Münek hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 23:51
Auf gar keinen Fall. Der persönliche Glaube des Exegeten spielt bei der Textauslegung nicht die mindeste Rolle. Es geht IMMER um den Glauben des Bibelautors.
Das ist die fromme Absicht der HKE, die man ihr auch abnehmen kann - aber es KANN nicht funktionieren. - Es könnte idealerweise dann funktionieren, wenn der Exeget den Glauben des Verfassers nicht nur intellektuell, sondern auch spirituell kennt und vor allem nachvollziehen kann ("Ich spüre, was er geglaubt hat, und deshalb spüre ich auch, was er gemeint hat").
Münek hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 23:51
Die Evangelisten bezeugen mit ihren Texten IHREN Glauben. An dieser Glaubensüberzeugung wird nichts gestrichen oder relativiert.
S.o. - Unteschied zwischen intelelktuell-distanzierten und spirituell-nahem Verständnis.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 23:51
denn nach den Vorgaben der "Päpstlichen Bibelkommission" hat die HKE nicht nur Bibeltexte in derselben Weise auszulegen wie andere antike Texte, sondern sich auch apriorischen Glaubens-Vorannahmen zu enthalten.
Gut gemeintes Argument - aber damit ist es nicht getan - s.o.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 23:51
Es ist nicht Aufgabe des Exegeten, die "spirituelle" Qualität einer Glaubensaussage des Textverfassers zu bewerten.
Es geht um VERSTEHEN, ERKENNEN.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 23:51
Für gestandene Exegeten eine ihrer leichtesten Übungen.
Wenn es ein historisch-kritischer Exeget ist, DARF er das nicht einmal, weil es undiszipliniert wäre. - Ein Agnositker KANN spirituelle Textverfasser qualitativ nicht verstehen, wenn er nicht selber spirituell ist.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 23:51
Eine weitere Stufe gibt es nicht. Nach der Auslegung ist der Bibelleser gefragt, ob er den Erläuterungen/Interpretationen des Exegeten mit Verständnis begegnet oder (noch) nicht (siehe die Geschichte mit Philippus und dem äthiopischen Kämmerer - Apg. 8:26-40).
Diese Stelle ist genauso NICHT gemeint - dort ist SPIRITUELLES Verständnis gemeint und nicht formale Aufklärung über irgendwelche Hintergründe.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 23. Feb 2019, 23:51
Deine ausgewiesene Inkompetenz in Exegesefragen liegt ausschließlich an Dir.
Hör auf, damitr blamierst Du Dich nur. - Das objektive Problem besteht darin, dass für Dich das EINE hermeneutische Vorannahmepaket das einzige ist, das den Begriff "Exegese" rechtfertigt - also die HKE - UND es noch ganz andere und spirituell, also substantiell viel weiterführende Exegesen gibt (guckst Du wik). - Du kannst deshalb an Deine Version glauben, weil sie heute sozusagen theologische Stammtischhoheit hat und Ratzingers Aussagen dazu (vermutlich absichtlich) falsch verstanden werden. - Das ist eine Art Kulturkampf.