Seit wann besteht/kursiert das falsche Evangelium?

Rund um Bibel und Glaube
Giovanni146
Beiträge: 143
Registriert: Mo 18. Feb 2019, 12:39

#31 Re: Seit wann besteht/kursiert das falsche Evangelium?

Beitrag von Giovanni146 » Mi 23. Sep 2020, 13:12

sven23 hat geschrieben:
Sa 19. Sep 2020, 07:11
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 16. Sep 2020, 11:22
Reich Gottes und Endgericht passt eh nicht zusammen.
Dann sag das mal Jesus und Johannes, die als Anhänger des apokalyptischen Judentums fest davon überzeugt waren.

 
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 16. Sep 2020, 11:22
Die Herrschaftsübernahme des Vaters im Himmel, dem eigentlichen einzigen Gott, der dieser Bezeichnung gerecht ist, wäre ein Segen für die ganze Menschheit gewesen. Keine Glaubenkriege, überhaupt keine vorsätzlichen Tötungen, paradiesisch.
Tja, aber sie kam nicht. Insofern war auch Jesus wie so viele vor und nach ihm ein falscher Prophet.
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 16. Sep 2020, 11:22
Mittels Jesus Christus gab er die Voraussetzungen hierfür bekannt. Doch den Strich durch die Rechnung machten diesem ja die Pharisäer und der Hohe Rat, indem sie Jesus nicht glaubten, so auch ihm NICHT halfen, Gottes Ratschluss umzusetzen.
Es waren wohl eher die Römer, die seinen vermutlich aufrührerischen Reden ein Ende machten.


Oh je sven23
Reich Gottes ist eine positive Veränderung im zwischenmenschlichen Bereich. Da haben Bosheiten nun mal keinen Raum mehr. 

Ja warum wohl konnte jener Gott der Jesus sandte, beim Volk Israel beginnend den Menschen aufzuzeigen, wie man sich so benimmt, dass Gott auch über sie, wie über ihn die Herrschaft übernehmen konnte? 

Doch klar weil man statt die nurmehr gelebte Liebe zu propagieren, und Jesus mitsamt seinen göttlichweisen Lehren über die moswaischen Gesetze erhöhrt hätte statt ihm vorzuwerfen, er sei ein Volksverderber und ihn zum Töten zu überantworten.

Warum willst Du die Überantwortung seitens dem Hohen Rat unbedingt den Römer unterschieben, wie es die Kirche ja wohl aus Solidarität zu deren eigentlichen Vorgängern auch so handhabten? Pilatus schöpfte wohl alles ihm Möglich aus um Jesus frei lassen zu können.Das ist Tatsache, ob Deine Forscher dies erkannt haben oder nicht tut nichts zu Sache. (ich möchte klarstellen, dass ich nicht das jüdische Volk für Jesus Kreuzigung verantwortlich mache sondern den Hohen Rat)
sven23 schrieb:Ach, du bist beschnittener, strenggläubiger Jude und hast deinen Besitz unter den Armen verteilt?
Wenn man nach Nachfolgern von Jesus sucht, dann findet man so wohl am ehesten unter den orthodoxen/ultrorthodoxen Juden. Sie sind überwiegend Sozialhilfeempfänger, also arm, und üben sich in strenger Gesetzesbefolgung.
Das ist wohl der schlechteste Witz des Tages, mein Lieber :-)) Du weisst doch, dass Jesus nirgends lehrte, dass die Beschneidung durch Gott nach seinem Gottesglauben wohlverstanden übergeben worden sei. Das hat offenbar auch Paulus geschnallt, ein ehemaliger strenggläubiger Jude, der er nicht mehr war, als er glaubensmässig zu den Christen wechselte.
Joh 7,22 Darum hat Mose euch euch die Beschneidung gegeben – nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern –, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. 23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit nicht das Gesetz des Mose gebrochen werde, was zürnt ihr dann mir, weil ich am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht habe? 2
Wer zuviel hat sollte solchen helfen, die zuwenig haben, wie die eigentlich erste vorbildliche Christengemeinde in der Apg.  Und Besitz kann man nur veräussern wenn man hat. Unsereins wohnt zur Miete und ich besitze nicht einmal ein Auto. Die orthodoxen Juden waren noch zu keiner Zeit Jünger von Jesus Christus.

