Gottes Wille/Plan

Rund um Bibel und Glaube
Ruth
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#101 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Ruth » Sa 14. Dez 2019, 12:21

lovetrail hat geschrieben:
Sa 14. Dez 2019, 09:50

Naqual hat geschrieben:Aber wir sind ein wenig abgekommen von der Intention des Threads.
Wenn du die Intention dieses Threads erkannt hast, dann bitte mitteilen ;-)



Ich finde, das Thema ist ziemlich weitläufig benutzbar. Es geht um die Frage/n, was als Wille Gottes verstanden wird, ob dieser festgelegt ist und wie weit er reicht.

Da hier schon die These aufkam: es kann in der Welt/Schöpfung nichts anderes geschehen, als der Wille/Plan Gottes - ob das nun bewusst oder unbewusst wahrgenommen wird, dann ist auch das Thema unendlich dehnbar. Also, ich habe nicht den Eindruck, dass sich das Thema hier auf Abwegen befindet.

Grundsätzlich geht es um die Frage: "was verstehst du/ihr unter dem, was als Wille/Plan Gottes dargestellt wird?" ..... und wie gehst du/ihr damit um?

Zu den letzten Beiträgen hier entstand dabei die Frage, ob man den Willen Gottes nur als Christ wahrnehmen kann, oder auch auf anderen Wegen/Religionen ... zB den Buddhismus.

Wobei ich das so verstehe, dass der Buddhismus einen ganz anderen Anspruch hat, nicht einen Gott an die Spitze stellt, sondern eher technische Möglichkeiten vorstellt, wie man mit den/dem Unsichtbaren umgehen kann - es im eigenen Leben umsetzen ... usw.

Maryam
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#102 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Maryam » Sa 14. Dez 2019, 13:14

Ruth hat geschrieben:
Sa 14. Dez 2019, 12:21


Ich finde, das Thema ist ziemlich weitläufig benutzbar. Es geht um die Frage/n, was als Wille Gottes verstanden wird, ob dieser festgelegt ist und wie weit er reicht.

Grundsätzlich geht es um die Frage: "was verstehst du/ihr unter dem, was als Wille/Plan Gottes dargestellt wird?" ..... und wie gehst du/ihr damit um?


Hierin sind sich Paulus und ich ja vollkommen EINS. Paulus sagte nie der Wille Gottes sei, andern einzureden sie seien Sünder und nur das Gutheissen der Kreuzigung Jesus würde ihnen Vergebung gottseits ermöglichen, das sich Einreden aus Gnade errettet zu sein würde solche von allfällig not-wendigem Gesinnungswandel entbinden, sich für künftig nurmehr geistlich gesinnt sein würde ja eh niemand schaffen.

Röm 12,2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Kol 4,12 Es grüßt euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt, auf dass ihr fest steht, vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist.

1Thess 4,3 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht

und hier auch noch Petrus Ausführungen bezüglich Gottes Willen...

1Petr 2,15 Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Tun des Guten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft –

Ruth hat geschrieben:Zu den letzten Beiträgen hier entstand dabei die Frage, ob man den Willen Gottes nur als Christ wahrnehmen kann, oder auch auf anderen Wegen/Religionen ... zB den Buddhismus.

Wobei ich das so verstehe, dass der Buddhismus einen ganz anderen Anspruch hat, nicht einen Gott an die Spitze stellt, sondern eher technische Möglichkeiten vorstellt, wie man mit den/dem Unsichtbaren umgehen kann - es im eigenen Leben umsetzen ... usw.

Meine langjährige buddhistische Freundin zeigte mir auf, dass die göttlichweisen Verhaltensanleitungen Jesu für inneren Frieden mit Gott, den Nächsten und sich, mit denjenigen im Buddhismus identisch sind.

Sie empfahl mir folgenden Link, der ihre Worte vollkommen bestätigen: http://www.taoyinchi.ch/9-buddhismus.html

Das ist keine technische Möglichkeit sondern nichts Anderes als sein Leben entsprechend zu ändern wo dies angezeigt ist, was auch Jesus und später seine Jünger und insbesondere Apostel Paulus überall lehrten.

