Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Rund um Bibel und Glaube
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SamuelB
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#21 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von SamuelB » Fr 9. Okt 2020, 19:50

Tree of life hat geschrieben:
Fr 9. Okt 2020, 00:40
Zum Beispiel die neuen(bösartigen) Nachbarn über mir, die mir mittlerweile täglich meine Nachtruhe rauben durch ihr egoistisches, rücksichtsloses Verhalten.
:shock: Nervig. Fühlen sich noch weitere Nachbarn gestört?


JackSparrow hat geschrieben:
Fr 9. Okt 2020, 09:20
Zuerst fordert er Nächstenliebe und kurz darauf fordert er, man solle freundlich sein.

Aber das widerspricht sich, denn freundlich sein kann man auch zu Leuten, die man nicht liebt.
Freundlich zum Bruder und zum Feind. Das ist nicht einfach irgendwer, den man nicht liebt. Was du mit Widerspruch meinst, verstehe ich nicht.


sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Okt 2020, 18:04
In dem obigen Beispiel wäre jetzt deine Phantasie gefragt.
Ruth hat im Eingangspost ein paar Fragen gestellt. Was ist denn mit deiner Fantasie? Dir fällt keine Krone vom Kopf, wenn du auch was beantwortest. 🤗 Wann ist für dich jmd ein Feind? Was verstehst du unter Liebe? <-- Ok, diese Frage ist von mir. Kannst du überspringen.

Wunderschönen Abend! 🌛🌛🌛

Ziska_Deleted

#22 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 9. Okt 2020, 22:50

Das ist das Ergebnis, wenn Menschen die Hinweise Jesu in die Tat umsetzen: „Aus Feinden wurden Brüder“.
https://www.jw.org/de/jehovas-zeugen/er ... n-brueder/

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sven23
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#23 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » Sa 10. Okt 2020, 07:32

SamuelB hat geschrieben:
Fr 9. Okt 2020, 19:50
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Okt 2020, 18:04
In dem obigen Beispiel wäre jetzt deine Phantasie gefragt.
Ruth hat im Eingangspost ein paar Fragen gestellt. Was ist denn mit deiner Fantasie? Dir fällt keine Krone vom Kopf, wenn du auch was beantwortest. 🤗 Wann ist für dich jmd ein Feind?
Ich denke, in meinem Beispiel ist das doch mehr als deutlich geworden. Mir fehlt dazu die Phantasie, wie man seine Mörder und Peiniger lieben könnte.
Für mein Empfinden ist die Feindesliebe ein viel zu hoher Anspruch.
Die Forderung zur Nächstenliebe findet sich ja schon im Alten Testament. Allerdings sind hier mit den "Nächsten" nur die religiösen Glaubensbrüder gemeint und nicht universell alle Menschen. Deshalb war es legitim, die Feinde Israels zu töten. So lassen sich auch die vielen Grausamkeiten im AT erklären.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Ziska_Deleted

#24 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ziska_Deleted » Sa 10. Okt 2020, 09:35

Auch diese Frauen nahmen sich Jesu Worte zu Herzen:

DIE BIBEL HAT IHR LEBEN VERÄNDERT
Ich legte meine Waffen nieder
Früher war Cindy aggressiv. Die Bibel hat ihr geholfen, sich zu ändern. Wie?

https://www.jw.org/de/jehovas-zeugen/er ... en-nieder/

DIE BIBEL VERÄNDERT DAS LEBEN
Ich wollte gegen Ungerechtigkeit kämpfen
Rafika schloss sich zunächst einer Bürgerrechtsbewegung an. Doch dann erfuhr sie von dem Versprechen der Bibel, dass Gottes Königreich für Frieden und Gerechtigkeit sorgen wird.

https://www.jw.org/de/jehovas-zeugen/er ... -kaempfen/

Helmuth
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#25 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Helmuth » Sa 10. Okt 2020, 09:50

sven23 hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 07:32
Die Forderung zur Nächstenliebe findet sich ja schon im Alten Testament.
Korrekt.

sven23 hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 07:32
Allerdings sind hier mit den "Nächsten" nur die religiösen Glaubensbrüder gemeint und nicht universell alle Menschen.
Nicht korrekt:

2.Mo 12:49 hat geschrieben: Ein und dasselbe Gesetz soll für den Einheimischen und für den Fremdling gelten, der unter euch wohnt.
Es geht um den Nächsten. Irgendein Ausländer in Tschibutti ist nicht mein Nächster. Lebt er aber im Inland, vielleicht sogar als mein Türnachbar im Haus, dann ist er es ebenso. Jesus macht das mit seiner Erzählung über den Samariter nochmals ganz klar. Er tadelte darin die Israliten, also die Inländer

Es wäre komisch, dass Gott den Nächsten früher anderes sieht als heute. Ausländerhass hat es auch früher gegeben, wird nicht anders gewesen sein als heute. Alles was anders ist, will man nicht unbedingt gleich behandeln als was man kennt.

