Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

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lovetrail
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#61 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von lovetrail » Sa 2. Nov 2019, 20:05

Helmuth hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 20:01

Ich finde daher Alleingänge kritisch. Selber auf alles draufkommen funktioniert nicht.

Ich finde Alleingänge auch kritisch. ;-). Irgendwer muss diese Alleingänger stoppen.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Tree of life
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#62 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Tree of life » Sa 2. Nov 2019, 20:18

lovetrail hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 20:05
Ich finde daher Alleingänge kritisch
Ich versteh nicht!
Jesus ist doch in jedem Gläubigen und kann in dessen "Herz" und "Verstand" sprechen.

Punch
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#63 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Punch » Sa 2. Nov 2019, 20:32

SilverBullet hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 19:50
“Punch“ hat geschrieben: Eine verwegene These! Guter Bulle, böser Bulle schon im Neuen Testament. Aber gerade was Paulus anbetrifft, so kann ich dich da durchaus verstehen.
„Gut und Böse“ würde ich nicht sagen, eher „lokal/familiär“ („Jesus“) und „global/nüchtern/regierend“ („Paulus“).

Interessant wird es, wenn man die Verbindung herstellen möchte, so soll die Figur „Paulus“ (laut Theologie) annähernd zur gleichen Zeit (bzw. als „Fortsetzung durch Jesus-Erscheinung“) aktiv gewesen sein.
Was genau enthalten die „Paulus“-Texte, so dass eine Zusammengehörigkeit festgestellt werden kann (ausser, dass beim Wort „Christus“ auch mal „Jesus“ steht, was aber sehr leicht beim Schreiben zustande kommen kann)?

Sind es Hauptsächlichkeiten oder sind es Nebensächlichkeiten?

Wie sehr scheint „Paulus“ an „Jesus“ interessiert zu sein?

Gibt es sogar Widersprüche?

Die „Paulusbriefe“ sollen die erste Textsammlung („Corpus Paulinum“) gewesen sein.
=> Es gibt keine Gleichzeitigkeit der Texte.
=> Texte zur Figur „Jesus“ tauchen später auf und werden später mit den „Paulusbriefen“ als Sammlung verwaltet.

Wir haben alle eine gewisse Vorstellung, wie die Texte (auf Basis ihrer Geschichten) anzureihen sind – aber woher wissen wir eigentlich, dass diese Reihenfolge korrekt ist?

„Paulus“ soll der erfolgreiche Missionar (der „Botschafts-Verkäufer“) für „Jesus“ sein, die Verflechtungen sind aber eher komisch gering.

„Paulus“ haut römisch theologisch auf die Behauptungs-Pfanne, dass die Ohren nur noch so wackeln.
„Jesus“ scheint damit nicht wirklich etwas zu tun zu haben – er bereitet das Wirken von „Paulus“ nicht vor. Die von "Jesus" beauftragten Jünger sind bzgl. Mission wohl nicht allzu weit gekommen (wobei ich dies nur gelesen habe).

Was, wenn der „Jesus“-Kult auf der Grundlage eines „Paulus“-Christus-Kult entstanden ist?
Oder was, wenn sie beide „parallel“ vorlagen und verheiratet wurden?

Wie sehr dies bei manchen „Gläubigen“ zu einem „Hin- und Her“ führt, zeigt vielleicht dieser Link.
(wobei auch hier versucht wird, die gelernte Reihenfolge einzuhalten)

All das ist eigmeenartig und als Resultat kann meiner Meinung nach nur die Interpretationstoleranz als sinnvoll erachtet werden.
Die Bibel als „einheitlich übermitteltes Wort“ ist bestimmt auch eine Interpretation, die allerdings genausowenig eine Grundlage beanspruchen kann, wie andere Sichtweisen.

Ein durchaus lesenswerter Beitrag, aber ich muss nun packen, wir wollen am morgigen Tag in den Berg. Und so habe ich dann nicht mehr die Zeit, dir gebührend zu antworten.

Dir einen schönen Sonntag.

SilverBullet
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#64 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von SilverBullet » Sa 2. Nov 2019, 20:47

@Punch
Danke, das wünsche ich dir auch…

Mimi
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#65 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Mimi » Sa 2. Nov 2019, 21:05

Ruth hat geschrieben:
…..dass sie den Glauben anderer als Vorbild verstehen, die den eigenen Glauben in Dogmen anderen aufzwingen wollen. Dogmen töten - Glaube, aus dem Herzen heraus macht beweglich und lebt.
….Ich sage immer: Gott findest du immer nur bei Gott selbst.
Die gepriesene – aber in kirchlichen Gemeinschaften dann doch wenig beliebte und geförderte Freiheit ….schimmert sogar schon zart im AT durch.

Psalm 119,45 (Luth.)
„Und ich wandle in weitem Raum;
denn ich suche deine Befehle“

Buber-Rosenzweig:
„Ergehn darf ich mich in der Weite, denn ich frage deinen Ordnungen nach.
SilverBullet hat geschrieben:
Zumindest schwächt es mein Bedürfnis nach Widerstand enorm ab, denn ich habe ja keine Auflagen abzuwehren.
 
