Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Rund um Bibel und Glaube
Ruth
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#31 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von Ruth » Mi 6. Nov 2019, 09:46

Naqual hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 17:35
Ist Glaube allein schon etwas Gutes?
Also, ich habe versucht, über die Frage nachzudenken: Ist Glaube gut? Hatte dabei irgendwie den Eindruck, in ein Hamsterrad zu steigen, um dort ein Ziel zu finden.

Ich denke, Glaube kann gut sein, aber er kann auch nicht gut , bis zerstörerisch sein. "Glaube" ist erst einmal neutral. Er wird erst wirksam, wenn er gefüllt ist mit Energie, die von dem Glaubenden ausgeht, und durch den der Glaube auch die Wirkung hat, welche "gut oder böse" sein kann.
In der Bibel wird der Glaube ziemlich treffend beschrieben:
Hebr.11,1 LUT hat geschrieben: Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Naqual hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 17:35
Warum sollte Gott Glauben (im Sinne von für-wahr-halten) für gut halten?
In der Beziehung zu Gott braucht der Mensch Glauben, weil er begrenzt ist, im Gegensatz zu Gott. Glaube ist sozusagen eine Horizonterweiterung, welche sich in dem Menschen abspielt, wenn die äußere Wahrnehmung an ihren Grenzen ist. Da die Wahrnehmung eines jeden Menschen begrenzt ist, ist auch Glaube davon betroffen. Er soll zwar Gott (den Unbegrenzten) begreifen, kann aber bestenfalls Spuren von Gott wahrnehmen. Die Wahrnehmung des Menschen wird zudem immer auch von dessen Umfeld beeinflusst, so dass Gotteserkenntnis immer nur Stückwerk sein kann. Ob Glaube gut oder böse, oder irgendwie dazwischen sein kann, wird also weitgehend von dem Glaubenden selbst bestimmt.

Und weil das so ist, halte ich es immer für gut, den eigenen Glauben selbst zu hinterfragen, oder hinterfragen zu lassen. Immer aber mit dem Anker, wie er in dem Psalm beschrieben wird:
Psalm 103,2 LUT hat geschrieben:Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat:

Man sollte bei allem Hinterfragen nicht vergessen, was der eigene Glaube schon Gutes bewirkt hat, im eigenen Leben.
Zuletzt geändert von Ruth am Mi 6. Nov 2019, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.

Pluto
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#32 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von Pluto » Mi 6. Nov 2019, 09:56

closs hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 15:11
Problem deshalb, weil bspw. ein naturalistisches Hinterfragen zu ganz anderen Erkenntnissen führt als geistiges/spirituelles Hinterfragen. - Man müsste also vorschalten: Mit welchem Vorverständnis hinterfrage ich und warum?

Nein, ich meine Hinterfragen OHNE irgendwelches Vorverständnis. Also nicht naturalistisch oder spirituell, sondern neutral.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

janosch
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#33 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von janosch » Mi 6. Nov 2019, 11:06

Pluto hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 09:56
closs hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 15:11
Problem deshalb, weil bspw. ein naturalistisches Hinterfragen zu ganz anderen Erkenntnissen führt als geistiges/spirituelles Hinterfragen. - Man müsste also vorschalten: Mit welchem Vorverständnis hinterfrage ich und warum?

Nein, ich meine Hinterfragen OHNE irgendwelches Vorverständnis. Also nicht naturalistisch oder spirituell, sondern neutral.

Wenn du Jesus als „Menschensohn“ betrachtest, (als Atheist sowieso!)  kannst du hinterfragen, aber wonach suchst du? Du hast sehr wenig Kenntnis von sein Natur! Also es geht auch um das Glaube! 

Tja, damit fängst das an....wenn du als  "Sohn Gottes" hinterfragen willst, das braucht bereit Vorkenntnissen und ein Portion „Glaube“! Und doch, kannst du auch hinterfragen...(wir nämlich auch "Kinder Gottes" sind) auch naturalistisch...wie  meine/unsere Taten aussehen?? Ähnlich wie Christus seins? 
 
ABER, wenn du Christus als Gott glaubst, dann kannst du nicht hinterfragen, weil du selbst grösser sein sollst als er, also Gott ist. 

Genau das ist das Problem bei solche Debatten, ob Christus Gott sei oder nur ein Mensch war.  Tja, sogar  NUR "Sohn Gottes“?

Wie weit man Glaubt! 

