Gottes Wille/Plan

Rund um Bibel und Glaube
Spice
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#21 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Spice » Mi 11. Dez 2019, 10:53

lovetrail hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 09:30
Spice hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 08:03
Als Christin bringt man die Zeit sicher besser mit Kontemplieren, Meditieren zu ...
Fällt es dir eigentlich schwer vom Beten zu sprechen?

Ich spreche lieber vom Meditieren und Kontemplieren, damit die Menschen wissen, worauf es wirklich ankommt. Das Beten hat zu sehr den Touch bekommen, ich sage Gott was ich will und bitte ihn um seinen Segen. Außerdem sind solche Gebete im Nu erledigt.
Was aber Gott will, ist, dass wir auf ihn hören, gesammelt bei ihm und seinem Wort sind, damit wir verwandelt werden.
Das Vater Unser ist zum Beispiel nicht dafür gedacht, dass es bei jeder Gelegenheit heruntergerasselt wird, sondern als Anleitung zur Kontemplation.Da kann man sich eigentlich immer erst einmal nur mit einer Bitte beschäftigen. Was heißt es zum Beispiel, "Dein Reich komme... "Das soll uns in der Kontemplation mitgeteilt werden.

Tree of life
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#22 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Tree of life » Mi 11. Dez 2019, 11:19

Spice hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 10:53
ich sage Gott was ich will
Warum nicht? Salomo bat Gott um Weisheit.
Ich schicke immer Stoßgebete gen "Himmel", ein leichter Seufzer, in etwa so:
Bitte erbarme dich und öffne spice die Augen, damit er sehend wird 8-)
:D

Spice
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#23 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Spice » Mi 11. Dez 2019, 11:33

Tree of life hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 11:19
Spice hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 10:53
ich sage Gott was ich will
Warum nicht? Salomo bat Gott um Weisheit.
Ich schicke immer Stoßgebete gen "Himmel", ein leichter Seufzer, in etwa so:
Bitte erbarme dich und öffne spice die Augen, damit er sehend wird 8-)
:D
Was in der Regel zu keinem Erfolg führt.

Ruth
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#24 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Ruth » Mi 11. Dez 2019, 11:35

Naqual hat geschrieben:
Di 10. Dez 2019, 20:22
Und wer unbedingt Gott ganz nahe sein will in seinem religiösen Ehrgeiz möge bedenken: desto mehr würde er selbst nur noch für das umfassendste Ganze da sein und desto weniger für sich selbst. Und spätestens hier merkt man den Unterschied zwischen dem Willen Gottes und dem des vereinzelten Menschen.

Zitat setze ich einfach mal als Platzhalter ....

.... und denke weiter nach, über meinen eigenen Umgang mit dem Anspruch, Gottes Willen zu tun .... obwohl ich nicht (mehr) glaube, dass ich Gottes Willen überhaupt präzise erkennen kann:

Ich glaube nicht (mehr), dass ich von Gott gestraft werde, wenn ich seinen Willen nicht tue .... aber bedenke doch immer, dass die natürliche Folgerung ist, wenn ich den Willen Gottes NICHT tue, dass mein Weg in einer Sackgasse, oder gar in einem Abgrund endet, aus dem es schwer wird, wieder heraus zu finden.

Ich frage nicht (mehr): darf ich das ? ... aber fürchte doch manchmal heimlich vor den Folgen aus (möglicherweise) falschen Entscheidungen.

Ich denke nicht mehr, dass Gott von mir erwartet, dass ich seinen Willen vollkommen erkenne... aber ich weiß aus Erfahrung, dass es für mich am Besten ist, um an ein gutes Ziel zu kommen, wenn ich Gott bitte, meinen Weg zu begleiten und wenn nötig zu korrigieren.

Punch
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#25 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Punch » Mi 11. Dez 2019, 16:44

Ruth hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 11:35
Naqual hat geschrieben:
Di 10. Dez 2019, 20:22
Und wer unbedingt Gott ganz nahe sein will in seinem religiösen Ehrgeiz möge bedenken: desto mehr würde er selbst nur noch für das umfassendste Ganze da sein und desto weniger für sich selbst. Und spätestens hier merkt man den Unterschied zwischen dem Willen Gottes und dem des vereinzelten Menschen.



Ich glaube nicht (mehr), dass ich von Gott gestraft werde, wenn ich seinen Willen nicht tue .... aber bedenke doch immer, dass die natürliche Folgerung ist, wenn ich den Willen Gottes NICHT tue, dass mein Weg in einer Sackgasse, oder gar in einem Abgrund endet, aus dem es schwer wird, wieder heraus zu finden.

