Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Rund um Bibel und Glaube
Punch
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#41 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Punch » Sa 2. Nov 2019, 17:18

closs hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 16:53
Ruth hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 10:26
Darum habe ich die uralte und doch immerwieder neue Frage nach "Gottes Wort" neu eröffnet, mit der Absicht, mal AUSSERHALB dieser Blase von Rechtsstreit um die biblische Hoheitsgewalt nachzuforschen, welche Möglichkeiten sich in diesem, scheinbar noch unerforschten Niemannsland, es noch ergibt.

Welche dieser Interpretationen ist nun die wahre? 
Gottes Stirne Farben träumt, 
ahnt des Wahnsinns sanfte Flügel – 
Schatten drehen sich am Hügel, 
von Verwesung schwarz umsäumt“. 
(Trakl)


 

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lovetrail
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#42 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von lovetrail » Sa 2. Nov 2019, 17:39

Punch hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 16:28


Für mich ist Religion und Glauben, gerade in den Zeiten des abnehmenden Lichts, die vollständige  und allumfassende Vereinnahmung des Glaubenen (in seiner Gutwilligkeit)  durch religiös organisierte Aktivitäten und konfessionelle Machtstrukturen und führt dazu, dass sich der Glaubende innerhalb dieser Strukturen nicht mehr als Individuum verstehen darf und somit exakt vorformulierten und genormten Glaubensbildern folgt, oder folgen muss, um Teil der Masse zu sein und zu bleiben, die eines Tages im paradisischen Himmelblau einwohnen darf.

Denn genau dort, wo es keine Kritik mehr geben darf, dort gibt es am ende doch auch kein Menschsein mehr, der Mensch, also der Glaubende, der wird heruntergebrochen auf das Maß der gehorsamen und folgsamen religiösen Vermassung, mit einem Gott der mehr einem hohen und geistig versteinerten Parteikader ähnelt, als dem höchsten denkbaren Wesen, einmal so von mir genannt.

Das alles ist keine Religion mehr, sondern die straffe Diktatur eines religiösen Totalitarismus. Und ich weiß nun nicht, ob das alles schon im Jahre 391 begann, in dem Jahr, als das Christentum zur Staatsreligion ausgerufen und damit ein Politikum wurde. Denn nichts sollte persönlicher und intimer sein, als der Glaube an (s)einen Gott.
(Meine Meinung)
Du kannst ja diesen Strohmann gerne bis zum letzten Rest abfackeln. Und er hat es auch verdient.

Aber die Frage nach Gott und Christus und nach einer Glaubensgemeinschaft ist damit nicht erledigt.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Punch
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#43 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Punch » Sa 2. Nov 2019, 17:52

lovetrail hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 17:39
Punch hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 16:28


Für mich ist Religion und Glauben, gerade in den Zeiten des abnehmenden Lichts, die vollständige  und allumfassende Vereinnahmung des Glaubenen (in seiner Gutwilligkeit)  durch religiös organisierte Aktivitäten und konfessionelle Machtstrukturen und führt dazu, dass sich der Glaubende innerhalb dieser Strukturen nicht mehr als Individuum verstehen darf und somit exakt vorformulierten und genormten Glaubensbildern folgt, oder folgen muss, um Teil der Masse zu sein und zu bleiben, die eines Tages im paradisischen Himmelblau einwohnen darf.

Denn genau dort, wo es keine Kritik mehr geben darf, dort gibt es am ende doch auch kein Menschsein mehr, der Mensch, also der Glaubende, der wird heruntergebrochen auf das Maß der gehorsamen und folgsamen religiösen Vermassung, mit einem Gott der mehr einem hohen und geistig versteinerten Parteikader ähnelt, als dem höchsten denkbaren Wesen, einmal so von mir genannt.

Das alles ist keine Religion mehr, sondern die straffe Diktatur eines religiösen Totalitarismus. Und ich weiß nun nicht, ob das alles schon im Jahre 391 begann, in dem Jahr, als das Christentum zur Staatsreligion ausgerufen und damit ein Politikum wurde. Denn nichts sollte persönlicher und intimer sein, als der Glaube an (s)einen Gott.
(Meine Meinung)
Du kannst ja diesen Strohmann gerne bis zum letzten Rest abfackeln. Und er hat es auch verdient.


LG

Definiere doch diesen Stromann einfach einmal im Kontext deiner religiösen Wärmesignatur.

