Krankheit, Leid und Schmerzen

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Laodizea
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#1 Krankheit, Leid und Schmerzen

Beitrag von Laodizea » So 20. Okt 2019, 18:06

Kranheit, Leid und Schmerzen

ausgegend von Jesaja 53

1 Wer hat unserer Verkündigung[1] geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? 2 Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen[2], dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten[3]. 3 Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden[4] vertraut[5], wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.
https://www.bibleserver.com/ELB/Jesaja53

Krankheit, Leid und Schmerzen sind die Kennzeichen unseres Herrn Jesus Christus.
Er, der Erste, von uns Brüdern, die wir ihm nachfolgen...
Die Apostel gingen seinen Weg, unsere Brüder im Glauben und Vorbilder...
und was erlitten diese alles, um Christi Willen...

Wie seltsam, wenn Christen sich heute nicht mit dem Weg des "Getretenen" identifizieren...

Wohlfühl- und Wohlstandsevangelien verkünden,
Kuschelchristentum und Pseudoheiligkeit proklamieren und viele ihrer Geschwister, die nicht Gesund, nicht Heil, nicht Glüchklich sind einen tiefen und wahrhaftigen Glauben absprechen.

Sie sagen:
"Du bist nicht heilig genug, du glaubst nicht fest genug, du musst mehr beten, du musst mehr fasten...dann bist du so wie ich es dir vormache und mir selbst auch..."
Ist es nicht wirklich an der Zeit, die Maskerade abzulegen?
Unbequem?
Ja sicher!
Doch heilsam!

Gruss,Laodicea  :engel:
"Herr steh auf! 
Lass deine Feinde zerstreut werden und alle, die dich hassen, flüchtig werden vor dir!"
Komm wieder Herr! 
  4.Mose 10,35,36

Mimi
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#2 Re: Krankheit, Leid und Schmerzen

Beitrag von Mimi » So 20. Okt 2019, 21:38

Da bin ich mal gleich Deiner Ansicht!
(Habe nur gerade nicht die – aus meiner Sicht – passenden Worte dazu). :wave:
 
 
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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Travis
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#3 Re: Krankheit, Leid und Schmerzen

Beitrag von Travis » Mo 21. Okt 2019, 09:37

Laodizea hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 18:06
Wie seltsam, wenn Christen sich heute nicht mit dem Weg des "Getretenen" identifizieren...
Wird sich schon noch ändern, auch in den Ländern in denen das derzeit nicht der Fall ist.

Abweichende Ansichten (wie das "Wohlstandsevangelium") sind meist durch einen Wohlstand und eine lange Zeit der Religionsfreiheit verursacht. Christen in Ländern außerhalb wohlwollender Rahmenbedingungen, kommen meist nicht auf die Idee sich nicht mehr mit diesem Weg zu identifizieren.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Ruth
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#4 Re: Krankheit, Leid und Schmerzen

Beitrag von Ruth » Mo 21. Okt 2019, 10:09

Laodizea hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 18:06

Wohlfühl- und Wohlstandsevangelien verkünden,
Kuschelchristentum und Pseudoheiligkeit proklamieren und viele ihrer Geschwister, die nicht Gesund, nicht Heil, nicht Glüchklich sind einen tiefen und wahrhaftigen Glauben absprechen.

Ich möchte gerade einfach mal nur diese beliebten Begriffe "Wohlfühl- und Wohlstandsevangelium" aufgreifen.

Denn ich denke, diese beiden Begriffe sind nur die andere Seite der Medaille zu denen, die "Leid und Schmerzen" als Kennzeichen des richtigen Glaubens deklarieren.

Dabei sind beide Begriffe nur Symptome der momentanen Situation, welche einerseits einfach die momentanen menschliche Schwäche, oder eben der momentanen Stärke beschreiben können. Sie sind kein Maßstab für oder gegen den "richtigen Glauben" oder der reinen Frömmigkeit.

Matthäus 5,45

Der Vater im Himmel lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.


Fakt ist, dass Gläubige, sowie auch Ungläubige; die ganze Schöpfung den Naturgesetzen unterworfen sind, welche beinhalten, dass mal das Wohlfühlen und anderseits das Leiden aller Lebewesen sich abwechselt.

Ich würde mal sagen, der Unterschied zu Menschen, die in direkter Verbindung zu Gott stehen, liegt einfach darin, dass Gott ihnen hilft, mit der jeweiligen Situation so umzugehen, wie es für ihr Leben, und vielleicht auch das von Mitmenschen, nützlich und aufbauend ist.

