Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Rund um Bibel und Glaube
Helmuth
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#61 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Helmuth » Di 28. Jan 2020, 08:07

Erich hat geschrieben:
Mo 27. Jan 2020, 23:03
Wer, außer der Sohn Gottes, der Menschensohn, der Herr Jesus Christus,
kann uns von unserem sündigen Fleisch und dieser bösen sündigen Welt
und dem großen Drachen, der alten Schlange, dem Satan, dem Teufel,
dem Beelzebul, und seinen Dämonen, den unreinen und bösen Geistern, 
dem Tod, der Hölle, dem See, der mit ewigem Feuer und Schwefel brennt,
dem zweiten Tod, der ewigen Strafe, in der äußersten dunklen Finsternis,
erretten und erlösen und heilen und wirklich und wahrlich davon befreien?
Gott.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Maryam
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#62 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Maryam » Di 28. Jan 2020, 08:24

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Di 28. Jan 2020, 05:09
Maryam hat geschrieben:
Di 28. Jan 2020, 01:54
Dies galt dort allgemein so lange, bis Jesus sie im Auftrag des Schöpfergottes aufklärte, dass beim wahrhaftigen Gott, den Jesus als Vater im Himmel bezeichnet, gelebte Liebe, Frieden und Barmherzigkeit zählen. Ebenso lehrte Jesus, dass dieser allein wahre  Gott daran und NICHT an jedwelchen  Opferungen interessiert ist.Mt 9.13, Mt 12,7

Mt 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

Welches Gesetz meint Jesus da? Die jüdischen Gesetze natürlich, welche auch Opferrituale umfassten.


Du irrst Dich gewaltig Maryam!

Hi Al, dass du Dich irrst, hängt davon ab, dass Du fragwürdige Bibelstellen NICHT mit denselben von andern Bibelübersetzungen vergleichst. Du liest anscheinend ein Bibelzitat ohne zu überlegen was z.B. Jesus unter Erfüllung der Gesetze und Propheten verstand, respektive wovon er die Gültigkeit bisher gelehrten Gesetzen und Propheten abhängig macht.
17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
dazu passend:
Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Oder ugs: Alles was du willst dass man Dir nicht tu, füg auch keinem andern zu.

Mt 22,40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten..
Also alles zu Lieblosigkeit insbesondere zum Töten führende aus dem mosaischen Gesetz
Paulus lehrte dann ja überall die , dass durch gelebte Liebe niemand dem andern Böses tut ( weder sich an Steinigungen beteiligt, noch Böses mit Bösem vergilt, wie im Gesetz Mose gefordert)
Röm 13,10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
Röm 12,17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.
1Petr 3,9Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt.

Also fordern nebst Jesus auch ihm gleich Paulus und Petrus zu Widerhandlung betreffen mosaischem Gesetz 3Mo 24,20 Schaden um Schaden, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einen Menschen verletzt hat, so soll man ihm auch tun.


Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein.

18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.
WIRD sicher nicht SOLL. Auch viele von den insgesamt 613 unsinnigen Gesetzesvorschriften, so auch das Beschneiden/Speisevorschriften, zählten für Christi Nachfolger nicht.

Wie recht Jesus aber auch hierin hatte, dass gewisse gottlose mosaisch weitergegebene Gesetzlichkeiten über Jahre, Jahrtausende bestehen bleiben, da ja anfangs Jahr in Brunei die Todesstrafe für Homosexuelle gesetzlich angeordnet wurde.....(Mohammed hat sich klar aus dem AT bedient, Steinigung von Ehebrecherinnen und Homosexuellen hat seine Wurzeln bei Moses HERRN.)

19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.

Damit spricht Jesus diejenigen GEBOTE an, die ja auch gem. 1Joh 5,3 nicht schwer zu halten sind, durch nurmehr gelebte Liebe erfüllt werden.