SilverBullet
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#44 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von SilverBullet » Sa 2. Nov 2019, 18:01

“Punch“ hat geschrieben:Oder man wird zu einem Paria, in Punkto Glauben eigentlich doch die bessere Option, man hat seinen Glauben und seinen Gott im anschauenden 1:1 ungefährdet und ungehindert für sich.
Für sich alleine „glauben“, plus das Bewusstsein über die Notwendigkeit der Interpretationstoleranz (auch gegenüber sich selbst!), könnte durchaus die höchste „Galubens“-Qualitätsstufe, sprich den positivsten Effekt (aus Religion) im Leben einnehmen.

“Punch“ hat geschrieben:Denn genau dort, wo es keine Kritik mehr geben darf, dort gibt es am ende doch auch kein Menschsein mehr, der Mensch, also der Glaubende, der wird heruntergebrochen auf das Maß der gehorsamen und folgsamen religiösen Vermassung, mit einem Gott der mehr einem hohen und geistig versteinerten Parteikader ähnelt, als dem höchsten denkbaren Wesen, einmal so von mir genannt.
Genau wegen diesem Aspekt habe ich oben hinzugefügt „auch gegenüber sich selbst“, denn dies beinhaltet die Toleranz seine Meinung ändern zu dürfen, so dass es nicht zu Abhängigkeiten, eingeschliffenen Denkweisen, kommt.

“Punch“ hat geschrieben:Das alles ist keine Religion mehr, sondern die straffe Diktatur eines religiösen Totalitarismus. Und ich weiß nun nicht, ob das alles schon im Jahre 391 begann, in dem Jahr, als das Christentum zur Staatsreligion ausgerufen und damit ein Politikum wurde.
Ich habe jetzt spontan an das Drei-Kaiser-Edikt gedacht, aber das war bereits 380.
391 war wohl das Verbot der heidnischen Religionen - klar man kann sagen, dass dies dann die Alleinstellung war.

Ich denke aber der politische Aspekt beginnt viel früher.

Aktuell habe ich die beiden eigenartig zusammengewürfelten Teile des NT (Figur „Jesus“ und Figur „Paulus“) im Verdacht bereits so ein politischer Verlauf zu sein, eine Vermischung zweier Strömungen, mit denen sich viel abdecken lässt – quasi: eine Friedens- und Erlösungsbotschaft („Jesus“), transportiert mit, für das römische Reich, geeigneten Religionsvorstellungen („Paulus“), was letztlich bei Konstantin vollends „enthüllt“ wurde (und danach sehr schnell verstärkt wurde -> Drei-Kaiser-Edikt) – fast möchte man von „Design“ sprechen.

Punch
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#45 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Punch » Sa 2. Nov 2019, 18:08

SilverBullet hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 18:01
“Punch“ hat geschrieben: Oder man wird zu einem Paria, in Punkto Glauben eigentlich doch die bessere Option, man hat seinen Glauben und seinen Gott im anschauenden 1:1 ungefährdet 

Aktuell habe ich die beiden eigenartig zusammengewürfelten Teile des NT (Figur „Jesus“ und Figur „Paulus“) im Verdacht bereits so ein politischer Verlauf zu sein, eine Vermischung zweier Strömungen, mit denen sich viel abdecken lässt – quasi: eine Friedens- und Erlösungsbotschaft („Jesus“), transportiert mit, für das römische Reich, geeigneten Religionsvorstellungen („Paulus“), was letztlich bei Konstantin vollends „enthüllt“ wurde (und danach sehr schnell verstärkt wurde -> Drei-Kaiser-Edikt) – fast möchte man von „Design“ sprechen.
Eine verwegene These! Guter Bulle, böser Bulle schon im Neuen Testament. Aber gerade was Paulus anbetrifft, so kann ich dich da durchaus verstehen.
 

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#46 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Naqual » Sa 2. Nov 2019, 18:19

Tree of life hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 13:23
Naqual hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 11:25
Die Methode Gott (dem Vater) näherzukommen ist die Nachfolge Jesu.
Nur so ein Gedanke:
Ich hab den Verdacht, daß mancher zu sehr noch den "Menschensohn" folgen will, der ist aber gestorben.
Nicht nur "nur so ein Gedanke". Es stimmt ja. Aber es gibt beim Menschen Jesus einen unsterblichen Teill: nämlich seine Botschaften. Für meinen Geschmack sind die Aussagen Jesus eine echte Frundgrube auch für Probleme der heutigen Zeit. z.B. wie Dogmatismus hartherzig macht. Oder seine Beiträge zur Nächstenliebe. Findet man schon bei Jesus. Zumindest wenn ich ihn richtig verstehe. Es beweist zwar nichts, aber es ist schon ein Riesenkompliment, wenn ein Nichtchrist wie Mahathma Gandhi immer ein NT mit sich herumgetragen hat.

