Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

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Tree of life
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#21 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Tree of life » So 1. Dez 2019, 19:45

Roland hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 13:23
Atheistisch zu Ende gedacht sind die eigenen Kinder auch nur künftige Gräber.
Und dazwischen findet nichts statt?
Wozu hat dann der "liebe Gott" irgendwas geschaffen?

Roland
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#22 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Roland » So 1. Dez 2019, 20:27

Na ich sag ja "Atheistisch zu Ende gedacht". Und da hat der "liebe Gott" eben gerade nichts geschaffen. Da sind wir Zufallsprodukte, die irgendwann vergessen sein werden, so wie ALLES irgendwann vergessen sein wird.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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SilverBullet
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#23 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von SilverBullet » So 1. Dez 2019, 21:09

@Roland
Was ist dein Problem, wir haben doch beide niemanden, bei dem wir uns beschweren können?

Deshalb ist es ja so wichtig, dass wir verstehen, wie wir funktionieren – nicht damit wir alles als sinnlos ansehen (das können wir sowieso nicht), sondern damit wir das Leben und die Lebenszeit korrekt einordnen und nicht auf Basis von falschen Ideen durchdrehen und vielleicht noch andere Lebewesen hineinziehen.

Roland
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#24 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Roland » So 1. Dez 2019, 21:20

Wenn alles irgendwann vergessen sein wird, dann ist es doch völlig egal ob wir "unsere Lebenszeit korrekt eingeordnet haben" oder aufgrund "falscher" Ideen durchgedreht sind... es wird sich NICHTS begeben haben!
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JackSparrow
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#25 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von JackSparrow » So 1. Dez 2019, 21:36

Roland hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 13:23
Und dann wird es niemanden mehr geben, der sich an diese "Episode Mensch" erinnern wird. Selbst das Vergessen wird vergessen sein. Spurlos verschwunden, von der Sonne verschluckt, mitsamt allen künftigen Gräbern! Es wird sich NICHTS begeben haben!
Als protestantischer Christ bringt man sein Erdenleben damit zu, über die Schlechtigkeit der Welt zu jammern und den Mitmenschen eine religiöse Scharade vorzuspielen. Hingegen wird sich der Rest der Menschheit niemals in einer Lage befinden, in der er sich über die eigene Nichtexistenz beklagen könnte. Da liegt der Unterschied.

Der Text geht übrigens noch weiter: Denn es gibt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben hinausführte. Sondern menschlich ist er, und nur sein Besitzer und Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm drehten. https://gutenberg.spiegel.de/buch/uber- ... nne-3243/1

Die logische Konsequenz des Atheismus.
Die logische Konsequenz einer Ideologie, in dem sich eine Sache nur genau dann BEGEBEN hat, wenn sie unendlich lange andauert. Der du selbst allerdings gar nicht angehört, auch wenn du uns hier fleißig vom Gegenteil zu überzeugen versuchst, weil du ja regelmäßig Nahrung zu dir nimmst, um deinen VERGÄNGLICHEN und sich demnach eines Tages NICHT BEGEBEN habenden Körper am Leben zu halten.

Naturwissenschaft kann über die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht, keinerlei Aussagen machen.
Selbstverständlich kann es vorkommen, dass jemand irgendwo eine unbekannte Spezies entdeckt, über deren Existenz die Biologie bisher keine Aussagen machen konnte.

SilverBullet
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#26 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von SilverBullet » So 1. Dez 2019, 22:36

“Roland“ hat geschrieben:Wenn alles irgendwann vergessen sein wird, dann ist es doch völlig egal ob wir "unsere Lebenszeit korrekt eingeordnet haben" oder aufgrund "falscher" Ideen durchgedreht sind... es wird sich NICHTS begeben haben!
Wird dein nächster Atemzug irgendwann vergessen sein?
Naja, vermutlich sogar von dir selbst und zwar direkt nachdem du ihn gestartet hast :-)
Hält es dich davon ab, die Prozedur zu wiederholen?
-> Nö, im Gegenteil, du würdest dich wehren, damit aufzuhören.

In deinem Urteil „es wird sich nichts begeben haben, also macht es nichts aus, was ich mache“ spielst du dir eine Stellung vor, die du nicht einnehmen kannst, weil du als (menschlicher) Körper so nicht reagieren kannst.