1.Korinther 10
…Darum, wer sich läßt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, daß er nicht falle. Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr's könnet ertragen.

Man kann mit beiden Situationen, Wohlstand, sowie Leiden, gleichwohl gut oder schlecht umgehen - so dass es nützt oder eben schadet.

Der Fehler bei BEIDEN Befürwortern: die, welche das Leid, sowie die, welche den Wohlstand als Maßstab für den richtigen Glauben deklarieren, liegt lediglich darin, dass sie einseitig beurteilen, was nur wirklich gut funktionieren kann, wenn man sie im Ausgleich betrachtet.
Im Leiden kann diese Aufforderung hilfreich sein:
Psalm 103
Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat

Als Zusage für wohltuende Zeiten, kann man u.a. diesen Vers verstehen:
Joh. 7,38
Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme des lebendigen Wassers fließen

Hier habe ich für beide Seiten, jeweils einen Vers in den Vordergrund gestellt. Es gibt viele Verse, für unterschiedliche Situationen, die zu diesen Themen etwas beitragen können.

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Laodizea
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#5 Re: Krankheit, Leid und Schmerzen

Beitrag von Laodizea » Mo 21. Okt 2019, 14:27

es geht mir nicht darum die einzelnen Lehren gegenseitig auszuspielen.
Mir geht es um den einzelnen Menschen.

Folgt jemand z.B. dem Wohlstandsevangelium, alias Joyce Meyer und ihrem Lebensstil, so heisst das ja nicht, das diese Menschen vom Leid durch Krankheiten verschohnt bleiben.
Aber gerade diese, so glaube ich, kommen dann in ärgste Bedrängnis, weil ihr Glaube mit dem wirklichen Leben nicht kompatibel gehen.
Und gerade dort formiert sich dieser Abgrund von
"du glaubst nicht fest genug, du musst mehr beten ect."
Ein liebloses, herzloses Evangelium zerstört die Seelen und hindert den Durchbruch zur Wiedergeburt des Einzelnen.
So wird der Vorhof des Heiligtums allezeit zertrampelt, wie Jesus sagt.
Man hindert die Seelen den rechten Weg zu finden und sie selbst, die falschen Hirten und bösen Arbeiter gehen auch nicht hinein.

Wem scheint es auch attraktiv eine Weg zu wählen, der Leid und Schmerz mit sich bringt...
nö, da sucht man lieber Nebenwege und Abkürzungen um ja nicht durchmachen zu müssen, was auch unser Herr erlitt!

Wie passend der Losungstext von heute:

Wehe den Hirten, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?
Hesekiel 34,2

Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.
Philipper 2,4


Ich finde, es gibt keinen Grund, warum ich oder wir uns "verstellen" sollten, nur um "besser" da zu stehen vor den anderen.

Als Jesus von seinem bevor stehenden Tod sprach, da musste er Petrus gleich zurecht weisen, wegen seines fleischlich gesinnten Geschwätzes!
"Herr, solches widerfahre dir bloss nicht"
"weiche von mir Satan"

das sollte doch zu denken geben!

Gruss,Laodicea :engel:
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#6 Re: Krankheit, Leid und Schmerzen

Beitrag von Laodizea » Do 24. Okt 2019, 14:12

Travis hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 09:37
Laodizea hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 18:06
Wie seltsam, wenn Christen sich heute nicht mit dem Weg des "Getretenen" identifizieren...
Wird sich schon noch ändern, auch in den Ländern in denen das derzeit nicht der Fall ist.

Abweichende Ansichten (wie das "Wohlstandsevangelium") sind meist durch einen Wohlstand und eine lange Zeit der Religionsfreiheit verursacht. Christen in Ländern außerhalb wohlwollender Rahmenbedingungen, kommen meist nicht auf die Idee sich nicht mehr mit diesem Weg zu identifizieren.

Hallo Travis,
ja,Ich finde es nach wie vor seltsam, wie blind die Wohlfühlgemeinden auf ihren Kuschelsofas sich räkeln und auch noch freudig in die Hände klatschen, sich freuen das nun viele Menschen ins Land kommen, direkt zu ihnen nach Hause.
Da wird Missionsarbeit für jedermann möglich und super einfach!
Die Blindheit und Gleichgültigkeit gegenüber der Realität, ist wundersam.