Joh 16,7 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe.
MIt der Aussage (Fettdruck) habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt. Scheint aber eine interessante Fragestellung zu sein zum Nachgehen (für besseren Erkenntnisgewinn).
Was wäre, wenn er nicht gegangen wäre, sondern heute noch da wäre? Ich meine jetzt nicht, dass so manche Religionsinstitution, die sich auf ihn beruft, vielleicht zittern würde.
Sondern für die Entwicklung des persönlichen Glaubens.

 

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#47 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von lovetrail » Sa 2. Nov 2019, 18:20

Punch hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 17:52

Definiere doch diesen Stromann einfach einmal im Kontext deiner religiösen Wärmesignatur.
Du hast Sektenstrukturen und fundamentalistische Fanatiker beschrieben. Die gibt es auch, keine Frage.

Aber es gibt auch andere Strukturen. Mündigkeit und Kritikfähigkeit sind darin gesunde Elemente. Ich bin ja auch mündig und kritikfähig. Behaupte ich mal.

LG
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#48 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Naqual » Sa 2. Nov 2019, 18:29

closs hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 16:53
Welche dieser Interpretationen ist nun die wahre? Wissen wir nicht. --- Man könnte es nur dann wissen, wenn die Unterscheidung der Geister objektivierbar wäre - geht aber nicht. - Somit ist das alles kein Finden, sondern verbleibt im Suchen. ---- Immer wieder 1.Kor. 13,12:
" Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin".

Gut und kurz auf den Punkt gebracht.
Wobei genau in der Teilerkenntnis, in der Unsicherheit der Richtigkeit, eine Riesenchance liegt. Tiefere Erkenntnis fällt leichter im Abwägen (nicht im Abnicken von Dogmen), in der Anerkenntnis der Teilerkenntnis bleiben wir bescheidener und neigen weniger dazu anderen unsere Meinung mit Gewalt aufdrücken zu wollen (und sei es politisch).
Andererseits ist es nicht jedermans Ding. Manche brauchen klare Vorgaben, die sie nicht mehr hinterfragen können. Die sind deswegen keine schlechteren Menschen. Die Gaben sind unterschiedlich.

Bei dem Bibelzitat von Dir gefällt mir die mögliche Implikation, dass Gotteserkenntnis auch in einer Beziehung zur Selbsterkenntnis steht. Polemisch ausgedrückt: wenn man schon sich selbst (konkret und unmittelbar erfahrbar) nicht versteht, wie dann Gott?

Punch
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#49 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Punch » Sa 2. Nov 2019, 18:47

lovetrail hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 18:20
Punch hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 17:52

Definiere doch diesen Stromann einfach einmal im Kontext deiner religiösen Wärmesignatur.
Du hast Sektenstrukturen und fundamentalistische Fanatiker beschrieben. Die gibt es auch, keine Frage.


LG doch
 Habe ich wirklich nur, also nur Sektenstrukturen und fundamentalistische Christen beschrieben? Oder nicht eher ein normiertes und an seinen unhinterfragbaren Dogmen ersticktes Christentum der Vergangenheit und auch Gegenwart.
 

closs
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#50 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von closs » Sa 2. Nov 2019, 18:57

Naqual hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 18:29
Manche brauchen klare Vorgaben, die sie nicht mehr hinterfragen können. Die sind deswegen keine schlechteren Menschen.
Stimmt - aber trotzdem nervt gelegentlich deren Selbstbewusstsein. - Es gibt hier einige Threads, in denen ich es mit Naturalisten zu tun habe, die ihre Grundlage nicht im geringsten in Zweifel ziehen und sich gleichzeitig über diejenigen mokieren, die es tun.
Naqual hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 18:29
wenn man schon sich selbst (konkret und unmittelbar erfahrbar) nicht versteht, wie dann Gott?
Da ist wohl was dran - aber es ist halt nicht objektiv überprüfbar. - Heute begnügt man sich mit den objektiv überprüfbaren Randbereichen spiritueller Fragen und geht erst gar nicht in die Tiefe, die Deine Aussage impliziert.

 

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