Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Rund um Bibel und Glaube
Helmuth
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#41 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Helmuth » So 11. Okt 2020, 07:52

SamuelB hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 19:38
Problematisch formuliert finde ich dagegen die Forderung von Jesus und es wird gar nicht weiter erklärt wie die Feindesliebe nun aussehen soll.
Man studiert wichtige Dinge nicht nur anhand einer einzigen Aussage. Seinen Hass zu überwinden sollte für jeden eine wichtige Sache sein. Ich habe dazu Stellung bezogen. Dass Nichtchristen bei Jesu Maßstab überfordert sind ist klar. Sie scheitern trotzdem daran und nicht an anderen. Das ist so bei der faktischen Wahrheit.

SamuelB hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 19:38
Es mag vllt Leute geben, die glauben, dass Gott rechtzeitig zu ihren Gunsten eingreift, aber ich würde mich nicht drauf verlassen.
Es ist Fakt, dass Gott alles zur rechten Zeit bewirkt. Problem ist, dass du gar nicht weißt, was Gott in deiner Situation als am besten für dich zulässt. Dir fehlt dazu die Erkenntnis. Dass du dich dann auf nichts verlassen kannst ist nachvollziehbar.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Spice
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#42 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Spice » So 11. Okt 2020, 09:01

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 17:27
Spice hat geschrieben:Da ich das Glück nicht im Äußeren suche, sondern im Inneren, im Ewigen gefunden habe, weiß ich nicht nur, dass Menschen die das Glück noch nicht da gefunden haben, sondern es im Äußeren suchen, nicht viel Spielraum haben, ihr Verhalten zu ändern. Sie sind für mich, wie sie eben sind, und ich habe eher Mitleid mit ihnen, da sie das Glück noch nicht gefunden haben.
Was würde wohl passieren, wenn einer deiner Feinde dir mit der Faust ins Gesicht schlüge?

Muss ich mir darüber Gedanken machen, wenn dies in all den Jahrzehnten meines Lebens nicht ein einziges mal vorgekommen ist? - Wer sollte einen Anlass haben einem friedlichen Menschen mit der Faust ins Gesicht zu schlagen? Je weniger aggressiv man selbst ist, um so weniger hat man Aggressionen zu befürchten. Und wenn doch jemand diese Grenze überschreitet, dann hat derjenige ein Problem, denn er verhält sich so, wie man sich nicht verhalten sollte.

Ich habe auch den Wehrdienst mit der Waffe abgelehnt und da sagte auch ein Offizier, würden sie sich lieber erschießen lassen? - Und meine Antwort war "ja", und das habe ich ernst gemeint.

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sven23
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#43 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » So 11. Okt 2020, 09:11

Ziska hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 07:28
sven23 hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 06:15
SamuelB hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 19:38
Problematisch formuliert finde ich dagegen die Forderung von Jesus und es wird gar nicht weiter erklärt wie die Feindesliebe nun aussehen soll.
Wie schon gesagt ist fraglich, ob diese Forderung überhaupt von Jesus stammt. Die Bergpredigt gilt als weitgehend freie Komposition des Evangelisten Matthäus.

Da sind doch die Urchristen ein tolles Beispiel. Einzelheiten, wie diese Liebe praktiziert werden soll,
kann man den Briefen der Apostel entnehmen.
Einfach mal das Gehirn anstrengen und selber überlegen.
Die Bibel ist nämlich voller Grundsätze, die helfen gute Entscheidungen zu treffen.
Da braucht es keine zig-tausend Gesetze, die bis ins Kleinste alles regelt.
Natürlich sind über 600 Gebote und Vorschriften unsinnig, aber vielleicht war Jahwe früher ein Kontrollfreak.
Auch Jesus fordert dazu auf, die Gesetze einzuhalten, ja sogar sie noch strenger zu befolgen.

17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.
19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich

(Mt 5,17-19)

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, wird dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch, dass schon jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem
Bruder sagt Du Dummkopf, wird dem Hohen Rat verfallen sein; wer aber sagt Du gottloser Narr, der wird der Hölle
des Feuers verfallen sein.
(Mt 5,21–22)


 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Ziska_Deleted

#44 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ziska_Deleted » So 11. Okt 2020, 11:07

Jehova kennt die Menschen. Manche benötigen eben für jede Lebenssituation eine genaue Richtlinie, eine genaue Anordnung.
Wollen nicht auch hier einige genaue Hinweise, wer im Einzelnen der Feind ist und wie man z.B. den Feind lieben soll?

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SamuelB
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#45 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von SamuelB » So 11. Okt 2020, 11:25

Na, wenn das alles so klar ist, worüber diskutieren wir denn? Ich finde die pauschale Forderung, seinen Feind zu lieben, erst mal heikel, weil das gefährlich für mich werden könnte. Da gibt besteht schon Klärungsbedarf.

 
Spice hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 09:01
Ich habe auch den Wehrdienst mit der Waffe abgelehnt und da sagte auch ein Offizier, würden sie sich lieber erschießen lassen? - Und meine Antwort war "ja", und das habe ich ernst gemeint.
Schön blöd. Der Gegner wird sich freuen. Dein Leben ist doch nicht weniger wert als seins! Ich würde sagen, wenn dich jmd angreift, bist du frei zu kontern.
 
