Naqual hat geschrieben: ↑Fr 31. Jan 2020, 18:12
Also soweit ich mich erinnere hat Maryam vor einigen Wochen ein Beispiel gebracht gehabt, da wurde Vergebung der Sünden mit Mehl vollzogen im Gesetz. Nicht Blut.
Im AT mag Gott auf einmal den aufsteigenden Opfergeruch nicht mehr. Ihm ist ehrliche Busse zur Vergebung lieber, statt rituelle Scheinheiligkeit.
Im NT heißt es irgendwo, dass die Liebe der Menge der Sünden deckt (ohne Umweg über Opfer).
Gott fordert im NT, dass wir den anderen verzeihen: einzige Bedingung: die Umkehr des anderen. Wir brauchen da kein Blut. Warum sollte Gott dann eines brauchen? Warum sollten wir schneller verzeihen mit weniger Bedingungen als Gott? Das wäre abstrus, dass Gott dies fordern würde, dass wir ihn schlagen in Sachen Vergebung.
Das Verständnis zum Kreuzestod empfinde ich als schwieriger, da wir es Jahrhunderte anders gehört haben. Die alte Version, bei der erstmals der Opfertod theologisch untermauert wurde, war von Bischof Anselm in seiner Satisfaktionstheorie. Diese wird heute eigentlich (auch von den Theologen der großen Kirchen) abgelehnt: nach dem guten Anselm muss nämlich Gott dem Teufel eine Lösegeld zahlen (Zum einen ist es abstrus in einem Monotheismus mit einem allmächtigen Gott, der auch die Spielregeln festlegt. Zum anderen müsste m.E. der Teufel auf so einen schrägen Deal verzichten: da wird ein Leben eines ewigen Wesens für einen Tag unterbrochen und dann wird dieses Wesen wieder aufgeweckt und hierfür verzichtete der Teufel auf Billionen von Seelen? Was hätte er davon?)
Aus meiner Sicht, war Jesus der Weg zur Nachfolge, demonstriert in seinem Leben bis hin in den Martyrer-Tod als das Äußerste des menschlich Möglichen. Er forderte diese Nachfolge: "wer mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach". Wobei klar ist, dass Jesus das Idealbild eines aus Liebe bis in den Tod geführten Lebens steht. Das ist genau auch das, was ihn vergöttlicht. So ist Lehre und Leben quasi der Kompass zur Verdeutlichung. Kein Wunder, dass der Weg schmal und nicht breit ist. In der Gottesnähe wird die Luft sehr, sehr dünn. In dieser Nachfolge besteht die Vergebung der Sünden. In dem man umkehrt und zum Vater geht. Paulus lehrt diesen Vorgang abstrakt. "Christus in Euch /Ihr in Christus" (was letztlich heißt, dass man innerlich zu Jesus wird und hieraus lebt - aber er sieht unsere Möglichkeiten als Abbild von dem was Jesus hier zu leisten imstande war).
Hi Naqual, also mit Mehl Sünden vergeben stammt nicht von mir, vielleicht von Mirjam?
Ich halte und orientiere mich bekanntlich an den von Jesus Christus im Auftrag des allein wahren Gottes, den Jesus namentlich als VATER im Himmel offenbarte und später auch seine Jünger und Apostel nicht Jahwe oder JHWH nannten (der einen strikt einzuhaltenden Opferkult forderte, er bei Nichtbefolgen von Details schon wutentbrannt mit aus ihm gehenden Feuer 2 Söhne Aarons deshalb verbrannte) sondern ebenfalls von UNSERM VATER sprachen.
Wer vergibt dem wird vergeben, wie Du ja auch folgerichtig schriebst. Und wer sein Fehlverhalten erkennt und aufrichtig bereut wird vom Vater ja liebevoll in die Arme genommen (Versöhnung von Mensch mit Gott gemäss Jesus) und bekommt wohl so lange eine neue Chance bis er dem Verführer zu Bösem vollkommen widerstehen konnte = ERLÖSUNG
Jakobus 4,7
Seid Gott untertan, widersteht dem Teufel so flieht er von euch
Die vollkommen christusferne Satisfactionstheorie von Anselm von Canterbury geistert aber auch ncoh seit mehreren Jahrhunderten bis in die heutige Zeit in Köpfen von gewissen vermeintlich bibeltreuen Gläubigen herum.