Auch bei mir hörte alles Leid auf, auch bin ich Frei von früheren Ängsten, Minderwertigkeitskomplexen durch ein schweres langjähriges Kindheitstraumas, bin ich immun gegen jegliche verbale Angriffe, Heil an Körpger Geist und Seele geworden. Dies seit ich mich vollkommen auf Jesu Christi Lehren eingelassen habe und natürlich in der Bibel (AT und NT) IHN als Masstab für wahre Göttlichkeit "anwende".

lg Maryam

erbreich
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#103 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von erbreich » Sa 14. Dez 2019, 16:23

Ruth hat geschrieben:
Fr 13. Dez 2019, 13:30
wenn ich nach dem richtigen Weg suche und Gott frage, sehe ich in Antworten von Gott oft mehrere Wege, aus denen ich auswählen und entscheiden kann.
Damit da ein "Ich" tatsächlich vollkommen frei auswählen und entscheiden könnte, dürfte es mit absolut nichts in Kontakt sein, denn sobald ein Kontakt (sei es mit äusseren oder inneren "Dingen") da ist, würde dieses "Ich" durch eben diese "Dinge" beeinflusst und wäre daher in seiner Auswahl und Entscheidung nicht mehr frei. 

Aber ein "Ich" das mit absolut nichts in Berührung steht, könnte ebenfalls keine Auswahl und keine Entscheidung treffen, da ja da nichts wäre, was ausgewählt und entschieden werden könnte. 

Deshalb gilt ein solches unabhängiges "Ich" buddhistisch als nicht existent. Was ich bin setzt sich zusammen aus "eigenen" körperlichen und nicht-körperlichen Phänomenen die in fortwährender Berührung stehen mit "äusseren" körperlichen und nicht-körperlichen Phänomenen. Auch das "innen" und "aussen" oder das "eigen" und "fremd" gibt es so nicht: Ist die Luft, die ich atme eigen oder fremd? Die Nahrung, die ich zu mir nehme? Gedanken und Gefühle die z.B. entstehen, wenn wir beieinander sind, sie würden so nicht entstehen unabhängig von unserer Begegnung. Sind sie also durch mich oder durch dich entstanden? usw. Diese eingrenzende und ein für sich bestehendes (in seinen Entscheidungen sich unabhängig wähnendes) Selbst definierende Wahrnehmung entspricht nicht der Realität des Seins.

Martin Buber sagt es so: "Es gibt kein Ich an sich, sondern nur das Ich des Grundworts Ich-Du und das Ich des Grundworts Ich-Es." Mit dem Ich-Du meint er (kurz gesagt) das unmittelbare Erleben und mit dem Ich-Es die auf dieses wort- und bildlose unmittelbare Erleben zurückblickende und es in Worte und Bilder kleidende Erfahrung. Es ist dieser Rückblick, der das "Motiv" und das "Ziel" meiner Auswahl und Entscheidung kreiert und diese meinem "Ich" zuschreibt. Noch einmal Buber:

Ich nehme etwas wahr. Ich empfinde etwas. Ichstelle etwas vor. Ich will etwas. Ich fühle etwas. Ich denke etwas. Aus alledem und seinesgleichen allein besteht das Leben des Menschenwesens nicht. All dies und seinesgleichen zusammen gründet das Reich des Es. Aber das Reich des Du hat anderen Grund.

Wer Du spricht, hat kein Etwas zum Gegenstand. Denn wo Etwas ist, ist anderes Etwas, jedes Es grenzt an andere Es, Es ist nur dadurch, dass es an andere grenzt. Wo aber Du gesprochen wird, ist kein Etwas. Du grenzt nicht. Wer Du spricht, hat kein Etwas, hat nichts. Aber er steht in der Beziehung.