Die Jünger und Apostel appellierten an alle Adressaten ihres ihnen von Jesus erteilten Missionsauftrags: Abkehr von aller Bosheit, aufzuhören fleischlich gesinnt zu sein, nurmehr Gott -durch nurmehr gelebte Liebe- "untertan zu sein, sich -von einstigem Sündigen- zu reinigen wie Jesus allezeit rein war, sich also im Sinne Jesu Christi so zu VERÄNDERN, dass man dadurch am Evangelium Jesu Christi Nahen Gottes Reiches durch Abkehr von allen möglichen Lieblosigkeiten, welche vom allein wahren Gott trennen.
, den Jesus ja 1:1 auf Erden vertrat. Wer IHM glaubt, erkennt den Unterschied in der Bibel zwischen Schöpfer und Zerstörer, zwischen wahrer und falsch/zwiespältig vermittelter Göttlichkeit.
20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Diese waren nämlich vollkommen der AT-Gesetzlichkeit verfallen und bürdeten dem Volk Lasten aus dem mosaischen Gesetz auf, wie das Töten und Vergelten von Bösem mit Bösem

Alles bisherig gesetzlich Geforderte, dass der gelebten Liebe entgegenwirkt, zählte im neuen Bund längst NICHT mehr.


Dies erkannte sogar Paulus, der ja zuvor all jene, die Jesus Christus ihm vom allein wahren Gott mitgegebenen Verhaltens- und Vergebungs-Lehren verbreiteten verfolgte. Auch Paulus und sowieso Jesus Jünger gaben/opferten ihr Leben um insbesondere den Verlorenen Schafen des Hauses Israel Einsicht über den wahrhaftige Gott zu geben, und sie aufzuklären wodurch man gar selber eine innige Gottverbundenheit eingehen und beibehalten kann.

lg Maryam

Maryam
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#63 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Maryam » Di 28. Jan 2020, 09:11

Helmuth hat geschrieben:
Di 28. Jan 2020, 08:07
Erich hat geschrieben:
Mo 27. Jan 2020, 23:03
Wer, außer der Sohn Gottes, der Menschensohn, der Herr Jesus Christus,
kann uns von unserem sündigen Fleisch und dieser bösen sündigen Welt
und dem großen Drachen, der alten Schlange, dem Satan, dem Teufel,
dem Beelzebul, und seinen Dämonen, den unreinen und bösen Geistern, 
dem Tod, der Hölle, dem See, der mit ewigem Feuer und Schwefel brennt,
dem zweiten Tod, der ewigen Strafe, in der äußersten dunklen Finsternis,
erretten und erlösen und heilen und wirklich und wahrlich davon befreien?
Gott.
Hi Helmuth

Gott kann auch in der heutigen Zeit aber genaugenommen nur jene vom Un-heil/ Un-frieden/Un-gerechtigkeit fördernden Einfluss Satans vollkommen erlösen, die sich bewusst oder intuitiv von aller allenfalls bisherigen Bosheit bekehrt somit den einstigen allenfalls sündigen/untugendhaften Menschen ausgezogen haben, nurmehr im Geiste wandeln, sich reinigten wie Jesus rein war oder zumindest gewillt sind in absehbarer Zeit zu tun.

Gott, also der einzig wahre eine, einige Vater im Himmel damit gemeint! gab mittels Sendung seines Sohnes Jesus die genialen "Anleitungen" für allmähliche bis vollkommene Errettung (der Verlorenen Schafe des Hauses Israel) aus dem Machtbereich seines Widersachers dem Herrscher der Welt der Finsternis bekannt.

Dies zweifelsohne deshalb, um durch entsprechende Veränderung in Christi Sinn nach dessen Vorgaben.... in ständiger Verbindung mit Gottes Hl. Geist, Licht (Kinder des Lichts) zu werden um nurmehr in denjenigen Werken zu wandeln, die Gott einem jeden willigen irdischen Mitarbeiter zugeordnet hat und immer noch auf geniale Weise tut.

Dies natürlich mit der Hoffnung, dass gerade bei buchstabenfixierten kirchendogmatisch belasteten Christen auch hierfür Zeit aufgewendet wird. :-) Denn nichts Anderes fördert das Evangelium Reich Gottes in und um uns herum, (wo Frieden, Liebe, Geduld, Barmherzigkeit zur Selbstverständlichkeit geworden sind.) Darum wohl Paulus Empfehlung nurmehr im Geiste zu wandeln, um künftig keinen Werken des Fleisches (Untugenden gemäss Gal. 5,19-21) mehr zu verfallen.

lg Maryam

Abischai
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#64 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Abischai » Di 28. Jan 2020, 20:48

Erich hat geschrieben:
Mo 27. Jan 2020, 22:14
...Aber das geht nur durch den Glauben an Jesus Christus und sein Opfer am Kreuz! - Oder kennt Du andere Wege? 
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, außer durch mich." [Jesus Christus]
Nö, es gibt keinen anderen Weg.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Punch
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#65 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Punch » Mi 29. Jan 2020, 15:01

Abischai hat geschrieben:
Di 28. Jan 2020, 20:48
Erich hat geschrieben:
Mo 27. Jan 2020, 22:14
...Aber das geht nur durch den Glauben an Jesus Christus und sein Opfer am Kreuz! - Oder kennt Du andere Wege? 
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, außer durch mich." [Jesus Christus]
Nö, es gibt keinen anderen Weg.