Als kleines Kind hast du die Welt entdeckt und es war derart spannend, dass du dich selbst vergessen hast – da war kein imaginärerer Aussenblick à la „was wird dies nach Ablauf der Zeit wert sein“ .
Wie oft bist du umgefallen, ohne irgendwelchen Nutzen für irgendjemand, ohne dass es auch nur eine Religion gäbe, die dir die dicke Erlösung wegen wiederholtem Umfallen versprochen hätte – trotzdem bist du wieder aufgestanden und es war grossartig, als du deine gewünschte Distanz geschafft hast.
Alles komplett unwichtig, bis auf die Tatsache, dass das kleine Gehirn in dem kleinen Körper genau dies und nichts anderes erreichen wollte.

Wenn du dieses Streben in Bezug zu deiner Funktionsweise und genauso zur Funktionsweise von anderen Lebewesen stellst, dann ergibt sich, dass du auf diese Art leben solltest:
Das Hineinschlittern in Faszinationen (aber unter Beachtung deiner Funktionsweise).

Und wenn du eine Richtung eingeschlagen hast, die nicht funktioniert, dann kannst du damit aufhören, weil es dich vielleicht belastet und du lieber etwas anderes machen möchtest.

(es könnte sein, dass dir als nächstes negative Faszinationen einfallen – klar, es gibt solche Beispiele, aber die Welt der Lebewesen hat sich nicht auf Basis dieser Fälle entwickelt, sondern durch die gigantische Übermacht der positiven Faszinationen)

Meiner Ansicht nach ergibt sich aus dem korrekten Selbstverständnis heraus, eine gute Lebenseinstellung, also das Augenmerk auf positive Zusammenhänge.

Es ist interessant, dass für „Gläubige“ die Welt zusammenbricht (sie bringen zumindest sehr häufig diese Ideen an), wenn sie nicht unter der Vorstellung von ständigen Auflagen, entlang einer mehr oder weniger grossen Gequältheit, das unbestimmte aber „ganz grosse“ Ziel erreichen können dürfen sollen, ein "Ziel" für das ihnen die eigene Funktionsweise vollständig fehlt und das, was da ist - der Körper - nichts mit ihren "Zielen" zu tun hat.

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#27 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Tree of life » So 1. Dez 2019, 22:56

SilverBullet hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 22:36
...derart spannend, dass du dich selbst vergessen hast

Un, dos, tres
Un pasito pa'lante María
Un, dos, tres
Un pasito pa' atrás (María, te tengo que besar)
la la la la...

Upps, jetzt hab ich vergessen in welchem Thread ich bin, sorry :oops:

Roland
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#28 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Roland » Mo 2. Dez 2019, 11:53

JackSparrow hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 21:36
Als protestantischer Christ bringt man sein Erdenleben damit zu, über die Schlechtigkeit der Welt zu jammern
Ach keineswegs. Grund zum Jammern hat doch nur der, der glaubt, er müsse alles in dieses kurze Leben packen. Der Christ kann gelassen sein Leben führen, Gutes tun wo immer es ihm möglich ist – denn er weiß: Das Beste kommt noch!

JackSparrow hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 21:36
Hingegen wird sich der Rest der Menschheit niemals in einer Lage befinden, in der er sich über die eigene Nichtexistenz beklagen könnte.
Wäre auch nicht möglich - wenn er tatsächlich nicht mehr existieren würde. Aber das ist eben ein Glaubensbekenntnis, denn was nach dem Tod kommt, das können wir nicht wissen.

JackSparrow hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 21:36
Der Text geht übrigens noch weiter: Denn es gibt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben hinaus führte.
Glaubt Nietzsche. Und wenn es so wäre, dann hätte sich tatsächlich, wenn es mit dem Menschen wieder vorbei ist, nichts begeben. An diesem Glauben der absoluten Sinnlosigkeit zu zweifeln, fällt mir nicht schwer.

JackSparrow hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 21:36
Sondern menschlich ist er, und nur sein Besitzer und Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm drehten.
Den Christen kann Nietzsche hier nicht meinen, für den ist es Gott, um den sich die Angeln der Welt drehen. Und wir Menschlein sind zu ihm hin geschaffen.

JackSparrow hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 21:36
Die logische Konsequenz einer Ideologie, in dem sich eine Sache nur genau dann BEGEBEN hat, wenn sie unendlich lange andauert.
Das ist keine Ideologie sondern einfache Logik. Wenn irgendwann keine Spur des Menschen mehr zu finden sein wird, kein Leben mehr möglich ist und niemand mehr da ist, der sich an ihn erinnert, dann hat sich tatsächlich nichts begeben. Dann war alles tatsächlich nur, wie Nietzsche schreibt "die hochmütigste und verlogenste Minute der Weltgeschichte: aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mußten sterben."