Gruss Giovanni
Täglich mein Kreuz aufnehmen setze ich gleich mit täglich offen für Nöte von Mitmenschen in meinem Umfeld zu sein und ihre Last mitzutragen sie entsprechend zu entlasten, sei es auch mit finanzieller Unterstützung. 

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#32 Re: Seit wann besteht/kursiert das falsche Evangelium?

Beitrag von sven23 » Do 24. Sep 2020, 17:44

Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
Warum willst Du die Überantwortung seitens dem Hohen Rat unbedingt den Römer unterschieben, wie es die Kirche ja wohl aus Solidarität zu deren eigentlichen Vorgängern auch so handhabten?
Weil nun mal die Gerichtsbarkeit in den Händen der römischen Besatzungsmacht lag. Pilatus hat Tausende in seiner Amtszeit kreuzigen lassen. Meinst du, er hatte irgendwelche Skrupel, einen aufrührerischen Wanderprediger hinrichten zu lassen?
 
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
Pilatus schöpfte wohl alles ihm Möglich aus um Jesus frei lassen zu können.
Das sind spätere christliche Märchen, um die Römer zu entlasten und die Schuld allein den Juden in die Schuhe zu schieben. Hier zeichnet sich schon der spätere christliche Antijudaismus ab. Der Pilatusprozess ist voller Verfahrensfehler, die den Prozess als Erfindung der Evangelisten entlarven.
 
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
Das ist Tatsache, ob Deine Forscher dies erkannt haben oder nicht tut nichts zu Sache. (ich möchte klarstellen, dass ich nicht das jüdische Volk für Jesus Kreuzigung verantwortlich mache sondern den Hohen Rat)
Warum? Laut den Evangelien forderte das Volk seine Hinrichtung.
Zu deiner Beruhigung: das hat die Forschung als unhistorische Märchen identifiziert. Die Kirche war übrigens immer auf Seite der Evangelien, nicht auf seiten der Forschung.
 
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
sven23 hat geschrieben:
Fr 11. Sep 2020, 17:48
Ach, du bist beschnittener, strenggläubiger Jude und hast deinen Besitz unter den Armen verteilt?
Wenn man nach Nachfolgern von Jesus sucht, dann findet man so wohl am ehesten unter den orthodoxen/ultrorthodoxen Juden. Sie sind überwiegend Sozialhilfeempfänger, also arm, und üben sich in strenger Gesetzesbefolgung.
Das ist wohl der schlechteste Witz des Tages, mein Lieber :-)) Du weisst doch, dass Jesus nirgends lehrte, dass die Beschneidung durch Gott nach seinem Gottesglauben wohlverstanden übergeben worden sei.
Jesus hat sich nie von der Beschneidung distanziert. Paulus erkannte aber, dass die Beschneidung ein Hindernis darstellte, wenn man Heiden missionieren wollte. Über die Heidenmissionierung geriet Paulus in Streit mit Petrus, der natürlich wußte, dass Jesus keine Heidenmissionierung wollte. Er vertrat einen jüdischen Nationalismus und reliösen Partikularismus, wie alle strenggläubigen Juden.
 
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
Das hat offenbar auch Paulus geschnallt, ein ehemaliger strenggläubiger Jude, der er nicht mehr war, als er glaubensmässig zu den Christen wechselte.
Du vergißt, dass auch Jesus kein Christ war, sondern strenggläubiger Jude, der die Gesetze sogar noch strenger auslegte.

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, wird dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch, dass schon jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem
Bruder sagt Du Dummkopf, wird dem Hohen Rat verfallen sein; wer aber sagt Du gottloser Narr, der wird der Hölle
des Feuers verfallen sein.
(Mt 5,21–22)
 
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
Joh 7,22 Darum hat Mose euch euch die Beschneidung gegeben – nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern –, und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat. 23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit nicht das Gesetz des Mose gebrochen werde, was zürnt ihr dann mir, weil ich am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht habe? 2
Johannes ist ein schlechter Zeuge. Nach Ansicht der Forschung bringt er kaum authentische Jesusworte. Kein Wunder, bei dem zeitlichen Abstand.


Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
Wer zuviel hat sollte solchen helfen, die zuwenig haben, wie die eigentlich erste vorbildliche Christengemeinde in der Apg.  Und Besitz kann man nur veräussern wenn man hat. Unsereins wohnt zur Miete und ich besitze nicht einmal ein Auto.
Und wer in die Gemeindekasse greift, ist des Todes.

Was Geld und Besitz betraf, waren die zwei Missionare Paulus und Petrus einer Meinung. Beide hielten wenig von Armut und waren in Geldfragen unerbittlich.

Ein charakteristisches Beispiel findet sich bei Petrus. Eines Tages sollten ein Mann namens Hananias und seine Frau Saphira einen Acker verkaufen und die Einnahmen abliefern.

Einen Teil des Geldes behielten die beiden aber für sich. Petrus war darüber so verärgert, dass er Hananias allein mit der Macht seiner Worte umbrachte (Apg 5,5): "Als Hananias diese Worte hörte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf."

Etwas später tötete er auch Saphira. Der heilige Märtyrer Petrus ging also für Geld über Leichen. Jesus' Geist der Barmherzigkeit war nach seinem Tod offenbar schnell verflogen und Geldgier und Strafgericht hielten wieder Einzug.

Quelle: bibelkritik.ch

 
Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
Die orthodoxen Juden waren noch zu keiner Zeit Jünger von Jesus Christus.
Zu Lebzeiten hatte Jesus wohl eine kleine Anhängerschar, natürlich strenggläubige Juden und keine Christen.
Und nach seinem Tod war für jeden Juden klar, dass er nicht der Messias gewesen sein konnte, allenfalls ein falscher Prophet. Und die Vergottung, die die Evangelisten zu vermitteln versuchten, war für jeden gläubigen Juden eine Gotteslästerung.

Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 23. Sep 2020, 13:12
Täglich mein Kreuz aufnehmen setze ich gleich mit täglich offen für Nöte von Mitmenschen in meinem Umfeld zu sein und ihre Last mitzutragen sie entsprechend zu entlasten, sei es auch mit finanzieller Unterstützung. 
Das ist wunderbar. Kann man aber auch machen, ohne eine Belohnung im Jenseits zu erwarten.

 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#33 Re: Seit wann besteht/kursiert das falsche Evangelium?

Beitrag von Naqual » Do 24. Sep 2020, 18:52

Ruth hat geschrieben:
So 6. Sep 2020, 14:17
Maryam hat geschrieben:
So 6. Sep 2020, 13:06
...... das falsche Evangelium
Ich denke auch, dass es "das falsche Evangelium" nicht wirklich gibt. Ebenso gibt es auch nicht das "einzig richtige Evangelium".

Mancher versteht den Kreuzestod Jesu als Heilsplan Gottes, als Evangelium, weil daran die Botschaft geknüpft ist, dass die Sünden vergeben werden.

Manch anderer findet eine Beziehung zu Gott durch die Botschaft, dass Gott immer anwesend ist, und sich um Menschen kümmert, welche auf ihn vertrauen.

Wieder andere finden sich in irgendeiner oder mehreren biblischen Geschichte oder Gedanken wieder, und lassen sich dadurch inspirieren, mit Gott in Verbindung zu treten.

..... und so gibt es viele Arten von Menschen, die durch unterschiedlichste Botschaften von Gott dazu bewegt wurden, mit Gott im Verbindung zu treten.


Alle diese Botschaften sind richtig. Wer nur seine eigene Erfahrungen und Gedanken zum Leitplan für alle Menschen machen will, liegt falsch. Egal, wie richtig im Kontext der Botschaften Gottes (durch die einzelnen Gläubigen) zunächst zu sein scheinen.

"Richtig" sind nur die Botschaften, die von Gott direkt stammen ... da, wo Gott selbst das Herz eines Menschen berührt. Was, nach meiner Erfahrung, sehr vielfältig ist und unterschiedlicher nicht sein kann.

