Spice hat geschrieben: ↑Fr 17. Jul 2020, 16:13
Das ist ja auch der Fall. Denke an die Heiligen, an die Yogis. Aus den Biographien der Heiligen ist, wenn man darin zu lesen versteht, offensichtlich, wie ihr Leben die Fortsetzung ihrer früheren Bemühungen ist:
Das Rätsel der Heiligen.
. Von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie heißt es, er sei in früheren Inkarnationen Aristoteles und dann Thomas von Aquin gewesen sein. Das ist durchaus eine nachvollziehbare Steigerung. Oder auch wenn man sich die Gesamtentwicklung der Menschheit vor Augen führt, dann sieht man wie anfangs gewissenlos gemordet wurde, sich allmählich das Gewissen entwickelte usw. Also eine allgemeine Aufwärtsentwicklung ist schon feststellbar.
Kommt darauf an, was man darunter versteht, wer denn "Heiliger" oder vollkommener sei, als der Rest der Menschheit.
Für mich ist niemand heilig, nur, weil er ein gewisses Verständnis mit jemandem teilt, der "schriftgelehrt" ist. Und wenn jemand behauptet, er sei vorher mal irgendwer anders gewesen, jemand, der bekannt ist, dann kann ich das jedenfalls nicht erkennen als Entwicklung zur Vollkommenheit. Für mich sind das einfach Menschen, die sich mit ihrem Handeln beliebt machen wollen, indem sie sich "mit fremden Federn schmücken", und manchmal auch selbst in den Vordergrund stellen, indem sie Dinge tun, die sonst niemand tut, oder sich ganz und gar aus dem allgemeinen Leben zurückziehen. Das ist zumindest weit weg von dem, was (nach den biblischen Berichten) Jesus über diejenigen sagt, die gerettet werden.
Und dann ... wenn man die Menge derer betrachtet, welche von sich oder von anderen behaupten, schon mal (oder gar mehrmals) gelebt zu haben, dann erscheint es mir schon sehr wenig, als dass genau diese (und niemand anderes) jene sein sollten, welche durch ihre Vollkommenheit gerettet würden, während alle anderen das Ziel nicht erreichen.
Überhaupt sehe ich mehr in der menschlich verstandenen Interpretation die Aussage, dass die, welche nicht so handeln, wie in den Aussagen der biblischen Berichte, von Jesus
nicht gerettet würden. Meistens wird nur gesagt: Wenn du dies oder das tust, dann
wirst du gerettet. Den Umkehrschluss: "wenn du es nicht (genau so) tust, dann gehst du verloren" ist eher menschliche Interpretation, von solchen Menschen, die ihr eigenes Handeln als einzige Wahrheit darstellen wollen, und sich selbst damit auf einen Sockel stellen, der ihnen nicht gebürt.