Um als "gläubig" zu gelten muss man...

Rund um Bibel und Glaube
Giovanni146
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#31 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man...

Beitrag von Giovanni146 » Mi 13. Nov 2019, 14:58

Munro hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 14:29
Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 11. Nov 2019, 13:58



Ich bat sie dann doch höflich darum, mir nun doch zu sagen, was sie selber genau darunter versteht. Ich war am Sonntag zuvor in einer Freikirche und dort hiess es nämlich,

Du musst glauben:
- dass Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott ist
- dass die ganze Bibel vom Heiligen Geist inspiriert geschrieben wurde
- dass alle Menschen vor Gott als Sünder gelten, so auch Du ein Sünder bist, der den Tod verdient hätte
- dass Du aber durch Jesus Tod am Kreuz von der Schuld freigesprochen bist

Als ich ihr aufgezählt hatte was mir gesagt wurde strahlte sie. :" So ist es auch bei uns hier, seit wir endlich einen gläubigen Pfarrer haben". Und, bist Du nun gläubig oder nicht?" Glücklicherweise wurde sie in die Küche gerufen, so konnte ich mir die Antwort sparen.


Und wer legt diese Bedingungen denn fest?
Hallo Munro
Aus meiner Sicht sicherlich nicht die, die sie mir so sozusagen an den Kopf warfen. Nach deren Kriterien müsste ich gestehen, nicht "gläubig" zu sein. 

Ich lese auch nicht täglich in der Bibel, gehe sonntags auch nur sporadisch in eine Kirche oder Freikirchengemeinde (wenn mich gerade der Predigtext in der Zeitungsvorschau anspricht) Ich sehe meinen Gottesdienst mehr im Alltag. Und zwar dort, wo ein warmes Herz, ein offenes Ohr kurzfristige finanzielle Unterstützung und 2 starke Arme gebraucht werden. Ich vertraue auf Gottes geniale, weise Führung. Ruth hat sehr gut erklärt was auch ich so empfinde.

Für mich waren danebst ihre Worte etwas befremdlich, seit sie endlich einen "gläubigen" Pfarrer hätten. Ich hatte in meiner Jugend einen sehr auf Christus Lehren bezogenen Pfarrer, der mir mit viel Geduld und Sachverstand meine viele Glaubensfragen erklären konnte. Auch später hatten wir einen regen Austausch über unsere Sicht beispielsweise, was Jesus zu all den Denominationen, Konfessionen und ihre Glaubensgrundsatzforderungen sagen würde. Leider weilt er nicht mehr unter uns.

Gruss Giovanni
 

PeB
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#32 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man...

Beitrag von PeB » Mi 13. Nov 2019, 15:13

Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 14:20
Hallo PeB, danke für die Mühe, die Du Dir wohl meinetwegen in guter Absicht gemacht hast.
Doch falls es darum geht, dass man Jesus als wahren Menschen als auch als wahren Gott bezeugen müsse um "gläubig" zu sein, oder gar echter CHRIST, so kann ich Dir hier versichern, Du dichtest in die erwähnten Zitate hinein was nicht der Wahrheit entspricht.

Jeder glaubt so gut er kann. Es heißt Glaube, weil man es nicht wissen kann. ;-)
Dazu hatte ich geschrieben:
PeB hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 12:02
Tatsächlich glaube ich nicht, dass du beispielsweise dafür verurteilt wirst, dass du NICHT an Jesus als Gott glauben kannst oder die Trinität dir fremdartig erscheint, weil dir die Erkenntnis und das Verständnis dafür fehlt.

Helmuth
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#33 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man..

Beitrag von Helmuth » Mi 13. Nov 2019, 15:14

Giovanni146 hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 14:44
In Freikirchenkreisen mögen ja die von dir erwähntenden Bekenntnisse abverlangt werden um als "gläubig" zu gelten. Aber auch diese hat  Jesus Christus der Sohn Gottes an keiner Stelle in den Evangelien von seinen Jüngern verlangt.
Ich rede hier nicht den theologischen Bekenntnissen, die man richtig aufsagen muss, sondern von deinem Herz. Nehmen wir an jemand bedrängt dich oder will dich nicht anstellen, weil du dich zu Jesus bekennst. Sagen wir es geht um eine Anstellung, die du schon lange angestrebt hast. Nun sagt dir der Chef, sorry, aber Leute mit diesem Jesuszeugs brauchen wir hier nicht.