Unser Wirken und Erleben entsteht nicht aus einem Ich an sich, sondern aus der Begegnung, was Buber veranlasst zu sagen: Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Das kann die Begegnung zwischen zwei Menschen sein, aber auch ganz grundsätzlich die Begegnung von "mir" mit der "Mitwelt" (und mit "Gott", den Buber auch das ewige Du nennt). Es gibt keine klare Abgrenzung zwischen dem, was "Ich" bin und dem, was "Ich" nicht bin. 

Wer also trifft nun eine Auswahl? 
Wie entsteht eine Entscheidung?
 

Punch
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#104 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Punch » Sa 14. Dez 2019, 16:39

erbreich hat geschrieben:
Sa 14. Dez 2019, 16:23
Ruth hat geschrieben:
Fr 13. Dez 2019, 13:30
wenn ich nach dem richtigen Weg suche und Gott frage, sehe ich in Antworten von Gott oft mehrere Wege, aus denen ich auswählen und entscheiden kann.
Damit da ein "Ich" tatsächlich vollkommen frei auswählen und entscheiden könnte, dürfte es mit absolut nichts in Kontakt sein, denn sobald ein Kontakt (sei es mit äusseren oder inneren "Dingen") da ist, würde dieses "Ich" durch eben diese "Dinge" beeinflusst und wäre daher in seiner Auswahl und Entscheidung nicht mehr frei. 

Aber ein "Ich" das mit absolut nichts in Berührung steht, könnte ebenfalls keine Auswahl und keine Entscheidung treffen, da ja da nichts wäre, was ausgewählt und entschieden werden könnte. 

Deshalb gilt ein solches unabhängiges "Ich" buddhistisch als nicht existent. Was ich bin setzt sich zusammen aus "eigenen" körperlichen und nicht-körperlichen Phänomenen die in fortwährender Berührung stehen mit "äusseren" körperlichen und nicht-körperlichen Phänomenen. Auch das "innen" und "aussen" oder das "eigen" und "fremd" gibt es so nicht: Ist die Luft, die ich atme eigen oder fremd? Die Nahrung, die ich zu mir nehme? Gedanken und Gefühle die z.B. entstehen, wenn wir beieinander sind, sie würden so nicht entstehen unabhängig von unserer Begegnung. Sind sie also durch mich oder durch dich entstanden? usw. Diese eingrenzende und ein für sich bestehendes (in seinen Entscheidungen sich unabhängig wähnendes) Selbst definierende Wahrnehmung entspricht nicht der Realität des Seins.

Martin Buber sagt es so: "Es gibt kein Ich an sich, sondern nur das Ich des Grundworts Ich-Du und das Ich des Grundworts Ich-Es." Mit dem Ich-Du meint er (kurz gesagt) das unmittelbare Erleben und mit dem Ich-Es die auf dieses wort- und bildlose unmittelbare Erleben zurückblickende und es in Worte und Bilder kleidende Erfahrung. Es ist dieser Rückblick, der das "Motiv" und das "Ziel" meiner Auswahl und Entscheidung kreiert und diese meinem "Ich" zuschreibt. Noch einmal Buber:

Ich nehme etwas wahr. Ich empfinde etwas. Ichstelle etwas vor. Ich will etwas. Ich fühle etwas. Ich denke etwas. Aus alledem und seinesgleichen allein besteht das Leben des Menschenwesens nicht. All dies und seinesgleichen zusammen gründet das Reich des Es. Aber das Reich des Du hat anderen Grund.

Wer Du spricht, hat kein Etwas zum Gegenstand. Denn wo Etwas ist, ist anderes Etwas, jedes Es grenzt an andere Es, Es ist nur dadurch, dass es an andere grenzt. Wo aber Du gesprochen wird, ist kein Etwas. Du grenzt nicht. Wer Du spricht, hat kein Etwas, hat nichts. Aber er steht in der Beziehung.