Dass alles irgendwie richtig ist und es falsche Botschaften nicht gibt würde ich so nicht sagen. Richtig ist natürlich, dass unterschiedliche Botschaften in Menschen unterschiedlich wirken und man von daher vorsichtig sein muss, etwas einfach als falsch zu beurteilen.
Unser Wissen sind kleine Bruckstücke. Von daher hat niemand die Wahrheit wirklich. Also tendenziell eher: jeder liegt irgendwo ziemlich daneben (der Wahrheit). Manchen Religiösen is dieses Verständnis unheimlich. Weil für sie der "rettende Glaube" das Fürwahrhalten von bestimmten dogmatischen Inhalten ist. Also wenn man nur Teilwahrheiten hat - so die unterschwellige Angst, könnte man schon verdammt werden. Das macht Gott (in so einem Verständnis) zu einem ziemlich harten und unbarmherzigen Wesen.
Nähern kann man sich der Wahrheit mit Verstand und Herz aber schon.

Maryam stellt das "Reich Gottes" dem Evangelium der Sündenvergebung durch das Kreuz entgegen. Das Problem dabei ist, dass man beide Sachverhalte schon sehr unterschiedlich verstehen kann und man es genauer beschreiben müsste.
In meinem Verständnis ist Gott "allumfassende Liebe". Also ein Wirken zum Guten für alle. "Reich Gottes" wäre etwas im Hier-und-Jetzt Erfahrbares. Also wo Gott (im Bewusstsein von Menschen) wirkt. Im Vordergrund steht "mein Sein, bzw. so-sein". Wie nah ist mein Fühlen, Denken, Wollen und Wirken darauf gerichtet zum Guten für alle zu wirken? Denn das ist Gottesnähe bzw. das Reich Gottes. Es geht nicht um Haben (den richtigen Glauben zu haben), sondern um ein (Bewusst-)Sein.
Manche, die aufs Kreuz schauen, sehen darin die Möglichkeit, dass Jesus die Schuld übernimmt, die wir wie einen Rucksack HABEN würden. Wenn man den Rucksack der Schuld wegnimmt, mögen wir keine Schuld mehr haben, aber was SIND wir? Was soll das für ein "Gebilde"/menschliches Wesen sein, das sündenfrei aber ohne Liebe (Gottes) ist?
Das Kernproblem des Verständnisses mit der stellvertretenden Schuldübernahme ist, dass (wenn die Vorstellung korrekt sein sollte), wir die Sünden los sind und gleich wieder Sünden anhäufen weil wir nicht ausreichend in der LIebe Gottes unser Wesen "geordnet" haben. Dem wird aber von Verfechtern der Idee nicht wirklich selbstkritisch ins Auge geschaut. Das ist DIE ursächliche Wurzel für die weit verbreitete Scheinheiligkeit vieler Religiöser. Der Gipfel ist dann noch, wenn behauptet wird, man gehöre, wenn man das Kreuz angenommen hat zu den "Heiligen" (Sichtweise vor allem etlicher Evangelikaler). Psychologisch gesehen ist diese Denkweise der breite Weg, der ganz einfache Weg, der dem Ego entspricht. Ich lasse einen anderen (Jesus) für mich leiden. Gottesnähe wäre zu sagen: ich lasse keinen anderen für mich leiden und meine Strafe nehmen. Ich selbst stehe in der Verantwortung.
Aber so ist es bis hin zum christlichen Kulturkreis: immer andere müssen die Zeche zahlen. Die völlig unterbezahlten indischen Näherinen für die Stoffe, die wir hier kaufen. Die in Armut lebenden Leute, die uns den Kaffee geben. Die zahlen eigentlich mehr dafür, dass wir ihn billig trinken können, wie wir im Laden für den Kaffee! Aus meiner Sicht ist es nichts anderes Jesus die Schuld zu geben, für etwas was man selbst verantworten muss.
Und da bin ich dann ganz provokativ an dem Punkt, bei dem ich meine, DAS kann nicht richtig sein. Und auch der Glaube daran hilft den betroffenen nicht weiter in Richtung Gottesnähe mit Fühlen, Denken, Wollen und Wirken.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#34 Re: Seit wann besteht/kursiert das falsche Evangelium?