Ich kenne eine andere ebenfalls absolut abstruse Version der Sühneopfertheologie Anselm von Canterbury,
Nach dieser Vorstellung ist der Tod Jesu als Sühnopfer nötig, um eine angemessene Wiedergutmachung für die Verletzung der Ehre Gottes zu leisten, die durch den Sündenfall der Menschen geschehen ist. Für Gott habe es nur die Alternative gegeben „entweder Strafe“ (aut poena), d. h. die Vernichtung der gesamten Menschheit „oder Wiedergutmachung“ (aut satisfactio) durch eine die Sünde aufwiegende Ersatzleistung. Damit die Ersatzleistung aber schwerwiegender als die Menschheitssünde sein konnte, war es nötig, dass Gott selbst Mensch wurde, um nun – als selbst Sündloser – in der menschlichen Gestalt Jesu Christi sein Leben als satisfactio für die Sünden der Menschen dahin zu geben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Satisfaktionslehre
Wenn man sieht, wie Jesus hier und dort freimütig Sünden vergab oder ans Herz legte (Ehebrecherin deren Steinigung Jesus geschickt verhinderte, da Steinigen absichtliches Töten ist gleich Mord, also ein Verstoss gegen das Gebot Du sollst nicht töten/morden) sündige nicht mehr. Und wie Paulus aufforderte einander zu vergeben wie Christus vergeben hat, dann braucht es meines Erachtens schon totale Ignoranz all jener Bibelstellen, welche auf klar opferfreies Vergeben hinweisen.
Es fängt ja schon bei Johannes an, der -wie Jesus Christus ja auch von sich sagte- ein Gesandter Gottes dem Vater im Himmel war. Dieser bot die Taufe zur Vergebung der Sünden an.
Mk 1,4 so war Johannes in der Wüste, taufte und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
13,38 So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet,
Aha, da ging es doch sicher um Sünder durch Mitwerfen beim Steinigen und bei Vergeltungen von Bösem mit Bösem nehme ich an.
2Kor 5,19 Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
Die Nachfolge Jesu Christi ist heute ja klar nicht mit den damaligen Gefahren verbunden, wo noch auf das Einhalten der gesamten AT-Gesetzlichkeit seitens der Feinde Jesu Christi gefordert wurde. Wer sich zu Jesus Lehren bekannte, sie verbreitete wurde gesteinigt, gefangengenommen, das Lehren und die Erwähnung Jesu Namen verboten.
Später wurde es dann ja wieder absolut gefährlich -gar mit dem Tod durch den Scheiterhaufen etc. bestraft - sich zu den Lehren Christi zu bekennen, und sich zu weigern, sich den antichristlichen Glaubensdogmen der machthungrigen und geldgierigen Kirchenoberen unterzuordnen.
Doch unsereins kann sich vollumfänglich, frei-willig und von ganzem Herzen die segensreichen zu inniger Gottverbundenheit führenden Verhaltens- und Vergebungslehren Jesu Christi zu eigen machen. und so EINS werden mit der Macht die uns schuf...zu wirken wo dies von Gott einem jeden willigen irdischen Mitarbeiter vor Augen führt.
Wie Petrus, so sehe auch ich in meinem Umfeld, dass es bei dem Gott, also dem Vater im Himmel, KEIN Ansehen der Person gibt, Ein Jeder aus jedem Volk (sicher auch egal welcher oder überhaupt einer Religion zugehörig, der Recht tut (und Liebe lebt, mit Bosheiten nichts am Hut hat) ist ihm angenehm.
Auf die Liebe kommt es an um mit Gott EINS zu werden. Jesus lehrte und lebte vor (opferte sogar für die Bekanntgabe der Wegweisung zu inniger Gottverbundenheit sein Leben) Wer ihn ernst nimmt und von ihm wahres Menschsein gelernt und umgesetzt hat, lehrte es schon vor 2000 Jahren folgerichtig folgendermassen weiter.
1Joh 4,7 Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott.
8 Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.
9 Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.
1Joh 4,12 Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.
1Joh 4,16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
lg Maryam