Präterismus

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#581 Re: Präterismus

Beitrag von Andreas » So 8. Dez 2019, 19:26

AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:28
Das eigene Ego abzulegen, ist der erste Schritt zur Wahrheit aber auch der schwerste. Insofern kann ich die heftige Ablehnung schon verstehen.
Ich dachte ja immer, dass das eigene Ego schon ein wichtiger Teil der Wahrheit ist. Selbst dann, wenn es nur eine Einbildung sein sollte, halte ich es mittlerweile auch für sinnvoll, wenn "ich" zum Pinkeln aufs Klo gehe, und mein "es" es nicht einfach so laufen lässt. Meine Mutter fand die Etablierung meines Egos allein schon deswegen erstrebenswert.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:28
Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:16
Lovetrails Frage scheint mir nicht ganz unberechtigt zu sein, denn den Präterismus anderen Interpretationen entgegenzustellen, ergibt nur einen Sinn, wenn man an Prophetie im Sinne von göttlichen Vorhersagen der Zukunft glaubt. Ein Atheist würde das nicht glauben. Dann hättest du aber die ganze Zeit INHALTLICH für eine Position gekämpft, die du für dich selbst nicht in Anspruch nimmst. Das hinterlässt bei den anderen offensichtlich ein Gschmäckle.
Aber wieso denn? Man muss doch nicht unbedingt glauben, um die Bibel verstehen zu können.
Na ja, wenn man vom "Verständnis der Bibel" spricht, sitzt man längst in einer Filterblase - was immer das sein mag.
AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:28
Man kann eine Textaussage auch und vielleicht neutral gesehen nur ohne Glaubensvernebelung objektiv erkennen.
Das Problem ist allein schon diese unüberschaubare Menge an heterogenen Textaussagen, welche in der Bibel stehen. Ich wäre schon mehr als zufrieden, wenn ich jedes Buch der Bibel für sich genommen, verstehen würde. Ich glaube aber nicht, dass das erreichbar ist, weil selbst innerhalb so manchen biblischen Buches theologische Diskurse aufeinander treffen. Das stört mich nicht, macht es aber auch nicht einfacher.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:28
Sicher kann man auch glauben und Texte verstehen, aber in der Regel eher nicht, weil einem die eignen Glaubenssubjektivität im Wege steht oder die seiner Glaubensgemeinschaft.
Viele Textaussagen der Bibel sind selbst schon subjektive Aussagen von unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften - jüdischer (AT) und christlicher (NT) Glaubensgemeinschaften beispielsweise. Das kann bzw. muss man aber auch noch viel weiter differenzieren - falls man einzelne Textaussagen wirklich so verstehen wollte, wie sie damals von den Lesern verstanden werden sollten.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:28
Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:16
Der "gelungene" Transfer deines Gegenübers von seiner Filterblase in die präteristische Filterblase, ergäbe nur dann einen Sinn, wenn die präteristische Filterblase irgendwie "besser" wäre als die andere. "Besser" kann sie aus deiner Sicht aber nur sein, wenn du selbst an göttliche Vorhersagen in der Bibel und deren Eintreffen bzw. Eingetroffensein in der Welt glaubst.
Das macht doch keinen Sinn, was Du sagst. Angenommen der Futurismus oder der Präterismus entspräche der biblischen Wahrheit, dann ist doch nur die eine Sichtweise die Filterblase, nach Definition.
Welcher Definition? Bedeutet für dich "Filterblase" automatisch, dass deren Inhalte "falsch" sind? Warum beziehst du die Möglichkeit nicht mit ein, dass sowohl der Futurismus als auch der Präterismus lediglich Filterblasen sind? Beides könnten trotzdem biblische Wahrheiten unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften sein, die ihre jeweiligen Glaubensvorstellungen in der Bibel verewigt haben. Zumindest wäre das eine Erklärung dafür, dass bei Bibelzitatenschlachten meist beide Seiten den Sieg für sich beanspruchen.

