noch getötet,...
Aber er hat die Gesetze noch strenger ausgelegt. Er hielt das wie die Zeloten für notwendig, um die nahe Gottesherrschaft herbeizuführen. Wer nicht umkehrte, der war dem Gottesgericht unausweichlich ausgeliefert. Für den gab es keine Rettung.



Maryam hat geschrieben:
Di 20. Okt 2020, 02:23
Jesus wsr wohl als Jude geboren.
Richtig, und als Jude ist er auch gestorben. Die Inschrift auf dem Kreuz: König der Juden, zeugt davon.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#139 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » Fr 23. Okt 2020, 19:14

jsc hat geschrieben:
Mo 19. Okt 2020, 09:10
sven23 hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 15:57
Was du meinst, ist die sog. Steinbruchmethode, nach der man Texte aus dem Kontext reißt und in einen neuen Kontext stellt, also einen neuen Sinnzusammenhang herzustellen versucht. Das hatte ich schon gegenüber Helmuth moniert, der so vorgegangen war.
Ein krasses Beispiel wäre das hier:

Nach deiner Methode könnte man auch Mt, 27,5 und Lk, 10,37 zusammenmischen.

Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich.
...
Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!

Und genau das machst du mit den von mir zitierten Stellen. Ich verstehe nicht wie du so blind bist und das nicht merken kannst, wenn du sogar mein Lieblingsbeispiel für diesen Irrsinn kennst...
Gerade weil ich dieses Beispiel der Steinbruchmethode kenne, weiß ich, dass meine Beispiele nicht dazu gehören.
Ein weiteres Beispiel wäre, Jesaja Texte auf Jesus zu projizieren. Dazu waren sie nie gedacht.

Stelle dir vor, du hast das Grundgesetz auf den Weg gebracht mit Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Dann gehst du hin und formulierst ein Arbeitsrecht, wonach Leibeigenschaft und sklavenähnliche Ausbeutung ganz legal sind.
Oder du bringst eine Justizreform auf den Weg, wonach Folter und Todesstrafe erlaubt sind.

Würde da nicht jeder normale Mensch erkennen, dass hier ein fundamentaler Widerspruch zu Artikel 1 besteht?

Genau so verhält es sich mit der Nächsten- und Feindesliebe. Völlig absurde und überzogene Strafen für vergleichsweise geringfügige Vergehen widersprechen dem ethischen Anspruch der Nächsten- und Feindesliebe und sind typische Anzeichen für religiöses Eiferertum oder gar Fanatismus.



jsc hat geschrieben:
Mo 19. Okt 2020, 09:10
sven23 hat geschrieben:
So 18. Okt 2020, 15:57
Falsch wäre es zu behaupten, es sein ein besonderes Zeichen von Nächsten- oder Feindesliebe, Zwietracht unter den Menschen zu säen.
Es gibt viele Aussagen, die passen eben nicht mit Nächsten- und Feindesliebe zusammen, egal in welchem Kontext sie stehen.
Petrus tötet 2 Gemeindemitglieder, die in die Gemeindekasse gegriffen haben. Keine Spur von Vergebung oder Feindesliebe.
Wenn die Grundlage beliebig aus dem Kontext gerissen und ggf. verdreht wird ist halt auch jede Schlussfolgerung daraus Käse.
Petrus hat keine 2 Gemeindemitglieder getötet und erst recht nicht, weil sie in die Gemeindekasse gegriffen haben (weil sie das ja gar nicht gemacht haben!)

Hananias und Saphira
1 Ein Mann aber mit Namen Hananias und seine Frau Saphira verkauften einen Acker, 2 doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurück und brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen. 3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker zurückbehalten hast? 4 Hättest du den Acker nicht behalten können, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen. 5 Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten. 6 Da standen die jungen Männer auf und hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn. 7 Es begab sich aber, etwa nach drei Stunden, da kam seine Frau herein und wusste nicht, was geschehen war. 8 Aber Petrus sprach zu ihr: Sag mir, habt ihr den Acker für diesen Preis verkauft? Sie sprach: Ja, für diesen Preis. 9 Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden auch dich hinaustragen. 10 Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die Füße, und gab den Geist auf. Da kamen die jungen Männer und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. 11 Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die das hörten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Ziska_Deleted

#140 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 23. Okt 2020, 21:47

Jesus las aus den Schriftrollen folgendes vor:
Lukas 4:17-21
Da gab man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja, und er öffnete sie und fand die Stelle, wo stand: 18 „Jehovas Geist ist auf mir, denn er hat mich gesalbt, um den Armen eine gute Botschaft zu bringen. Er hat mich gesandt, um den Gefangenen Freiheit zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehen werden, um die Zerschlagenen freizulassen 19 und um Jehovas Jahr der Gunst zu predigen.“ 20 Er rollte die Buchrolle nun zusammen, gab sie dem Synagogendiener zurück, setzte sich und alle Augen in der Synagoge hefteten sich auf ihn. 21 Dann sagte er: „Heute hat sich die Schriftstelle, die ihr gerade gehört habt, erfüllt.“



(Jesaja 61:1) 61 Der Geist des Souveränen Herrn Jehova ist auf mir,
denn Jehova hat mich gesalbt, um denen, die ein sanftes Wesen haben, eine gute Botschaft zu bringen.
Er hat mich gesandt, um die gebrochenen Herzen zu verbinden,
um den Gefangenen Freiheit zu verkünden
und den Eingesperrten, dass ihre Augen weit geöffnet werden,


Prophezeite Jesaja also doch über Jesus Christus?

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