Helmuth hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 07:52
Dir fehlt dazu die Erkenntnis.
Und das Interesse.

JackSparrow
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#46 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von JackSparrow » So 11. Okt 2020, 11:39

Spice hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 09:01
JackSparrow hat geschrieben:
Sa 10. Okt 2020, 17:27
Was würde wohl passieren, wenn einer deiner Feinde dir mit der Faust ins Gesicht schlüge?
Muss ich mir darüber Gedanken machen, wenn dies in all den Jahrzehnten meines Lebens nicht ein einziges mal vorgekommen ist?
Ja. Weil du im Internet Sprüche klopfen und behaupten möchtest, du hättest "Frieden gefunden".

Je weniger aggressiv man selbst ist, um so weniger hat man Aggressionen zu befürchten.
Falsch. Ein Gewalttäter würde sich zuerst das am wenigsten aggressive Opfer aussuchen.

Und wenn doch jemand diese Grenze überschreitet, dann hat derjenige ein Problem,
Wenn jemand dein Leben oder deine Gesundheit oder dein Eigentum bedroht oder das Leben, die Gesundheit oder das Eigentum deiner Familie, dann hast du das Problem.

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sven23
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#47 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » So 11. Okt 2020, 11:51

Helmuth hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 07:52
Dass Nichtchristen bei Jesu Maßstab überfordert sind ist klar.
Gemäß deiner eigenen Aussage scheitern auch Christen daran.

Genau das ist die Kernfrage. Das heuchlerische "Wir lieben uns alle" Geflüster wie es viele praktizieren entpuppt sich genau dann als scheinheilig, wenn mal auf dir das Veilchen blüht. Dann merkt man, was Sache ist an der "Feindesliebe".
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#48 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von sven23 » So 11. Okt 2020, 11:58

Ziska hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 11:07
Jehova kennt die Menschen. Manche benötigen eben für jede Lebenssituation eine genaue Richtlinie, eine genaue Anordnung.

 Mhm, eben noch sagst du das Gegenteil.

Da braucht es keine zig-tausend Gesetze, die bis ins Kleinste alles regelt.


Die Juden hatten ja über 600 Vorschriften und Gebote und Jesus forderte dazu auf, sie noch strenger auszulegen, als es gemeinhin üblich war.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Ruth
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#49 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Ruth » So 11. Okt 2020, 12:00

SamuelB hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 11:25
Na, wenn das alles so klar ist, worüber diskutieren wir denn? Ich finde die pauschale Forderung, seinen Feind zu lieben, erst mal heikel, weil das gefährlich für mich werden könnte. Da gibt besteht schon Klärungsbedarf.

Dass Klärungsbedarf besteht, ist ja auch schon ziemlich deutlich hier im Thread zu erkennen.
Bei allen Bibelstellen mit Forderungen an den Leser ist die Interpretation unterschiedlich. Das betrifft auch diejenigen, die meinen, die Deutungshoheit über die Themen der Bibel zu besitzen. 

Die Feindesliebe muss, wie alle Forderungen, welche Jesus anspricht, individuell verstanden werden, weil das Feindbild eines Menschen von der jeweiligen Situation abhängig ist. Das kommt vor allem auch darauf an, wie weit die jeweilige Feindschaft bedrohlich ist und was dabei an Selbstschutz nötig und möglich ist.

Jesus hat, soweit ich die ganzen Geschichten der Begegnungen mit hilfsbedürftigen Menschen verstehe, immer ganz besonders die jeweiligen Lebensumstände beachtet und da die Krankheiten und Schwächen dort behandelt, wo die Wurzeln derselben lagen. Die Gesetzeshüter, welche nur nach den festgeschriebenen Vorschriften urteilten, hat er dagegen scharf getadelt. Damit hat er seine Zuhörer und Zuschauer aufgefordert, es versuchen, ebenso zu machen, und nicht auf das vordergründige zu schauen.


 
Zuletzt geändert von Ruth am So 11. Okt 2020, 12:31, insgesamt 2-mal geändert.

Spice
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#50 Re: Liebt eure Feinde … nach Matth. 5,44

Beitrag von Spice » So 11. Okt 2020, 12:01

SamuelB hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 11:25
Na, wenn das alles so klar ist, worüber diskutieren wir denn? Ich finde die pauschale Forderung, seinen Feind zu lieben, erst mal heikel, weil das gefährlich für mich werden könnte. Da gibt besteht schon Klärungsbedarf.

 
Spice hat geschrieben:
So 11. Okt 2020, 09:01
Ich habe auch den Wehrdienst mit der Waffe abgelehnt und da sagte auch ein Offizier, würden sie sich lieber erschießen lassen? - Und meine Antwort war "ja", und das habe ich ernst gemeint.
Schön blöd. Der Gegner wird sich freuen. Dein Leben ist doch nicht weniger wert als seins! Ich würde sagen, wenn dich jmd angreift, bist du frei zu kontern.

Tja, wenn man denkt mit dem Tod sei alles aus, dann wäre es wirklich blöd.

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