Erich hat geschrieben: ↑Di 28. Jan 2020, 12:15
Naqual hat geschrieben: ↑Di 28. Jan 2020, 11:07
Glaube und Werke gehören zusammen.
Richtig! Aber erst Glaube, dann Werke! - Nicht umgekehrt!
Das "Erst" bei Dir in chronologischer Folge gemeint, oder erst in einer fiktivien Prioritätenliste, oder gar "erst" wie in das "Weitere ist bloß Geschichte"?
Natürlich, wer (erst) an den Gott der Liebe glaubt wird (dann) Taten der Liebe hervorbringen. (Chronologisch)
Wobei Glaube nicht einfach Für-wahr-halten ist (das ist nur die Grundvoraussetzung für den eigentlichen Glauben),
sondern Glaube ist: (Gott) Wertschätzen und an höchste Stelle setzen. Je mehr davon, desto mehr wird sich der Glaube in Taten realisieren.
Bei Dir scheint das "erst" eine ganz andere Bedeutung zu haben. Im Sinne von "nur" und die Werke sind ein freiwilliges aber nicht heilsrelevantes Anhängsel des Glaubens. Darin erschöpft sich dann die Vorstellung von Glaube.
Entsprechend auch die missionarischen Worte von Dir an anderer Stelle in diesem Thread. Das geht so nach dem Motto:
"Glaube (halte für wahr) an Jesus und Deine Sünden sind Dir vergessen. Mehr musst Du eigentlich NICHT TUN."
Aus meiner Sicht ist "Gott" ein (auch) Synonym für das, was der einzelne am Höchsten schätzt, für das er sich am meisten einsetzt.
Selbstredend gibt es neben dem "Gott der Liebe" (eigentlich der christlich gewünschte Gott), z.B. den "Gott der Macht".
Das merkt man hier im Thread auch mal hin und wieder wie letzterer angebetet wird. Das sind meist eher von Minderwertigkeitskomplexen gezeichnete Leute, die dann mit aggressiver Wortwahl "Macht demonstrieren wollen". Die anderem Kenntnisse absprechen (statt zur Sache zu reden), beleidigen, andere Meinungen als Ausdruck von Dummheit empfinden. Diese brauchen einen Macht-Gott, der für sie macht, weil sie die eigene Schwäche in sich intuitiv spüren oder sogar oft erfahren.
Diese beten einen Macht-Gott an, weil dieser verspricht, sie für bloßes Bekennen seines Namens ewiglich belohnen wird. Da sind dann die eigenen Verfehlungen auch kein Problem, man muss dafür nicht geradestehen, nicht Verantwortung tragen, denn dafür hat der Macht-Gott einen anderen bereits platt gemacht.
Die einen Macht-Gott anbeten sind bloß auf Belohnung aus (oder haben Angst vor der Strafe). Das hat mit Liebe nichts zu tun, sondern ist astreiner Egoismus - egal wie edel die Worte, die darum gemacht werden.
Wie bereits zitiert (aber scheinbar nicht verstanden):
Jesus Christus spricht:
Joh 14,12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue,
und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.
Jesus hat ein Leben der Liebe geführt und ging hierfür bis in den Tod. Wertschätzt (glaubst) Du an Jesus wirklich so, dass Du dieses Werk der Liebe auch volllbringst? Eigentlich müsstest Du sogar noch mehr tun nach diesem Text. Ich kann mich erinnern, wie die Jünger an anderer Stelle total erschrocken waren und fragten, wie man dann überhaupt in den Himmel kommen könne, wenn dem so ist!
Das ist eine ganz andere Denkweise als dieses missionarische "Glaube an Jesus (halte Jesus und das was er sagt für wahr) und (schwupps, o Wunder) bist du gerettet!"
- Wir kommen doch schon als Sünder auf die Welt.
- Auch gläubige Menschen sündigen.
- Zeige mir einen, der nicht sündigt (außer Jesus Christus)!
Warauf willst Du nun heraus? Dich herausreden, die anderen sind ja auch nicht besser? Letzteres stimmt wohl. Wenn aber Gläubige wie Nicht-Gläubige sündigen (und damit die Mangelhaftigkeit ihres Glaubens demonstrieren), warum sollte dann der mangelhaft Gläubige für sich als Rechtsanspruch nehmen in den Himmel zu kommen?
Röm 7,14-2414 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist;
ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, stimme ich dem Gesetz zu, dass es gut ist.17 So tue ich das nicht mehr selbst, sondern
die Sünde, die in mir wohnt......
Kannst Du verstehen, was hier geschrieben steht?
Es ist eine Unsitte bloße unkommentierte Bibelstellen in den Raum zu werfen, nicht einmal den Bezugspunkt zur Diskussion zu benennen.
Was ist billige Gnade - oder teure Gnade?
Billige Gnade ist die Meinung man würde gerecht allein aus Glauben (Für-wahr-halten). Es ist sogar ganz leicht, alles mögliche zu glauben. Wir sehen es zur Zeit in den Staaten: die bibelworttreuesten Gesellen (Evangelikale) sind genau diejenigen, die einem Donald Trump den Rücken stärken, obwohl er nachweislich allein seit Amtsantritt bis diese Woche schon über 16.000 Lügen von sich gegeben hat im Amt (so die "Washington Post"). Glaube im Sinne von Für-wahr-halten ist ne ganz lockere Übung, deswegen wird sie auch ständig praktiziert. Nachfragen und in Zweifel ziehen ist das, wo man Energie benötigt, die nicht jeder haben kann.