Unser Wirken und Erleben entsteht nicht aus einem Ich an sich, sondern aus der Begegnung, was Buber veranlasst zu sagen: Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Das kann die Begegnung zwischen zwei Menschen sein, aber auch ganz grundsätzlich die Begegnung von "mir" mit der "Mitwelt" (und mit "Gott", den Buber auch das ewige Du nennt). Es gibt keine klare Abgrenzung zwischen dem, was "Ich" bin und dem, was "Ich" nicht bin. 

Wer also trifft nun eine Auswahl? 
Wie entsteht eine Entscheidung?


Großartiger Beitrag! Stehender Applaus!!!

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Naqual
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#105 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Naqual » Sa 14. Dez 2019, 17:12

lovetrail hat geschrieben:
Sa 14. Dez 2019, 09:50
Ich denke, dass diese Gewaltlosigkeit auch eher eine westliche Phantasie vom Buddhismus ist. Ich hab mal vor Jahren das Buch von den Trimundis gelesen. Da blieb mir der Mund offen: https://www.amazon.de/Hitler-Buddha-Kri ... 3800038870
Ähm, also es ist ein wenig untauglich, dem Buddhismus dadurch gerecht werden zu wollen, dass man (wie die Trimundis) einige NS-Größen mit verschrobenen Ansichten hernimmt und deren wildes philosophisches Mix dann anschaut. Da kommt dann tatsächlich Schreckliches heraus. So etwa wie bei den Nationalsozialisten in der Glaubensbewegung "Deutscher Christen". Was meinst Du wie die erst die Bibel hergenommen haben um Greuel zu begründen!





 

JackSparrow
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#106 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von JackSparrow » Sa 14. Dez 2019, 17:29

Naqual hat geschrieben:
Sa 14. Dez 2019, 17:12
Was meinst Du wie die erst die Bibel hergenommen haben um Greuel zu begründen!
Greuel lassen auch mit Jesu Nächstenliebe-Gebot oder mit der goldenen Regel oder mit Kants kategorischem Imperativ begründen. Kommt immer bloß auf die Formulierung an.

erbreich
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#107 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von erbreich » Sa 14. Dez 2019, 17:35

abc hat geschrieben:
Sa 14. Dez 2019, 10:14
Was mir dagegen noch unklar ist, was du unter folgenden Begriffen verstehst:

(3) "Freiheit" -> "ein freier Mensch sein"
(4) "Verantwortung" übernehmen

Je nach dem, wie du "Freiheit" und "Verantwortung" definierst ....

(5) Inwiefern "Verantwortung" zu mehr "Freiheit" führt

Okay, ich versuchs:

1) Verantwortung und Freiheit vor Gott

Jesus bezeichnet sich selber als Zeuge der Wahrheit (Joh 18.37) und verheisst uns, dass wir die Wahrheit erkennen werden und das sie uns frei machen wird (Joh 8.32). Seine Absicht ist also, dass seine Nachfolger "freie Menschen" werden. Was denkst du nun, weshalb Jesu erste Forderung für die Nachfolge die "Selbstverleugnung" ist (Lk 9.23)? 

Offensichtlich steht das "Selbst" der Erkenntnis der Wahrheit und dadurch der Freiheit im Wege. Um nun dieses Selbst verleugnen zu können, muss ich erst mal herausfinden, was denn dieses "Selbst" überhaupt ist. Und wenn ich dann - wie es mir geschehen ist - erkenne, dass mit diesem "Selbst" die Illusion eines von "Gott" und der "Schöpfung" abgetrenntes "Ich" gemeint ist, dann wird klar, dass die Selbstverleugnung die Verleugnung einer Illusion ist, eines Wahns also, und dass dann natürlicherweise mit dem Ablegen dieses Wahns die Wahrheit - die Wirklichkeit - erlebbar wird und eben dies macht mich frei, frei nämlich vom Ich-Wahn, von der Selbstsucht, die sich (unter vielem anderen) anmasst zu wissen, wer nun ein gläubiger und wer ein ungläubiger Mensch sei. Wer nun den Willen Gottes tue und wer nicht. Wer von diesem Wahn frei ist, der sieht, dass nichts ausserhalb Gottes geschehen kann. 