Ich frage nicht (mehr): darf ich das ? ... aber fürchte doch manchmal heimlich vor den Folgen aus (möglicherweise) falschen Entscheidungen.


Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen."
(Dietrich Bonhoeffer)
 
Dein Wille geschehe..., reicht das wirklich nicht aus? 

 

erbreich
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#26 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von erbreich » Mi 11. Dez 2019, 17:57

Ich zitiere aus A.E. Knoch: "Das Böse - Ursprung, Zweck und Ziel im Vorsatz Gottes":

Der fälschlich so genannte freie Wille, den die Menschen für sich beanspruchen, ist ein Ergebnis ihrer Unwissenheit hinsichtlich der Wege Gottes und ihrer eigenen Beschränkungen. Da sie nicht erkennen, dass Gott gleichsam gegen Sich Selbst wirkt, um Sich zu offenbaren, bilden sie sich ein, von Seinem Wollen losgelöst zu sein. Da sie unfähig sind, die verzweigten Wurzeln ihrer Entschlüsse richtig einzuschätzen, halten sie in ihrer Verblendung jede eigene Willensbetätigung für eine schöpferische Tat, ja für noch mehr; wenn auch die Schöpfung nicht aus dem Nichts entstand, so meinen sie dennoch, sie würden ihren eigenen Willen selbständig aus ihrer Person heraus erschaffen. Sie begreifen nicht, dass der Menschenwille vielmehr durch die Macht der Verhältnisse geformt wird, hinter denen die Hand Gottes waltet, der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt (Eph 1.11). 

Welcher Wille könnte daher jemals als nicht aus der Hand Gottes erwachsen betrachtet werden? 
Der Wille zum Widerstand gegen Gott, auch gegen Jesus, wie sollte der nicht Gottes Wille sein?

Meine erste schriftliche Jahresarbeit im berufsbegleitenden dreijährigen Studium in christlicher Sozialtherapie (vor 16 Jahren) trug den Titel: "Menschlicher Widerstand gegen Jesus und wie er damit umgeht". Die Darstellung des Themas habe ich mit der Ankündigung von Widerstand gegen Jesus (durch den Heiligen Geist) begonnen:

Acht Tage nach seiner Geburt wurde der Säugling beschnitten und man gab ihm “den Namen Jesus - den Namen, den der Engel genannt hatte, noch bevor Maria das Kind (durch den Heiligen Geist) empfing.” Dann “brachten Josef und Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen...” (Lk 2,21-22)
 
Anlässlich dieser Weihe für Gott geschah die Begegnung mit dem alten Mann Simeon. “Der Heilige Geist ruhte auf ihm, und durch den Heiligen Geist war ihm auch gezeigt worden, dass er nicht sterben werde, bevor er den vom Herrn gesandten Messias gesehen habe. Vom Geist geleitet, war er an jenem Tag in den Tempel gekommen.” (Lk 2,25-27) Und Simeon “sagte zu Maria, der Mutter Jesu: ‘Er ist dazu bestimmt, dass viele an ihm zu Fall kommen und viele durch ihn aufgerichtet werden. Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird - so sehr, dass auch dir ein Schwert durch die Seele dringen wird.’” (Lk 2,34-35)
 
Bereits kurz nach Jesu Geburt kündigt uns der Heilige Geist hier den menschlichen Widerspruch und Widerstand gegen Jesus an. Dieser Widerstand ist durchaus als gottgewollt zu betrachten. In meiner Arbeit zeige ich den Sinn des Widerstandes gegen Jesus wie folgt auf:
 
“Er ist dazu bestimmt, dass viele an ihm zu Fall kommen und viele durch ihn aufgerichtet werden. Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird - so sehr, dass auch dir ein Schwert durch die Seele dringen wird. Aber dadurch wird bei vielen an den Tag kommen, was für Gedanken in ihren Herzen sind. (Lk 2,34-35)
 
Durch unseren Widerstand gegen Jesus offenbart uns der Heilige Geist die Gedanken, die in unseren Herzen wohnen. Er zeigt uns unsere Herzenshaltung der Wahrheit, dem Leben gegenüber. Er zeigt uns, in welcher Beziehung wir zu unserem Schöpfer und seiner Schöpfung stehen.

Unser Widerstand gegen Jesus deckt alle unsere Gedanken und Empfindungen, alle unsere Zweifel und Ängste, all unser Misstrauen und alle unsere Selbstsucht auf. Da kommen Neid und Eifersucht zum Vorschein, Groll, Bitterkeit, Unversöhnlichkeit und selbstisches Begehren.
 