 

Ziska_Deleted

#34 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mi 6. Nov 2019, 11:09

Vielleicht wäre es gut, diese Fragen einzeln aufzuzählen?
Welche Fragen würde sich jemand stellen, der den/seinen Glauben hinterfragen soll?
 

janosch
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#35 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von janosch » Mi 6. Nov 2019, 12:44

Ziska hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 11:09
Vielleicht wäre es gut, diese Fragen einzeln aufzuzählen?
Welche Fragen würde sich jemand stellen, der den/seinen Glauben hinterfragen soll?
Nach meine wissen „Glaube" kann nicht hinterfragen, sonst keine Glaube mehr, sondern NUR Zweifel!  

Wie klingt das;

Ich glaube was ich glaube, was ich nicht glaube?  :cry2:

Ruth
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#36 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von Ruth » Mi 6. Nov 2019, 13:09

janosch hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 12:44
Ziska hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 11:09
Vielleicht wäre es gut, diese Fragen einzeln aufzuzählen?
Welche Fragen würde sich jemand stellen, der den/seinen Glauben hinterfragen soll?
Nach meine wissen „Glaube" kann nicht hinterfragen, sonst keine Glaube mehr, sondern NUR Zweifel!  

Wie klingt das;

Ich glaube was ich glaube, was ich nicht glaube?  :cry2:

Wenn ich meinen Glauben hinterfrage (lasse), dann nicht, ob ich überhaupt glaube, sondern, woran ich glaube. Und das sind meistens mehrere Faktoren, welche ineinander greifen. Da gibt es dann schon auch immer mal Dinge, die ich für unbrauchbar befinde - zB manches, was ich früher gelehrt wurde, und einfach übernommen habe, weil es mir damals schlüssig erschien, nun aber nicht mehr passt, zu den Erfahrungen im ganz realen Leben, mit dem Glauben.

closs
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#37 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2019, 14:17

Pluto hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 09:56
ich meine Hinterfragen OHNE irgendwelches Vorverständnis. Also nicht naturalistisch oder spirituell, sondern neutral.
Das gibt es nicht.
 

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Naqual
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#38 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von Naqual » Mi 6. Nov 2019, 17:34

Ruth hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 09:46
Naqual hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 17:35
Ist Glaube allein schon etwas Gutes?
Also, ich habe versucht, über die Frage nachzudenken: Ist Glaube gut? Hatte dabei irgendwie den Eindruck, in ein Hamsterrad zu steigen, um dort ein Ziel zu finden.

Ich denke, Glaube kann gut sein, aber er kann auch nicht gut , bis zerstörerisch sein. "Glaube" ist erst einmal neutral. Er wird erst wirksam, wenn er gefüllt ist mit Energie, die von dem Glaubenden ausgeht, und durch den der Glaube auch die Wirkung hat, welche "gut oder böse" sein kann.

Interessanter Gedanke. So als ob man die ursprüngliche Frage umformulieren sollte. Also: "wie ist ein Glaube beschaffen der gut ist, dem Guten nutzt, woran glaubt man dann?".
Persönlich denke ich, dass Glaube nicht gut im Sinne von gut gleich heilsrelevant ist. Aber Glaube kann für den Glaubenden sehr, sehr nützlich sein. Beispiel: wenn ich glaube, dass es einen Gott der Liebe gibt, dem es um das Ganze um alles Leben geht. Dann ist dies nützlich als Motivation für jemanden, der seine Nächsten lieben will. Denn in einem ernsthaften Glauben an Gott, steht Gott für die höchste Motivation, das höchste Ziel. In der Art und Weise wie sein Gott zumindest vorstellungsmäßig beschaffen ist, wird es auf ihn selbst zurückwirken. (Das ist eines der Gründe warum mir der Opfertod Jesu verstanden als einziges Mittel eines Gottes der so eine Art "Blutrache" braucht, so gefährlich scheint. Es lässt die Gottesvorstellung von Liebe in einem Nebel verschwinden des rationalen und emotionalen Unverständnisses/Nichtnachvollziehbarkeit)