Beitrag von JackSparrow » Do 24. Sep 2020, 19:20

Naqual hat geschrieben:
Do 24. Sep 2020, 18:52
Von daher hat niemand die Wahrheit wirklich.
Also tendenziell eher: jeder liegt irgendwo ziemlich daneben (der Wahrheit).
Tendenziell kannst du gar nicht wissen, ob jemand daneben liegt, solange du gleichzeitig einräumst, die Wahrheit "nicht wirklich" zu kennen.

In meinem Verständnis ist Gott "allumfassende Liebe". Also ein Wirken zum Guten für alle.
Existiert in deinem Verständnis ein "Wirken zum Guten für alle"?

Wie nah ist mein Fühlen, Denken, Wollen und Wirken darauf gerichtet zum Guten für alle zu wirken?
Für alle?

Für das Corona-Virus ist es gut, wenn du zukünftig auf alle Hygienemaßnahmen verzichtest.

Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#35 Re: Seit wann besteht/kursiert das falsche Evangelium?

Beitrag von Ruth » Fr 25. Sep 2020, 10:54

Naqual hat geschrieben:
Do 24. Sep 2020, 18:52
Dass alles irgendwie richtig ist und es falsche Botschaften nicht gibt würde ich so nicht sagen.
Habe ich auch nicht gesagt ... zumindest habe ich das SO nicht gemeint.
Aber so ist das eben mit dem Verständnis untereinander - ob nun zwischen Gott und Menschen, oder Mensch zu Mensch. Man bildet Worte, die geprägt sind durch eigene Erfahrungen. Und der Hörer (Leser) hört diese ebenso durch den Filter der eigenen Erfahrungen.

Die Worte "richtig" oder "falsch" sind natürlich u.a. auch stark durch die Schulzeit geprägt. Da gibt es nur eine Seite von beiden. Entweder ist irgendwas richtig oder falsch.

Naqual hat geschrieben:
Do 24. Sep 2020, 18:52
Unser Wissen sind kleine Bruckstücke. Von daher hat niemand die Wahrheit wirklich. Also tendenziell eher: jeder liegt irgendwo ziemlich daneben (der Wahrheit).

So ähnlich sehe ich das auch.
Wobei ich meine, dass es das "richtig oder falsch" wie man es in der Schule gelernt hat, hier nicht gibt. Meistens liegt das eher irgendwo dazwischen.

Naqual hat geschrieben:
Do 24. Sep 2020, 18:52
Richtig ist natürlich, dass unterschiedliche Botschaften in Menschen unterschiedlich wirken und man von daher vorsichtig sein muss, etwas einfach als falsch zu beurteilen.

Ich denke immer noch, dass in Bezug auf das Leben mit Gott (GLauben) diese beiden Begriffe nicht zutreffen.

Naqual hat geschrieben:
Do 24. Sep 2020, 18:52
In meinem Verständnis ist Gott "allumfassende Liebe".
Ja, so erlebe ich es in meiner ganz persönlichen Beziehung zu Gott auch.

Und darum glaube ich auch, dass diese Liebe Gottes ALLES prägen sollte, was im Namen Gottes geschieht.


Wobei ich ohnehin denke, die ganzen Dogmen und Erzählungen in der Bibel darauf hinaus laufen, eine Beziehung zu Gott herzustellen - und das eigentlich im AT und im NT die allumfassende Botschaft ist. Der Ruf Gottes lautet (manchmal offen und manchmal zwischen den Zeilen) immer "Komm her zu mir (zurück)".
In der Beziehung zu Gott ist Gott dann erst einmal der Gebende. Je mehr der Empfänger der Liebe Gottes aufnehmen kann, desto mehr kann er quasi auch darin "überfließen". Also, die Liebe Gottes fließt dann praktisch durch den Menschen hindurch.