Das ist die erste Weise der Freiheit, die der Mensch erleben kann: Die Freiheit vor Gott durch das Aufgeben der Lüge vom "unbedingten Selbst". Und ebenso ist es die erste Weise der Verantwortung: Der Mensch hat die Verantwortung erkannt und die Forderung Jesu erfüllt, nämlich dieses "unabhängige Selbst" als Lüge entlarvt und diese Lüge abgelegt.

Soweit also mein Versuch, Verantwortung und Freiheit vor Gott zu definieren.

2) Verantwortung und Freiheit in der Begegnungswelt

Eine zweite Ebene betrifft die Verantwortung und die Freiheit in dem, was ich gerne die "Begegnungswelt" nenne, also die soziale Ebene. Hier gelten - je nach Zeit und Kultur differierende - ethische Normen und Regeln bis hin zu den juristischen Gesetzen eines Volkes oder einer Gemeinschaft (die spannende Frage, ob die menschliche Gemeinschaft letztlich mit solchen Regeln wirklich besser funktioniert als ohne, muss ich hier beiseite lassen). 

Ich bin also kein isoliertes Selbst, sondern eben auch eingebunden in eine kleinere und grössere menschliche Gemeinschaft. Diese wirkt auf mich ein, wie ich auf sie. Als ich noch ein Kind war galt die Regel: "Eltern haften für ihre Kinder". Da wurde mir die Verantwortbarkeit noch abgesprochen, ich war für mein Tun und Lassen vor dem Gesetz noch nicht verantwortlich. Als ich erwachsen wurde, wurden meine Eltern aus der Verantwortung für mich befreit und ich wurde selber verantwortlich, also selbstverantwortlich. Wenn ich nun als erwachsener Mensch von der Gemeinschaft in der ich lebe akzeptiert und eben auch als verantwortlicher Mensch wahrgenommen werden möchte, dann muss ich mich ihr gegenüber als verantwortungsbewusst zu erkennen geben. Das tue ich unter anderem dadurch, dass ich bereit bin, die Regeln und Gesetze (auf jeden Fall soweit sie meinem ethischen Empfinden nicht widersprechen) zu akzeptieren und einzuhalten. In dem Ausmass, in dem ich das tue, wird mir von der Gemeinschaft Freiheit zugestanden. Solange ich mich also gegenüber der Gemeinschaft verantwortungsbewusst zeige, kann ich innerhalb ihrer Regeln tun und lassen was ich will, bin also ein freier Mensch. Und selbst dann, wenn ich mich weigere, etwas zu tun, was die Gemeinschaft von mir als ihr Recht einfordert - wie in meinem konkreten Beispiel das Leisten von Militärdienst - und ich für diese Weigerung ins Gefängnis komme, erlebe ich mich auch im Gefängnis als selbstbestimmt und darin frei (daran haben die Mauern und die Gitter vor dem Fenster nichts ändern können). 

Und da schliessst sich dann der Kreis zu 1): Ich habe getan, was ich tun musste (weil die Bedingungen oder Gott) es durch mich so wollten, so veranlassten (erlebte mich also in dieser Hinsicht als frei) und habe in der Begegnungswelt die Verantwortung dafür übernommen (und erlebte mich auch darin als frei). 

Soviel also zu deinen drei Unklarheiten. Wie sieht es jetzt aus?
 

Edelmuth
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#108 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Edelmuth » Sa 14. Dez 2019, 17:54

Ruth hat geschrieben:
Di 10. Dez 2019, 11:09

... wer kann ihn ergründen ...?

Ich persönlich denke ja, dass Menschen Gottes Willen nicht wirklich erfassen können.

