Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Rund um Bibel und Glaube
SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#111 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von SilverBullet » Sa 7. Dez 2019, 19:27

“Roland“ hat geschrieben:Anhand der historischen Personen und Ereignisse, über die berichtet wird, kann man heute sagen, dass die Geburt Jesu zwischen 7 und 4 vor dem Jahr 0 stattgefunden haben muss.
Wie du sicherlich weisst, gibt es da noch ein anderes Datum, das auf eine Volkszählung abzielt. Demnach wäre die Geburt eher 6/7 n.Chr. anzusiedeln.

Die Zahlen sind tatsächlich nicht so wichtig, sondern die behaupteten Ereignisse.

1.
7/4 v,Chr wegen dem Namen „Herodes“
2.
6/7 n.Chr. wegen der Volkszählung durch Kaiser Augustus
3.
Irgendein Weltraumphänomen zwischen 10/12v.Chr bis 3.2 v.Chr.

Variante 3 scheidet bei den „Forschern“ aus, wohl es eher als unwissenschaftlich gelten soll (sie mögen lieber Texte).
Variante 2 ist auch nicht so beliebt, denn die Römer haben zwar Volkszählungen durchgeführt aber die temporäre Rückführung von ausgewanderten Bewohnern macht keinen wirklichen Sinn und ist damit eine etwas komische Begründung.
Variante 1 soll es sein - wegen „Herodes“

Nun steht die Bibel-Figur des „Herodes“ dummerweise ja wiederum mit Variante 3 im Bunde, denn es sollen ja „die Magier“ zu Herodes gewatschelt sein und ihn vom Sternenereignis unterrichtet haben, worauf dieser den legendären Befehl zum Abschlachten der gerade geborenen (männlichen) Butzemänner gegeben haben soll.
Interessant ist, dass dieses Detail wiederum bei den Quellen zu „Herodes“ gar nicht vorkommt.
Wenn man sich also aus anderer Richtung mit „Herodes“ beschäftigt, dann stolpert man nicht über eine Kindermord-Aktion.

D.h. einzig und allein, weil der Name „Herodes“ auf eine tatsächliche Person verweist, entscheiden sich „die Forscher“ entgegen aller Widersprüche, dass dies die glorreiche Datierung sein muss.

Obwohl die Texte selbst durch das Durcheinander zeigen, dass hier etwas nicht stimmen kann, entscheiden „die Forscher“, dass es eine Datierung sein soll.

=> das ist deine „datierbare historische Ereignisse“-Behauptung.

“Roland“ hat geschrieben:Welche Rolle spielt für dich das Jahr 70, im Zusammenhang mit Jesu Geburt, ca. 75 Jahre zuvor?
Nicht ein Jahr spielt eine Rolle, sondern die Zerstörung des jüdischen Tempels und die Zerschlagung der jüdischen Grundlage.

Die Ideen entlang des Christentums sind quasi genau das, was man von tief getroffenen jüdischen Anhängern erwarten würde, die verzweifelt nach irgendeiner Deutung dafür suchen, warm ihre Idee „das von Gott auserwählte Volk zu sein“ so gänzlich ohne ein Zeichen „von Oben“ auskommen muss, und das wo doch sogar „der Vorhang im Tempel“ von den Römern zerrissen wurde – ist dir dieses Bild schon einmal irgendwo im Text begegnet?
Wo sind die jüdischen Quellen zu einem plötzlich zerrissenen Vorhang ihres Allerheiligsten?
Nun der Tempel ist tatsächlich untergegangen und zwar im römisch-jüdischen Krieg und dies wird ach berichtet – aber ansonsten ist da gar nichts zerrissen.
Nun sieht aber das Zerreissen wiederum nach einer Art „rückführender Verarbeitung“ des Unterganges des Tempels und vor allem dem Nicht-Eingreifen „von Gott“ aus.
Man stelle sich die jüdischen „Gläubigen“ vor, die erkennen müssen, dass ihnen nichts "aus der Luft" geholfen hat – „warum nur!?“.
es muss eine zurückliegende Erklärung gefunden werden.