Die Quelle ist dabei immer Gott. Das entspricht meiner ganz persönlichen Erfahrung. Und darum drücke ich das so aus, wie ich am besten meine Erfahrungen schildern kann. Für jemand anders klingt das vielleicht eher wie ein "Wolkenkuckuksheim", weil er/sie zwar ähnliches erlebt, aber auf ganz anderem Weg. Und deshalb drückt man es mit den Worten aus, welche die eigenen Erfahrungen am besten schildern. Es ist also die ganz persönliche Wahrheit. "Wahrheit" deshalb, weil sie in *meinem* Leben auf diese Weise wirksam wurde.

Naqual hat geschrieben:
Do 24. Sep 2020, 18:52
so ist es bis hin zum christlichen Kulturkreis: immer andere müssen die Zeche zahlen. Die völlig unterbezahlten indischen Näherinen für die Stoffe, die wir hier kaufen. Die in Armut lebenden Leute, die uns den Kaffee geben. Die zahlen eigentlich mehr dafür, dass wir ihn billig trinken können, wie wir im Laden für den Kaffee! Aus meiner Sicht ist es nichts anderes Jesus die Schuld zu geben, für etwas was man selbst verantworten muss.
Und da bin ich dann ganz provokativ an dem Punkt, bei dem ich meine, DAS kann nicht richtig sein. Und auch der Glaube daran hilft den betroffenen nicht weiter in Richtung Gottesnähe mit Fühlen, Denken, Wollen und Wirken.

Das finde ich gerade interessant. Mir ist schon so manches an Parallelen in der zwischenmenschlichen Beziehung aufgefallen, welche diesem Glaubensmuster ähnelt. Diese Parallele war mir noch nicht aufgefallen. Dann prägt also das, was schon in der "Sündenfall-Geschichte" beschrieben wurde, bis in die heutige Zeit, das ganz alltägliche Leben der Menschen. Und das wird auch noch in der christlichen Denke legitimiert durch die Schuldübertragungsthese, obwohl schon damals in der Geschichte solches Denken und Handeln von Gott selbst kritisiert und verurteilt wurde.

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#36 Das wahre Evangelium

Beitrag von Lena » Fr 25. Sep 2020, 13:11

Zu Christus kommen. Sich von ihm verändern lassen. Und nie aus 
den Augen verlieren, dass wir aus Gnade ewiges Leben haben. 
Durch das was Gott für uns am Kreuz getan hat. Niemand kann 
sich selber retten. Keiner seine Schuld wieder in Ordnung bringen. 

 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#37 Re: Das wahre Evangelium

Beitrag von JackSparrow » Fr 25. Sep 2020, 13:23

Lena hat geschrieben:
Fr 25. Sep 2020, 13:11
Keiner seine Schuld wieder in Ordnung bringen.
Keiner trägt Schuld, wenn er keine Straftat begangen hat.

Jeder, der eine Straftat begangen hat, kann seine Schuld wieder in Ordnung bringen, indem er sich den zuständigen Behörden stellt oder indem er von den zuständigen Behörden gefasst wird.

Giovanni146
Beiträge: 143
Registriert: Mo 18. Feb 2019, 12:39

#38 Re: Das wahre Evangelium

Beitrag von Giovanni146 » Fr 25. Sep 2020, 13:44

Lena hat geschrieben:
Fr 25. Sep 2020, 13:11
Zu Christus kommen. Sich von ihm verändern lassen. Und nie aus 
den Augen verlieren, dass wir aus Gnade ewiges Leben haben. 
Durch das was Gott für uns am Kreuz getan hat. Niemand kann 
sich selber retten. Keiner seine Schuld wieder in Ordnung bringen. 


Hallo Lena, was soll denn Gott am Kreuz getan haben? Die Tötung seines Sohnes, den er geschickt hat um den Israeliten zu ermöglichen von deren Sündengesetzen erlöst zu werden geht einzig und allein auf die Kappe Gottes Feinde. 

Somit sehe auch ich ebensowenig wie die TE einen Zuswammenhang mit der  Kreuzigung des Heilsverkünders, Wegweiser zu von Sünde befreitem Leben und dem durch Jesus verkündeten Evangelium Jesu Christi welches er wohl zweifelohne auf das Nahen Gottes Reiches bezog,

Das keiner seine Schuld wieder in Ordnung bringen konnte respektive können wird, ist weder biblisch noch logisch nachvollziehbar.Es ist der einzige Weg den Bösen zu überwinden um nurmehr gottgefällig leben zu können. 