Was soll eine "biblische" Wahrheit denn sein? Das vom Autor beabsichtigte Textverständnis beim Leser oder die Übereinstimmung einer Prophetie mit der Wirklichkeit der Welt? Prophetie ist insofern eine biblische Wahrheit, weil sie in der Bibel thematisiert wird - ist sie aber auch DIE Wahrheit? Ist die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. die Erfüllung einer biblischen Prophetie? Wurde diese Prophetie tatsächlich vor der Zerstörung ausgesprochen, oder erst danach aufgeschrieben und dem Propheten nachträglich in den Mund gelegt worden? Wenn du die Antwort auf solche Fragen nicht kennst, gehst du ziemlich leichtfertig mit dem Begriff der Wahrheit um. Zumindest ist dann die Frage von Lovetrail berechtigt, ob du an göttliche Vorhersagen glaubst oder nicht. Der Präterismus, den du so vehement vertrittst, ergibt nur Sinn, wenn du göttliche Voraussagen mehr als nur in Betracht ziehst.
AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:28
Es dreht sich auch nicht darum, was man besser oder schlechter findet. Schon der falsche Ansatz für ein redliches Textverständnis.
Es macht durchaus Sinn die biblischen Texte zunächst wie jeden anderen Text zu behandeln. Da aber die Intention, deren Inhalte (Gott) und der Zweck dieser Schriften der Glaube ist, wird man den Autoren nicht gerecht werden, wenn man beim reinen Verstehen stehenbleibt. Irgendwann muss sich jeder Bibelleser, der Frage stellen, ob und was er selbst davon halten mag.

Jedem der durch die Lektüre der biblischen Texte zum Glauben kommt, gleich Unredlichkeit zu unterstellen, müsste man auch erst mal begründen. Das ist wie mit dem Ego oben. Könnte ja sein, das Glaube zur Wahrheit des Menschen gehören könnte - egal was er glaubt, und ob es der Wahrheit entspricht. Allein schon deshalb, weil er nicht alles wissen kann, was es zu wissen gäbe.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:28
Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 15:16
Hältst du aber den christlichen Glauben per se für eine Filterblase, und Filterblasen per se für etwas schlechtes, solltest du den anderen vielleicht glaubhaft machen, dass dein Weltbild keine Filterblase darstellt, oder dass du gar kein Weltbild hast, oder zumindest, was du an Filterblasen bzw. Weltbildern auszusetzen hast.
Naja, jeder Christ, der Futurist ist, ist meiner Meinung nach in einer Filterblase, was den eschatologischen Aspekt angeht. Filterblasen lehne ich ab und versuche mich, so weit wie möglich, aus den eigenen herauszubewegen. Die Wahrheit ist eine schöne Sache, aber oft auch schmerzhaft, jedenfalls anfangs.
Siehe oben, Was lässt dich meinen, dass ein Präterist nicht in einer Filterblase ist? Dass es Gott und göttliche Voraussagen gibt, wäre doch notwendige Vorraussetzung dafür - oder etwa nicht? Wenn's Gott und/oder göttliche Vorhersagen nicht gibt, liegt ja auch der Präterist falsch, d.h. in einer Filterblase, die nicht der Wahrheit entspricht. Da du Gott nicht wissen kannst, kann deine Meinung eigentlich nur auf einem Glauben an Gott beruhen. Möglicherweise spielt dir dein "Es" auch nur einen Streich.

Das Problem ist doch, dass die Prophetie eine Brücke aus der Bibel in die Wirklichkeit zu schlagen versucht, und nur in Übereinstimmung mit dieser zusammen die Wahrheit sein kann. Die Interpretationen der biblischen Texte die du priorisierst, stehen und fallen, an diesem Punkt genauso, wie die der Futuristen. Da steht dann halt Meinung gegen Meinung, wenn man die Wahrheit nicht kennt.

Helmuth beruft sich auf den Heiligen Geist. Es ist Wahrheit, dass der Heilige Geist in der Bibel thematisiert wird. Das Verständnis biblischer Aussagen wird solchermaßen hermeneutisch vom Verfasser weg und in Richtung auf den Leser hin verlagert. Dass dies zirkelschlüssig ist, heißt ja nicht, dass es allein darum auch falsch sein muss. Falls das tatsächlich so funktionieren sollte, wäre es nicht unredlich, dass es so in der Bibel formuliert ist, und auch nicht unredlich, dass vom Leser versucht wird, es so zu praktizieren.