Wortlaut der islamischen Schahada: 

Lā ilāha illā ʾllāh(u) لا إله إلا الله: - Es gibt keinen Gott außer Gott.
(hier dann also Allah)

Irgendeiner muss hier nun gewaltig lügen.
 

Lena
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#66 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Lena » Mi 29. Jan 2020, 16:39

Ja, es gibt keinen Gott ausser dem Einen, der für seine Menschen Mensch wurde. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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AlTheKingBundy
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#67 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von AlTheKingBundy » Mi 29. Jan 2020, 16:41

Lena hat geschrieben:
Mi 29. Jan 2020, 16:39
Ja, es gibt keinen Gott ausser dem Einen, der für seine Menschen Mensch wurde. 

Na hoppla, warum sind dann nicht alle Menschen zu Asche verbrannt, die ihn gesehen haben?
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Punch
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#68 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Punch » Mi 29. Jan 2020, 16:56

Lena hat geschrieben:
Mi 29. Jan 2020, 16:39
Ja, es gibt keinen Gott ausser dem Einen, der für seine Menschen Mensch wurde. 

Einer meiner ehernen Grundsätze ist und bleibt:

Was ohne Beweis behauptet wird, kann auch ohne Beweis verworfen werden!

Und wenn sich religiöse Menschen seit vielen Jahrhunderten um den wahren Gott sozusagen zerfleischt haben, sich im und am Glauben selbst entmenscht haben, ein Prozess der sich ja bis heute fortsetzt, dann kann ich darin weder ein Wirken dieses oder jenes Gottes erkennen.
Ich sehe hier immer noch eine der größten Lügen und Selbstlügen der Menschheit, die sich durch diesen Äon mäandert.

Ich weiß nun nicht welche Welt wirklich wahrer ist, deine oder Tolkiens Phantasiewelten, obwohl mir da die die Welt von Mittelerde wesentlich mehr zusagt, als die Welt der Bibel, ehrlich gesagt.

Nietzsche schrieb einmal:
Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebnis, noch weniger als Ereignis: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermütig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelikatesse gegen uns Denker –, im Grunde sogar bloß ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht denken!

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Naqual
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#69 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Naqual » Mi 29. Jan 2020, 18:03

Punch hat geschrieben:
Mi 29. Jan 2020, 16:56
Einer meiner ehernen Grundsätze ist und bleibt:
Was ohne Beweis behauptet wird, kann auch ohne Beweis verworfen werden!

Naja. Man sollte zumindest ohne Beweis einen anderen nicht nötigen das Unbewiesene auch zu glauben. Zu groß die Gefahr eines Fehlers!
Man kann aber nicht alles verwerfen, nur weil es keinen Beweis dafür gibt. Diese Teilaussage ist nicht zutreffend.
Du kannst mir z.B. nicht beweisen, dass Du Gefühle hast oder eine bestimmte Vorstellung hattest. Trotzdem wirst Du davon ausgehen, dass Du Gefühle hast oder die bestimmte Vorstellung.

Dein Satz oben ist für mich so eine Art "Imperialismus des Wissenschaftlichen Denkens". Imperialismus will seine Anschauungen zum alleinig wahren machen, zumindest tendenziell und das am Besten überall.
Der Wissenschaftstheoretiker Popper hatte ein gutes Anliegen: "Aussagen müssen falsifizierbar bleiben". Also nicht "Aussagen müssen beweisbar sein".

Nietsches Kritik am Religiösen Denken ist grundsätzlich nicht unberechtigt. Auch als Theist sollte man sich das mal anschauen...