Es ist enorm auffallend, wie wenig das Christentum rund um den Konflikt zwischen Römern und Juden stattfindet. Die Zeloten-Bewegung (der militärischere Teil der Pharisäer!), also „die jüdischen Eiferer“ geht wohl auf einen gewissen „Judas“ (!) zurück und wurde durch (man glaubt es kaum) eine gewisse Volkszählung ausgelöst, vor deren römischen Herrschaftsansprüchen sich die jüdischen „Gläubigen“ anstacheln liessen (Folge: Krieg, Vernichtung, Zerrstörung).

Ist schon toll, „als „Gott, Mensch geworden war“ muss er zwischen der Zeloten-Bewegung herumgestapft sein, ohne dass es ihn sonderlich interessiert hat, als es ihm um Gewaltlosigkeit (Wasser und Wein) gegangen ist.

Und die Schreiberlinge haben zwar den Urgrund „die Volkszählung“ aufgegriffen, aber ansonsten über keinerlei Interaktion mit diesem Problem berichtet – die Urchristen waren wohl „nicht so sehr aktiv“ in dieser Zeit oder waren sie vielleicht überhaupt noch nicht vorhanden?

Selbst in den Schriften, die man auf das Ende des ersten Jahrhundert datiert (wie auch immer das nun wieder gehen soll) ist nichts von diesem Kernstück der damaligen Problematik enthalten (nur die Volkszählung, als Ausgangspunkt für „die Reise“).

Naja, wenn man natürlich diese gesamte Legende als eine Aufarbeitung, als eine Grundlage für das Aufgeben der alten Religion ansieht und dies damals auch bekannt war, dann kann so etwas schon akzeptiert worden sein – nur aber halt nach dem Krieg.
Die Leute haben sozusagen gewusst, für was sie den Text einsetzen müssen.

Diese „neuen Juden“ mussten noch nicht einmal ihre „Messias“-Idee aufgegeben, sondern "den Messias" und ein erfundenes Verhalten der „alten Juden“ (vermutlich als Sinnbild für die Zeloten, „die Eiferer“ -> Pharisäer), einfach als Grundlage für „die Abkehr vom Judentum“ und die Zuwendung zu einer neuen Religion verwenden.

So hat sich einfach eine Legende herauskristallisiert und herumgesprochen, mit der sich ein Teil dieser nach dem Krieg verstreuten Juden anfreunden konnte -> eine neue Religionsbewegung, bei der die ganzen Königreichs-, Erlösung- und Vereinigungsphantasien weiter bestehen konnten, nur halt (zwangsläufig) ohne Verbindung zu Jerusalem und dem Tempel, denn das ging ja schlecht.

“Roland“ hat geschrieben:Und was willst du uns nun damit sagen? Dass sie deshalb gar nicht stattgefunden haben? Ein neuer Kalender setzt sich durch, der einen Bezugspunkt hat, der gar nicht wirklich existierte?
300-400 Jahre danach (12-16 Generationen später!), ist für eine Augenzeugen-Verlässlichkeit eher ungünstig. Selbst unter Geschwindigkeitsaspekten sind 300-400 Jahre nicht sonderlich berauschend.

Unter dem Aspekt einer Legendbildung ist dieser Zeitraum aber ungeheuerlich plausibel – das passt.

“Roland“ hat geschrieben:Von welcher Religionsauslöschung sprichst du eigentlich? Das Judentum existiert bis heute.
Im nahen Osten seit der Zerstörung des Tempels nicht durchgehend und der Tempel ist auch heute noch zerstört (da hängt kein Vorhang mehr!).

Du scheinst dir noch keine Sekunde Gedanken gemacht zu haben, was ein derartiger Einschnitt in „Gläubigen“ auslöst, die sich für auserwählt gehalten haben – Trauma ist das Mindeste, Übergang zu einer neuen Religion das Wahrscheinlichste.

“Roland“ hat geschrieben:So etwas hat nicht stattgefunden. Das Judentum ist nicht in das Christentum "übergegangen". Beide Religionen existieren bis zum heutigen Tag.
Juden sind in das Christentum übergegangen, die Messias-Ideen sind in das Christentum übergegangen, die „alten Texte“ sind in das Christentum übergegangen.
Das Christentum steht nicht völlig unabhängig da, sondern hat als Ursprung das Judentum.

Es ist reinster Firlefanz zu behaupten, dass dies auf Basis „einer schönen Rede mit menschlich tragischem Ausgang“ geschehen sein soll, wenn „nebenan“ ein Vernichtungskrieg stattfand, der in völliger Desillusionierung gegenüber der jüdischen Religion enden musste.