Wenn du hier nachgibst, indem du sagst, naja so ist das ja alles gar nicht, es wird da wohl nicht alles so heiß gegessen wie gekocht, weil du eben den Job haben willst, dann hast du im Grunde genommen Jesus verleugnet. Dieses Bekenntnis, dass aus innersten Herzen kommt, das verlangt Jesus von uns. Dazu sagte er dieses:
Lukas‬ ‭12:8‬-9 hat geschrieben: Ich sage euch aber: Jeder, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes;mwer mich aber verleugnet hat vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes.
Das hat also nichts mit den theologischen Aufplappern von dogmatischen Glaubenssätzen zu tun. Und daran erkenne ich in der Praxis Gläubge oder Heuchler. Unabhängig davon gibt es aber bestimmte Glaubensgrundsätze.

Wir verstehen uns bzgl. Punkt 1) und 2). Das glaube ich nicht nur nicht und bekenne es damit nicht, ich sehe es sogar nicht konform zu der gesunden Lehre. Verstehe ich dich aber richtig, dass du auch die Punkte 3) und 4) hier miteinschließt?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

PeB
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#34 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man..

Beitrag von PeB » Mi 13. Nov 2019, 15:23

Helmuth hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 15:14
Das hat also nichts mit den theologischen Aufplappern von dogmatischen Glaubenssätzen zu tun. Und daran erkenne ich in der Praxis Gläubge oder Heuchler. Unabhängig davon gibt es aber bestimmte Glaubensgrundsätze.

Was genau ist denn in der Praxis der Unterschied zwischen dem
Aufplappern von dogmatischen Glaubenssätzen
und
bestimmte Glaubensgrundsätze
?

Giovanni146
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#35 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man...

Beitrag von Giovanni146 » Mi 13. Nov 2019, 15:29

Travis hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 14:25
Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 11. Nov 2019, 13:58
Du musst glauben:
- dass Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott ist
- dass die ganze Bibel vom Heiligen Geist inspiriert geschrieben wurde
- dass alle Menschen vor Gott als Sünder gelten, so auch Du ein Sünder bist, der den Tod verdient hätte
- dass Du aber durch Jesus Tod am Kreuz von der Schuld freigesprochen bist 
So man zu keinem der aufgeführten Punkte ein "Ja" hat, wird es schwierig. Die Erkenntnis dessen wer und was Jesus ist, kann man nicht als sekundär bezeichnen.


Hallo Travis
Also bei Punkt 1 habe ich für die erste Hälfte zumindest ein JA.  Primär zählt für mich was Jesus in den Evangelien über sich, seine göttliche Mission offenbarte. Was in den Briefen von oder über ihn geschrieben steht, muss für meine Glaubensüberzeugung wennschon klar mit seinen Aussagen absolut übereinstimmen.

Jesus ist mein Herr und Meister nicht Paulus. Was Paulus lehrt, das mit Jesus Lehren widerlegt werden kann, zählt für mein Glaubensleben nicht. Wo Paulus hingegen sinngleich lehrt bin ich klar dabei.

Seine Jünger und andere die ihm begeistert zuhörten was er zu sagen hatte, nannten Jesus in der Regel "Meister", Rabbi. Für mich ist er ein gottgesandter weiser Lehrer, Erwachsenenbildner, Vorbild. Und wie schon in meinem Nick erkennbar ist glaube ich Jesus dass er  der Weg die Wahrheit und das Leben. 😃 ist und niemand kommt zum Vater als durch ihn.

Gruss Giovanni 

PeB
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#36 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man...

Beitrag von PeB » Mi 13. Nov 2019, 15:36

Travis hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 14:25
Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 11. Nov 2019, 13:58
Du musst glauben:
- dass Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott ist
- dass die ganze Bibel vom Heiligen Geist inspiriert geschrieben wurde
- dass alle Menschen vor Gott als Sünder gelten, so auch Du ein Sünder bist, der den Tod verdient hätte
- dass Du aber durch Jesus Tod am Kreuz von der Schuld freigesprochen bist 
So man zu keinem der aufgeführten Punkte ein "Ja" hat, wird es schwierig. Die Erkenntnis dessen wer und was Jesus ist, kann man nicht als sekundär bezeichnen.

Ja, man muss es aber glauben wollen.
Vor der Erkenntnis steht das Bekenntnis. Umgekehrt wird es eher schwierig.