Es geht bei der Feindesliebe im Grunde genommen um Gleichbehandlung hinischtlich des Umganges mit ihnen. Darin ist die Liebe Gottes begründet. Es darf z.B. keine persönliche Differenz oder Abneigung im Weg stehen. Das kommt vor und sei jedem seine Privatsache, aber es hat dennoch jeder vor dem Gesetz dieselben Rechte.

Wäre auch komisch, wenn im man in einem Spital nach Nationalität und Symphatie behandelt wird. Der ist ein Ägypter, dem schiene ich nur das Bein, die kaputte Hüfte mach ich nicht, aber der ist mein Onkel, den legen wir auf Extraklasse und wenn die Schwester auch nur einen Fehler macht, scheiß ich sie zusammen. Und der da, Mann der geht mir auf den Keks, der kommt diese Woche überhaupt nicht dran.

Ich hab's überzeichnet, aber nicht ohne Ursache. Der Mensch ist so gestrickt, ein Heuchler der es anders glaubt. Diese innere Sünde Hass zu überwinden bedarf einer radikalen Umkehr und der Hilfe Gottes. Ich nehme mich dabei nicht aus. Und es kann dich ebenso treffen. Was dann? Dann wirst auch du links liegen gelassen?

Es hasst im Grunde genommen jeder jeden, der nur ein klein wenig anders ist als er selbst, d.h. dir damit unsympathisch ist. Wer kann sich schon überwinden wirklich gerecht zu sein? Ich kenne da echt wenige.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Ruth
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#26 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ruth » Sa 10. Okt 2020, 10:41

Lena hat geschrieben:
Fr 9. Okt 2020, 14:52

Nachfolger verhalten sich so wie Christus es vorgelebt hat,
weil der gleiche Heilige Geist in ihnen wirksam ist.

Du setzt das voraus, dass es so ist (?)
Schafft das ein Mensch (du selbst) überhaupt ... so zu sein, wie Christus es vorgelebt hat?

... und was ist, wenn jemand Nachfolger sein möchte, es aber SO nicht schafft?

Ruth
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#27 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ruth » Sa 10. Okt 2020, 11:02

Ruth hat geschrieben:
Do 8. Okt 2020, 12:02
Ich persönlich begründe meine Gedanken dazu auf dieser These:
Menschen KÖNNEN nicht wirklich so vollkommen lieben, wie es in 1. Kor. 13 angegeben ist. Aber sie können Liebe, die sie selbst erst einmal empfangen, weitergeben.

Ich nehme nochmal Bezug auf diese Aussage von mir. Für mich liegt darin der Schlüssel dazu, wie Feindesliebe funktionieren kann.

Ich denke, ALLE Gebote, welche Jesus in den Vordergrund seiner Reden stellt, zeigen Schwachstellen auf, welche das Folgen derselben hindern können. Auch bei Menschen, die mit Jesus leben, ihm nachfolgen und sich wünschen, seine Gebote zu befolgen.

Gebote von Gott lassen sich nämlich nicht so einfach befolgen, wie es oft von christlichen Gläubigen dargestellt wird. Sie weisen im Grunde zunächst darauf hin, dass ihre Art, Glauben zu leben, NICHT Maßstab sein können, für echte Nachfolge. 

Echte Nachfolge passiert zunächst einmal da, wo Menschen sich von Gott beschenken lassen. Die Liebe, welche sie selbst empfangen, muss ihren Durst nach Liebe stillen, und mehr noch. Die Intention, ein Gebot zu befolgen entsteht dann aus dem Herzen heraus - NICHT aus der festen Absicht, das Richtige zu tun. Sondern die Liebe Gottes selbst treibt den Menschen, diese Liebe weiterzugeben. Jeder nur in dem Maße, wie er/sie es selbst empfangen hat und übrig hat. Es ist dann im Grunde Gott selbst, der durch einzelne  Menschen anderen Menschen Liebe gibt.

Der Ruf nach Liebe für die Feinde, so wie Jesus es darstellt, ist deshalb im Grunde nur der Ruf, welcher die ganzen biblischen Geschichten um Gott mit den Menschen aufzeigt: Der Ruf: "Kommt her zu MIR!" 



