Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Rund um Bibel und Glaube
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lovetrail
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#1 Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von lovetrail » Sa 27. Apr 2019, 10:03

Hallo!

Seit einigen Jahren, wenn ich auf das Thema Vorherbestimmung schaue, frage ich mich, ob man das nicht grundsätzlich missverstanden hat:

Nämlich ob sich dieses Vorher der Bestimmung nicht eher auf das Hier und Heute des Glaubens bezieht und zwar Vor der großen Menge, die noch zum Glauben kommen wird.

Also die Timeline wäre dann weniger ein "vor der Grundlegung" bis "Heute" sondern ein "heute" vor der Gründung der Neuen Erde.

Das würde auch viel besser mit dem jüdischen Denken übereinstimmen, welches sich weniger mit metaphysischen Spekulationen als mit tatsächlich wahrnehmbaren Ereignissen beschäftigt. Und dieses Ereignis ist eben die Wiedergeburt im Geiste. Das sind jene, die vorher gehofft haben. Also vor der Welt. Das ist die Auswahl aus der Welt. Die kleine Herde. Vorgezogen vor den anderen. Die Erstgeborenen. Die Erstlingsfrüche. Ap-arche.
Und in ihm haben wir auch (besser: "auch wir") ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher schon auf den Christus gehofft haben.(Eph.1,11-12.Elb.)

Dieser alternative Blickwinkel hebt die aktuale Relevanz der "Vorherbestimmung" deutlich an, finde ich. Denn wenn man weiß, man ist vorher zu etwas bestimmt, dann hat man also einen Auftrag dem Ganzen gegenüber, das noch kommen wird.

vgl:
"Wenn aber das Erstlingsbrot heilig ist, so auch der Teig; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige. (Röm.11,16)

proorizó aus "pro" = vor und "horizo" (vgl. Horizont). Vor einem Horizont etwas festlegen. Der Horizont ist die äusserste Sichtlinie. Etwas oder jemand erscheint also vor diesem Horizont. Ist es da nicht viel naheliegender diesen Horizont als eschatologisch aufzufassen? Und was jeweils erscheint, das erscheint nun in diesen letzten Tagen.

Ich will nicht sagen, dass die andere Sichtweise falsch wäre, aber womöglich ist sie nur die Hälfte der Wahrheit (wenn überhaupt).

Noch eine Stelle mit "proorizo" im Lichte der alternativen Sichtweise:

27 Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels,
28 alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt (proorizo) hat, dass es geschehen sollte.
29 Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden;
30 indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.(Apg.4,27)
Auch hier ist die Sichtweise auf die Zukunft viel aussagekräftiger: Vorher musste also der Sohn sterben, damit nun sein Wort freimütig verkündet werden kann und Gottes Hand zur Heilung, zu Zeichen und Wunder ausgestreckt würde. Für die Jünger bekommt das Opfer Jesu nun eine aktuelle heilsgeschichtliche Relevanz. Sie wissen nun, dieser Eckstein musste vorher verworfen werden, damit Leben und Licht zum Vorschein kommen kann.

LG lovetrail
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AlTheKingBundy
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#2 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 27. Apr 2019, 10:18

lovetrail hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2019, 10:03
Also die Timeline wäre dann weniger ein "vor der Grundlegung" bis "Heute" sondern ein "heute" vor der Gründung der Neuen Erde.

Es gibt keine neue Erde:

Psalm 104,5: Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht wanken immer und ewig.

Psalm 78,69: Er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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lovetrail
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#3 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von lovetrail » Sa 27. Apr 2019, 10:24

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2019, 10:18

Es gibt keine neue Erde:
Siehe aber:
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.(Offb.21,1.Elb.)
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#4 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 27. Apr 2019, 11:23

lovetrail hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2019, 10:24
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2019, 10:18

Es gibt keine neue Erde:
Siehe aber:
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.(Offb.21,1.Elb.)

Nun, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:

1. Die Bibel widerspricht sich.

2. Es ist in Offb 21,1 nicht buchstäblich von einer neuen Erde die Rede, sondern es handelt sich um eine allegorische Beschreibung.

Ich tippe auf 2.
Beste Grüße, Al

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#5 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von lovetrail » Sa 27. Apr 2019, 11:39

Oder die Aussagen im AT sind allegorisch. Oder glaubst du an eine buchstäblich festgegründete Erde, die sich nicht bewegt? Dann willkommen im Flat Earth Team :-D

Aber in diesem Thread soll es eigentlich um die Vorher-Bestimmung gehen. Das müsste doch auch im Präterismus ein Thema sein, oder?
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#6 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 27. Apr 2019, 11:53

lovetrail hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2019, 11:39
Oder die Aussagen im AT sind allegorisch. Oder glaubst du an eine buchstäblich festgegründete Erde, die sich nicht bewegt? Dann willkommen im Flat Earth Team :-D

Fest gegründet bedeutet nicht, dass sie festgenagelt ist, ohweh, ich vergaß ein Realitätsverweigerer.

Oder beides ist allegorisch, jedenfalls ist es Unfug, auf eine neue Erde zu warten. Wer das tut, versteht nichts von biblischen Aussagen und der hierfür verwendeten Sprache.
Beste Grüße, Al

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#7 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von lovetrail » Sa 27. Apr 2019, 12:03

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2019, 11:53

Oder beides ist allegorisch, jedenfalls ist es Unfug, auf eine neue Erde zu warten. Wer das tut, versteht nichts von biblischen Aussagen und der hierfür verwendeten Sprache.

Ja, von mir aus, schade, dass du sonst nichts zum Thema beizutragen hast.
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#8 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von EaYggdrasil » Sa 27. Apr 2019, 12:23

Der Kreis beginnt nach Ragnarök wieder von Vorne.
Wenn ihr das Ende seht, dann seht ihr den Anfang.
Und seht, die Erde war wüst (kommt von verwüsten) und leer.
Die christliche und jüdische Zeitrechnung beginnt erst mit dem jetzigen Zeitalter (Äon).
Wotans Raben werden kommen,
Wissen bringen in der Nacht.
Hör ihr Wispern, hör ihr Klagen.
Ob der Götter du gedacht.

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#9 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von lovetrail » Sa 27. Apr 2019, 12:30

EaYggdrasil hat geschrieben:
Sa 27. Apr 2019, 12:23
Der Kreis beginnt nach Ragnarök wieder von Vorne.
Wenn ihr das Ende seht, dann seht ihr den Anfang.
Und seht, die Erde war wüst (kommt von verwüsten) und leer.
Die christliche und jüdische Zeitrechnung beginnt erst mit dem jetzigen Zeitalter (Äon).
Welchen Sinn hätte ein ewiger Kreislauf? Das wäre kein Trost, so wie auch eine fortwährende Inkarnation kein Trost wäre.

LG
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#10 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von EaYggdrasil » Sa 27. Apr 2019, 12:34

Ich spreche auch nicht von Trost.
Dies ist nunmal der Lauf der Dinge.
Play the game or die trying it.
Ihr Christen könnt aber in die Halle eures Gottes kommen. Eden. Neues Jerusalem. Nenn es wie du willst. Solange du aber nicht bereit dazu bist erhälst du immer wieder einen neuen Körper. Try and error. Lerne aus den Fehlern.
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