Und Religionen haben zwei Mechanismen um zu verhindern, dass Aussagen nicht mehr widerlegt werden: mittels knallharter Politik (beginnend mit dem römischen Reich wird unter Anwendung von Waffengewalt Europa zu einem Kontinent von einer Religion, oder islamische Gottesstaaten mit der Sharia zur Verfolgung Andersdenkender)
oder mit geschickten dogmatischen Winkelzügen, die eine Überprüfung verhindern. Für diesen Mechanismus ein einfaches wenn auch karrikierendes Beispiel aus einem anderen Bereich: Ist die Psychoanalyse ein Denksystem, das gegen Kritik in sich immunisiert ist? Ja: Wer Kritik anbringt, lehnt sich gegen seine Vaterfigur auf und dann ist diese Problem zu behandeln (und nicht etwa die Kritik).

Hart tue ich mich an einem anderen Punkt (als Theist): wenn die religiösen Erfahrungen im eigenen Inneren sind. Dann kann man nichts belegen und offen gesagt (wenn man es selbst intensiv erlebt) will man es auch gar nicht. Schließt aber nicht aus, dass man sich selbst kritisch in Frage stellen kann (und oft tut). Was gar nicht geht: die anderen müssen dann das auch so erleben und dazu gebracht werden mit aller Gewalt.

Punch
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#70 Re: Abkehr vom Schöpfer/ Schuld und Sünde

Beitrag von Punch » Mi 29. Jan 2020, 19:23

Naqual hat geschrieben:
Mi 29. Jan 2020, 18:03
Punch hat geschrieben:
Mi 29. Jan 2020, 16:56
Einer meiner ehernen Grundsätze ist und bleibt:
Was ohne Beweis behauptet wird, kann auch ohne Beweis verworfen werden!

Naja. Man sollte zumindest ohne Beweis einen anderen nicht nötigen das Unbewiesene auch zu glauben. Zu groß die Gefahr eines Fehlers!
Man kann aber nicht alles verwerfen, nur weil es keinen Beweis dafür gibt. Diese Teilaussage ist nicht zutreffend.
Du kannst mir z.B. nicht beweisen, dass Du Gefühle hast oder eine bestimmte Vorstellung hattest. Trotzdem wirst Du davon ausgehen, dass Du Gefühle hast oder die bestimmte Vorstellung.

Dein Satz oben ist für mich so eine Art "Imperialismus des Wissenschaftlichen Denkens". Imperialismus will seine Anschauungen zum alleinig wahren machen, zumindest tendenziell und das am Besten überall.
Der Wissenschaftstheoretiker Popper hatte ein gutes Anliegen: "Aussagen müssen falsifizierbar bleiben". Also nicht "Aussagen müssen beweisbar sein".

Nietsches Kritik am Religiösen Denken ist grundsätzlich nicht unberechtigt. Auch als Theist sollte man sich das mal anschauen...

Und Religionen haben zwei Mechanismen um zu verhindern, dass Aussagen nicht mehr widerlegt werden: mittels knallharter Politik (beginnend mit dem römischen Reich wird unter Anwendung von Waffengewalt Europa zu einem Kontinent von einer Religion, oder islamische Gottesstaaten mit der Sharia zur Verfolgung Andersdenkender)
oder mit geschickten dogmatischen Winkelzügen, die eine Überprüfung verhindern. Für diesen Mechanismus ein einfaches wenn auch karrikierendes Beispiel aus einem anderen Bereich: Ist die Psychoanalyse ein Denksystem, das gegen Kritik in sich immunisiert ist? Ja: Wer Kritik anbringt, lehnt sich gegen seine Vaterfigur auf und dann ist diese Problem zu behandeln (und nicht etwa die Kritik).

Hart tue ich mich an einem anderen Punkt (als Theist): wenn die religiösen Erfahrungen im eigenen Inneren sind. Dann kann man nichts belegen und offen gesagt (wenn man es selbst intensiv erlebt) will man es auch gar nicht. Schließt aber nicht aus, dass man sich selbst kritisch in Frage stellen kann (und oft tut). Was gar nicht geht: die anderen müssen dann das auch so erleben und dazu gebracht werden mit aller Gewalt.

Ja gut, kann man so sehen, doch ich bin da mehr für "harte Schnitte", denn ansonsten drehen wir uns im irren Labyrinth schon tausendmal durchgekauter Themen und kommen doch immer wieder zu dem gleichen Ergebnis wie bei der jungfräulichen "Erstdiskussion".
Irgendwann mag man das alles nicht mehr schlucken und deinen bewundernswerten  Langmut habe ich nicht, der wird mir sowieso langsam unheimlich.

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