Du glaubst nicht, wie gut ich Menschen verstehen und nachvollziehen kann, die  mit
„ hausgemachten“  Dogmen, Vorschriften usw. nicht klarkommen und sich davor zurückziehen.
Ich habe da ordentlich Glück gehabt, wurde damit nie gegängelt.
Meine eigenen Eltern haben mich davon freigehalten und sahen diese Vorgehensweise
sehr kritisch. Konnte und durfte von Anfang an freier denken, was mich im Glauben sehr stütze.
„Neuzeitlich“ verprägte, moderne Eltern??? Gewiss nicht! (Mutter *1911, Vater *1899).
Nein, tief gläubig…. Meine Mum war ev. Diakonisse mit Häubchen und schwarzer Tracht –
bevor sie in erst reiferem Alter  meinen Vater heiratete.
Als ich vor Jahren wg. christlicher Themen das erste Mal in Foren reinschaute – war ich zeitweise recht schockiert…..
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

closs
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#66 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von closs » Sa 2. Nov 2019, 23:22

Punch hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 20:32
wir wollen am morgigen Tag in den Berg.
Bist Du ein Zwerg, der im Berg Bodenschätze schürft?
Mimi hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 21:05
Du glaubst nicht, wie gut ich Menschen verstehen und nachvollziehen kann, die  mit
„ hausgemachten“  Dogmen, Vorschriften usw. nicht klarkommen und sich davor zurückziehen.
Zumindestens ist das ein guter Ansatz - Aufklärung ist das Denken ohne Anleitung Dritter. - Andererseits können solche Vorschrifften/Dogmen einen Wert bekommen, NACHDEM man sich von ihnen emanzipiert hat und man sie von außen betrachtet.

 

Mimi
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#67 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Mimi » Sa 2. Nov 2019, 23:50

:yes2:   Japp! Auch das kommt vor.
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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sven23
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#68 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von sven23 » So 3. Nov 2019, 06:56

closs hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 23:22
Zumindestens ist das ein guter Ansatz - Aufklärung ist das Denken ohne Anleitung Dritter.
Eben, deshalb sind Dogmen ausdrückliche Denkverbote.


closs hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 23:22
- Andererseits können solche Vorschrifften/Dogmen einen Wert bekommen, NACHDEM man sich von ihnen emanzipiert hat und man sie von außen betrachtet.
Deshalb versteht closs wohl die gut begründeten Dogmen der Kirche. Nur von dem einen, das die heilsnotwendige Mitgliedschaft in der RKK vorschreibt, will closs nichts wissen.
Darüber solltest du dich mal mit Ratzinger austauschen. :bleh:
 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Naqual
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#69 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von Naqual » So 3. Nov 2019, 09:56

closs hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 18:57
Naqual hat geschrieben:
Sa 2. Nov 2019, 18:29
Manche brauchen klare Vorgaben, die sie nicht mehr hinterfragen können. Die sind deswegen keine schlechteren Menschen.
Stimmt - aber trotzdem nervt gelegentlich deren Selbstbewusstsein.

Kenne ich. Vor vielen Jahren (in einem anderen Forum) war ich mal extrem wütend. Also ganz extrem. Wenn ich irgendetwas geschrieben hätte, boah ey, das wäre aggressiv ohne Ende gewesen. Dann habe ich mich erst einmal in die Vorstellung vertieft, wie eine Mutter ihr Kind an sich drückt und herzt. Wie das Kind das empfindet, wie die Mutter das empfindet. Also die Aufmerksamkeit auf die Gefühle gerichtet. Dann habe ich geantwortet. Das Aggressive war völlig weg. Glücklicherweise. Ich muss heute drüber Lachen, aber es war irgendwie auch richtig in der Situation.

Denke, es ist bei jedem von uns zwischendurch mal an der Zeit, die eigene Gefühlslage beim Schreiben zu beobachten (Will ich besser sein wie der andere, mag ich ihn, habe ich Angst Fehler zuzugeben oder Wissenslücken, usw.). Oder besser VOR dem Schreiben zu beobachten.

closs
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#70 Re: Was ist "Gottes Wort" und wie beweist es sich als solches?

Beitrag von closs » So 3. Nov 2019, 10:04

sven23 hat geschrieben:
So 3. Nov 2019, 06:56
deshalb sind Dogmen ausdrückliche Denkverbote.
Davon solltest Du Dich befreien - versuche mal, Dogmen per Denken zu verstehen. - Echt, es lohnt sich.
Naqual hat geschrieben:
So 3. Nov 2019, 09:56


Denke, es ist bei jedem von uns zwischendurch mal an der Zeit, die eigene Gefühlslage beim Schreiben zu beobachten (Will ich besser sein wie der andere, mag ich ihn, habe ich Angst Fehler zuzugeben oder Wissenslücken, usw.). Oder besser VOR dem Schreiben zu beobachten.
Ja - aber das ist manchmal arg viel verlangt. --- Wenn man ständig mit besserwisserischem Prekär-Zeugs überschüttet wird, muss man manchmal wirklich tief Luft holen.
 

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