Also, ich habe versucht, über die Frage nachzudenken: Ist Glaube gut? Hatte dabei irgendwie den Eindruck, in ein Hamsterrad zu steigen, um dort ein Ziel zu finden.
Ich denke, Glaube kann gut sein, aber er kann auch nicht gut , bis zerstörerisch sein. "Glaube" ist erst einmal neutral. Er wird erst wirksam, wenn er gefüllt ist mit Energie, die von dem Glaubenden ausgeht, und durch den der Glaube auch die Wirkung hat, welche "gut oder böse" sein kann.
In der Bibel wird der Glaube ziemlich treffend beschrieben:
Hebr.11,1 LUT hat geschrieben: Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
In der Beziehung zu Gott braucht der Mensch Glauben, weil er begrenzt ist, im Gegensatz zu Gott. Glaube ist sozusagen eine Horizonterweiterung, welche sich in dem Menschen abspielt, wenn die äußere Wahrnehmung an ihren Grenzen ist. Da die Wahrnehmung eines jeden Menschen begrenzt ist, ist auch Glaube davon betroffen. Er soll zwar Gott (den Unbegrenzten) begreifen, kann aber bestenfalls Spuren von Gott wahrnehmen. Die Wahrnehmung des Menschen wird zudem immer auch von dessen Umfeld beeinflusst, so dass Gotteserkenntnis immer nur Stückwerk sein kann. Ob Glaube gut oder böse, oder irgendwie dazwischen sein kann, wird also weitgehend von dem Glaubenden selbst bestimmt.
Und weil das so ist, halte ich es immer für gut, den eigenen Glauben selbst zu hinterfragen, oder hinterfragen zu lassen. Immer aber mit dem Anker, wie er in dem Psalm beschrieben wird:
Psalm 103,2 LUT hat geschrieben:Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat:
Man sollte bei allem Hinterfragen nicht vergessen, was der eigene Glaube schon Gutes bewirkt hat, im eigenen Leben.