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1Johannes4
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#37 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man...

Beitrag von 1Johannes4 » Mi 13. Nov 2019, 22:34

Hallo PeB,
PeB hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 12:02
Denn dieser Umstand ist in der Bibel nirgendwo ausdrücklich hervorgehoben und ergibt sich erst aus der intensiven Beschäftigung. Ich habe 50 Jahre dafür gebraucht.
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
50 Jahre? Das beweist doch nur eindrucksvoll, dass nicht alles, was lange währt, auch gut wird :crying: .

Und was Deinen Bibelvers angeht: das fett hervorgehobene „Gott“ ist im hebräischen Text der Ausdruck „Elohim“. Vertreter der Dreieinigkeitslehre benutzen dann ein paar Verse später (1. Mose 1, 26-27) den gleichen Ausdruck für die Trinität als Ganzes, weil dieser „Elohim“ dann mal kurz von „uns“ spricht. Also was denn nun: ist Elohim nur der Vater, wie es Deine Hervorhebung andeuten soll, oder die Dreieinigkeit aus Vater, Sohn und Heiligem Geist, wie es aufgrund dieses „uns“ behauptet wird? Und so werden alle möglichen Bibelverse einzeln im Sinne der Dreieinigkeit ausgelegt, obwohl man sich sogar selbst dabei widerspricht, aber egal, Hauptsache immer weiter das Banner der Dreieinigkeit vor sich hertragen.

Wie soll man jemandem logisch etwas erklären, der behauptet, dass 3=1 sei?
Das „ergibt sich“ übrigens nicht aus der Bibel. Zur Bibel gehört nämlich auch die Pfingstpredigt des Petrus, wo klar und deutlich gesagt wurde, dass Gott durch Jesus wirkte. Log Petrus da? Oder etwa der Heilige Geist, durch den Petrus dabei erfüllt war? Wie „ergibt sich“ die Dreieinigkeit auch aus dieser Aussage des Petrus?

Grüße,
Daniel.


 
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

JackSparrow
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#38 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man..

Beitrag von JackSparrow » Do 14. Nov 2019, 08:22

PeB hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 15:23
Was genau ist denn in der Praxis der Unterschied zwischen dem
Aufplappern von dogmatischen Glaubenssätzen
und
bestimmte Glaubensgrundsätze
?
Wieso sollte es da einen Unterschied geben. Man will von seinen Mitmenschen auf gewisse Weise wahrgenommen werden und danach richtet sich, was man jeweils aufplappert.

Helmuth
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#39 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man..

Beitrag von Helmuth » Do 14. Nov 2019, 10:52

PeB hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 15:23
Was genau ist denn in der Praxis der Unterschied zwischen dem "Aufplappern von dogmatischen Glaubenssätzen" und "bestimmte Glaubensgrundsätze"?
Das habe ich Giovanni recht anschaulich in Bezug auf dein "Bekenntnis" gezeigt, was ein Verhalten charaktersiert, dass aus deinem wahren Glauben entspricht und dirket nichts mit theologischem Qua Qua zu tun hat. Wer hier ein Überbetonung vornimmt und andere damit indoktriniert den stufe ich als Sektierer ein.

Dogmatisch betrachtet gehören also 1) und 2) nicht dazu, ich sage sogar überhauto nicht, 3) und 4) aber durchaus schon. Darauf hat er aber nicht geantwortet. Daraus kann man sich selbst Schlüsse ziehen.

Vielleicht kenne ich ihn aber ohnehin aus anderen Foren mit anderem Usernamen. Dann müsste er das gar nicht. Er vermittelt mir den Eindruck dass er 3) und 4) ebenso in Frage stellt. Dann allerdings hakt es hier m.E. mit dem Glauben. Aber als Bruder würde ich ihn weiter annehen, denn ich unterschei die Brüder nach ihrem Verhaklte und nicht nach dem was sie theologisch quaken.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

PeB
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#40 Re: Um als "gläubig" zu gelten muss man...

Beitrag von PeB » Do 14. Nov 2019, 10:55

1Johannes4 hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 22:34
Wie soll man jemandem logisch etwas erklären, der behauptet, dass 3=1 sei?

Wie konnte also Gott in einem brennenden Dornbusch erscheinen? Wie soll man jemandem das logisch erklären? ;-)

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