Wer sich im Widerstand gegen Jesus seiner wahren Herzenshaltungen überführen lässt, und diese bekennend zu ihm kommt, wird durch ihn aufgerichtet und von der (Selbst-) Verurteilung errettet:

Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verdammt, so haben wir Freimütigkeit zu Gott. (1.Joh 3.21)

Das ist der Sinn: Uns von unserer Selbstverurteilung frei zu machen dadurch, dass wir erkennen, dass unter allem was auch immer durch uns getan und nicht getan worden ist, die Hand Gottes ruht. Und ich werde zu einem reifen, erwachsenen Menschen, wenn ich zu dem, was ich getan und nicht getan habe stehen kann und bereit bin, dafür in der menschlichen Gemeinschaft die Verantwortung zu übernehmen. 

Ich sehe es als ein menschenunmögliches Unterfangen an, in absoluter Weise die Motive und Ziele meines Wollens und Nichtwollens erkennen zu können. Beides, die Motive und die Ziele liegen in Gottes Hand.

In gleicher Weise lehrte der Buddha, dass der Mensch sein Karma, das heisst sein willentliches Wirken, und die Karmawirkung, das heisst die Wirkung seines willentlichen Wirkens, nicht zu ergründen vermöge und wer es versuche, werde darob wahnsinnig. 

Und weiter lehrt der Buddha: Mit dem Aufgeben des Wollens ist die Erlösung verwirklicht. Wie gebe ich etwas auf? Dadurch, dass ich es nicht in Besitz nehme oder meinen Besitzanspruch loslasse. Dadurch also, das ich erkenne, das wohl ein Wille in mir entsteht, dass dieser aber nicht von einem (vermeintlich) autonomen, unabhängigen Selbst ausgeht, sondern - im biblischen Sinne - von Gott (im buddhistischen Verständnis: von Bedingungen). 

Und weil das so ist, fordert Jesus folgerichtig als erste Bedingung für seine Nachfolge die Selbstverleugnung, und Buddha, ebenso folgerichtig, das Aufgeben der Ich-Ansicht. Wir sind Gefangene unserer Selbstsucht, also unserer Sucht, ein unabhängiges Selbst sein zu wollen. Und auch dieser Wille kommt von... ja, genau!... deshalb:

Wir werden die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird uns frei machen! (s. Joh 8.32)

Womit wir beim Thread-Thema angelangt wären, denn diese Freiheit ist Gottes Wille, ist sein Plan für uns. 

erbreich
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#27 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von erbreich » Mi 11. Dez 2019, 17:59

Punch hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 16:44
Dein Wille geschehe..., reicht das wirklich nicht aus? 
Doch, das reicht aus. Absolut.  :yes2:

Punch
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#28 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Punch » Mi 11. Dez 2019, 18:12

erbreich hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 17:59
Punch hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 16:44
Dein Wille geschehe..., reicht das wirklich nicht aus? 
Doch, das reicht aus. Absolut.  :yes2:

Warum wollen dann so christliche Leut nicht aufhören, den Willen Gottes zu erforschen? Ich denke, Gott hat schon alles gesagt, alles andere wäre doch Anmaßung...
(Denn wer spielt nicht gerne Gott...)

Punch
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#29 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Punch » Mi 11. Dez 2019, 18:23

erbreich hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 17:59
Punch hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 16:44
Dein Wille geschehe..., reicht das wirklich nicht aus? 
Doch, das reicht aus. Absolut.  :yes2:

Eigentlich reicht das wohl wirklich, denn das, was wir wissen sollen, das werden wir zu wissen kriegen.

Anhängend: Es ist schön, das auch Christen wie du hier schreiben, das es überhaupt Christen wie dich gibt, ich kenne und bewundere dich schon seit den Zeiten, wo du im Forum der Unversöhnlichen (Livenet) deine Stimme  erhoben hast, du bist für mich ein aufrechter und authentischer Christ.

In diesem Sinne, Grüße vom Ketzer aus Leidenschaft, und auf das niemals mehr, im fanatischen Glauben an einen Gott, auch nur die Puppe eines kleinen Kindes zerbrochen wird.

Tree of life
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#30 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Tree of life » Mi 11. Dez 2019, 18:26

Punch hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 18:23
wo du im Forum der Unversöhnlichen (Livenet)
:shock:

DU warst auch dort? :)

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