“Roland“ hat geschrieben:Dass es wohl einen historischen Robin Hood gegeben haben muss. Nur ist die Quellenlage wesentlich schlechter.
Nö, sie ist viel besser und deshalb kristallisiert sich heraus, dass es „Robinhood“ (mit Absicht zusammengeschrieben!) nicht als Person gegeben hat, sondern dass Geschichten rund um Gaunereien durch Erzählung zu einer Art „Lebenslauf“ gefunden haben.
Nirgendwo wird der Ur-Robinhood gefunden.
Schau dir die Infos zu “Richard Löwenherz“ an.

Und jetzt schau dir mal die Infos zu „Herodes“ an.
-> „im Judentum verhasst“, wohl nicht zuletzt, weil die von ihm ungelösten (bzw. verursachten) Spannungen im Volk letztlich zum römischen Krieg und zur Vernichtung führten.

Sowohl „die Volkszählung“ als auch „Herodes“ werden im Bibel-Text benannt – beides Zusammenhänge rund um den Krieg – der Text selbst stellt eine, aus dem Judentum hervorgehende Alternative dar, die man sich nach dem Krieg gerne zusammengeschustert hat.

Selbst die „Gewaltlosigkeit“ kann als Abkehr von der Zeloten-Bewegung angesehen werden – „nie wieder wollen wir derart Menschen unter dem Deckmantel der Religion abstechen“

Roland
Beiträge: 1399
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

#112 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Roland » Sa 7. Dez 2019, 19:36

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:19
Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:05
Über die Frage, was vor oder ausserhalb unseres Universums existiert, gibt es keine wissenschaftlichen Begründungen. Allenfalls Spekulationen.

Dann kann man auch nicht von einem Sparsamkeitsprinzip sprechen.
Kann man schon. Die unwissenschaftliche Aussage, es gebe 10 hoch 500 weitere Universen, steht der unwissenschaftlichen Aussage, es gebe einen einzigen Schöpfer gegenüber. Letzteres ist zweifellos sparsamer, auch wenn beides unwissenschaftlich ist.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:19
Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:05
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 18:52
Und, der Schöpfer hat sich nicht in Raum und Zeit gezeigt, das ist unwahr. Selbst die Bibel verneint das.
Sie sagtes explizit. Im Anfang war das Wort.... alle Dinge sind durch dasselbe gemacht.... und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns...

Ähm, verstehst Du auch nur ansatzweise die ersten Verse des Johannesevangeliums? Wo steht da, dass sich GOTT in Raum und Zeit gezeigt hat? Für vorschnelle Ausleger hat Johannes dann noch klargestellt:

Joh 1,18 Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.
Und ein paar Verse zuvor: Joh. 1, 10:
Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. 11 Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Folglich ist Vers 18 so zu verstehen: Niemand hat Gott (zuvor) jemals gesehen. Im Sohn hat er sich gezeigt.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#113 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 7. Dez 2019, 19:41

Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:36
Kann man schon. Die unwissenschaftliche Aussage, es gebe 10 hoch 500 weitere Universen, steht der unwissenschaftlichen Aussage, es gebe einen einzigen Schöpfer gegenüber. Letzteres ist zweifellos sparsamer, auch wenn beides unwissenschaftlich ist.

Nein, das ist es nicht. Ob nun ein Gott oder 1 Million macht da keinen Unterschied.

Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:36
Folglich ist Vers 18 so zu verstehen: Niemand hat Gott (zuvor) jemals gesehen. Im Sohn hat er sich gezeigt.

Nein, das heißt es nicht. Zuvor ist völlig falsch. Niemand hat Gott je gesehen wurde lange nach Jesu Tod aufgeschrieben, also bis dahin auch nicht. Und kund getan ist etwas anderes als ihn in Raum und Zeit zu sehen. Aus der Nummer kommst Du nicht raus. Und in Mose kannst Du nachlesen, dass jeder, der Gott sieht, sofort tot umfällt.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#114 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 7. Dez 2019, 19:48

SilverBullet hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:27
Du scheinst dir noch keine Sekunde Gedanken gemacht zu haben, was ein derartiger Einschnitt in „Gläubigen“ auslöst, die sich für auserwählt gehalten haben – Trauma ist das Mindeste, Übergang zu einer neuen Religion das Wahrscheinlichste.