 

Ruth
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#28 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ruth » Sa 10. Okt 2020, 11:24

Ruth hat geschrieben:
Do 8. Okt 2020, 12:02
.....welches Ziel, im Umgang miteinander, hat Jesus hier wohl angestrebt?
Mit anderen Worten: wie sieht Feindesliebe, nach dem Gebot von Jesus aus?

Nach dem Vorbild, das Jesus gegeben hat, werden Glaubende dazu aufgefordert, tiefer zu sehen, als das, was vor Augen zu sehen ist. Genau das hat Jesus nämlich auch vorgelebt. Egal, auf welche Weise Menschen ihm begegneten, hat er zuerst immer den Menschen hinter seinem äußeren Erscheinungsbild gesucht. Die Taten waren für Jesus zunächst einmal zweitrangig. Er fragt Kranke, ob sie gesund werden wollen und fordert Lahme auf, sich von ihrem Lager zu erheben, und zu gehen. Jesus hat den Ursprung der Schwachstellen gesehen - auch und besonders bei den Sünden derselben. Wie zB bei dem Gespräch mit der Frau am Jakobsbrunnen .

Menschen gehen meistens von dem aus, was andere auch sehen können. Man möchte gerne das Handeln anderer Menschen kontrollieren und möglichst (dem eigenen).  anpassen. Jesus lässt den Menschen so stehen, wie er ist, und lädt ihn/sie ein, mit Gott zu leben.

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sven23
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#29 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » Sa 10. Okt 2020, 14:14

Helmuth hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 09:50
sven23 hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 07:32
Allerdings sind hier mit den "Nächsten" nur die religiösen Glaubensbrüder gemeint und nicht universell alle Menschen.

Nicht korrekt:
2.Mo 12:49]
Ein und dasselbe Gesetz soll für den Einheimischen und für den Fremdling gelten, der unter euch wohnt.
Hier begehst du den gleichen Fehler wie die meisten Amateurexegeten und benutzt die Bibel nach der Steinbruchmethode, d. h. es werden einzelne Verse aus dem Kontext genommen und in einen anderen Zusammenhang gestellt.
Der Kontext ist hier der Umgang mit Fremden beim Passafest.

Über Fremde beim Passa
43 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Ordnung für das Passa: Kein Fremder soll davon essen. 44 Ist er ein gekaufter Sklave, so beschneide man ihn; dann darf er davon essen. 45 Ist er aber ein Beisasse oder Tagelöhner, so darf er nicht davon essen. 46 In einem einzigen Hause soll man es verzehren; ihr sollt nichts von seinem Fleisch hinaus vor das Haus tragen und sollt keinen Knochen an ihm zerbrechen. 47 Die ganze Gemeinde Israel soll das tun. 48 Wenn ein Fremdling bei dir wohnt und dem HERRN das Passa halten will, der beschneide alles, was männlich ist; alsdann trete er herzu, dass er es halte, und er sei wie ein Einheimischer des Landes. Aber ein Unbeschnittener darf nicht davon essen. 49 Ein und dasselbe Gesetz gelte für den Einheimischen und den Fremdling, der unter euch wohnt. 50 Und alle Israeliten taten, wie der HERR es Mose und Aaron geboten hatte. 51 An eben diesem Tage führte der HERR die Israeliten aus Ägyptenland, Schar um Schar.

Mos. 2,43-51

Fremde, Beisassen und Tagelöhner sind nicht zum Passamahl eingeladen. Dem Slaven muss man erst die Vorhaut abschneiden, dann darf er mitmampfen.

Nach deiner Methode könnte man auch Mt, 27,5 und Lk, 10,37 zusammenmischen.

Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich.
...
Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!


Helmuth hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 09:50
Es geht um den Nächsten. Irgendein Ausländer in Tschibutti ist nicht mein Nächster.
Eben, so sahen es auch die Juden und auch Jesus. Sie vertraten einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus. Erst Paulus und die Evangelisten haben daraus einen Universalismus gemacht, weil sie die neue Sekte außerhalb des Judentums verbreiten wollten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Lena
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#30 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Lena » Sa 10. Okt 2020, 15:50

Ruth hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 10:41
Du setzt das voraus, dass es so ist (?)
Schafft das ein Mensch (du selbst) überhaupt ... so zu sein, wie Christus es vorgelebt hat?

... und was ist, wenn jemand Nachfolger sein möchte, es aber SO nicht schafft?

Ich denke das Gott nichts von einem Menschen verlangt wozu er nicht das Rüstzeug schenkt. 
Mir scheint es schaffe niemand ununterbrochen, weil niemand ununterbrochen in Christus lebt. 
So bleibt die Abhängigkeit bestehen - zu ihm zu gehen. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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