Der Heilige Geist, der allerdings nur dort weht, wo er auch wehen will, ist eine plausible Begründung für dieses unbestreitbare Phänomen, dass Bibelleser, seien sie gläubig oder nicht, biblische Aussagen ziemlich unterschiedlich verstehen. Dafür gibt es allerdings auch noch eine lange Reihe anderer Begründungen, von denen alle unbezweifelbar der Wahrheit entsprechen. Dass all diese Begründungen viel mit dem Ego zu tun haben, ist allerdings auch unbestreitbar.

Anscheinend habe ich unterwegs irgendwo den Faden verloren ... da wollt ich doch gar nicht hin.

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#582 Re: Präterismus

Beitrag von AlTheKingBundy » So 8. Dez 2019, 19:53

Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 19:26
Ich dachte ja immer, dass das eigene Ego schon ein wichtiger Teil der Wahrheit ist. Selbst dann, wenn es nur eine Einbildung sein sollte, halte ich es mittlerweile auch für sinnvoll, wenn "ich" zum Pinkeln aufs Klo gehe, und mein "es" es nicht einfach so laufen lässt. Meine Mutter fand die Etablierung meines Egos allein schon deswegen erstrebenswert.

Das meinte ich mit dem eigenen Ego nicht. War das so unklar?

Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 19:26
Na ja, wenn man vom "Verständnis der Bibel" spricht, sitzt man längst in einer Filterblase - was immer das sein mag.

Nö, wieso denn?

Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 19:26
Viele Textaussagen der Bibel sind selbst schon subjektive Aussagen von unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften - jüdischer (AT) und christlicher (NT) Glaubensgemeinschaften beispielsweise. Das kann bzw. muss man aber auch noch viel weiter differenzieren - falls man einzelne Textaussagen wirklich so verstehen wollte, wie sie damals von den Lesern verstanden werden sollten.

So ist es.

Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 19:26
Der "gelungene" Transfer deines Gegenübers von seiner Filterblase in die präteristische Filterblase, ergäbe nur dann einen Sinn, wenn die präteristische Filterblase irgendwie "besser" wäre als die andere. "Besser" kann sie aus deiner Sicht aber nur sein, wenn du selbst an göttliche Vorhersagen in der Bibel und deren Eintreffen bzw. Eingetroffensein in der Welt glaubst.

Nö, das ist keine Voraussetzung. Allerdings erwähnst Du hier einen interessanten Gedanken. Prinzipiell sitzt jeder in einer Filterblase, dem kann ich zustimmen. Sie besitzen aber unterschiedliche Durchlässigkeiten. Insofern ist meine besser :-)

Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 19:26
Warum beziehst du die Möglichkeit nicht mit ein, dass sowohl der Futurismus als auch der Präterismus lediglich Filterblasen sind?

Weil ich die Bauchschmerzen kenne, die der Futurismus mit sich bringt. Das einizge was mich damals am Futurismus festhalten ließ, war ein falscher Hoffnungsgedanke.

Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 19:26
Zumindest wäre das eine Erklärung dafür, dass bei Bibelzitatenschlachten meist beide Seiten den Sieg für sich beanspruchen.

Es dreht sich nicht darum wild umherzuzutieren, sondern Thesen zu untermauern. Sind mit alle Nationen buchstäblich global alle Nationen gemeint oder nicht? Das lässt sich leicht beweisen, jedoch nicht in einer undurchlässigen Filterblase.

Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 19:26
Was soll eine "biblische" Wahrheit denn sein? Das vom Autor beabsichtigte Textverständnis beim Leser oder die Übereinstimmung einer Prophetie mit der Wirklichkeit der Welt? Prophetie ist insofern eine biblische Wahrheit, weil sie in der Bibel thematisiert wird - ist sie aber auch DIE Wahrheit? Ist die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. die Erfüllung einer biblischen Prophetie? Wurde diese Prophetie tatsächlich vor der Zerstörung ausgesprochen, oder erst danach aufgeschrieben und dem Propheten nachträglich in den Mund gelegt worden? Wenn du die Antwort auf solche Fragen nicht kennst, gehst du ziemlich leichtfertig mit dem Begriff der Wahrheit um.