Vielleicht habe ich von Beginn an eine andere Sicht der Dinge weil Jesus mich im kolumbianischen Gefängnis gelehrt und zur Wiedergeburt geführt hat...
Danach hat er mich nach Deutschland geschickt um die "Christen" kennen zu lernen, solche, die sich nach seinem Namen nennen, unter seinem Namen kommen aber Kraft und Macht verleugnen.
Oft genug stand ich Fassungslos da und dachte bei mir selbst," braucht dieses Volk denn erst wieder Krieg, Leid und Schmerzen...ehe sie zur Besinnung kommen?"

Doch auch das jetzige, herrschende Chaos ändert leider nichts an dieser "wischiwaschi Gesinnung",
die mir überall begegnet!"
Diese laue Haltung, dem Ernst der Lage gegenüber ist zum speien!
Deshalb wählte ich meinen Namen Laodizea, um bloss nicht zu vergessen, was meinem Herrn ein Greuel ist.
Und in der Hoffnung...es würde nachdenklich stimmen.

Gruss, Laodicea :engel:




 
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#7 Re: Krankheit, Leid und Schmerzen

Beitrag von Travis » Do 24. Okt 2019, 14:19

Laodizea hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 14:12
Vielleicht habe ich von Beginn an eine andere Sicht der Dinge weil Jesus mich im kolumbianischen Gefängnis gelehrt und zur Wiedergeburt geführt hat...
Solche Erfahrungen halte ich für sehr wichtig. Meine Aufenthalte in Tansania waren ebenfalls sehr heilsam, in allerlei Hinsicht.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#8 Re: Krankheit, Leid und Schmerzen

Beitrag von Laodizea » Do 24. Okt 2019, 19:07

Travis hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 14:19
Laodizea hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 14:12
Vielleicht habe ich von Beginn an eine andere Sicht der Dinge weil Jesus mich im kolumbianischen Gefängnis gelehrt und zur Wiedergeburt geführt hat...
Solche Erfahrungen halte ich für sehr wichtig. Meine Aufenthalte in Tansania waren ebenfalls sehr heilsam, in allerlei Hinsicht.
Ja, wenn man den europäischen Tellerrand mal hinter sich lässt, so stellt sich vieles anders dar.

Wegen meiner eigenen Erfahrungen habe ich viele Jahre Menschen besucht die im Gefängnis sassen.
Regelmässig ging ich nach Köln Ossendorf um mit den Frauen dort zu sprechen.
Andere Gefängnisse in Deutschland besuchten ich hin und wieder, Siegburg, Wuppertal, Essen, Solingen, Remscheid und die Abschiebehaft bei Paderborn.
Schon damals kamen die Inhaftierten aus vielerlei Ländern und so hörte ich was die Menschen bewegte.
Ich besuchte Gefangene in Italien, Polen, Brasilien.
Ich verbrachte meine Urlaubszeit nicht an den Stränden und prominierte nicht unter den Reichen und Schönen.
Es war mir immer wichtig die Schattenseiten des Lebens mit Jesu Licht zu erhellen auch wenn das nur kurze Momente im Leben der Inhaftierten waren...so waren es aber immer sehr emotionale Begegnungen. Die Menschen waren gerührt darüber das wir(Teestubenchor) durch unseren Besuch ihnen ihre Würde wiedergaben...
nicht allein durch unseren Besuch, wir sangen Lieder in ihrer Landessprache, da sah ich leuchtende Augen und dankbare Herzen, die haben sich tief in mir verwurzelt.
Ich kann mein Herz vor dem Elend des Einzelnen nicht verschliessen...
Wenn es an mir war, vor die Zuhörer zu treten und Zeugnis für das Wirken Jesu zu geben, so konnte ich ihnen sagen, dass ich eine von ihnen bin und eigentlich nicht auf der Bühne sondern mit ihnen auf der Holzbank sitze...
Ich hatte mal ein Buch mit täglichen Andachten von verfolgten Christen hinter Gittern, von Open Doors, das war mir ein wirklicher Schatz, denn dort schrieben sie wie Jesus hält und trägt, wenn nichts weiter mehr da ist.
Dieses Buch veranlasste mich häufig, traurig über die Oberflächlichkeit deutscher Christen zu sein und eben der Gedanke das es erst wieder Not, Elend und Schmerz, ja eben Krieg braucht...damit vielleicht einige zur Besinnung kommen und sich retten lassen aus diesem verkehrten Geschlecht.
https://www.opendoors.de/shop/buecher/m ... flage-2016

Gruss,Laodicea :engel:
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