JackSparrow hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 21:36
Roland hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 13:23
kann über die Frage, ob es einen Gott gibt oder nicht, keinerlei Aussagen machen.
Selbstverständlich kann es vorkommen, dass jemand irgendwo eine unbekannte Spezies entdeckt, über deren Existenz die Biologie bisher keine Aussagen machen konnte.
Thema verfehlt. Wenn es eine intelligente Ursache für unser Universum gibt, dann transzendiert sie dasselbe und ist nicht mit den Mitteln der Naturwissenschaft dingfest zu machen. Sie kann darüber keinerlei Aussagen treffen.
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#29 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Roland » Mo 2. Dez 2019, 11:58

SilverBullet hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 22:36
“Roland“ hat geschrieben: Wenn alles irgendwann vergessen sein wird, dann ist es doch völlig egal ob wir "unsere Lebenszeit korrekt eingeordnet haben" oder aufgrund "falscher" Ideen durchgedreht sind... es wird sich NICHTS begeben haben!
Wird dein nächster Atemzug irgendwann vergessen sein?
Naja, vermutlich sogar von dir selbst und zwar direkt nachdem du ihn gestartet hast
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-> Nö, im Gegenteil, du würdest dich wehren, damit aufzuhören.
Natürlich hält die Tatsache, dass seine Existenz im Letzten nichtig und sinnlos ist, und sie im Orkus der Vergessenheit verschwinden wird, den Atheisten nicht davon ab weiterzuleben. Solange alles gut läuft, kann er diese Konsequenz seines Glaubens i.d.R. gut verdrängen.

SilverBullet hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 22:36
In deinem Urteil „es wird sich nichts begeben haben, also macht es nichts aus, was ich mache“ spielst du dir eine Stellung vor, die du nicht einnehmen kannst, weil du als (menschlicher) Körper so nicht reagieren kannst.
Du siehst doch, dass ich diese Stellung einnehmen kann: Es wird irgendwann egal sein, ob man Adolf Hitler oder Mutter Theresa geheißen hat, denn es wird keinerlei Spur von beiden und von unserer gesamten Spezies übrig bleiben – wenn alles um uns herum und wir selbst nur bedeutungslose, zufällig entstandene, reagierende Materie waren.

SilverBullet hat geschrieben:
So 1. Dez 2019, 22:36
Es ist interessant, dass für „Gläubige“ die Welt zusammenbricht (sie bringen zumindest sehr häufig diese Ideen an), wenn sie nicht unter der Vorstellung von ständigen Auflagen, entlang einer mehr oder weniger grossen Gequältheit, das unbestimmte aber „ganz grosse“ Ziel erreichen können dürfen sollen, ein "Ziel" für das ihnen die eigene Funktionsweise vollständig fehlt und das, was da ist - der Körper - nichts mit ihren "Zielen" zu tun hat.
Es ist interessant, wie Atheismus-Gläubige, die in ihrem Glauben tatsächlich irgendwann zusammenbrechende Welt verdrängen.
Für mich bricht gar keine Welt zusammen und ich kenne keine "große Gequältheit" sondern sonne mich, trotz aller Probleme, die das Leben so mit sich bringt, in der Liebe Gottes und freue mich auf seine unmittelbare Gegenwart in der neuen Welt.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne Adventszeit!
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
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#30 Re: Zweifel = Stärke oder Schwäche ?

Beitrag von Tree of life » Mo 2. Dez 2019, 13:15

Roland hat geschrieben:
Mo 2. Dez 2019, 11:53
Und wenn es so wäre, dann hätte sich tatsächlich, wenn es mit dem Menschen wieder vorbei ist, nichts begeben.
Hallo Roland!

Hast du SilverBullet s Beitrag gelesen und verstanden?
Oder was meinst du mit dem "nichts begeben"

Gibt es in deinem Leben überhaupt nichts, wofür es sich lohnt , hier zu leben?
Freude oder Spaß daran zu haben, die eigenen Kinder aufwachsen zu sehn, sie unterstützen, wo sie Hilfe brauchen oder für andere da zu sein, weil sie eventuell Hilfe benötigen oder was auch immer....
Klar bringt es auch nicht so schöne Erfahrungen mit sich.
Dann Urlaube machen, wo auch immer. Es gibt doch unendlich viele Dinge, siehst du das alles nicht, sondern nur dein vollkommenes Himmelreich, daß irgendwann kommen soll, laut deinem Glauben?

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