Meine Güte Ruthchen? :roll: Zur Erinnerung. Das von dir eröffnete Threadthema lautet: "Gottes Wille oder Plan". Der Gott der Bibel lässt sich zwar gem. Daniel 12: 8-10 von Gottlosen  nicht in die Karten schauen, aber seine wahren Anbeter würde er zur gegebenen Zeit  in seinen Plan oder Vorsatz einweihen: 
8 Ich hörte es, verstand es aber nicht. Deshalb fragte ich: "Mein Herr, wie wird das alles ausgehen?" 9 Doch er sagte: "Geh jetzt, Daniel! Denn die Worte sollen bis zum Ende aufbewahrt und versiegelt bleiben.
10 Viele Menschen werden geprüft, gereinigt und geläutert werden. Die Gottlosen werden weiter gottlos handeln, aber von ihnen wird es niemand verstehen. Doch die Verständigen werden es begreifen.   

Gottes Wille oder Plan war lange selbst für seine wahren Anbeter ein verschlossenes Geheimnis mit sieben Siegel. Aber wie aus  Pauli Worte in Epheser 1:1-10 hervorgeht, wurde dieses Geheimnis damals zu  seiner Zeit wie folgt gelüftet: 
 1 Es schreibt Paulus, der nach dem Willen Gottes ein Apostel von Jesus Christus ist. An die Heiligen*, die Gläubigen, die mit Jesus Christus verbunden sind. 2 Ich wünsche euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn.
3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns durch ihn mit dem ganzen geistlichen Segen aus der Himmelswelt beschenkt hat. 4 Denn in ihm hat er uns schon vor Gründung der Welt erwählt, einmal heilig und tadellos vor ihm zu stehen. 5 Und aus Liebe hat er uns schon damals dazu bestimmt, durch Jesus Christus seine Kinder zu werden. Das war sein eigener gnädiger Wille, 6 und es dient zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns durch seinen geliebten Sohn beschenkt hat. 7 Durch ihn wurden wir freigekauft – um den Preis seines Blutes –, und in ihm sind uns alle Vergehen vergeben. Das verdanken wir allein Gottes unermesslich großer Gnade, 8 mit der er uns überschüttet hat. Er schenkte uns Einsicht und ließ uns seine Wege erkennen. 9 Und weil es ihm so gefiel, hat er uns Einblick nehmen lassen in das Geheimnis seines Willens, den er in Christus verwirklichen wollte. 10 Er wollte dann, wenn die richtige Zeit dafür gekommen sein würde, seinen Plan ausführen und alles unter das Haupt von Christus bringen, alles, was im Himmel und auf der Erde existiert.
Jetzt alles klar liebe Ruth?
:wave:
 
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

Edelmuth
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#109 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Edelmuth » Sa 14. Dez 2019, 19:16

lovetrail hat geschrieben:
Di 10. Dez 2019, 17:18

Gehts nicht "einfach" darum, wieviel Nähe man zulassen soll bei Leuten, von denen ersichtlich ist, dass sie einem nicht gut tun?
Meine Güte lovetrail, und das von  dir? :shocked: Schauens wie Jesus über deine o. (hoffentlich) unbedachte Äußerung in Matthäus 5:43-47 denkt:
43 Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.'* 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen. 45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr dafür wohl verdient? Denn das machen auch die Zöllner. 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr damit Besonderes? Das tun auch die, die Gott nicht kennen.

Was meinst du  wohl warum ich mir das hier alles so antue?
:popcorn:
 
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

erbreich
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#110 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von erbreich » Sa 14. Dez 2019, 19:25

Edelmuth hat geschrieben:
Sa 14. Dez 2019, 17:54
Er wollte dann, wenn die richtige Zeit dafür gekommen sein würde, seinen Plan ausführen und alles unter das Haupt von Christus bringen, alles, was im Himmel und auf der Erde existiert.
Das ist noch nicht das Ende der Geschichte, die geht weiter: Wenn aber alles ihm untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles untergetan hat, auf daß Gott sei alles in allen. (1.Kor 15.28) Und damit sind auch wirklich alle gemeint (nicht etwa bloss diese oder bloss jene): Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seiner Ordnung... (s. 1.Kor 15.20-28)
Alles klar, du mutiger Edler?  :secret: :engel:
 

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