Die Datierungsfrage ist wichtig. Damit stehen und fallen Prophezeiungen. Von Daniel weiß man, dass das Buch vor 70 n. Chr. aufgeschrieben wurde und somit auch die Prophezeiung der Zerstörung Jerusalems.

Andreas hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 19:26
Der Präterismus, den du so vehement vertrittst, ergibt nur Sinn, wenn du göttliche Voraussagen mehr als nur in Betracht ziehst.

Aber warum denn? Genügt die Wahrheit denn nicht? Aber wenn es Dich beruhigt. Ja, ich ziehe sie in Betracht. Die erstaunlichste, die bis in die heutige Zeit wirkt, ist eben die Zerstörung des Tempels, wie prophezeit:

Mat 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen;

Ist mir etwas zu viel Text gewesen, deswegen gehe ich erst einmal nicht auf den Rest ein. Nicht böse sein bitte.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Benutzeravatar
lovetrail
Beiträge: 4855
Registriert: Sa 1. Jun 2013, 20:00

#583 Re: Präterismus

Beitrag von lovetrail » So 8. Dez 2019, 20:05

Also Al, wenn du ernsthaft meinst, Glauben würde der Wahrheitsfindung im Weg stehen, dann weiß ich auch nicht weiter. Denn dann bist du nicht mal nur ein Atheist sondern ein richtiger Gegner des Christentums.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#584 Re: Präterismus

Beitrag von AlTheKingBundy » Mo 9. Dez 2019, 07:04

lovetrail hat geschrieben:
So 8. Dez 2019, 20:05
Also Al, wenn du ernsthaft meinst, Glauben würde der Wahrheitsfindung im Weg stehen, dann weiß ich auch nicht weiter. Denn dann bist du nicht mal nur ein Atheist sondern ein richtiger Gegner des Christentums.

Glaube ist nicht gleich Glaube, kann man auch in der Bibel nachlesen. Den (wahren) christlichen Glauben zeichnet u.a. Wahrheitsliebe aus und nicht Selbstbetrug.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Benutzeravatar
lovetrail
Beiträge: 4855
Registriert: Sa 1. Jun 2013, 20:00

#585 Re: Präterismus

Beitrag von lovetrail » Mo 9. Dez 2019, 10:10

Ok.

Vielleicht kannst du, Al, nochmal deinen "Gott ist keine Wundertüte"-Einwand erklären in Bezug auf eine mutmaßlich kollektive Entrückung der (echten) Christenheit um 70 nach Chr.

Gilt nun dieses Trostwort des Paulus aus 1. Thess.4, oder gilt es für dich nicht?

Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen. Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander. (1. Thess.4,13-18. Lut.)
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#586 Re: Präterismus

Beitrag von AlTheKingBundy » Mo 9. Dez 2019, 10:29

lovetrail hat geschrieben:
Mo 9. Dez 2019, 10:10
Vielleicht kannst du, Al, nochmal deinen "Gott ist keine Wundertüte"-Einwand erklären in Bezug auf eine mutmaßlich kollektive Entrückung der (echten) Christenheit um 70 nach Chr.

Muss man das erklären?

1. Wieviele (echte) Wunder, wie die Auferweckung eines Verstorbenen oder einen sprechenden, brennenden Busch hast Du schon in deinem Leben erlebt?

2. Selbst wenn man die in der Bibel geschilderten Wunder auf die entsprechende Zeitachse verteilt, sind die Wunder rar gesäht.

3. Nicht alles, was man in der Antike als Wunder verstanden hat, versteht man auch heute noch als Wunder.

lovetrail hat geschrieben:
Mo 9. Dez 2019, 10:10
Gilt nun dieses Trostwort des Paulus aus 1. Thess.4, oder gilt es für dich nicht?

Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen. Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander. (1. Thess.4,13-18. Lut.)