Genau das ist das zentrale Problem der christlich-verkorksten Eschatologie heutzutage. Die apokalyptischen Teile des NT (Luk 21, Mat 24, Mrk 13 und die Offenbarung) drehen sich einzig um die Zerstörung des Tempels und Jerusalems. Der Untergang des Tempels war das Ende eines bedeutenden religiösen jüdischen Äons. Heutigen Christen ist das Wurscht und sie wurschteln sich da selbst etwas zurecht, was aber keinesfalls gemeint war.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Roland
Beiträge: 1399
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

#115 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Roland » Sa 7. Dez 2019, 20:06

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:41
Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:36
Kann man schon. Die unwissenschaftliche Aussage, es gebe 10 hoch 500 weitere Universen, steht der unwissenschaftlichen Aussage, es gebe einen einzigen Schöpfer gegenüber. Letzteres ist zweifellos sparsamer, auch wenn beides unwissenschaftlich ist.

Nein, das ist es nicht. Ob nun ein Gott oder 1 Million macht da keinen Unterschied.
Ich sehe es wie Richard Swinburne: "Billionen von Billionen weitere, prinzipiell unbeobachtbare Universen zu postulieren, anstelle von einem Gott, scheint mir der Gipfel der Irrationalität zu sein."

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:41
Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:36
Folglich ist Vers 18 so zu verstehen: Niemand hat Gott (zuvor) jemals gesehen. Im Sohn hat er sich gezeigt.

Nein, das heißt es nicht. Zuvor ist völlig falsch. Niemand hat Gott je gesehen wurde lange nach Jesu Tod aufgeschrieben, also bis dahin auch nicht. Und kund getan ist etwas anderes als ihn in Raum und Zeit zu sehen. Aus der Nummer kommst Du nicht raus. Und in Mose kannst Du nachlesen, dass jeder, der Gott sieht, sofort tot umfällt.
Niemand hat Gott je gesehen aber Gott wurde Mensch! Lies Phil. 2, 6 "Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an..." Niemand ist Gott gleich, außer Gott selbst. Und "in Knechtsgestalt", als Mensch, konnte man ihn ansehen, ohne tot umzufallen.
Das ist doch der Kern des christlichen Glaubens. Bis auf einige Sekten sieht das die gesamte Christenheit so.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Roland
Beiträge: 1399
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

#116 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Roland » Sa 7. Dez 2019, 20:12

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:48
SilverBullet hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:27
Du scheinst dir noch keine Sekunde Gedanken gemacht zu haben, was ein derartiger Einschnitt in „Gläubigen“ auslöst, die sich für auserwählt gehalten haben – Trauma ist das Mindeste, Übergang zu einer neuen Religion das Wahrscheinlichste.

Genau das ist das zentrale Problem der christlich-verkorksten Eschatologie heutzutage. Die apokalyptischen Teile des NT (Luk 21, Mat 24, Mrk 13 und die Offenbarung) drehen sich einzig um die Zerstörung des Tempels und Jerusalems. Der Untergang des Tempels war das Ende eines bedeutenden religiösen jüdischen Äons. Heutigen Christen ist das Wurscht und sie wurschteln sich da selbst etwas zurecht, was aber keinesfalls gemeint war.
Mat 24, 14 "Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen."
Das soll sich auf die Zerstörung des Tempels im Jahr 70 beziehen?
Ich könnte viele weitere Beispiele nennen, die allesamt zeigen, dass deine Auslegung nicht stimmen kann.
Aber für heute bin ich erstmal weg...
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#117 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 7. Dez 2019, 20:58

Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 20:06
Ich sehe es wie Richard Swinburne: "Billionen von Billionen weitere, prinzipiell unbeobachtbare Universen zu postulieren, anstelle von einem Gott, scheint mir der Gipfel der Irrationalität zu sein."

Das liegt daran, dass Du Dich mit Physik nicht auskennst. Aus der Sicht Deines Alltagswissens ist Deine Argumentation verständlich.

Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 20:06
Niemand hat Gott je gesehen aber Gott wurde Mensch! Lies Phil. 2, 6 "Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an..." Niemand ist Gott gleich, außer Gott selbst. Und "in Knechtsgestalt", als Mensch, konnte man ihn ansehen, ohne tot umzufallen.
Das ist doch der Kern des christlichen Glaubens. Bis auf einige Sekten sieht das die gesamte Christenheit so.

Nein, Gott wurde nicht Mensch, das gibt die Schrift nicht her. Göttliche Gestalt, Gott kund getan, in Vollmacht Gottes ist alles etwas anderes als Gott selbst zu sein. Was übrigens Jesus selbst vehement verneint hat. Nur weil die meisten Unsinn an der Schrift vorbei glauben, ist es nicht richtig. Hier spiegelt sich nur die jahrhunderte andauerende Dogmatiserung der Kirche wieder. Etwas Vorgekautes zu schlucken ist ja auch bequemer als selbst nachzudenken.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#118 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 7. Dez 2019, 21:05

Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 20:12
Mat 24, 14 "Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen."
Das soll sich auf die Zerstörung des Tempels im Jahr 70 beziehen?
Ich könnte viele weitere Beispiele nennen, die allesamt zeigen, dass deine Auslegung nicht stimmen kann.

Ja, selbstverständlich. Wer biblische Begriffe wie "die ganze Welt" oder "alle Nationen" aus heutiger Sicht verstehen will, liegt biblisch völlig daneben. Die Menschen der Antike haben nicht global gedacht. Einfache Beispiele:

Apg 4,26-27: Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." 27 Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels,

Haben sich buchstäblich alle Könige der Erde gegen Jesus erhoben, auch der Kaiser von China?

Jes 37,18: Es ist wahr, HERR, die Könige von Assur haben alle Nationen und ihr Land in Trümmer gelegt.

Haben die Assyrer auch Australien, Südamerika und Japan in Trümmer gelegt?

Dan 5,19: Und wegen der Größe, die er ihm verliehen hatte, zitterten und fürchteten sich vor ihm alle Völker, Nationen und Sprachen. Er tötete, wen er wollte, er ließ leben, wen er wollte, er erhob, wen er wollte, und er erniedrigte, wen er wollte.

Alle Sprachen und Nationen, buchstäblich? Da war Nebukadnezar aber gut unterwegs.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#119 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von JackSparrow » Sa 7. Dez 2019, 21:48

Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 17:48
Wie kommst du darauf, ich würde die Zukunft kennen.
Wie solltest du mir sagen können was "nach dem Tod" passiert, wenn du nicht mal bis nächsten Januar schauen kannst?

Du beschreibst einen intelligent ineinandergreifenden Mechanismus, eine ganze Kaskade von Aktionen, mit dem Ziel und dem Zweck, eine Verletzung zu vermeiden.
Wo genau befindet sich dieses Ziel und dieser Zweck? In der Herdplatte, in der Hand, im Rückenmark, in der Armmuskulatur oder in deiner Imagination?

Und das Ganze wird vom Bewusstsein abgesegnet,
Wie ich schrieb sind an dem Vorgang genau zwei Nervenzellen beteiligt.

Nochmal: Durch einen dummen Zufall kann mit einem großen Knall aus einem Haus ein Schutthaufen entstehen. Damit aber aus einem Steinhaufen ein Haus entsteht, braucht es Absicht
Nochmal: Bitte erkläre mir, durch welches Merkmal sich ein Zufall von einer Absicht unterscheidet.

Doch, der Unterschied zwischen "Gelenktsein" und "Beratenwerden" ist der,
Der Gott lenkt also meinen Schritt, so wie es die Bibel sagt?

Gott zwingt uns zu nichts, wir sind nicht seine Marionetten.
Der Gott lenkt also nicht meinen Schritt, obwohl es die Bibel sagt?

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#120 Re: Auf dem Weg zum Horizont

Beitrag von Tree of life » Sa 7. Dez 2019, 22:32

Roland hat geschrieben:
Sa 7. Dez 2019, 19:05
Über die Frage....
.... ob nun Zweifel eine Stärke oder Schwäche sei wird hier leider nicht mehr ausgetauscht, irgendwie scheint sie im Universum verschwunden zu sein oder an einem andren Ort dieser Erde gelandet und nun denkt man dort darüber nach ...

99 Luftballon auf ihrem Weg zum Horizont....

Antworten