Oftmals leben Gläubige (also die dem irgendwann gefälschten Evangelium anhangen) in einer Art Scheinheil, leben nicht wirklich in aus Finsternis befreiender Gottverbundenheit. Ich fragte mal einen Pastor, was wäre wenn Jesus am Kreuz gar nicht gestorben wäre sondern nur mittels speziellem narkotischen Trank in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen wäre.

Was er mir so alles verbal an den Kopf geworfen hat, lasse ich lieber. Doch dass er dann keine Vergebung der vergangenen und künftigen Sünden dadurch hätte, das wäre ihm schon schlimmer als schlimm, meinte er. Denn obwohl er immer wieder versuche nurmehr Gutes zu tun, gelänge ihm dies nicht, wie ja Paulus auch nicht. Gerade ein Pastor sollte doch ein vorbildlich christliches Leben führen.
Kol 3,14 Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.
1Joh 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.




So, das ist jetzt OT, Maryam will ja wissen, seit wann NICHT mehr das durch Jesus Chrsitus verbreitete Evangelium als solches gilt, sondern durch die Kreuzigung ersetzt wurde. Eine Hinrichtung als Frohe Botschaft zu glauben ist ja wohl schlimm genug. Diese aber auch noch als einzigen Weg zur Vergebung von Sünden zu bezeugen ja noch schlimmer.

Gruss Giovanni
Der Verlorene Sohn hat den Weg zurück zu Gott auch selber gefunden, hat danach seine einstige Schuld wohl bereut und dann wieder im Hause seines Vaters in Ordnung gebracht.

 

Giovanni146
Beiträge: 143
Registriert: Mo 18. Feb 2019, 12:39

#39 Re: Das wahre Evangelium

Beitrag von Giovanni146 » Fr 25. Sep 2020, 13:52

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 25. Sep 2020, 13:23
Lena hat geschrieben:
Fr 25. Sep 2020, 13:11
Keiner seine Schuld wieder in Ordnung bringen.
Keiner trägt Schuld, wenn er keine Straftat begangen hat.

Jeder, der eine Straftat begangen hat, kann seine Schuld wieder in Ordnung bringen, indem er sich den zuständigen Behörden stellt oder indem er von den zuständigen Behörden gefasst wird.

Oh JackSparrow, da sind wir ja mal gleicher Ansicht, was den ersten Satz anbelangt.

NIcht jede Bosheit, sprich Gottlosigkeit stellt eine Straftat in gesetzlicher Hinsicht dar. Nicht alles kann deshalb behördlich geregelt werden, wie Du dann weiterschreibst.

Es gibt Herzlosigkeiten, die im Strafgesetzbuch nicht figurieren, aber dennoch eine Schuld gegenüber dem Opfer davon besteht. Da muss man schon, will man dies wieder gut machen über den Schatten springen und sich entschuldigen und das aber natürlich auch von ganzem Herzen und nicht als leere Floskel. 

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#40 Re: Das wahre Evangelium

Beitrag von JackSparrow » Fr 25. Sep 2020, 14:18

Giovanni146 hat geschrieben:
Fr 25. Sep 2020, 13:52
Es gibt Herzlosigkeiten, die im Strafgesetzbuch nicht figurieren, aber dennoch eine Schuld gegenüber dem Opfer davon besteht.
Straftaten festzulegen ist glücklicherweise nicht die Aufgabe von Opfern oder Tätern, sondern allein die Aufgabe des Gesetzgebers.

Da muss man schon, will man dies wieder gut machen über den Schatten springen und sich entschuldigen und das aber natürlich auch von ganzem Herzen und nicht als leere Floskel.
Entschuldigen sollte man sich unter anderem, wenn man jemand anderem ohne hinreichenden Grund eine Schuld oder eine Straftat oder eine Sünde vorgeworfen hat.

Was übrigens auch der Gesetzgeber unter Strafe stellt.

Antworten