In der Bibel wird der Glaube ziemlich treffend beschrieben:
Hebr.11,1 LUT hat geschrieben: Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Nicht nur beschrieben, sogar definiert. Das Problem ist hier zweierlei: hier steht nicht, was die Mindestanforderungen an die Inhalte des Glaubens sind, die Gott gefallen (Hier ist nur von einem Glauben an Gott ohne nähere Beschreibung die Rede und vor allem nicht der Glaube an Dogmen, die heute von manchen in der christlichen Fraktion wie selbstverständlich gefordert werden). Das andere ist: hier wird dann der Fehler gemacht, Glaube und Werke zu trennen. Die Kritik hieran sieht man im Jakobusbrief deutlich.
Allso der Glaube allein (wie Luther falsch übersetzte, in dem er kurzerhand das Wort "Alllein" einfach reinaddierte) nützt letztlich nichts. Denn ob es ein Glaube (im Sinne des Gefallens vor Gott) ist, sieht man erst mit den verbundenen Werken. Die Beispiele von Paulus zeigen die Werke des Glaubens wieder als heilsbringend auf in Hebr 11. Genaugenommen müsste man da seine Definition entsprechend ergänzen. Um der Fraktion vorzuwirken, die die Werksgerechtigkeitskritik in eine billige Gnade verwandelt.
 
Naqual hat geschrieben:
Di 5. Nov 2019, 17:35
Warum sollte Gott Glauben (im Sinne von für-wahr-halten) für gut halten?
In der Beziehung zu Gott braucht der Mensch Glauben, weil er begrenzt ist, im Gegensatz zu Gott. Glaube ist sozusagen eine Horizonterweiterung, welche sich in dem Menschen abspielt, wenn die äußere Wahrnehmung an ihren Grenzen ist. Da die Wahrnehmung eines jeden Menschen begrenzt ist, ist auch Glaube davon betroffen. Er soll zwar Gott (den Unbegrenzten) begreifen, kann aber bestenfalls Spuren von Gott wahrnehmen. Die Wahrnehmung des Menschen wird zudem immer auch von dessen Umfeld beeinflusst, so dass Gotteserkenntnis immer nur Stückwerk sein kann. Ob Glaube gut oder böse, oder irgendwie dazwischen sein kann, wird also weitgehend von dem Glaubenden selbst bestimmt.
Bös gesagt, der Glaube als eine Art Krücke für Wahrnehmungsbehinderte. Ist was dran! (Und ich meine es jetzt nicht bös)
Die Frage von mir zielte mehr auf die Perspektive Gottes. Warum ER den Glauben in einem Menschen gut finden soll. Als Hilfsmittel sicherlich. Mein Gedanke für die Frage ging mehr in die Richtung: Findet Gott einen Mernschen gut, der etwas für richtig hält, dass er nicht wahrnehmen kann oder findet Gott jemanden gut der liebt. Und dann der Glaube so beschaffen ist, dass er die Liebe aufrechterhält und unterstützt.

Man sollte bei allem Hinterfragen nicht vergessen, was der eigene Glaube schon Gutes bewirkt hat, im eigenen Leben.
An der Stelle geht es mir wie Dir weiter oben in einem anderen Zusammenhang: es kam bisher immer darauf an, was der Inhalt des Glaubens war. Also Glaube hatte mir durchaus auch geschadet im Nachhinein betrachtet. Als 14jähriger konnte ich schon sehr fanatisch sein und den Evangelikalen dogmatisch sehr nah. Möchte nicht wissen, wieviele Leute ich da schon verschreckt hatte. (z.B. Meinem Gegenüber, auch Christ, am Tisch die Schachtel Zigaretten wegnehmen, diese zusammendrücken bis sie kaputt waren und dann lehrmeistern, dass nach dem NT der Leib des Menschen ein Tempel ist, 1 Kor 6,19 - Ich zahlte dem Entsetzten zwar die Schachtel, aber die Botschaft kam eindringlich rüber, so dachte ich damals).


 

Ruth
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#39 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von Ruth » Do 7. Nov 2019, 10:40

Naqual hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 17:34
"wie ist ein Glaube beschaffen der gut ist, dem Guten nutzt, woran glaubt man dann?".
Ich denke, das ist zunächst einmal zweitrangig, weil sich das Gute nicht im Glauben an sich beweist, sondern in dem Nutzen, den er bei einem Menschen hat.
Naqual hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 17:34
wenn ich glaube, dass es einen Gott der Liebe gibt, dem es um das Ganze um alles Leben geht. Dann ist dies nützlich als Motivation für jemanden, der seine Nächsten lieben will.

Das trifft mMn schon eher den Kern. Ich würde es ergänzen dadurch, dass man, wenn man an den Gott der Liebe glaubt, auch dessen Nähe sucht. Aus der Nähe (Beziehung) zu Gott entsteht die Nächstenliebe dann.