Nein, es gilt weder für Dich noch für sonst einen, nach 70 n. Chr. Denk mal darüber nach, an wen die Briefe des Paulus gerichtet waren. Es ist geradezu so, als wenn Du einen persönlichen Brief von meiner Oma liest und Dich dann persönlich angesprochen fühlst.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#587 Re: Präterismus

Beitrag von Tree of life » Mo 9. Dez 2019, 10:31

lovetrail hat geschrieben:
Mo 9. Dez 2019, 10:10
Ok.

Vielleicht kannst du, Al, nochmal deinen "Gott ist keine Wundertüte"-Einwand erklären in Bezug auf eine mutmaßlich kollektive Entrückung der (echten) Christenheit um 70 nach Chr.

Gilt nun dieses Trostwort des Paulus aus 1. Thess.4, oder gilt es für dich nicht?

Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen. Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander. (1. Thess.4,13-18. Lut.)
Zu wem sagte er das?
Brüder und Schwestern,..... damit IHR nicht traurig seid.....die wir leben und übrig bleiben bis

Vielleicht hast du ne falsche Vorstellung von "Entrückung" und was mit "Wolken" gemeint ist
Wir müssen alle sterben und dann?

Da bist nicht du oder sonst wer angesprochen sondern die, die er da anspricht
Zuletzt geändert von Tree of life am Mo 9. Dez 2019, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#588 Re: Präterismus

Beitrag von PeB » Mo 9. Dez 2019, 10:33

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 6. Dez 2019, 14:41
Ich wiederhole mich: Du differnzierst nicht die Personengruppen, die gemeint sind, siehe z.B. Offb 22,17, es sei denn Du unterstellst der Braut Selbstgespräche.

Du interpretierst es also so:
die notwendige Vorarbeit wurde bereits geleistet. Jeder, der will, kann heute ohne Vorbedingung "das Wasser des Lebens umsonst" bekommen.
Richtig?

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#589 Re: Präterismus

Beitrag von PeB » Mo 9. Dez 2019, 10:42

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 6. Dez 2019, 14:59
Ich denke schon. Würde aber gerne zurück zum Präterismus kommen. Wie erklären Futuristen, dass "ich komme bald", "die Zeit ist nahe", "in Kürze", "die letzte Stunde" 2000 Jahre bedeuten?
Schwierig, aber nicht unmöglich.
Der "letzte Tag" bezieht sich auf die sechs Tage der Schöpfung vor dem Sabbat - analog die sechs Jahrtausende vor dem Millenium. Der letzte Tag ist demnach das letzte Jahrtausend vor dem Millenium - also jenes, in dem wir uns gerade befinden. Ähnlich ist die "letzte Stunde" zu verstehen.

Eine relative, aber dafür deutliche Zeitanganbe, die die Parusieverzögerung erklärt findet sich aber hier:
Römer 11, 25-25 hat geschrieben:Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: "Es wird aus Zion der Retter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde."

Das bedeutet: GANZ Israel wird gerettet werden - zu dem Zeitpunkt, da die Verstockung endet - und das ist dann der Fall, wenn die "Vollzahl" der Nationen hinter Christus vereint ist.

Da die Verstockung noch anhält, scheint die Vollzahl noch nicht erreicht zu sein.

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#590 Re: Präterismus

Beitrag von AlTheKingBundy » Mo 9. Dez 2019, 10:49

PeB hat geschrieben:
Mo 9. Dez 2019, 10:33
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 6. Dez 2019, 14:41
Ich wiederhole mich: Du differnzierst nicht die Personengruppen, die gemeint sind, siehe z.B. Offb 22,17, es sei denn Du unterstellst der Braut Selbstgespräche.

Du interpretierst es also so:
die notwendige Vorarbeit wurde bereits geleistet. Jeder, der will, kann heute ohne Vorbedingung "das Wasser des Lebens umsonst" bekommen.
Richtig?

Ja. Wobei eine Interpretationslücke offen bleibt, nämlich, was genau "wer da will" bedeutet, bzw. wie man konkret Nein sagen kann. Ich verstehe es aber doch als nicht vernebleten Selbstentscheidungsprozess.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Antworten