Straft uns Gott?

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PeB
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#31 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von PeB » Di 19. Nov 2019, 09:24

Helmuth hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 16:41
Gott duldet Ungerechtigkeit nicht unbegrenzt, daher erfolgt zu gegebener Zeit eine Heimsuchung.
Darüber sind wir uns einig. Die Frage ist nur, welcher Art eine "Heimsuchung" ist. Wenn ich im Streit mit einem Freund das klärende Gespräch suche, kann ich das auch als "Heimsuchung" bezeichnen.
Gott hat nach der Sintflut versprochen, so etwas nie wieder zu tun. Heißt das nun: es gibt niemals mehr eine "Heimsuchung" mit Weltüberflutung? Oder heißt es: es gibt niemals mehr eine "Heimsuchung" rächender Art?
Ich stelle nur die Frage in den Raum.

Helmuth
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#32 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von Helmuth » Di 19. Nov 2019, 09:53

PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 09:24
Die Frage ist nur, welcher Art eine "Heimsuchung" ist.
Im Falle einer Rachenahme geht es dich im Grunde genommen nichts an, denn es steht geschrieben:
Römer 12:19 hat geschrieben: Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr«.
Du musst dich damit nur auseinandersetzten, wenn du zu einem Richter ernannt worden bist, der verpflichtet ist, das Gesetz auch in die Hand zu nehmen.

PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 09:24
Gott hat nach der Sintflut versprochen, so etwas nie wieder zu tun. Heißt das nun: es gibt niemals mehr eine "Heimsuchung" mit Weltüberflutung?
Ja, steht so geschrieben.
PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 09:24
Oder heißt es: es gibt niemals mehr eine "Heimsuchung" rächender Art?
Nein, steht so nicht geschrieben. Gott hat seine Art der Heimsuchung nicht festgelegt, es sei denn du bist als Prophet damit beauftragt sie zu verkünden. Allgemein heißt es, sie erfolgt gemäß den Werken. So steht es geschrieben, so kann man es immer verkünden.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

PeB
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#33 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von PeB » Di 19. Nov 2019, 10:03

Helmuth hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 09:53
PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 09:24
Gott hat nach der Sintflut versprochen, so etwas nie wieder zu tun. Heißt das nun: es gibt niemals mehr eine "Heimsuchung" mit Weltüberflutung?
Ja, steht so geschrieben.
PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 09:24
Oder heißt es: es gibt niemals mehr eine "Heimsuchung" rächender Art?
Nein, steht so nicht geschrieben. Gott hat seine Art der Heimsuchung nicht festgelegt, es sei denn du bist als Prophet damit beauftragt sie zu verkünden. Allgemein heißt es, sie erfolgt gemäß den Werken. So steht es geschrieben, so kann man es immer verkünden.

Also schützt uns Gottes Zusage nicht vor einem weltvernichtenden Feuerregen? Nur vor Wassermassen?

Helmuth
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#34 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von Helmuth » Di 19. Nov 2019, 10:10

PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 10:03
Also schützt uns Gottes Zusage nicht vor einem weltvernichtenden Feuerregen? Nur vor Wassermassen?
Richtig.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

PeB
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#35 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von PeB » Di 19. Nov 2019, 10:45

Helmuth hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 10:10
PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 10:03
Also schützt uns Gottes Zusage nicht vor einem weltvernichtenden Feuerregen? Nur vor Wassermassen?
Richtig.
Sprach der Scharfrichter zum Verurteilten: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Die gute zuerst: das Schafott ist abgeschafft. Die schlechte: sie werden mit der Giftspritze hingerichtet.
;-)

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lovetrail
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#36 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von lovetrail » Di 19. Nov 2019, 16:25

PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 10:45
Helmuth hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 10:10
PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 10:03
Also schützt uns Gottes Zusage nicht vor einem weltvernichtenden Feuerregen? Nur vor Wassermassen?
Richtig.
Sprach der Scharfrichter zum Verurteilten: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Die gute zuerst: das Schafott ist abgeschafft. Die schlechte: sie werden mit der Giftspritze hingerichtet.
;-)
Eigentlich noch ärger: Sie müssen nun endlos am elektrischen Stuhl zappeln 😬
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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Naqual
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#37 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von Naqual » Di 19. Nov 2019, 18:22

Tree of life hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 18:08
Naqual hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 17:53
Gott ist Liebe und will entsprechend nur unser Bestes
Meine Mutter wollte (aus Liebe) für mich auch meistens das Beste, gab mir, wenn ich sie danach fragte, einen Rat oder sagte mir, wie sie es von ihrer Warte aus sah.
Jedoch sagte sie mir auch: "Entscheiden musst du selber, du bist (nun) alt genug". - Erwachsen

Die letzte "Watschn"(Strafe) erhielt ich mit 19, aber daran war ich selber Schuld.
Ich sekierte sie , sie warnte mich 3 Mal, ich solle aufhören.
Und dann krachte es :lol:
Ich war so perplex in dem Moment , sagte nur "Super, danke! :crazy:
Sie darauf: Ich hab dich gewarnt! 8-)