Naqual hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 17:34
hier wird dann der Fehler gemacht, Glaube und Werke zu trennen.
Der Kern der Trennung liegt, mMn tiefer. "Glaube" und/oder "Werke" ist zwar das, was man an der Oberfläche an anderen Menschen sehen kann. Aber die Trennung der beiden liegt darin, dass *man* die Werke quasi aus dem Glauben heraus erwirken will. Die Quelle ist aber bei Gott selbst. Gute Werke entstehen aus der Beziehung zu Gott, der die Quelle der reinsten Liebe überhaupt ist. Um Gutes/Liebe geben zu können, muss der Mensch immer auch Liebe empfangen. Sonst trocknet seine Liebesfähigkeit sozusagen aus.

Naqual hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 17:34
der Glaube als eine Art Krücke für Wahrnehmungsbehinderte
Ich würde es eher so beschreiben: Glaube ist der Ausdruck von Dingen, die sich (für Beobachter) unsichtbar abspielen. Man braucht Glauben, in Worte gefasst, nur, um etwas Unsichtbares anderen Menschen mitzuteilen.
Naqual hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 17:34
Findet Gott einen Mernschen gut, der etwas für richtig hält, dass er nicht wahrnehmen kann oder findet Gott jemanden gut der liebt.

Ich denke: weder-noch. Gott sucht in erster Linie die Nähe zum Menschen - dass der Mensch die Nähe zu Gott findet.
Aus dieser Nähe heraus kann der Mensch aus der Quelle für sich selbst schöpfen - und Liebe schenken, aus dem Überfluss desselben. (nach Joh. 7,38)

Naqual hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 17:34
Als 14jähriger konnte ich schon sehr fanatisch sein und den Evangelikalen dogmatisch sehr nah. Möchte nicht wissen, wieviele Leute ich da schon verschreckt hatte.
Ja, solche Geschichten könnte ich auch reihenweise erzählen.
Ich denke, die Erinnerung an diese Zeiten kann aber auch dazu dienen, dass man andere Glaubende, welche sich gerade in so einer Phase befinden, besser zu verstehen.

Mir persönlich haben gerade diese Erinnerungen an frühere Zeiten, in denen ich auch schon Spuren von Gottes Wirken erkennen konnte, dazu verholfen, dass ich die Zeiten damals, sowie die Zeiten heute, nicht NUR als falsch gepolt ansehe. Sie waren einfach auf mein Verständnis und Wahrnehmung damals abgestimmt. Ich brauchte es so, wie es damals war, und bin auf genau diesen Wegen dahin gekommen, wo ich heute bin. Manches scheint natürlich im Rückblick schon auch peinlich. Aber solche peinlichen Dinge habe ich zu allen Zeiten immer mal erlebt - bis in die heutige Zeit. Weil ich Mensch bin und begrenzt, in meiner Wahrnehmung und meinem Taten.

Spice
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#40 Re: Ist Glaube ohne zu hinterfragen gut?

Beitrag von Spice » Do 7. Nov 2019, 11:02

Ziska hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2019, 11:09
Vielleicht wäre es gut, diese Fragen einzeln aufzuzählen?
Welche Fragen würde sich jemand stellen, der den/seinen Glauben hinterfragen soll?
"Glauben" ist ja nur ein anderes Wort für "Vertrauen". Soll ich also jedem vertrauen? War es gut, dass das deutsche Volk Hitler vertraute? -
Also um jemandem oder eine Sache, einer Botschaft vertrauen zu können, muss sie mir erst einmal vertrauenswürdig erscheinen. Aber selbst da kann ich mich täuschen lassen, wie das Beispiel Hitlers zeigt. Ich muss also schon etwas genauer hinsehen wollen, um zwischen wirklich Vertrauenswürdigem und scheinbar Vertrauenswürdigem zu unterscheiden. Jemand der wirklich vertrauenswürdig ist, wird also nicht verlangen, dass ich ihm blind folge, sondern wird vielmehr bestrebt sein, dass ich das, was er mir mitteilt immer besser erkenne und ihn durchschaue.

Und so können auch nur alle biblischen Mitteilungen gedacht sein. Jesus zog das A.T. heran, um seine Glaubwürdigkeit zu beweisen, da ja die Juden mit dem A.T. lebten, also das als glaubhafte Quelle ansahen. Ebenso legte Paulus in seinen Predigten und Briefen eine Beweisführung zu tage.

Heute nun, wo alles Übersinnliche angefochten wird ist man deshalb mehr gefordert, sich in einem Vertrauen auf Gott zu festigen als in früheren Zeiten. Da genügt es nicht, dass man nur die Bibel kennt, sondern man muss auch etwas die übersinnliche Realität kennen.

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