"Körperliche Züchtigung" ist eigentlich das heimliche Eingeständnis, dass einem nichts Besseres (im erzieherischen Handeln) eingefallen ist. Meistens gäbe es da situationsabhängig gute Alternativen. So ist die Mutter in deinem Beispiel aus meiner Sicht hilflos. Sie weiß es nicht besser. Und sie kann nicht mehr geben als sie weiß. Aber die gute Intention würde ich ihr trotzdem anrechnen!
Bei Gott tun wir uns beim Überlegen diesbezüglich leichter. Da wir per Definition die Allwissenheit voraussetzen, muss ein uns treffendes, für uns unangenehmes Handeln gleichwohl eine gute Absicht verfolgen.
Deswegen tue ich mich auch bei der Frage "Straft uns Gott" dann schwer mir das als vernünftig vorzustellen, wenn es um eine sog. "ewige Strafe" gehen soll. Die nützt keinem - auch Gott nicht (außer er wäre Super-Sadist). Bei einer ewigen Strafe hätte man den einzigen nützlichen Aspekt einer Strafe, die Erziehung zum Guten, ausgeschlossen. Zudem wäre ja jede von uns begangene Sünde endlich und eine unendliche Strafe steht da in keinem guten Verhältnis mehr (vor allem bei einem barmherzigen Gott). Ganz abgesehen davon, dass die "ewige Strafe" auf eine naive Vorstellung von Seele trifft. Was nützt es Deinem Bild von Dir selbst, dass Deine Seele unsterblich ist, wenn Du heute schon nicht mehr das bist, was Du vor 10 Jahren oder vor 50 Jahren warst. Geschweige denn in einer Millionen Jahren, oder 1000 Abertrillionen Jahren. Das was wir im Moment als "ich" empfinden, kann es da gar nicht mehr geben. Also "wen" bestraft man da bei einer "ewigen Strafe"? Das sind doch noch antiquierte Vorstellungen aus der Spätantike und dem Mittelalter, als man Häutungen, Vierteilen, Verbrennen usw. noch als vernünftige und angemessene Strafen betrachtet hat unter der Regie von grausamen Despoten.
Zuletzt geändert von Naqual am Di 19. Nov 2019, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.

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#38 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von Helmuth » Di 19. Nov 2019, 18:25

PeB hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 10:45
Sprach der Scharfrichter zum Verurteilten: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Die gute zuerst: das Schafott ist abgeschafft. Die schlechte: sie werden mit der Giftspritze hingerichtet. ;-)
PeB, im Forum für „Heute schon gelacht“ kann ich dazu lachen und es mit einem „Like“ versehen. Wenn du dir das aber als reales Geschehen vor Gericht vorstellst, könnte es sein, dass man mit so einer Ansage mit einem Messer in der Brust am OP Tisch landet, das einem der nächste Angehörige des Verurteilten reingerammt hat. Gott sieht hier keine Person an. Dabei ist gleichgultig wer spottet, ob Richter oder Täter.

lovetrail hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 16:25
Eigentlich noch ärger: Sie müssen nun endlos am elektrischen Stuhl zappeln 😬
Das ist die typische Fehlauslegung infolge deiner Prämissen. Die gesamte Schrift kennt keine sogenannten „endlosen“ Abgeltungen. Es wird genau abgerechnet nach dem mosaischen Talionsprinzip, weil das dem Gerechtigkeitssinn Gottes entspricht.

Wie mir nun auch von anderer Seite bestätigt wird kennt das Althebräische keine Wort für „Strafe“, das unserem Verständnis exakt entspricht. Im modernen Ivrit gibt es das sehr wohl. Gott sieht hier einen gerechten Ausgleich vor, insofern ist der Ausdruck Ver- oder Abgeltung wesentlich klarer gesetzt. Er hat nur wieder die übliche Konnotation, von der man sich beim Lesen des Wort Gottes einfach mal lösen muss.
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#39 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von Tree of life » Di 19. Nov 2019, 18:30

Naqual hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:22

"Körperliche Züchtigung" ist eigentlich das heimliche Eingeständnis, dass einem nichts Besseres (im erzieherischen Handeln) eingefallen ist.
In Bezug auf das Erlebnis mit meiner Mutter, war es keine "Züchtigung", nur mal , um das klar zu stellen ;)

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#40 Re: Straft uns Gott?

Beitrag von lovetrail » Di 19. Nov 2019, 18:34

Helmuth hat geschrieben:
Di 19. Nov 2019, 18:25

Das ist die typische Fehlauslegung infolge deiner Prämissen. Die gesamte Schrift kennt keine sogenannten „endlosen“ Abgeltungen. Es wird genau abgerechnet nach dem mosaischen Talionsprinzip, weil das dem Gerechtigkeitssinn Gottes entspricht.

Ok da bin ich ohnehin bei dir. Das wäre halt die herrschende Auslegung gewesen. Müssen wir aber nicht weiter thematisieren.

LG
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